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Meinem Vater Gerechtigkeit widerfahren lassen

3. Dezember 2009 |   Von Yi Jiao

(Minghui.de) Mein Vater Yi Sirong ist Falun Gong-Praktizierender. Mutter und ich vermissen Vater sehr, seitdem er monatelang inhaftiert ist. Viele Verwandte und Freunde sorgen sich um das Wohlergehen meines Vaters. Mutter ist erschöpft zwischen der Stadt Chendu und dem Bezirk Wanzhou hin und her gehastet, um Vater zu retten. Viele Mitpraktizierende haben sich sehr bemüht zu helfen.

Vater war als Elektriker in der Eisenhütte Sichuan tätig. Seit mein Vater im Jahr 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hat, versucht er ein guter und noch besserer Mensch zu werden, indem er nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit - Nachsicht lebt.

Bevor Vater mit dem Praktizieren begann, war er vom Rauchen abhängig. Dann gab er diese schlechte Gewohnheit auf. Familienmitglieder waren überrascht von der wunderbaren Kraft von Falun Gong. Vater hörte auch mit dem Trinken und dem Spielen von Mahjong auf. Mutter und ich waren aus tiefstem Herzen froh für meinen Vater.

Vater war ein Gruppenleiter. Seine Kollegen schickten ihm manchmal Geschenke, um bevorzugt behandelt zu werden. Vor dem Praktizieren von Falun Gong nahm mein Vater solche Geschenke an, danach aber nicht mehr. Er arbeitete gewissenhafter und seine Kollegen und Vorgesetzten hielten viel von seiner Arbeit.

Nachdem das kommunistische chinesische Regime die Unterdrückung von Falun Gong begonnen hatte, fuhren Vater und Mutter nach Peking, um dort zu appellieren. Die Polizei nahm sie fest und brachte sie zur örtlichen Polizeiwache zurück, wo sie eingesperrt wurden. Vorgesetzte der Firma, wo Vater und Mutter arbeiteten, gingen zur Wache und setzten sich für die Freilassung meiner Eltern ein, damit sie zur Arbeit zurückkehren konnten. Doch die Polizei zwang sie, meine Eltern zu entlassen. Später arbeiteten der Bruder meiner Vaters und Kollegen aus der Firma meiner Eltern sowie Angestellte des Straßenkomitees zusammen, um bei dem Eigentümerzertifikat des Hauses den Namen meines Vaters auf den Namen meines Onkels umzuschreiben. So verloren wir unser Heim.

Ende Dezember 2000 wurde Vater wieder von der Polizei verhaftet und für drei Jahren Zwangsarbeit interniert. Als er heimkehrte, konnten wir ihn kaum wieder erkennen. Unser starker Vater war eine wandernde Leiche. Er sah so schwach aus, als ob er von einem Windhauch umgeblasen werden konnte. Er hatte einmal üppiges schwarzes Haar gehabt, das nun einem fast glatzköpfigem Kopf gewichen war. Die Wärter hatten mehrere seiner Zähne ausgestoßen und nun konnte er kaum irgendein festes Essen zu sich nehmen.

Nachdem das Regime mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte und meine Eltern ihre Arbeitsplätze verloren hatten, mussten wir von unseren knappen Ersparnissen und der Unterstützung von Verwandten und Freunden leben. Nach einer Weile ohne Arbeit fand mein Vater eine Arbeit als Elektriker in einer Immobilienverwaltungsfirma. So konnte er für meine Schulbildung und die nötigen Dinge des Lebens aufkommen. Eines Tages im August 2004 kamen jedoch mehr als zehn Polizisten aus der Sicherheitsbehörde Chengdu, der Polizeiwache Fuqing Straße und des „Büro 610” (1) vom Bezirk Chenghua an und wollten meinen Vater verhaften. Er entkam und blieb von zu Hause weg, weil er sich um die Sicherheit unserer Familie sorgte.

Am 31. Juli 2009 verhafteten Mitarbeiter der Baiyan Polizeiwache des Bezirks Wanzhou Vater und behielten ihn im Internierungslager Wanzhou. Mutter wurde erst eine Woche später darüber informiert, dass mein Vater eingesperrt war. Wir wussten jedoch nicht, warum und unter welchen Umständen mein Vater verhaftet worden war. Mutter beschloss, mit mir in den Bezirk Wanzhou zu gehen und meinen Vater zu suchen.

