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Über die Verfolgung von Mao Kun aus der Stadt Chengdu

19. März 2009

(Minghui.de) Am 27. September und am 10. Oktober 2008 berief das Bezirksgericht Wuhou in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, zwei gesonderte rechtswidrige Verhandlungen gegen folgende neun Falun Dafa-Praktizierende ein: Mao Kun, Zhong Fangqiong, Liu Bangcheng, Jiang Zonglin, Liu Jia, Zhu Renbin, Ding Zeyang, Jiang Hongyuan und Chen Shikun. Mao Qi, die Schwester von Mao Kun, und Qin Min, der Schwager von Mao Kun, waren auch involviert. Bald danach appellierten die neun Praktizierenden und zwei Familienangehörigen mit Hilfe von 15 Verteidigern am Mittleren Gerichtshof der Stadt Chengdu. Am 30. Dezember 2008 nahm das Mittlere Gericht der Stadt Chengdu ihren Fall an. Doch der Richter Lin Qiao weigerte sich, ihren Fall in einer öffentlichen Verhandlung zu verhandeln. Von Anfang an schuf Lin Qiao viele Hindernisse für die Verteidiger. Egal, welche Argumente die verteidigenden Anwälte vorbrachten, Lin Qiao wollte das erste Urteil, das im Bezirksgericht Wuhou im Gegensatz zu korrekten rechtlichen Vorgehensweisen und angemessenen Forderungen der Angehörigen der Dafa-Praktizierenden gefällt worden war, aufrecht erhalten.

Frau Mao Kun wurde zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Vor dieser Verurteilung war sie bereits zweimal widerrechtlich in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert gewesen und hatte dort unmenschliche Folterungen erlitten, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Am 10. September 2007 wurde sie gegen 12:00 Uhr von Agenten der nationalen Sicherheitsabteilung der Stadt Chengdu inhaftiert und später vom „Büro 610” (1) der Stadt Chengdu in das Gehirnwäschezentrum Xinjin gebracht. Am 13. November 2007 brachte man sie gegen 12:00 Uhr in das Internierungslager der Stadt Chengdu. Am 20. April 2008 verurteilte sie die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuhou in der Stadt Chengdu.

Details über Mao Kuns Verfolgung in ihren eigenen Worten:

Mein Name ist Mao Kun und ich lebe in der Wohnung 403, Gebäude 81, Wulidun Straße, Stadt Chengdu. Ich bin Falun Dafa-Praktizierende. Ich wurde zweimal rechtswidrig in Zwangsarbeitslagern inhaftiert.

Das erste Mal wurde ich am 11. Dezember 1999 eingesperrt. Ich fuhr nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren und sagte den Menschen, dass Falun Dafa gut ist. Als Folge wurde ich verhaftet und im Pekinger Verbindungsbüro der Kommunalregierung Chengdu inhaftiert. Zwei Tage später wurde ich von der Polizei in die Stadt Chengdu zurückgebracht und von der Polizeiwache Chadianzi in das Internierungslager Lianhuacun gebracht. Mir wurden Fuß- und Handschellen angelegt. Meine Hände wurden hinter meinem Rücken zusammen gebunden und ich verlor mein Gefühl in meinen Händen und Armen, die anschwollen. Mir wurden sieben aufeinander folgende Tage und Nächte lang der Schlaf entzogen, ich konnte mich kaum mehr um mich selbst kümmern. Aus Protest trat ich 15 Tage lang in einen Hungerstreik und man zwangsernährte mich, was zu Magenschmerzen, Flüssigkeitsansammlung im Unterbauch und Nasenbluten führte.

Vor dem Neujahrsabend 2000 wurde ich zu einem Jahr im Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi in der Stadt Zizhong verurteilt. In diesem Arbeitslager arbeitete ich von 7 Uhr morgens bis Mitternacht in Überstunden bei der Herstellung von Lampen, dem Anfertigen von Stickereien auf Kleidungsstücken und dem Polieren von Schmuck.

