(Minghui.de)
Der Meister sagte:
„Fa lernen, Fa erhalten,
Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das Erreichen ist kultivieren.”
(Li Hongzhi, „Solide kultivieren” aus „Hongyin I”, 07.10.1994)
Mein Verständnis ist: Wenn man bei vielen Dingen die Fa-Grundsätze nur an der Oberfläche weiß, sich im Herzen darüber aber nicht ganz im Klaren ist, dann ist es schwer, sie in die Praxis umzusetzen. Die Wirkung bei der Kultivierung wird auch nicht gut sein.
Ich hörte von einem Fall, der sich an einem anderen Ort zutrug: Der Mitpraktizierende A wurde ins Untersuchungsgefängnis entführt und später wieder freigelassen. Der Mitpraktizierende B sagte zu ihm, dass seine Firma ihn zur Gehirnwäsche schicken würde und er sein Zuhause für eine Zeit lang verlassen sollte. Aber dieser antwortete: „Das ist die Verfolgung und Störung durch das Böse. Wir sollten sie auf keinen Fall anerkennen!” Der Mitpraktizierende B war sprachlos. Der Mitpraktizierende wurde später tatsächlich einer Gehirnwäsche unterzogen. Drei Tage später war er von dem Bösen umerzogen.
Der Mitpraktizierende B sagte zu mir, dass der Kultivierungszustand des Mitpraktizierenden A nicht sehr gut gewesen wäre. „Die Verfolgung durch die Bösen verneinen”, scheine bei vielen Mitpraktizierenden ein „Lippenbekenntnis” zu sein.
Ich dachte darüber nach und fand, dass der Mitpraktizierende B Recht hatte. Wir sagen alle, dass wir Kultivierende sind. Ist es in der meisten Zeit wirklich so, dass wir uns „kultivieren” und dass wir „praktizieren”? Wir fragen uns selbst, bis zu welchem Grad wir es geschafft haben, wahrhaftig an den Meister und an das Fa zu glauben. Haben wir wirklich das, was uns begegnet, umgekehrt für unseren Erfolg genutzt?
Der Meister sagte:
„Überleg einmal, was bedeutet wahrer Glaube? Du nimmst ,Glauben' nur in den Mund, aber in Wirklichkeit glaubst du im Herzen nicht daran. Warum? Denn, wenn du wirklich glaubst, muss dein Handeln mit deinen Worten übereinstimmen.” (Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz”, 30.-31. Mai in Frankfurt)
Ein Mitpraktizierender erzählte mir von seinen Erlebnissen im Arbeitslager im Jahr 2001: Damals gab es in dem Arbeitslager nur ganz wenige Praktizierende, die noch nicht umerzogen waren, alle anderen waren umerzogen. Der bösartige Direktor startete eine „Sturmkampagne” gegen sie, um zu erreichen, dass 100 Prozent der Praktizierenden umerzogen wurden.
Der Direktor führte ein Gespräch mit diesem Praktizierenden und gab ihm 72 Stunden Zeit für die Umerziehung. Er würde ansonsten alle Schläger im Arbeitslager veranlassen, ihn zu schlagen. Er behauptete: „Wenn du totgeschlagen wirst, ist es umsonst!” Dieser Mitpraktizierende war sich darüber im Klaren, dass sein Leben der Kultivierung und der Fa-Berichtigung dient und dass sein Leben vom Dafa gegeben ist. Daher ließ er sich nicht davon bewegen. Die Bösen terrorisierten ihn dann in den 72 Stunden. Sie sagten: „Es bleiben noch drei Stunden übrig. Iss dich satt, damit du unsere ,Erziehung' gut ertragen kannst.”
Als die Frist ablief, lag der Praktizierende im Bett und war ganz gelassen. Die bösartigen Schläger kamen wie geplant. Sie waren alle betrunken und schimpften ununterbrochen. Sie standen in Zweierreihen in seinem Zimmer. Er ließ sich immer noch nicht umerziehen. Er dachte: „Alles, was ich habe, hat mir Dafa gegeben. Auch wenn ich totgeschlagen werde, habe ich meine Vollendung erreicht (die damalige Erkenntnis).” Einer fragte: „Sollen wir jetzt schlagen oder nicht?” Ein anderer antwortete: „Der Direktor hat gerade eine Besprechung. Warten wir, bis der Direktor kommt.”
