(Minghui.de) Ich wurde im April 2003 festgenommen und ins Frauengefängnis Heilongjiang gesperrt, wo ich viereinhalb Jahre festgehalten wurde. Damals griff SARS um sich. Die Aufseher setzten fünf von uns Praktizierenden zusammen mit fünf Gefangenen in einen „Klassenraum”. Tagsüber mussten wir für lange Zeit auf einer Bank sitzen und nachts mussten wir auf den Tischen schlafen. Die Aufseher bestimmten auch Gefangene, die uns überwachen, wenn wir zur Toilette gingen. Die damalige Kapitänin Wang Xiaoli befahl uns, die Gefängnisregeln aufzusagen. Wenn wir uns weigerten, mussten wir einige Stunden lang stehen. Luu Hongfang war schon über 70 Jahre alt, aber auch sie wurde von dieser Strafe nicht ausgeschlossen.
Im Juni 2003 wurde Wang Jinfan in eine kleine Zelle gesperrt. Ich ging zur Kapitänin um sie aufzufordern, sie heraus zu lassen. Die Aufseherin Tao Dandan schlug mir mit einer Fliegenklatsche ins Gesicht und die stellvertretende Kapitänin Luu gab mir mit der Handfläche eine Ohrfeige.
Mitte August 2003 musste ich mehrere Tage hintereinander entweder stehen oder hocken, weil ich mich weigerte, harte Sklavenarbeit zu verrichten. Die Verfolger waren Zhao Xiling, die Aufseherin Zhang und die Gefangene Jiang Ying.
Ende Dezember 2003 protestierten über 30 Praktizierende gegen die Verfolgung. Danach quälten uns die Aufseherinnen einige Tage lang. Am ersten Tag zogen sie uns nach draußen, damit wir in der eisigen Kälte litten. Wir durften keine Kopfbedeckung tragen und mussten unsere Ärmel aufrollen damit die Arme nackt waren. Die Aufseherinnen schnitten uns auch die Haare kurz, sodass unsere Ohren frei lagen.
Wir bekamen nichts zu trinken und mussten draußen im Freien essen. Abends holten uns die Aufseherinnen hinein und wir mussten auf winzigen Bänken sitzen und durften nicht schlafen. Wer beim Eindösen erwischt wurde, wurde mit Stöcken geschlagen. Am zweiten Tag bekamen wir nur ein gedämpftes Brötchen zum Frühstück, bevor wir nach draußen gebracht wurden. Die Aufseherinnen befahlen uns, bis zum Nachmittag Runden zu drehen. Nach dem Mittagessen mussten wir wieder laufen. Eine Gruppe von Gefangenen musste auf uns aufpassen und jeden schlagen, der aufhörte zu laufen.
Die Praktizierenden Zhang Li und Wang Yan wurden mit Elektroschockern erschreckt. Da ich zurückblieb, stieß mich Yu Bo nieder. Einige Gefangene zogen mich zu einer Schneewehe, wo sie meinen Mantel hoch hoben und mich mit dem Magen gegen den Schnee stießen. Sie hielten mir zudem die Hände fest und hielten diese gegen Eiszapfen, bis sie bluteten. Sie verletzten die Beine der Praktizierenden Wang Dan und Tang Hengfen.
Am dritten Abend befahl Wang Hua Gefangenen, auf die Uniform jeder Praktizierenden einen roten Stofffetzen zu nähen auf dem stand: „Sektion 2 Verbrecherin XY”. Wir kämpften, um den Fetzen abzureißen. Am vierten Morgen weigerten wir uns, nach draußen gebracht zu werden. Drei Aufseherinnen schnappten sich kleine Bänke, um sie auf uns zu werfen, wobei ein paar zerbrachen. Zwei Strafgefangene trugen mich gewaltsam nach draußen. Diese heftigen Beleidigungen und Misshandlungen dauerten eine gute Woche an. Die Praktizierende Yu Xiulan bekam starke Frostbeulen an den Händen und später kam sie in eine Einzelzelle.
Am 2. März 2004 zerrte man mich ins Büro und zwang mich auf eine winzige Bank. Ein paar Strafgefangene hielten mich und eine andere Praktizierende unter Bewachung und unterwarfen sie den gleichen Misshandlungen. Zur Toilette gehen, fand zu sechs festgelegten Zeiten statt. Es war uns verboten, frei herumzugehen oder miteinander zu sprechen.
Am 8. März 2004 bat die Praktizierende Xie Yaqin um die Erlaubnis, zur Toilette gehen zu dürfen, aber die Strafgefangene Wang Cuiling gab ihr stattdessen eine Ohrfeige. Wir hielten sie auf, das zu machen. Die Aufseherin Sun Jian rief aus: „Zieht eure Gefängnisuniform aus, wenn ihr glaubt, keine Verbrecher zu sein!” Da zogen wir alle unsere Gefängnisuniform aus. Kurz nach 13:00 Uhr brachten die Kapitäne Cui Hongmei und Xia Fengying die Aufseherinnen Zhang Yu und Sun Jian zu uns. Sie fesselten uns mit Seilen und zerrten uns zurück in unsere Zelle, wo sie uns an die Leitern der Etagenbetten festbanden.
