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Brutale Schläge führten zu Knochenbrüchen im Fuß des Rechtsanwalts Wang Yonghang

6. Oktober 2009

Name: Wang Yonghang (???)
Geschlecht: Männlich
Alter: Unbekannt
Adresse: Unbekannt
Beruf: Anwalt
Datum der jüngsten Verhaftung: 4. Juli 2009
Letzte Ort der Inhaftierung: Internierungslager der Stadt Dalian
Stadt: Dalian
Provinz: Liaoning
Erlittene Misshandlung: Schläge

(Minghui.de) Am 4. Juli 2009 nahmen 20 bis 30 Polizisten den Rechtsanwalt Wang Yonghang in seiner Wohnung in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, fest. Sie schlugen anschließend so lange auf ihn ein, bis die Knochen in seinem rechten Fuß gebrochen waren. Herr Wang hatte vor Gericht den Falun Gong-Praktizierenden Cong Rixu verteidigt. Seine Familie forderte seine sofortige Entlassungm, aber die Machthaber bezeichnen seinen Fall als „Staatsgeheimnis” und verweigern der Familie, ihn zu treffen.

Im Anschluss befindet sich die Aufzeichnung einer Unterredung zwischen Herrn Wangs Frau, Yu Xiaoyan, und Lan Zhixue, einem Rechtsanwalt der Anwaltskanzlei Jiafa in Peking:

Lan: Haben Sie kürzlich wegen des Falles Ihres Mannes Polizeibehörden aufgesucht?

Frau Yu: Ich war mehrere Male in verschiedenen Polizei-Einrichtungen. Ich habe mit Beamten der Polizeibehörde Dalian gesprochen, auch mit dem Disziplinarüberwachungskomitee von Dalian und mit einem Staatsanwalt im Haftzentrum Dalian (um für Gerechtigkeit zu plädieren); habe aber von keinem je eine Antwort bekommen.

Lan: Wie ist die gegenwärtige Situation von Wang Yonghang? Was hat man Ihnen gesagt?

Frau Yu: Ich war vor dem 27. Juli 2009 bei der Polizeistation des Wohngebietes Jinxiu und fragte sie nach meinem Mann. Obgleich sie behaupteten, er sei bei guter Gesundheit, erzählten mir mehrere Beamte, dass mein Mann am 27. Juli 2009 Knochenbrüche im rechten Fuß erlitten hätte. Seine Entführer weigerten sich, seinen wirklichen Zustand klar darzustellen. Sie versprachen ärztliche Behandlung für meinen Mann. Als ich am 4. August wieder zur Polizeistation ging, sagten sie, dass er Splitterbrüche erlitten und die Wunde sich entzündet hätte. Er könne im Internierungslager nicht behandelt werden, sondern müsste in ein großes Krankenhaus gebracht werden.

Ich bat immer darum, meinen Mann zu sehen. Zuerst sagten sie, sie würden eine Erlaubnis beantragen; aber später sagten sie, dass ein Besuch nicht erlaubt sei. Sie sagten jedes Mal, dass sie dabei seien, ein Treffen zu arrangieren, ich müsse Geduld haben. Bis heute hat noch kein einziges Treffen stattgefunden. Ich reichte eine Petition bei einer entsprechenden Agentur ein, aber ich bekam keinerlei Antwort.

Um den 37. Tag nach seiner Gefangennahme erfuhr ich zufällig, dass sie meinen Mann in ein Krankenhaus in Dalian gebracht hatten. Er befand sich in einem kritischen Zustand und bedurfte einer Operation, aber ich war weder über die Operation noch über die ärztliche Diagnose informiert worden. Am Morgen des 11. August 2009 wurde er operiert. Sie legten eine entfernte Kusine meines Mannes herein, eine Einwilligungsbescheinigung (für die Einweisung in das Krankenhaus) zu unterschreiben. Als ich sie auf der Station damit konfrontierte, behaupteten sie, mich nicht rechtzeitig gefunden zu haben. Aber ich deckte ihre Lügen auf der Stelle auf.

Lan: Konnten Sie Ihren Mann besuchen? Wie geht es ihm jetzt?

Frau Yu: Ich habe ihn seit seiner Festnahme nicht mehr gesehen. Meine einzigen Informationen stammen von der Polizei bzw. anderen Beamten, sie widersprechen einander jedoch. Manchmal sagten sie, er sei bei guter Gesundheit und später sagten sie, dass sich sein Zustand verschlechtert habe. Ich wusste, dass er schwer verletzt war und dass die einzige Möglichkeit für ihn eine Operation sei. Ich wusste also, dass es keine triviale Angelegenheit war.

Lan: Wann fand die medizinische Untersuchung statt? In welches Krankenhaus wurde er gebracht? Wissen Sie, wie er verletzt wurde?

Frau Yu: Ich weiß, dass er zweimal in einem großen Krankenhaus in Dalian untersucht wurde und zwar am 5. Juli und am 1. August 2009. Am 10. August kam er in dieses Krankenhaus zurück. Die Polizeiagenten und jene vom Büro zum Schutz der Staatssicherheit wussten schon nach der ersten Untersuchung vom 5. Juli, dass sein rechter Fuß schwere Brüche aufwies, denn der Arzt hatte damals schon gesagt, dass er sofort operiert werden müsse. Trotzdem bestanden diese Leute darauf, ihn ins Internierungslager zurückzubringen. Einem guten Bekannten meines Mannes nannte dieser die Beamten vom Büro zum Schutz der Staatssicherheit und von der Polizeistation, die ihn im Haftzentrum geschlagen hatten.