Am 20. Juni 2000 wurde im Arbeitslager die siebte Gruppe speziell zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden eingerichtet. Ihr Hauptzweck war, alle Praktizierenden „umzuerziehen” und sie zu zwingen, ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben. Jeden Tag zwangen sie uns, uns mehr als zehn Stunden lang Radiprogramme anzuhören, Zeitungen oder Bücher zu lesen oder uns auf CCTV Nachrichten anzusehen, in denen Dafa verleumdet wurde. Oft wurden diejenigen, die ihren Glauben nicht aufgaben, von der Wärtergruppe, die nur aus Männern bestand, brutal geschlagen oder an Handschellen aufgehängt. Ich wurde innerhalb von 60 Tagen zweimal in eine kleine Isolationszelle gesteckt, weil ich mich weigerte, mich „umerziehen” zu lassen und mich einer Gehirnwäsche der „Einsatzgruppe Hilfe-durch-Umerziehung” zu unterziehen. Ich entlarvte die Lügen, mit denen sie die Praktizierenden „umerziehen” wollten. Die äußerst bösartige Gruppenleiterin Zhang Xiaofang (w) befahl Drogenabhängigen, mich 24 Stunden am Tag zu überwachen. Ich durfte nicht sprechen und musste gerade sitzen. Wenn ich mich nur leicht bewegte oder nicht mehr ganz gerade saß, schlugen sie mich.

In Nanmusi war es im Juli sehr feucht und heiß, doch wir durften unsere Zähne nur mit einem Schluck Wasser putzen und bekamen eine Schüssel mit Wasser zum Waschen unseres Gesichts und unserer Füße. Wir durften uns mehr als einen Monat lang nicht duschen und auch unsere Kleidung nicht waschen. Die Praktizierenden, die mit mir in einer kleinen Zelle eingesperrt waren, bekamen alle Hitzebläschen und Krätze auf dem ganzen Körper, was sehr stark juckte und äußerst schmerzhaft war. Mehrmals verleumdeten die Mithäftlinge, die mich überwachten, den Meister. Ich weigerte mich, ihnen zuzuhören und schloss meine Augen. Ich musste in der starken Nachmittagssonne stehen und tausend Mal in die Hocke gehen. Mit meinen Händen meinen Kopf haltend stand ich auf und ging in die Hocke; meine Kleidung war vom Schweiß durchtränkt und klebte an meinem Körper. Als ich in die Hocke ging, platzte meine Hose und ich war entblößt, doch man erlaubte mir nicht, die Hose zu wechseln. Die Gruppenleiterin Zhang Xiaofang und der Drogentäter Li Xiaolin lachten mich aus (Dieser Häftling, der zur Folter von Praktizierenden aufgehetzt wurde, starb an Magenkrebs im Alter von etwas über 20 Jahren). Nachdem ich schon 700 Mal in die Hocke gegangen war, konnte ich meine Füße nicht mehr kontrollieren und mein ganzer Körper zitterte. Ich konnte nicht mehr normal gehen und meine Füße waren steif. Als ich auf die Toilette ging, konnte ich mich nicht hinsetzen.

Die seelische Folter war schlimmer als die körperlichen Misshandlungen. Die Praktizierenden wurden gezwungen, sich die Propaganda anzuhören, die Dafa und den Meister verleumdete. In den Gruppen 7, 8 und 9 waren Falun Dafa-Praktizierenden inhaftiert. Vor den Mahlzeiten mussten sie drei Lieder singen, die die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) glorifizierten. Wenn sie sich weigerten zu singen, dann durften sie nichts essen oder nicht zur Toilette gehen. Es konnte sogar ihre Gefängnisstrafzeit verlängert werden. Der Wärter von der „Umerziehungsstation» bedrohte mich oft und sagte: „Wenn du dich weigerst, dich ,umerziehen' zu lassen oder die drei Erklärungen zu schreiben, dann wirst du eingesperrt, bis du alt wirst. Wenn du dich weigerst, auf Jiang Zemin zu hören, dann bist du gegen die KPCh. Dann bist du ein Anti-Revolutionär und wir werden dir die ,Diktatur des Proletariats' aufzwingen.” Wir mussten oft Berichte über unsere eigenen Gedanken schreiben. Wenn wir uns weigerten, dann wurden wir in eine kleine Zelle gesteckt, geschlagen oder uns wurde der Schlaf entzogen. Hätten wir unsere wahren Gedanken niedergeschrieben, dann wäre uns unsere Gefängnisstrafe verlängert worden. Ich drückte mehrmals Folgendes in Worten aus: „Ich beharre standhaft auf dem Praktizieren von Falun Dafa und darauf, ein guter Mensch zu sein, der sich nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht richtet.” Ich erkannte keine Schuld an und ich gab auch nicht zu, dass ich einen Fehler gemacht hätte, weil ich Falun Dafa praktizierte. Nachdem wir uns einmal das Schwerpunktprogramm von CCTV angesehen hatten, wurden wir gezwungen, darüber zu diskutieren und eine Rede zu halten. Ich sagte, dass die Nachrichten von CCTV eine Erfindung seien und der Direktor keinen guten Schauspieler ausgewählt hätte, weil man sofort die Lügen durchschauen würde. Daraufhin wurde meine Gefängniszeit um drei Monate verlängert.