Sie alle wussten aber nicht, dass diese Besprechung einige Stunden dauern würde. Während dieser Stunden war die Luft in dem Zimmer stickig geworden. Die Schläger mit ihren Werkzeugen starrten den Praktizierenden böse an. Er hatte solch eine Situation noch nie erlebt. In dem Moment dachte er nur an den Meister und an Dafa, an sonst nichts. Er erzählte mir später: „In dem Moment dachte ich nur: `Wenn du dich noch kultivieren willst, musst du solide bleiben.´ Ich dachte gar nicht mehr an etwas anderes.” Nach dem stundenlangen Warten, eine Sekunde schien dabei so lang wie ein Jahr zu sein, kam der Direktor. Er schaute auf ihn und sagte: „Akzeptierst du immer noch nicht die Umerziehung?” Er erwiderte: „Nein.” Der Direktor winkte mit der Hand und sagte überraschend: „Ihr könnt schon gehen. Es ist unmöglich, 100 Prozent umzuerziehen. Ich kümmere mich nicht mehr um dich.” Dann verließen sie alle das Zimmer.
Erst nachdem sie weg waren, spürte der Praktizierende die Angst. Er sagte: „Wenn ich in dem Moment Angst gehabt hätte, hätten sie mich sicher geschlagen. Abgesehen von dem körperlichen Leiden, es wird sicher zu großen Schäden für die eigene Kultivierung führen, wenn man keine aufrichtigen Gedanken hat. Es ist sicher so, dass der Meister gesehen hat, dass ich gegenüber Dafa feste und aufrichtige Gedanken habe, so half er mir, diesen großen Pass zu überwinden. Allein mit meinen eigenen Kräften hätte ich diesen Pass nicht überwinden können.”
Die Situationen, auf die jeder bei der Kultivierung stößt, sind zwar verschieden, aber ein Punkt ist gleich, nämlich, der richtige Ausgangspunkt ist der aufrichtige Glaube an Dafa. Warum reden manche „das Böse verneinen”, können das Ziel aber nicht erreichen? Die Ursache liegt eben an dem Ausgangpunkt. Die Störung durch die Bösen tritt wegen unserer egoistischen Sichtweise auf, sei es auf die Krankheit bezogen, sei es auf das Finanzielle, auf die Zeit, auf die Gefühle bezogen, sei es auf die Festnahme, auf die Schläge oder auf den Tod durch die Verfolgung bezogen. Sie können uns stören. Geschieht dies nicht deswegen, weil sie irgendeine unserer Lücken ausnutzen können? Die Bösen sind schlecht, sie stören uns. Aber wenn wir diamantfeste, großartige Gottheiten wären, welche Bösen könnten dann noch an uns herankommen? Die Buddha-Strahlen, die wir im Fa ausstrahlen, hätten solche Faktoren längst vollständig vernichtet. Warum kann das nicht erreicht werden? Es ist so, dass wir bei Störungen meistens an die persönlichen Gewinne und Verluste und an die eigenen Gefühlen denken, anstatt aus der Sicht der Gesamtheit zu denken.
Überlegt einmal, wenn wir gestört werden, geht es nicht nur um uns selbst, die Errettung aller Lebewesen wird dann auch beeinträchtigt. Wir garantieren, dass wir die drei Dinge stabil machen, die wir machen sollen - ist das nicht für die Errettung aller Lebewesen? Wenn wir strenge Anforderungen an uns stellen, bei Problemen nach innen suchen und unsere göttliche Seite allmählich aufwecken können, dann können uns keine Hindernisse stören. Andersherum, wenn wir das nur als Ausrede nehmen, um uns zu schützen, heißt das nur Selbstbetrug!
Wir sind Menschen, die sich kultivieren, dabei ist es nicht zu vermeiden, Fehler bei der Kultivierung zu machen, egal um wen es geht. Aber wir sollen es möglichst gut machen. Wenn wir etwas erkannt haben, sollen wir möglichst danach handeln. Wir sollen strenge Anforderungen an uns selbst stellen. Das ist nicht nur für unsere eigene Kultivierung, sondern auch für alle Lebewesen, die große Hoffnung in uns setzen. Wir kommen mit dem heiligen Gelöbnis auf die Welt, sie zu erretten. Wir sollen sie nicht enttäuschen!
Das ist meine persönliche Erfahrung. Ich bitte bei Unzulänglichkeiten um barmherzige Korrektur.