(Minghui.de)
Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
im Februar dieses Jahres (2008) fuhr ich für eine Woche nach Frankfurt, um dort die Promotion für Divine Performing Arts zu unterstützen. Während dieser Woche ereigneten sich manche Dinge und zwischen den Mitpraktizierenden gab es Konflikte und Reibereien. Damals ermahnte ich mich ständig, dass ich mich dem Maßstab einer Kultivierenden entsprechend fordern sollte und mein Herz dabei unbewegt bleiben sollte. Ich sollte auf die Mundkultivierung achten, auf das, was ich sagte und was nicht; dabei musste ich mich gut beherrschen.
Meine Hauptaufgabe damals war, morgens an den Eingängen zu den U-Bahnen und abends vor dem Theater Sonderausgaben von Divine Performing Arts zu verteilen. Im Laufe des Verteilens begegneten mir die unterschiedlichsten Leute: manche nahmen die Sonderausgaben lächelnd entgegen, manche zeigten keinen Ausdruck, manche machten abwehrende Handbewegungen, manche machten ein höhnisches Gesicht. Zu jener Zeit erinnerte ich mich an die Worte des Meisters im „Zhuan Falun: „Das Wandern ist sehr leidvoll, in der Gesellschaft umherwandern, um Essen betteln, allerlei Menschen begegnen, die einen auslachen, beschimpfen und schikanieren, alles Mögliche kann einem zustoßen.” (2. Übersetzung, Lektion 8: „Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie”)
Dann ist der Verlauf, in dem ich Sonderausgaben von Divine Performing Arts verteile wie das Umherwandern unter den gewöhnlichen Menschen? Ich weiß, dass ich mich so verhalten soll wie: „Er betrachtet sich als Praktizierenden und behandelt die Beziehungen zu den Menschen richtig, bewahrt seine Xinxing und erhöht seine Xinxing ständig ...” („Zhuan Falun”, ebd.)
Ich ließ mein Herz möglichst ruhig werden und nicht von den gewöhnlichen Menschen beeinflussen. Manchmal sang ich Dafa-Lieder, danach wurde ich lockerer.
Früher, wenn ich im Lotussitz meditierte, schmerzten nach 45 Minuten meine Beine. Ich konnte nicht weiter im Lotussitz durchhalten. Ich hörte einen Mitpraktizierenden von sich erzählen, dass er wegen schmerzender Beine im Lotussitz geweint hätte. An jenem Abend, als ich im Lotussitz verweilte und meine Beine schmerzten, erinnerte ich mich an diesen Mitpraktizierenden und sagte mir, dass meine Beine noch nicht so schmerzen würden, dass ich weinen müsste; ich konnte noch eine Weile durchhalten. Später füllten sich meine Augen mit Tränen, trotzdem verharrte ich im Lotussitz bis zum geplanten Zeitpunkt. Seitdem fiel es mir leichter und ich konnte sogar über eine Stunde im Lotussitz verweilen.
In der Folge beantragten wir in der Stadtmitte eine Ausstellungsbühne, um die Divine Performing Arts Show zu promoten. Ein Mitpraktizierender brachte historische Kostüme und
ich sollte eines tragen. Es war mir so peinlich, in dieser Aufmachung durch die Straßen zu gehen, sodass ich es absichtlich hinauszögerte. Erst als Mitpraktizierende kamen, die sich diese Kostüme anzogen, zog ich mich um. Als ich das Kostüm anhatte, wollte ich mich am liebsten in einer stillen Ecke verstecken, wo nur wenige Leute vorbeikamen. Allerdings konnte diese Aktion die Promotion beeinträchtigen. Mein Herz war ununterbrochen kampfbereit, aber ich wusste, dass ich auf keinen Fall die Promotion von Divine Performing Arts beeinträchtigen durfte. Daraufhin zwang ich mich, mir einen Platz zu suchen, wo mehr Passanten vorbeikamen. Tage später hatte ich mich allmählich daran gewöhnt, ging aber nur unter der Bedingung mit, wenn ich mit anderen zusammen sein konnte. Wenn man mich alleine auf der Straße stehen ließ, konnte ich nichts schaffen.
Im Laufe der Promotion von Divine Performing Arts in Berlin und München begegneten mir viele große und kleine Pässe; manche habe ich gut überwunden, manche schlecht.