Am 30. September 2001 wurde ich entlassen, nachdem mir meine Freiheit ein Jahr und neun Monate entzogen worden war.

Am 10. Dezember 2001 verteilten Mitpraktizierende und ich Falun Gong-Informationsmaterial am Eingang eines Supermarkts, als wir verhaftet wurden und von der Polizeiwache der Beidong Straße in ein Internierungslager im Verwaltungskreis Pi gebracht wurden. Ich wurde zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Aus Protest gegen die Zwangsarbeit trat ich am 28. Januar 2002 in Hungerstreik.

Am 4. Februar 2002 wurde ich zusammen mit neun Praktizierenden in das Nanmusi Zwangsarbeitslager gebracht. Ich wurde einzeln in einer kleinen Zelle im ersten Stock eingesperrt und zwei homosexuelle Drogentäterinnen überwachten mich. Der Raum war beengt und feucht und es gab kein Bett. In den kalten Nächten fror ich und musste auf dem Boden schlafen. Mehrere Tage lang aß und trank ich nichts. Von 06:00 Uhr morgens bis spät in der Nacht musste ich mit offenen Augen auf einem kleinen Hocker sitzen. Eines Tages war ich so müde, dass ich einige Minuten lang meine Augen schloss. Da kam die Insassin, die mich bewachte, und schlug mich. Sie nahm meinen Kopf und schlug ihn gegen die Wand. Sie sagte, dass sie meine Augenlider mit Bambusstöcken aufhalten würde, sollte ich meine Augen wieder schließen. Ich fühlte mich betäubt und konnte vorübergehend nichts sehen.

Am Abend des chinesischen Neujahrs 2002 hatte das Zwangsarbeitslager ein Festessen. Direktor Wu, Direktor Li von der Erziehungsabteilung und Gruppenführer Wang von der 5. Gruppe kamen, um mich zu fragen: „Warum isst du dein Abendessen nicht?” Ich antwortete: Ich bin keine Kriminelle und ich bin keines Verbrechens schuldig. Ich werde nicht in einem Zwangsarbeitslager essen.” Ich wurde einen Monat lang in die fünfte Gruppe gesperrt und schlief jeden Tag auf dem Boden. Außerdem wurde ich zwangsernährt und sie verabreichten mir gewaltsam Transfusionen. Einmal zwangsernährten sie mich mit Soyasoße, wogegen ich mich wehrte. Schließlich war die Soße überall auf meinem Gesicht, in meinem Mund, in den Haaren und auf meiner Kleidung. Ich musste mich übergeben.

Am 4. März 2002 wurde ich in die 9. Gruppe gebracht und in eine kleine Einzelzelle gesperrt. Man gab mir jeden Morgen und jeden Abend etwas Reissuppe und Soyasoße. Die Häftlinge, die mich bewachten, überzeugte ich davon, dass sie mich die Falun Dafa-Übungen in der Zelle praktizieren ließen. Die Häftlinge, die mich überwachten, waren ehemalige Praktizierende, die „umerzogen” worden waren. In dieser bösartigen Umgebung waren sie so genannte „Umerzogene”, weil sie den intensiven Druck und die grausame Folter nicht hatten ertragen können. Wenn sie sich nicht „umerziehen” ließen, dann bekamen sie keine Post und durften keine Telefonanrufe tätigen. Außerdem durften sie auch sonst keine Familienbesuche erhalten und nicht zu normalen Zeiten schlafen gehen oder die Toilette frei aufsuchen und sprechen. Ich bestand auf dem Praktizieren von Falun Dafa und sie stellten sich nicht dagegen und meldeten mich auch nicht.

Ende Mai wurde die drei Häftlinge, die mich überwacht hatten, durch eine neue Insassin ersetzt. Sie erlaubte mir das Praktizieren nicht. Einmal fing ich damit an und sie stieß mich und schlug mich. Der Gruppenleiter und der Wärter befahlen Drogenabhängigen, mir meine Handgelenke hinter meinem Rücken in Handschellen zu legen. Ich wurde von 06:00 Uhr bis 24:00 Uhr, über 17 Stunden am Tag, an einer Metalltüre der Zelle angebunden.