Wir kamen am 27. August 2009 in Wanzhou an, einen Monat nach der Verhaftung meines Vaters. Wir gingen sofort in das Internierungslager Wanzhou in der Hoffnung, unserem Vater einige notwendige Dinge geben zu können, die wir mitgebracht hatten. Die Beamten des Internierungslagers konnten den Namen von Vater nicht auf ihrer Liste finden und sagten, dass es niemanden mit diesem Namen bei ihnen gäbe. Wir mussten zur Polizeiwache zurückkehren, um nähere Informationen einzuholen.

Mutter fragte die Polizisten in der Wache Baiyan, ob sie Vater verhaftet hätten und wo sie ihn festhielten. Die Beamten am Empfang im ersten Stock sagten, dass sie darüber nichts wüssten und wir ihre Vorgesetzten im Stock über ihnen fragen müssten. Einer von ihnen ging nach oben und die anderen sagten, dass sich meine Mutter und ich eine Zeit lang hinsetzen sollten. Eine lange Zeit verstrich und der Beamte, der nach oben gegangen war, kehrte nicht mehr zurück. Eine Polizistin kam und sprach mit den Polizisten bei uns. Sie sagte uns, dass wir nach oben gehen sollten, um über die Details zu sprechen. Da wir ängstlich darauf warteten zu erfahren, was mit unserem Vater geschehen war, folgten wir ihr in das Büro für Urkundenangelegenheiten im dritten Stock. Sie erklärte, dass sie Vater verhaftet hätten, weil er das Gesetz übertreten hätte. Als wir fragten, welches Gesetz Vater übertreten hätte, vermied sie die Beantwortung der Frage und sagte nur, dass sie keine Details wüsste. Unsere wiederholten Fragen nach dem Zustand unseres Vaters brachten sie nicht dazu, uns die Fakten zu erzählen.

Die Polizistin hielt uns davon ab zu gehen und fünf andere Polizisten umringten uns. Sie zerrten uns grob weg und nahmen uns zu einem Verhör nach oben. Ein Polizist mit Familiennamen Yang kam und sagte, dass er für Vaters Fall zuständig sei. Er berichtete, dass sich Vater im Internierungslager Wanzhou befände und aus Protest in einen Hungerstreik getreten wäre. Er war also mehr als einen Monat lang eingesperrt, bevor wir schließlich erfuhren, wo er sich befand.

Wir gingen ein weiteres mal zu dem Internierungslager, um uns über Vaters Zustand zu erkundigen. Dieses Mal widerrief der Wärter seine frühere Behauptung und gab zu, dass Vater dort war, und fand den Namen von Vater rasch auf einer Liste.

Wir beschlossen, einen Anwalt für uns zu beauftragen. Dazu benötigten jedoch ein offizielles Schriftstück über die Inhaftierung von Vater, das wir nicht hatten. Am 3. September 2009 gingen wir wieder zur Polizeiwache und baten die Polizisten, uns eine schriftliche Meldung über die Inhaftierung von Vater auszustellen. Zwei Stunden warteten wir auf den Haftbefehl, den wir schon vor einem Monat hätten bekommen sollen. Die Beamten benötigten zwei Stunden, um dieses Schriftstück für uns auszustellen. Weil überhaupt nichts vorbereitet war, mussten sie den Bericht schreiben, die Beglaubigung bekommen und es drucken, als wir es anforderten. Mit diesem Haftbefehl erhielten wir auch die Verurteilung zu Zwangsarbeit. Sie klagten meinen Vater an wegen „Verletzung der Durchführung des staatlichen Rechts durch Anwendung eines Kults”. Die genauen Anklagepunkte waren wie folgt: „Ein Laptop, MP3- und MP4 Speicher mit Falun Gong-Material wurden in der Wohnung des Falun Gong-Praktizierenden Li xy gefunden, die Adresse war xyz. Er wurde vor Ort von der Polizei verhaftet.” Die Anklagepunkte hörten sich nach erfundenem Unsinn an!

Innerhalb eines Tages erhielten wir die Haftmeldung am Morgen und am Nachmittag wurde Vater in das Zwangsarbeitslager Wanzhou verlegt. Die Beamten bemühten sich sehr, uns davon abzuhalten, ihn zu treffen.

Ich rufe die gutherzigen Menschen auf der ganzen Welt auf mitzuhelfen, dass die Verfolgung von guten Menschen wie von meinem Vater durch das kommunistische Regime gestoppt wird.


Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.