Als ich in Berlin ankam, fegte ein heftiger Sturm übers Land, der sogar mehrere Bäume umriss. Nachdem ich Mitpraktizierende getroffen hatte, wollte ich meinen Mann anrufen (damals hatte ich kein Handy), aber wegen der vielen Arbeit war keine Zeit dafür. Den ganzen Tag über war ich unterwegs und hatte noch nicht mal Zeit für ein Abendessen; ich wusste nicht einmal, wo ich wohnen konnte. Ratlos wartete ich ab, es war jedoch niemand in der Lage, etwas für mich zu arrangieren.
Später fragte mich eine Mitpraktizierende, ob ich zu einem Theater gehen würde, um dort Flyer zu verteilen; die Vorstellung dort würde um 20:00 Uhr beginnen und es sei noch niemand da. Ich akzeptierte das ohne Zögern. Mitpraktizierende sagten, dass die Zuschauer ab 20:00 Uhr alle im Theater sein würden und dann könne ich zurückkommen. Aber von 19:00 bis nach 20:00 Uhr sah ich kaum Leute. Zu jener Zeit kam eine Mitpraktizierende. Wir warteten noch eine Weile, aber der Platz blieb leer. Daraufhin ging diese Mitpraktizierende ins Theater und fragte nach, die Antwort war: die tagesaktuelle Aufführung in diesem Theater war abgesagt worden.
Als ich zurückgehen wollte, fragte mich diese Mitpraktizierende, weil es in der Nähe noch einige Theater gab, ob ich mit ihr zusammen dort hingehen würde, um Vorstellungsbeginn und -ende abzuwarten. Als ich mir den Plan anschaute, stellte ich fest, dass ich bis 23:00 Uhr auf die letzten Besucher warten musste. Es begann zu nieseln, ich fror und war hungrig. Ich wollte wirklich zurückgehen, aber diese Mitpraktizierende sah sehr alt aus und trug eine schwere Last. Ich hatte nicht das Herz, sie alleine zu lassen, darum nickte ich zustimmend. Im Regen gingen wir von einem Theater zum anderen. Wenn wir auf unserem Weg Restaurants oder Läden passierten, leitete diese Mitpraktizierende mich an, dort Flyer auszulegen. Der Regen wurde allmählich stärker, wir erreichten einen Korridor, an dessen Seite es einen Tisch und daneben ein Restaurant gab. Wir traten in dieses Restaurant ein und verteilten Flyer. Die Mitpraktizierende schlug mir vor, dass wir hier vor dem Regen Schutz suchen sollten. Ich war zu hungrig; dann erinnerte ich mich daran, dass sich einige Scheiben Brot in meiner Tasche befanden. Ich nahm sie heraus und aß. Dabei fühlte ich mich ein bisschen ungerecht behandelt, sodass mir fast die Tränen kamen. Da sagte die ältere Mitpraktizierende: „Bitte warte hier, gerade sind wir an einem Café vorbeigegangen, ich habe vergessen, dort Flyer auszulegen.”
Nachdem sie das gesagt hatte, raste sie ohne Zögern in den Regen hinaus und ich schämte mich, weil ich mich ungerecht behandelt fühlte. Sehr schnell kam sie mit zwei Tassen Kaffee zurück. Sie trank ihre schnell aus und sagte, dass ich weiter essen solle, während sie aus dem „Zhuan Falun” vorlas. Mir kamen die Tränen, denn ich schämte mich wegen meiner Angst, Leiden zu ertragen und wurde berührt von ihrem Vorankommen. Dann sagte ich mir: „Von jetzt an darf ich vor nichts Angst haben, ganz gleich, wie bitter ich mich fühle und wie müde ich bin.”
Meine Aufgabe in Berlin war es, die Briefkästen mit Divine Performing Arts Sonderausgaben zu bestücken. Diese einfach aussehende Sache ließ mich wirklich leiden: die Briefkästen befinden sich meist in den Gebäuden, deshalb musste ich klingeln, um darum zu bitten, die Tür zu öffnen. Ich konnte kein Deutsch und hatte nur für diese Tätigkeit das Wort „Zeitung” gelernt. Falls nicht direkt die Tür geöffnet würde, müsste ich auf die Sprechanlage zielend „Zeitung” sagen. Weil mir oft Leute mit schlechtem Benehmen begegneten, wünschte ich jedes Mal, dass die Briefkästen draußen wären oder dass manch einer genau im richtigen Moment die Tür öffnete, dann brauchte ich nicht zu klingeln. Aber oft geschah das Gegenteil von dem, was ich wollte. Am ersten Tag begegnete ich stets missmutig gelaunten Leuten an den Gebäuden, die die Tür nicht öffnen wollten. Ich fühlte mich peinlich berührt und hatte wirklich keinen Mut mehr zu klingeln.
