13. August 2008
(Minghui.de) Da sich das Augenmerk der Welt auf China richtet, wollte ich diese Gelegenheit nutzen, um meine Erfahrung mit einer außergewöhnlichen Chinesin zu erzählen. Während sich meine Praxis generell auf kommerzielle Streitereien konzentriert, legte ich Wert darauf, eine bestimmte Menge an Zeit für Asylwerber zu verwenden, die in ihrem eigenen Land verfolgt werden, damit diese ihren Status in Kanada erhalten. In dieser Funktion bekam ich die Gelegenheit, Yao Lian zu treffen, eine Frau die aufgrund ihres religiösen Glaubens mehrfache Ungerechtigkeiten erfahren hat. Dies ist ihre Geschichte.
Letzten Sommer empfing ich Herrn Ma Jian und Frau Yao Lian, beide aus China, in meinem Büro. Beide waren sprachgewandt und konnten sich gut ausdrücken. In der Tat konnte der Herr beinahe perfekt Pariser Französisch sprechen. Er war eine Führungskraft für das große französische Ölpumpwerk PCM. Er bat mich, seiner Bekannten Yao Lian zu helfen, den Flüchtlingsstatus in Kanada zu beantragen, da sie aufgrund ihres Glaubens an die Praktik Falun Gong beträchtlich zu leiden habe.
Falun Gong ist eine spirituelle Bewegung mit vielen Anhängern in China. Falun Gong oder auch Falun Dafa genannt wurde 1992 von Li Hongzhi gegründet. Es beinhaltet fünf Meditationsübungen und zielt darauf ab, das Herz und den Charakter der Praktizierenden entsprechend Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu entwickeln. Unglücklicherweise sieht die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) diese Organisation als Dissidenten an und als eine Bedrohung für die bestehende Ordnung. Laut der Partei ist Falun Gong eine konkurrierende Bedrohung für die Doktrin des flächendeckenden Staates.
Einige dokumentierte Akten von Unterdrückung gegen die Praktizierenden sind fast unaussprechlich. David Kilgour, ehemaliger Staatssekretär für den Asien-Pazifikraum, veröffentlichte einen Bericht, der erschien, um die Anschuldigungen, dass die chinesische Regierung von inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden Organe raubt, zu bestätigen.
Frau Lian entschied sich für die Praktik Falun Gong, um etwas für ihre persönliche Gesundheit zu tun. Sie arbeitete für die chinesische Akademie für Wissenschaften und offensichtlich informierte ihr Arbeitgeber die Regierung, dass sie eine Praktizierende sei.
Ihr Leben verfiel zu einer Serie von kafkaesken Szenen, wo sie bei zwei Gelegenheiten gezwungen wurde, ein Internierungslager zu besuchen, mit dem Ziel, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen, damit sie nicht länger eine Anhängerin der Falun Gong Bewegung bleibt. Schließlich verlor sie aufgrund ihrer Weigerung, ihre Bindung zu ihrem spirituellen Glauben abzuleugnen, ihre Anstellung und ihr Appartement, das ihr von der chinesischen Akademie für Wissenschaft zur Verfügung gestellt worden war.
Ungefähr einen Monat nachdem ich Frau Lian getroffen hatte, informierte sie mich, dass Ma Jian, jener Mann, der ursprünglich in meinem Büro war, eigentlich ihr Mann sei. Aus Angst vor den Informanten der KPCh in Kanada hatten sie beschlossen, es mir damals nicht zu erzählen. Noch wichtiger, am 28. Februar 2007 wurde ich informiert, dass Ma Jian willkürlich im PCM Büro in Peking festgenommen worden war. Er wurde von der Polizei eingesperrt, ohne seine Familie oder seinen Dienstgeber über seinen Verbleib zu informieren. Er verbrachte offensichtlich drei Wochen in einem Gehirnwäschezentrum und wurde dann in das Internierungslager Ost-Peking überstellt.
Am 19. April 2007 erhielt seine Familie in China das offizielle Urteil durch einen Telefonanruf mitgeteilt - eine Verurteilung von zweieinhalb Jahren in einem Arbeitslager, weil er Dokumente über Falun Gong zu Hause gehabt hatte.
Im März 2007 hatte die französische politische Klasse begonnen, ihren Unmut mit der Inhaftierung von Herrn Jian zu bekunden. Sowohl Jacques Pelissard, der Präsident der Konferenz von französischen Bürgermeistern, als auch Segolene Royal, französischer Präsidentschaftskandidat der sozialistischen Partei, schrieben Briefe zur Unterstützung der Freilassung von Herrn Ma Jian.
Die kanadische Regierung garantierte aufgrund dieser Information beschleunigtes Asyl für Yao Lian. Während dies für sie einige Sicherheitsmaßnahmen bot, war es für sie dennoch kein Trost, da ihr Mann eingesperrt war und dies bis zum heutigen Tag blieb.
Die Kanadier und die kanadische Regierung haben eine moralische Verpflichtung, ihre Weigerung zu demonstrieren, die Unterdrückung von Einzelnen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Ethik oder ihrer politischen Einstellung zu tolerieren. Die Vergangenheit hat uns zu oft den Preis von absichtsvoller Blindheit gelehrt.
http://www.thesuburban.com/content.jsp?sid=20518234626862817782115981699&ctid=1000004&cnid=1016126