(Minghui.de) Im Februar 2008 wurde ich verhaftet und in das Huludao Haftzentrum gebracht. Ich arbeitete nicht mit ihnen zusammen und lehnte es ab, den Vorschriften zu folgen. Aus Protest gegen die Verfolgung begann ich einen Hungerstreik. Han Bing, eine weibliche Aufseherin, befahl mehreren weiblichen Insassen, mich rund um die Uhr zu überwachen. Mir war nicht erlaubt, zu sprechen oder zu schlafen. Sie zwangen mich zu essen. Wenn ich nicht aß, beschimpften und demütigten sie mich.
Jeder Praktizierende, der in einen Hungerstreik getreten war, wurde zwei Mal am Tag von den Aufsehern zwangsernährt. Männliche Insassen wurden angewiesen, die Praktizierenden an einen Metallstuhl festzubinden. Sie banden die Hände und Füße mit Kabeln an den Stuhl, bogen den Kopf gewaltsam nach oben und steckten einen Schlauch in die Nase. Diese brutale Behandlung führte zu Blutungen der Nasenhöhlen und Speiseröhren und die Mägen der Praktizierenden schwollen aufgrund der großen, hinunter gedrückten Nahrungsmengen an.
Vor einigen Jahren wurde auf der Minghui-Webseite von einer weiblichen Falun Gong-Praktizierenden berichtet, die an der brutalen Zwangsernährung im Huludao Haftzentrum erstickte und starb. Dieser Vorfall sorgte für große Aufregung und wurde von den Menschen vor Ort verurteilt. Aber die Verantwortlichen zeigten keinerlei Reue. Um ihre Verbrechen zu verdecken, erzählen sie alles Mögliche; sie erfinden sogar Erklärungen und schieben sie auf die Falun Gong-Praktizierenden.
Im Allgemeinen beinhalten solche Erklärungen: „Ein Hungerstreik ist freiwillig und eine persönliche Handlung. Ich werde alle Konsequenzen der Zwangsernährung selbst tragen. Es hat nichts mit den Aufsehern des Haftzentrums zu tun. Ich werde meine Familien nicht bitten, sie dafür verantwortlich zu machen. Diese Aussage ist rechtsverbindlich, usw.”
Die Aufseher versuchten, mich zu zwingen, solch eine erfundene Erklärung zu unterschreiben, aber ich weigerte mich. Han Bing befahl einer Gruppe von männlichen Insassen, mich zu fesseln; sie zogen meine Finger auseinander und drückten meinen Fingerabdruck auf das Papier. Ich erklärte ihnen, dass sie das Gesetz brechen. Han Bing lachte und goss kaltes Wasser über meinen Kopf. Sie hielt die Erklärung in der Hand und sagte: „Mit dieser unterschriebenen Erklärung macht es nichts, wenn du bei der Zwangsernährung stirbst. Es nutzt nichts, selbst wenn deine Familie eine Beschwerde einlegt. Dies ist vom „Büro 610” (1) der Provinz Liaoning erlaubt.”
Später befahl Han Bing männlichen Insassen, mir gewaltsam Nahrung zu zuführen und drohte: „Wenn du immer noch nicht kooperierst, werde ich ihnen auftragen, dich in die Männerzellen zu tragen, dich aufrecht stehen zu lassen und kaltes Wasser über dich zu schütten.”
Einige Tage später erfuhr ich, dass ein anderer männlicher Praktizierender dort durch die Zwangsernährung gestorben war.
Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.