In meinem Gedanken konnte ich es nicht lassen, unseren Meister darum zu bitten: „Lassen Sie mich bitte nicht mehr klingeln. Bitte lassen Sie mich sehen, dass die Briefkästen draußen sind, ich kann es nicht mehr aushalten!” Die Briefkästen der folgenden drei Gebäude waren alle draußen, ich fühlte, dass unser Meister immer an meiner Seite ist und spürte seine große Barmherzigkeit (in Anbetracht dessen, dass ich mir als Dafa-Jünger keine Mühe gab und sehr zerbrechlich bin, gab unser barmherziger Meister mir Komfort und Ermutigung). Das ließ mich Vertrauen und Mut haben. Mir war klar, mein Ego durchbrechen sowie den Eigensinn der Angst vor Gesichtsverlust und vor Verletzung meines Selbstwertgefühls loslassen zu müssen. Von nun an gab ich nicht mehr auf, bis mir jemand die Tür öffnete, auch wenn ich mir dafür sarkastische Kommentare anhören musste.
Im Laufe des Einwerfens, selbst wenn ich schon im Hausflur war, begegnete ich manchmal jemandem, der mir unfreundlich sagte: „Hier darf nichts eingeworfen werden!” Am Anfang warf ich dann immer die restlichen Zeitungen schnell ein, weil ich Angst davor hatte, dass irgendjemand kommen würde, um es mir zu verbieten. Aber danach fühlte ich mich nicht wohl. Was wir tun, ist aufrichtig, warum tat ich es heimlich und mit Angst davor, von anderen gesehen zu werden? Wenn ich diesen Menschen nochmals begegnete, sprach ich sie direkt an. Weil ich kein Deutsch konnte, stellte ich ihnen die Divine Performing Arts Show auf Englisch vor. Selbst wenn die von mir Angesprochenen kein Englisch konnten, nahmen sie in Anbetracht dessen, dass ich ihnen die Zeitungen freundlich übergab, diese fast immer auch freundlich an und bedankten sich bei mir.
Einmal öffnete eine Bewohnerin die Tür, ohne zu fragen, nachdem ich geklingelt hatte. Als ich eingetreten war, kam während meines Einwerfens der Zeitungen eine alte Frau herunter. Als sie mich sah, war sie sehr unhöflich, dreht sich um und ging wieder hinauf. Mir fiel ein, dass ich an ihrer Wohnungstür geklingelt hatte und die alte Frau meinte, dass Gäste gekommen seien. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte und niemand heraufkam, kam sie herunter. Als sie mich sah, war sie natürlich enttäuscht. Von da an drückte ich jedes Mal die Klingeln im Erdgeschoss oder der ersten Etage. So kam ich gleich an die erste Wohnungstür, um mein Kommen zu erklären und konnte als erstes eine Zeitung überreichen. Normalerweise nahmen die Leute sie erfreut an und bedankten sich; danach warf ich die anderen Zeitungen in die Briefkästen ein.
Während jener Tage änderte sich meine Verfassung fortlaufend, in meinem Gedanken wiederholten sich die Kämpfe. Im Laufe eines Widerspruchs und Kampfes nach dem anderen beseitigte ich Stück für Stück meine menschlichen Gedanken und Eigensinne.
Während des gemeinsamen Fa-Lernens und Austauschs in Berlin wurde nur teilweise ins Chinesische übersetzt oder es wurde oft ganz vergessen. Deswegen war dieser Austausch für mich nicht sehr ergiebig und meiner Meinung nach vergeudete Zeit, die ich besser zum Üben und zur Erholung genutzt hätte. Aber ich wusste um die Wichtigkeit, eine Einheit zu bilden. Wie konnte eine Einheit gebildet werden, wenn nicht alle zum gemeinsamen Fa-Lernen und Austausch gingen? Aus diesem Grund war ich jedes Mal standhaft anwesend, wusste jedoch oft nicht, worüber gesprochen wurde. Wenn meine gewöhnlichen menschlichen Gesinnungen auftauchten, fühlte ich mich noch unbehaglicher. Wenn ich es nicht mehr aushalten konnte, hatte ich manche Beschwernisse.