Lan: Wurde Wang Yonghang operiert? Weswegen?

Frau Yu: Ja, er wurde operiert. Ich weiß aber nicht, wie sie verlief und wie er sich erholt hat. Aus Kostengründen wurde die Operation von diesen Leuten hinausgeschoben. Sie hätten die Familie nach der ersten Untersuchung benachrichtigen sollen, aber sie gaben ihm nur einen Gipsverband und verhörten ihn weiterhin trotz seines Zustandes. Im Internierungslager wurde er nicht behandelt, da es dort keine Vorrichtungen für die Behandlung einer solchen Verletzung gibt. Letztendlich verschoben sich seine gebrochenen Knochen und entzündeten sich, die Verletzung wurde schlimmer, doch wieder wurde das nicht zur Kenntnis genommen. Dann benötigte er nicht nur eine Operation des Bruches, sondern eine weitere Behandlung der Entzündungen, um die Funktionstüchtigkeit seines Fußes nicht zu verlieren. Ich konnte die Röntgenaufnahmen sehen (durch die Hilfe unserer Freunde). Sie hatten mich nicht benachrichtigt, wann die Operation stattfand und weigerten sich, mich über den Ablauf der Operation zu informieren.

Lan: Sie kommen aus dem medizinischen Bereich. Was denken Sie über seine Verletzung? Was können Sie anhand der Röntgenaufnahmen sagen?

Frau Yu: [Das Röntgenbild zeigt] schlimme Splitterbrüche am rechten Fuß und einen Abriss-Bruch (wenn ein Band oder Sehne vom Knochen abgerissen ist) in der Nähe der Achillessehne sowie ernsthafte lokale Infektionen des weichen Gewebes.

Lan: Wer gab Ihnen den Haftbefehl? Haben Sie ihn unterschrieben? Was sagten sie zu Ihnen?

Frau Yu: Ich erhielt am 11. August 2009 gegen 16:00 Uhr einen Haftbefehl für meinen Mann. Darin stand, dass die Staatsanwaltschaft von Dalian dem Haftbefehl gegen meinen Mann am 10. August 2009 gegen 15:00 Uhr zugestimmt habe. Der Polizist Tan Yuhao übergab ihn mir. Jiao Jian und Chen Xin vom Büro zum Schutz der Staatssicherheit und Tan Yuhao (seine Dienstmarken-Nummer lautet 205280) behandelten den Fall. Ich weigerte mich, den Haftbefehl zu unterschreiben.

Lan: Es ist offensichtlich, dass die Beamten der Polizeistation und des Internierungslager nicht wollen, dass Wang Yonghang einen Rechtsanwalt trifft. Sie können auf „Staatsgeheimnis” plädieren, damit die Forderung des Anwalts, mit ihm zu sprechen, abgelehnt werden kann.

Frau Yu: Nachdem mein Mann schwer verletzt worden war, gab es keine Stelle mehr, an die wir uns hätten wenden können, um Gerechtigkeit zu erlangen. Die Forderung des Anwalts wurde abgelehnt und wir konnten ihn nicht besuchen. Ich stimme Ihnen zu.

Lan: Als seine Ehefrau können Sie eine Klage einreichen. Sie können die Agenturen, die Polizeistation und die der Folterung verdächtigten Beamten anklagen und Sie können Aufmerksamkeit und Hilfe der Medien und der Öffentlichkeit fordern, weil es sich um ein grundlegendes Menschenrecht handelt.

Frau Yu: Ich weiß. Kein Mensch hat auf meine Forderungen geantwortet, weder die Polizei von Dalian noch das Disziplinarüberwachungskomitee und auch nicht der Staatsanwalt im Internierungslager Dalian.

Lan: Wenn Sie damit einverstanden sind, möchte ich unser Gespräch in meinem Blog veröffentlichen. Das hat nichts mit dem Fall Ihres Mannes selbst zu tun und darüber wird auch nichts an die Öffentlichkeit dringen. Wenn wir aber nicht einmal die Schläge und Folter, die ein normaler Bürger erlitten hat, aufzeigen dürfen, würde ich mich selbst nicht mehr als Mensch betrachten. Auch wenn wir bis jetzt noch keine Beweise aus erster Hand haben, um zu belegen, dass die Verletzungen Ihres Mannes das Ergebnis von polizeilicher Gewalt sind, so haben wir doch genügend Indizienbeweise, um die Anwendung von Gewalt zu vermuten, wie beispielsweise, dass man Sie nicht in angemessener Form über die Operation informiert hat; dass man Herrn Wang nicht erlaubt hat, einen Anwalt zu treffen; dass man die Namen der darin verwickelten Personen nicht nennen will und die Tatsache, dass sich die Verletzung innerhalb polizeilicher Gebäude ereignet hat. Außerdem haben Sie die Röntgenaufnahmen. Wir haben ferner das Recht, eine gründliche Untersuchung und Strafverfolgung der Verantwortlichen zu fordern. Vor der Untersuchung sollte das Personal, das den Fall bearbeitet, die Ermittlungen von Wang Yonghangs Fall sofort beenden.

Frau Yu: Ich danke Ihnen für ihre Beratung. Ich bin einverstanden und bitte Sie, in meinem Interesse eine Klage einzureichen.