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Lücken im Herzen

30. Dezember 2009

(Minghui.de) Es gab einmal einen jungen Mann, der, um den wahren Sinn des Lebens zu finden, seine Heimat verließ, weit reiste und das Dao suchte. Unablässig erklomm er hohe Berge, überquerte gefährliche Flüsse und besuchte viele Orte, um einen wahren Meister zu finden, der ihm seine Fragen beantworten sollte. Tag für Tag traf er viele Leute, die er fragte; jedoch spürte er keinerlei Erleuchtung. Enttäuscht grübelte er über den Grund nach, konnte ihn jedoch immer noch nicht herausfinden.

Später erfuhr er von einem Lehrer, dass es einen Mönch gab, der eine hohe Ebene und das Dao erlangt hatte. Er lebte in einem Berg, der sich nicht weit entfernt von seiner Heimatstadt befand. Der Mönch konnte alle schwierigen Fragen über das Leben beantworten. Deshalb machte er sich sofort in der Dunkelheit der Nacht auf den Weg und fragte die Leute, wo dieser Mönch zu finden sei.

Eines Tages kam er am Fuß eines Berges an und sah einen Holzfäller mit zwei Eimern Feuerholz auf seinen Schultern heruntersteigen. Der junge Mann fragte ihn: „Bruder, weißt du, wo genau der Mönch, der das Dao erlangt hat, auf diesem Berg lebt und wie er aussieht?” Der Holzfäller dachte einen Moment nach und antwortete: „Es ist wahr, dass es solch einen Mönch auf diesem Berg gibt. Aber die Leute wissen nicht genau, wo er lebt, weil er oft umherreist, um Leute mit Schicksalsverbindung zu erretten. Bezüglich seines Aussehens sagen einige, er sähe elegant und ungewöhnlich aus und es leuchteten göttliche Heiligenscheine auf seinem Körper; einige sagen, er sähe dreckig und verschmutzt aus, und seine Kleider seien schludrig und heruntergekommen. Keiner kann ihn genau beschreiben.”

Nachdem er dem Holzfäller gedankt hatte, war der junge Mann entschlossen, den Mönch zu finden. Er bestieg den gesamten Berg ohne jede Pause. Auf dem Berg traf er Bauern, Jäger, Kinder, die Tiere hüteten; Leute, die Kräuter ernteten usw.. Jedoch fand er nicht den hochkultivierten Mönch, der ihm den Sinn des Lebens nennen sollte.

Verzweifelt kehrte er um und lief den Berg wieder hinunter. Auf seinem Weg traf er einen Bettler mit einer zerbrochenen Schüssel in den Händen, der Wasser von dem jungen Mann erbat. So goss ihm der junge Mann etwas Wasser aus seiner Wassertasche in die Schüssel. Jedoch rann das ganze Wasser hinaus, noch bevor der Bettler die Schüssel an seine Lippen führen und daraus trinken konnte. Widerwillig goss der junge Mann mehr Wasser in die Schüssel und drängte den Bettler, schneller zu trinken. Sobald jedoch die Schüssel die Lippen des Bettlers erreichten, war das Wasser wieder vollständig herausgelaufen.

„Wie kannst du nur aus einer zerbrochenen Schale Wasser trinken?”, fragte der junge Mann ungeduldig.

„Armer junger Mann, du suchst überall nach dem Sinn des Lebens; du siehst an der Oberfläche anspruchslos aus. Aber in deinem Herzen urteilst du, ob die Worte der anderen deinen Erwartungen entsprechen. Du kannst keine Ansichten akzeptieren, die nicht deinen Erwartungen entsprechen. Diese Anschauung von dir führt zu großen Lücken in deinem Herzen und halten dich davon ab, die Antworten zu finden, nach denen du suchst.”

Als er das hörte, hatte der junge Mann sofort eine Erkenntnis. Er verbeugte sich augenblicklich vor dem Mönch und sagte: „Meister, sind Sie der hochkultivierte Mönch, den ich zu finden versuchte?” Als er keine Antwort erhielt, obwohl er seine Frage mehrere Male wiederholt hatte, hob er seinen Kopf und stellte fest, dass der Bettler schon lange verschwunden war.

Eine Schüssel mit Löchern kann kein Wasser halten; ein Herz mit Löchern kann den Sinn des Lebens nicht erhören.

Was sind Erscheinungsformen dieser Löcher im Herzen? Eigennutz, Neid, Starrsinn, Eigenwilligkeit, Argwohn, Impulsivität, Hass, Angst, Arroganz und Feigheit sind einige Beispiele. Solche Mentalitäten sind wie Löcher im Herzen. Der Unterschied ist, dass Menschen verschiedene Arten von Löchern in ihren Herzen haben.

Können Menschen, wenn sie keine Heiligen und keine Weisen sind, leben, ohne einen einzigen Fehler zu begehen? Da wir im Nebel versunken sind, kann niemand behaupten, fehlerlos zu sein. Es ist nicht schlimm, Fehler zu haben. Aber es ist schlimm nicht zu wissen, dass wir Fehler haben; es ist schlimm, die Fehler nicht zu korrigieren, selbst wenn wir sie kennen. Folglich werden die Fehler größer und größer, schaden seinem Leben und zerstören ihn. Ein Herz ist nicht edel, sofern man nicht bereit ist, die Löcher zu reparieren.