Nachdem ich wieder zu Hause war, beschwerte ich mich darüber, wie schlecht alles in Berlin gemacht wurde, aber mein Mann ignorierte mich. Eine Mitpraktizierende rief mich an, um zu erfahren, wie es in Berlin war. Ich erzählte ihr von verschiedenen Situationen, doch sie war mit meiner Sichtweise nicht einverstanden und betrachtete sie Situationen aus einem anderen Blickwinkel. Ich wunderte mich sehr darüber: es gab so deutlich Probleme, die auch keine gute Wirkung hatten; warum wollte sie nicht zugeben, dass es diese Probleme gab? Danach fragte ich meinen Mann, wann ich nach München fahren könnte. Mein Mann antwortete einige Male: „Mal sehen, mal sehen!” Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl: „Jedes Mal wenn ich an Aktivitäten teilnahm, um das Fa zu bestätigen, unterstützte er mich und forderte mich auf, mich zu beeilen. Was war dieses Mal los?” Eines Tages lernten wir zusammen das Fa, wir kamen zu der Stelle: „Bei der Kultivierung kultiviert man sich selbst. Egal welch ein Zustand aufgetaucht ist, man soll über sich selbst nachdenken.” ( Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA”, 22. Juli 2006) Nachdem wir das Fa gelernt hatten, sagte ich: „Warum es in Berlin so gelaufen ist, liegt nicht daran, auf welche Weise es getan wurde, sondern es liegt an dem Zustand jedes Kultivierenden. Ich kann kein Deutsch, meine Fähigkeiten sind begrenzt. Ich kann nichts Großartiges leisten. Ich werde alles so gut machen, wie ich kann. Solange sich niemand beschwert, ist es eben richtig.” Nachdem sich mein Mann alles angehört hatte, sagte er: „Jetzt kannst du nach München fahren.”
Nachdem ich in München angekommen war, wurde ich in der Wohnung eines Mitpraktizierenden einquartiert. Bei meinem Eintreffen fragte mich eine Mitpraktizierende nach meiner Unterkunft. Ich antwortete, dass ich hier wohnen sollte. Daraufhin erklärte sie: „Hier wohnen bereits zu viele Praktizierende.” Ich dachte: „Kaum dass ich ankommen bin, begegnet mir bereits die erste Prüfung.” Ich ließ mein Herz unbewegt. Am nächsten Tag kam der Mitpraktizierende, der für die Unterbringung zuständig war. Andere Mitpraktizierende sagten: „Hier ist es so überfüllt, aber du schickst uns noch weitere Praktizierende.” Danach meinte die eine Praktizierende: „Solange die Mitpraktizierende A hier ist, arrangiere bitte, dass sie hier unbedingt wohnen kann.” Nachdem ich das gehört hatte, lächelte ich und wusste, dass es sich um eine Prüfung für mich handelte.
An den folgenden Tagen gab es in meinem Kopf ein Durcheinander, verschiedene ablenkende Gedanken störten mich ständig. Als ich losfuhr, um die Flyer zu verteilen, fuhr ich zu viele Stationen; nachdem ich die Briefkästen einiger Gebäude bestückt hatte und zurückkam, konnte ich den kleinen Materialwagen nicht finden. Eigentlich war ich sehr müde, ging viele Umwege und konnte dann auf dem Bildschirm meines Handys nichts mehr erkennen; niemand war bereit, eine Tür zu öffnen, wenn ich klingelte; wenn ich irgendjemandem begegnete und ihm die Flyer übergab, machte er keine gute Miene ... alles war durcheinander, alles lief nicht glatt. Daraufhin hörte ich einfach auf und sendete aufrichtige Gedanken aus. In meinen Gedanken sagte ich zu unserem Meister: „Meister, ich möchte wirklich nicht diese ablenkenden Gedanken.” Nachdem ich die aufrichtigen Gedanken ausgesendet hatte, verteilte ich die Flyer weiter. Ablenkende Gedanken kamen ab und zu noch vor, aber ich spürte deutlich die Veränderung. Wenn ich jetzt den Menschen begegnete, nahmen sie fröhlich die Flyer entgegen; aus der Ferne sah ich, dass die Tür eines Gebäudes geöffnet wurde und ein alter Mann heraustrat. Ich dachte: „Ich kann die Tür nicht erreichen, bevor sie ins Schloss fällt. Mir wird keine andere Wahl bleiben, als zu klingeln.” Überraschenderweise stand der Mann an der Tür, um auf mich zu warten ... Ich weiß, solange wir es von Herzen gut machen möchten, wird unser Meister uns helfen, selbst wenn wir die Eigensinne noch nicht wirklich beseitigt haben. Am nächsten Morgen erklang der Wecker meines Handys und ich bemerkte, dass der Bildschirm ebenfalls wieder funktionierte.
