(Minghui.de) Am 15. Oktober 2009 eröffnete das Bezirksgericht Louqu in der Stadt Yueyang, Provinz Hunan, das „Verfahren” der Falun Gong-Praktizierenden Xu Genyuan und Huang Youjun. Ihre Anwälte plädierten auf „nicht schuldig”.
Am frühen Morgen wies der Leiter des „Büro 610” (1) in Yueyang, Zhang Jiehong, Sicherheitsbeamte und Mitarbeiter des „Gemeindebüro 610” an, das Gerichtsgebäude zu umstellen. Jede Person, die zum Gericht kam, wurde registriert und es wurden heimlich Fotos gemacht. Als es kurz nach 8:00 Uhr war, stand eine lange Reihe Sicherheitsbeamter vor dem Eingang des Gerichts und verbot jedem Falun Gong-Praktizierenden und anderen den Zutritt zum Gebäude und die Teilnahme an der Verhandlung.
Mehr als ein Duzend Familienmitglieder von Herrn Xu Genyuan wollten der Verhandlung bei Gericht beiwohnen, aber nur drei von ihnen durften eintreten.
Während der Verhandlung verteidigten die Anwälte Xu Genyuan und Huang Youjun und plädierten auf „nicht schuldig”. Als der Staatsanwalt Li Weixing die beiden wegen „Nutzung eines Kultes zur Untergrabung der Gesetzesgewalt” beschuldigte, fragte ihn der Anwalt Zhang Chuanli aus Peking nach konkreten Gesetzesdokumenten, die Falun Gong als „bösartigen Kult” ausweisen würden. Dies ließ den Staatsanwalt verstummen, während die Richter und die Beamten der Staatssicherheit sich sprachlos ansahen.
Anwalt Jin Guanghong betonte: „Die Verteidigung glaubt, dass der Angeklagte Xu Genyuan und die anderen Falun Gong-Praktizierenden gesetzestreue Bürger sind. Ihr Praktizieren von Falun Gong untergräbt weder das Gesetz und die Vorschriften noch behindern sie soziale, öffentliche und persönliche Interessen. Im Gegenteil, die angeklagten Praktizierenden erlangten körperliche und geistige Gesundheit durch das Praktizieren von Falun Gong und erhöhten ihre moralischen Werte. Darüber hinaus ist es ein positiver Beitrag für die Gesellschaft, dass sie Falun Gong an andere weitergegeben haben. Mittlerweile ist es bekannt, dass alle Falun Gong-Praktizierenden sorgsamer und hilfsbereiter gegenüber anderen geworden sind. So ist das Verhalten der beschuldigten Angeklagten nicht wirklich eine Bedrohung für die Gesellschaft. In der Tat ist das Gegenteil der Fall: Es ist vorteilhaft für die Gemeinschaft.”
„Gleichzeitig befürwortet die Verteidigung, dass Religion den menschlichen Geist und die Seele reinigen und die Moral der Menschen steigern kann. Religiöse Lehren ermutigen Menschen, gute Taten zu begehen und De (Tugend) zu sammeln, die Gesetze einzuhalten und die öffentliche Ordnung zu bewahren. Dies dient nicht nur dazu, gute Bürger zu erhalten, sondern fördert auch die soziale Stabilität und Harmonie. In der Tat sind die Falun Gong-Praktizierenden der stabilste Faktor in unserer Gesellschaft. Die Regierung sollte den Glauben dieser Menschen eher fördern anstatt ihn zu unterdrücken. Es tritt Menschenrechte mit Füßen, dass die Regierung Menschen wegen ihres Glaubens bestraft.”
Beide Anwälte plädierten auf „nicht schuldig”. Sie legten die Verbrechen von Jiang Chao, Fu Wei und anderen aus den Bezirken Louqu und der Junshan Staatssicherheit offen, die diese Praktizierenden gefoltert und verfolgt hatten. Herr Xu zeigte dem Gericht und den Geschworenen die ihm zugefügten Verletzungen wie die Wunden durch brennende Zigaretten, Narben von Handschellen und Nadelstiche in den Beinen, Armen und Händen und seinen Kopf, von dem die meisten Haare durch die Gefängniswachen ausgerissen worden waren. Die Familienmitglieder von Herrn Xu brachten ihre Entrüstung und ihren Zorn hervor und verfassten einen Beschwerdebrief gegen die Yueyang Zweigstelle der Staatssicherheit.
Zum Schluss forderten die Anwälte, die angeklagten Praktizierenden und ihre Angehörigen das Gericht auf, die Angeklagten für unschuldig zu erklären und sie unverzüglich frei zu lasen. Die Richter gaben zu, dass die Falun Gong-Praktizierenden unschuldig waren, woraufhin das Gericht die Verhandlung unterbrach.
Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.