(Minghui.de) Einmal las ich einen Artikel „Das Schloss im Herzen”, der mich sehr erleuchtet hat. Der Inhalt des Artikels ist: Der große Zaubermeister, Harry Houdini, hat eine besondere Fähigkeit. Er kann sehr schnell ein Schloss öffnen und aus der Tür fliehen, egal wie kompliziert das Schloss ist. Er war noch nie daran gescheitert. Ein Bürger einer kleinen Gemeinde in England entschloss sich, Houdini herauszufordern. Er fertigte ein besonders stabiles Eisenschloss an und dazu einen sehr komplizierten Schlüssel. Das Ergebnis war, dass Harry Houdini nach zwei Stunden das Schloss immer noch nicht öffnen konnte. Fix und fertig setzte er sich gegen die Zellentür gelehnt nieder. In diesem Moment ging die Tür von alleine auf. - Eigentlich war das Schloss überhaupt nicht zu. Der Zaubermeister ist nämlich daran gescheitert, dass er nie daran gedacht hatte, dass das Schloss überhaupt nicht zugesperrt war. Seine Anschauung sagte ihm: Wenn das ein Schloss ist, ist es bestimmt geschlossen.
Im Umgang mit vielen Dingen hat man allmählich etliche, tief verwurzelte Anschauungen gebildet. Solche Anschauungen können nicht nur das ganze Leben eines Menschen steuern, sondern auch unbemerkt für einen selbst eine Menge Schranken bauen, so dass man auch die Wahrheit ablehnt.
In der Kultivierung tauchen auch viele menschliche Anschauungen auf, die des Himmels Regel und der Erde Gesetz sind. Wenn man sie mit den Fa-Grundsätzen vergleicht, kommen die menschlichen Theorien und Anschauungen zum Vorschein und die Leben für Leben angesammelten Erfahrungen, die man kaum bemerkt, bevor man sich nicht bis zu der Ebene kultiviert hat. Zum Beispiel muss man sich im Winter warm anziehen, sonst erkältet man sich; man darf das Leitungswasser nicht mit abgekochtem Wasser mischen, sonst kriegt man Bauchschmerzen usw.
Irgendwann wurde ich einmal von einem Hund gebissen, danach erschien diese Szene jedes Mal in meinem Kopf, sobald ich einen Hund sah. Wenn meine Angst zu groß war, bellte ein Hund heftig, sobald ich vorbeilief. Ist man einmal von einer Schlange gebissen worden, hat man zehn Jahre Angst vor jedem Strick. Eigentlich riefen meine menschlichen Anschauungen unaufrichtige Elemente hervor. Wenn einem einst etwas von einem Dieb gestohlen wurde, hält man seinen Geldbeutel und sein Mobiltelefon unbewusst fest, wenn man ausgeht. Manche Mitpraktizierenden, die einmal von der Polizei festgenommen wurden, werden wachsam, sobald sie einen Polizeiwagen hören. Dabei lässt man den menschlichen Anschauungen bewusst und unbewusst freien Lauf und verstärkt sie.
Von klein auf wurde ich unmerklich den Einwirkungen der Umwelt ausgesetzt, so dass ich eigensinnig auf das Aussehen eines Menschen reagierte, bis ich vor einem Jahr mit dem Kopf gegen eine Glastür stieß und mich dabei verletzte. Danach schaute ich bei mir im Innern nach und merkte, dass ich damals viel Wert auf das Aussehen eines Menschen legte. Diese Person ist schön und jene ist hübsch - das verstärkte diese Anschauung, so dass ich das Aussehen als Maßstab benutzte, um eine Sache zu beurteilen, ob sie richtig oder falsch war. Durch diesen Stoß gegen die Tür kam meine entfremdete Anschauung, die ich damals nicht erkannt hatte, zum Vorschein.
Viele Anschauungen wären für den Umgang mit Menschen und Dingen vielleicht gut, aber für die Kultivierung sind sie ein Hindernis. In einem Bericht „Rückblick auf meine Kultivierung, Teil 5: Das Verbrechen beim Verhören in der unterirdischen Zelle” steht, dass die Polizei einen Praktizierenden entführte und heimlich in eine unterirdische Zelle brachte, um ihn mit Folter zu verhören. Im Herzen dachte dieser Praktizierende, dass er auf keinen Fall die Namen von anderen Praktizierenden verraten werde, er möchte offen und aufrichtig das Gefängnis verlassen. So sagte er zu der Polizei: „Ich bin ein Bürger, der sich an das Gesetz hält und ich habe nichts gegen das Gesetz getan. Falun Gong ist mein privater Glaube, das hat mit anderen nichts zu tun.” Danach folterte ein Polizist diesen Praktizierenden. Dabei beschimpfte er ihn: „Bist du Jiang Jie, Xu Yunfeng oder Liu Hulan? Ich werde dich niemandem darin hineinziehen lassen.”
Wird eine Gottheit so denken? Nein, sie würde nicht auf diese Weise denken. „Ich möchte niemand hineinziehen”, wenn man so denkt, erkennt man die häretische Verfolgung schon in Gedanken an. Unter aufrichtigen Gedanken soll man denken: „Das Böse ist überhaupt nicht würdig, mich zu ,überprüfen' und zu verfolgen, geschweige denn andere Praktizierende.” Man soll das Böse von der Wurzel her verneinen. Denn das Böse nutzt genau die menschlichen Anschauungen aus, die Mitpraktizierende nicht bemerkt haben, um die Praktizierenden zu verfolgen. Deswegen ist die Kultivierung eben da, um die menschlichen Anschauungen zu beseitigen, aus dem „Menschen” herauszuspringen, die menschlichen Gedanken durch göttliche Gesinnungen zu ersetzen und dem Dafa anzugleichen. Nur so wird man nicht von den Elementen auf der Menschenwelt eingeschränkt.
Meine Gedanken von oben sind nicht auf eine Sache gerichtet, um mich selbst oder Mitpraktizierende zu kritisieren, sondern um uns gegenseitig zu fördern, um gemeinsam die Erkenntnisse über die Fa-Grundsätze zu vertiefen.
Das sind meine eigenen Erkenntnisse, wenn etwas nicht richtig ist, bitte ich um eure Korrektur.