In München gingen wir jeden Sonntag zum chinesischen Konsulat, um dort aufrichtige Gedanken auszusenden. Am ersten Sonntag ließ mich der ortsansässige Koordinator zu Wohngebieten gehen, um dort Flyer zu verteilen. Später beauftragte ein anderer Mitpraktizierender mich, zum Konsulat zu gehen. Ich sagte: „Ich bin eingeteilt worden, um Material zu verteilen.” In Wirklichkeit hatte ich Angst im Herzen; ich war nicht bereit, zum Konsulat zu gehen. Aber der Mitpraktizierende sagte: „Geh zuerst zum Konsulat, um aufrichtige Gedanken auszusenden, dann verteil die Flyer.” Keine Wahl, ich konnte nur zustimmen. An jenem Morgen kamen ein Mitpraktizierender, der ein Auto fuhr, und ich als
erste beim Konsulat an. Nur wir zwei Personen richteten ein Brett ein und hängten Transparente auf. Als ich das schwarze Objektiv einer Kamera aus einem Fenster des Konsulats auf uns gerichtet sah, war mir das sehr unangenehm. Aber auf der leeren Straße gab es kaum Menschen, nur wir beide waren sehr auffällig beschäftigt; es gab keinen Ort sich zu verstecken. Deshalb entschied ich einfach, dass „es egal ist, was passiert”. Danach machte ich konzentriert weiter und fast unbemerkt „verflüchtigte” sich die Angst.
Während des späteren Protestes vor dem Konsulat kamen viele Mitpraktizierende hinzu. Vor dem Konsulat war es jedes Mal sehr kalt, aber an jenem Tag wärmte uns die Sonne. Sobald eine Mitpraktizierende ankam, flossen die Tränen. Sie sagten mir: „Seit sehr langer Zeit gab es nicht so viele Mitpraktizierende, die zusammen hierher kamen; für sehr lange Zeit gab es hier nicht solch einen sonnigen Himmel!” Das war die Macht der Einheit.
Einige Tage standen zwei Mitpraktizierende und ich im Feenkostüm vor einem asiatischen Supermarkt und stellten den Leuten die Divine Performing Arts Show vor. Selbst wenn ich allein war, konnte ich zu der Zeit im Feenkostüm in der U-Bahn und auf den Straßen offen und aufrichtig gehen. Eines Tages war es recht duster und im dünnem Pullover und Feenkostüm schauderte ich im kalten Wind. Wenn es mir zu kalt war, ging ich in ein Gebäude und wärmte mich auf. Nachdem ich drinnen war, wollte ich wirklich nicht mehr nach draußen gehen. Aber ich fragte mich: „Wozu bin ich denn gekommen? Wem stelle ich die Divine Performing Arts vor, wenn ich mich hier drinnen verstecke?” Dann ging ich die Zähne zusammenbeißend nach draußen. Unbewusst stellte ich fest, dass ich ab irgendeinem Zeitpunkt gar kein Gefühl der Kälte mehr hatte. Ich kam zur Besinnung: wenn ich mein Ego loslasse, arrangiert unser Meister das Allerbeste.
Dort begegneten mir auch Probleme mit der Sprache. Im Laufe des Austauschs konnte ich manchmal nichts verstehen, aber ich beschwerte mich nicht und blieb ruhig.
Während der Promotion von Divine Performing Arts spürte ich zutiefst die Barmherzigkeit unseres Meisters - fühlte, dass unser Meister immer an meiner Seite ist. In diesem Prozess sah ich die standhaften aufrichtigen Gedanken und den starken Willen vieler Mitpraktizierenden. Alles gab mir sehr große Antriebskraft und forderte mich auf dem Weg der Kultivierung: ich kann alles schaffen, um aufzuholen.
Das ist nur meine persönliche Erfahrung; wenn etwas nicht geeignet ist, bitte ich um
barmherzige Korrektur.