Eines Tages Anfang Juni brachten mich der Gruppenleiter Hu und der Sekretär Lan in das Büro und schlossen die Tür. Sie fragten mich, ob ich Falun Dafa praktizieren würde. Ich antwortete: „Ich werde, so lange ich lebe, praktizieren.” Sekretär Lan sagte: „Dann werde ich dich im Büro praktizieren lassen. Du kannst jetzt sofort praktizieren und ich werde dich heute nicht bestrafen.” Nachdem ich das Mantra für die erste Übung rezitiert hatte, hörte ich etwas Zischendes. Gruppenchef Hu hielt einen Polizeistock und Sekretär Lan entlud einen Elektrostock mit blauen Funken und knisterndem Geräusch. Sie stürmten beide zu mir. Ich blieb ruhig und hatte keine Angst.

Sie schockten meinen Körper, meinen Mund und mein Gesicht. Ich hörte das knisternde Geräusch und roch den Brand auf meiner Haut. Mehrere Minuten später waren die Elektrostöcke vollkommen leer. Gruppenchef Hu befahl mir, mit meinen Armen über meinem Kopf dazustehen. Ich hielt meine Arme hoch, doch das war äußerst schmerzhaft. Sie wurden schwer und fielen nach einiger Zeit herunter. Gruppenchef Hu stand daneben, schlug mit dem Polizeistock auf meine Arme und rief: „Hebe deine Arme!” Ich dachte, dass ich in der Gegenwart des Bösen nie fallen dürfe. Nach einer langen Zeit bemerkten sie, dass mein Körper zitterte und dass etwas nicht mit mir stimmte. Sie öffneten die Tür, brachten mich in die Einzelzelle zurück und legten mir wieder Handschellen an.

In dieser Zeit konnte ich Falun Dafa nicht praktizieren. Mir wurden Flüssigkeiten gegeben und ich wurde jeden Tag mit Handschellen festgebunden. Bei dieser intensivierten Verfolgung verschlechterte sich mein Gesundheitszustand dramatisch und mein Haar fiel aus, mein Gaumen blutete und ich bekam Atemnot. Ende Juni sagte Gruppenleiter Cao zu Dr. Chen, dass sie mich untersuchen sollte. Dr. Chen war überrascht, dass sie mich in einem solchen Zustand sah und konnte nicht glauben, dass ich es war. Sie sagte, dass ich nicht wieder zu erkennen sei. Ich musste im Sommer einen Mantel tragen, hatte lila Lippen, war vollkommen ausgemergelt und schwach. Ich sah wie eine Tote aus. Sie hielt langsam meine kalte Hand, um meinen Puls zu fühlen und überprüfte meinen Herzschlag mit einem Stethoskop. Dann drückte sie meine geschwollenen tauben Beine. Sie stand auf und sagte zu Cao, dass ich in ein Krankenhaus gebracht werden müsste. Ich konnte damals kaum gehen oder stehen und die Insassin, die mich überwachte, musste mich auf ihrem Rücken ins Krankenhaus tragen. Nach einer Untersuchung sagte der Arzt, dass ich auf der Schwelle des Todes stünde und Nahrung und nahrhafte Infusionen bekommen müsste. Ich schwor, dass ich im Zwangsarbeitslager Nanmusi nichts essen würde. Ich wollte einfach nur schlafen. Sie sagten: „Nein, du kannst vor 24 Uhr nicht schlafen gehen” und erklärten, dass dies bei einem Treffen so beschlossen worden wäre.

Mehrere Tage später kam Dr. Chen in die 9. Gruppe und sah, dass ich immer noch an einer Eisentür festgemacht war, mein Kopf gesunken war und ich mit meinen Händen hinter meinem Rücken nicht gerade stehen konnte. Ich konnte kaum mit ihr reden. Sie sagte zu der Sekretärin: „Sie können sie nicht mehr länger in Handschellen lassen, sonst passiert etwas Schlimmes mit ihr.” Sekretärin Yu erwiderte, dass sie keine Entscheidungsbefugnis hätte und dass Hu Dienst habe. Gruppenleiter Hu erschien, stand an der Tür, zeigte auf mich und sagte: „Bist du immer noch am Leben? Die Handschellen sollen ihr nicht abgenommen werden. Ich möchte sehen, wie hart ihre Knochen sind. Sie ist eine Göttin, daher wird sie nicht sterben...”


Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.