(Minghui.de) Am Nachmittag des 16. November 2009 hielt die kanadische Organisation „Parlamentarische Freunde von Falun Gong” (PFOFG) im Parlament eine Pressekonferenz zur Neuerscheinung des Buches „Blutige Ernte” ab. Dies war auch die erste öffentliche Veranstaltung seit ihrer Gründung. Auf der Konferenz berichteten die beiden Ermittler von den neuen Beweisen für den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).
Bill Siksay, Präsident der PFOFG und Parlamentsabgeordneter, leitete die Konferenz. An der Konferenz nahmen die Mitglieder Irwin Cotler, James Lunney, Borys Wrzesnewskyj, Rob Anders, Scott Reid und andere Parlamentsabgeordnete, Vertreter von Nicht-Regierungs-Organisationen, Menschenrechtler, Experten über Angelegenheiten von China, Professoren und Gelehrte teil.
Die Autoren David Matas und David Kilgour berichteten auf der Konferenz von den neuen Beweisen des Organraubes an Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh. Sie berichteten, dass die Ermittlungen vom Januar 2006 bis Juli 2007 hauptsächlich auf die internationalen Reisegruppen für Organtransplantation gerichtet gewesen wären. David Matas sagte: „Dieser Markt hat sich bereits geändert. Jetzt legen wir den Schwerpunkt der Ermittlungen auf den lokalen Transplantations-Markt und die Situation der Transplantationen in China. Die hohe Anzahl von Ausländern, die zu Organtransplantationen nach China reisten, hat sich tatsächlich gravierend reduziert. Jedoch hat sich an der Transplantations-Situation selbst nichts geändert, sie hat sich für die Falun Gong-Praktizierenden noch verschlechtert. Das wird durch die Zahlen bestätigt. Die Zahl der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden nimmt nicht ab, sondern nimmt zu.”
Matas betonte, das neue Buch sei die dritte Version des Untersuchungsberichts. Viele Beweise seien aufgrund einer Gesetzesänderung für Organtransplantationen in China und einer veränderten Marktsituation anders als die der beiden früheren Versionen.
Die Anzahl der Hinrichtungen nimmt ab, aber die Anzahl der Organtransplantationen bleibt unverändert
David Matas berichtete: „Die Transplantationsorgane in China stammen von Straftätern. Erst seit August 2009 wurde der Plan eines Experimentes durchgeführt, in dem Organe von Unfallopfern entnommen werden dürfen, die als hirntot gelten, aber deren Herz noch schlägt. Dafür gibt es noch kein Gesetz. Die restlichen Organe stammten nur von Straftätern.”
„Die chinesische Regierung behauptete, es seien Spenderorgane. Jetzt verwendet sie die rationalere Aussage, dass sie von hingerichteten Straftätern stammten.”
„Vor und nach der Verfolgung von Falun Gong blieb die Anzahl der Hingerichteten unverändert. Seit Beginn der Verfolgung steigt die Anzahl der Organtransplantationen jedoch rapid.”
„Seit der Veröffentlichung des zweiten Untersuchungsberichts nimmt die Anzahl der Hingerichteten gravierend ab. Laut Amnesty International wurde die Anzahl der Hinrichtungen in China von 2004 bis 2008 stark reduziert. Die Anzahl der Organtransplantationen blieb in dieser Zeit jedoch fast unverändert.”
„Die Frage ist, woher die restlichen Organe kommen, wenn die Anzahl der Organtransplantationen unverändert bleibt, während die ursprüngliche Organ-Quelle rapid abgenommen hat.” Er äußerte, dass der UN-Sonderberichterstatter für Folter dieser Frage auch seine Aufmerksamkeit schenke und von der chinesischen Regierung eine Antwort verlange.
David Kilgour betonte die Illegalität des Systems „Umerziehung durch Arbeit” in China. Er sagte: „Die KPCh kann die Menschen bis zu vier Jahren im Arbeitslager einsperren, wobei diese weder die Möglichkeit für eine Verhandlung noch zum Widerspruch haben.” Er schlug der kanadischen Regierung und anderen Ländern vor, Gesetze zu beschließen, die den Import von Produkten aus China, die durch Zwangsarbeit hergestellt wurden, verbieten. Er berichtete, es gäbe in der Neuerscheinung des Buches 25 Vorschläge für die kanadische Regierung, die dabei helfen, den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China durch die KPCh zu beenden.
Parlamentsabgeordneter: Der Untersuchungsbericht über den Organraub wirft Licht auf die dunkelste Ecke
Der Parlamentsabgeordnete Borys Wrzesnewskyj sagte in der Konferenz: „Es wird bei Handelsaktivitäten auf die Wichtigkeit des Handels mit China geachtet. Wir lesen viele Berichte über den Handel mit China. Aber es gibt eine Art Handel, von dem man nichts hört und der schwer auszumachen ist. Und dieser Handel ist erschreckend - der Handel mit menschlichen Organen. Die Opfer sind die schwächsten Menschen in den diktatorischen Ländern, diejenigen, die wegen ihres Glaubens bestraftet werden.”
„Die Untersuchungen der zwei Ermittler enthüllen die dunkelste Ecke des Strafsystems (der KPCh) und bringen den dunkelsten Kern direkt ans Tageslicht. Sehr wenige Menschen wagen dieser Frage nachzugehen. Dieses Buch überrascht. Wir sind der Meinung, die Menschen über die Tatsachen informieren zu müssen. Jeder von uns ist ein Konsument und kann von dem Handel mit China profitieren. Diese Tatsache hat zwar keinen direkten Zusammenhang mit dem Organhandel, aber wir können uns der Schuld nicht entziehen, wenn wir diese Sache nicht offenlegen.”
Borys Wrzesnewskyj schlug dem Parlament zweimal vor, Gesetze zum Verbot von illegalem Organhandel zu beschließen.
Er dankte den Ermittlern für ihre Arbeit. Er sagte: „Sie sind die Engel, die dieses Verbrechen aufklären ... Sie werfen Licht auf die dunkelste Ecke ... Sie machen das nicht nur für die schwächsten Menschen, denen Organe geraubt werden, sondern auch für uns alle, für die Menschheit ... Eines Tages wird man sehen, dass Sie beide auf der Seite der Gerechtigkeit stehen.”
Parlamentsabgeordneter: Die Geschichte wiederholt sich, der Alarm wurde geschlagen
Der Parlamentsabgeordnete James Lunney lobte, die Neuerscheinung des Buches der beiden Ermittler sei ausgezeichnet und großartig und sei eine Arbeit, die die Zukunft beeinflussen werde.
Er sagte: „Lassen Sie uns auf die Geschichte zurückblicken: Vor Dutzenden Jahren, als das Böse (Nazis) sein Unwesen auf der Welt trieb, wurde auf das begonnene Chaos hingedeutet und davor gewarnt. Die Familienangehörigen der Opfer schlugen Alarm. Manchmal spielt sich bereits Böses ab, bevor man es endgültig prüfen und verstehen kann. Wenn wir über diese Sache sprechen, fühlen sich manche Menschen vielleicht unwohl. Beim Massaker von Hitler sprachen wir mit Juden darüber. Jetzt als Freunde von Falun Gong machen wir uns Sorgen um die Familienangehörigen der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden. Der Alarm wurde bereits geschlagen. Auf der ganzen Welt mangelt es an Organen für Transplantationen, nur in China gibt es dieses Problem nicht. Meine Kollegen haben dieses Problem bereits offengelegt.”
Er äußerte, es sei eine unausweichliche Pflicht, dass die Menschen in der freien Welt dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit schenken. Er sagte: „Wir können die Kosten für das Schweigen nicht auf uns nehmen. Zu verschiedenen Anlässen (nach einem Massaker) sagen wir ,Nie wieder'. Aber die Geschichte wiederholt sich heute auf eine andere schlimme Weise. Der Alarm wurde bereits geschlagen.”
Der ehemalige kanadische Justizminister Irwin Cotler äußerte: „Die Untersuchung der beiden Autoren regt die internationale Gemeinschaft zu Aufmerksamkeit an. Ohne ihre Arbeit, ihre Reisen und der Mobilisierung in der Welt wüssten wir von all dem gar nichts. Sie kämpfen für die Menschenrechte, besonders für Falun Gong. Sie haben immense Arbeit für die Bewahrung der Menschenwürde geleistet. Wir alle sind davon Nutznießer.”
Die Pressekonferenz zur Neuerscheinung des Buches - Die erste öffentliche Veranstaltung der PFOFG
Die Pressekonferenz war die erste Veranstaltung der PFOFG in Kanada seit ihrer Gründung Anfang Oktober 2009. Die Mitglieder der PFOFG setzen sich aus zwei Senatoren und 18 Abgeordneten aller im Parlament vertretenen Parteien zusammen. Der Präsident der PFOFG Billy Siksay erzählte, dass noch mehr Abgeordnete dieser Organisation beitreten werden.
Der Abgeordnete Rob Anders äußerte im Interview: „Als Mitglied der PFOFG möchte ich sagen: Ich danke den beiden Ermittlern für ihren Bericht. Das ist ein wertvolles Dokument auf der Welt. Je mehr (über den Organraub) entlarvt wird, desto besser.” Er hofft, Premierminister Harper werde über die Menschenrechte von Falun Gong sprechen, wenn er China besucht.
Die beiden Ermittler hofften, Premierminister Harper werde beim China-Besuch über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden und die Menschenrechtsverletzungen in Arbeitslagern sprechen. David Kilgour hoffte, dass der Premierminister die Vorschläge in dem neu erschienenen Buch für die kanadische Regierung, an Hu Jintao weiterleitet.