Kurz nach 15:00 Uhr des folgenden Nachmittags zerrten mich die Strafgefangenen Han Hongwei und Xin Lirong von meiner Zelle im 6. Stockwerk in einen Raum im 5. Stock, wo ich zusehen sollte, wie die Praktizierende Yao Yuming gefoltert wurde. Ihre Hände waren auf dem Rücken an das Geländer des Bettes gefesselt. Sie konnte weder stehen noch sich hinhocken. Sie befand sich in einer sehr schmerzhaften Stellung. (Später starb sie infolge der lang andauernden Folter).
Ein wenig später befahlen mehrere Strafgefangene Zhang Shufen, auf einen kleinen Hocker zu steigen und fesselten ihr die Hände an den höchsten Punkt des Doppelbetts. Dann stießen sie den Hocker weg, sodass Zhangs Füße in der Luft schwebten und den Boden nicht erreichen konnten.
Sie unterwarfen mich der gleichen Folterung wie Zhang, nur in einem anderen Raum. In der Nacht zerrte die Strafgefangene Wang Yuanyuan mich am Haar, gab mir Ohrfeigen und schlug mich im genitalen Bereich. Sie ließ mich erst gegen 20:00 Uhr von dem oberen Bettrand frei.
Eines Tages im Mai 2004 schlug mich die Strafgefangene Tang Hui in der Haftzelle zu Boden und stampfte auf mir herum. Ich rief: „Falun Dafa ist gut!” Da verschloss mir die Strafgefangene Liu Xiaoguang mit einem Band den Mund. In der zweiten Nacht weigerte ich mich, auf den Namensaufruf zu antworten. Die Strafgefangene Shao Hongling zwickte mich. Nach dem Namensaufruf sprach der Leiter des Gefängnisses, Liu Zhiqiang, mit uns. Ich fragte ihn: „Was machst du mit der Strafgefangenen, die mich zwickte?” Er antwortete: „Das ist ein Problem, das nicht gelöst werden kann. Ich bin ein Mann, ich kann also nicht untersuchen, wo du Verletzungen hast. Vergiss nicht, dass einige Strafgefangene für die Regierung arbeiten.”
In jener Nacht wurden alle Praktizierenden an die Leitern ihrer Doppelbetten gefesselt und mussten in dieser Stellung länger als 12 Stunden ausharren. Zu Mittag des nächsten Tages fesselten sechs Strafgefangene, darunter Liu Xiaoguang, Teng Fengying und Frau Zhang, Song Qing und mich und hängten uns an den obersten Bettpfosten. Nach fünf Minuten ließen sie uns runter und banden uns an die Leitern, wo wir bis 19:00 Uhr abends stehen bleiben mussten.
Am 21. Dezember 2004 unterzogen uns die Aufseherinnen Zheng Yu und Yu Hongbo zwangsweise einer Leibesvisitation, um festzustellen, ob wir Artikel des Meisters bei uns haben.
Die Praktizierende Gao Guizhen konnte diese Erniedrigung nicht ertragen. Sie stieß ihren Kopf an einen Aktenschrank. Zum Glück wurde sie aufgehalten und hatte keine schweren Verletzungen. Ich rief: „Falun Dafa ist gut!” und wurde daraufhin von einer Strafgefangenen getreten. Zheng Yu gab vor, dass sie nichts sehen könne und zog mich in die Eingangshalle wo sie mir Handschellen anlegte. Sie nahm mir die Handschellen nicht eher ab, bis jede von uns die Leibervisitation ertragen hatte.
Beim Abendappell wollte die Praktizierende Zhang Liwen den Beamten der politischen Abteilung des Gefängnisses von diesen Leibesdurchsuchungen berichten. Strafgefangene hielten sie auf. Yu Xiuying und ich traten hervor, um die Strafgefangenen zu hindern, aber wir wurden zurückgehalten. Liu Xiaofang fragte nicht erst, was geschehen sei, sondern band uns beide wieder an das oberste Bettbrett. Nach einem Tag der Folterung fiel ich in Ohnmacht, als ich die Toilette aufsuchte. Ich war blass und am ganzen Körper kalt. Man trug mich ins Bett, wo ich vier Tage lang liegen blieb.
Im Dezember 2004 wurden die Praktizierenden Zhang Linwen, Zhang Jiang, Zhang Xiaobo, Guan Suling und Zhang Liping gefesselt und am oberen Rand ihrer Betten aufgehängt. Ich sprach mit den Aufseherinnen und forderte diese auf, mit der Folterung aufzuhören und uns zu erlauben, die Gefängnisuniform abzulegen. Ich wurde in meine Zelle zurück gebracht. Am Nachmittag kamen Liu Heng und Zhang Min mit vier Strafgefangenen, Sheng Qiaomei und Zhang Xiuyuan an. Sie stießen mich nieder, legten mir die Uniform an, hängten mich auf und verdeckten die Tür mit einem Bettlaken.
Am 4. März 2005 bat ich einen Brief an meine Familie schreiben zu dürfen, sie lehnten es jedoch ab, mir Papier und Stift zu geben. Li Xiuying und ich gingen aus Protest in Hungerstreik. Nach zwei Tagen leitete die Aufseherin Zhang Min die Strafgefangene Li Li an, uns zwangsweise zu ernähren. Eine andere Gefangene, Shang Xiaomei stieß mir den Schlauch so hart in die Nasenlöcher, dass sie heftig bluteten.
Am 20. April 2005 hielt ich meine Handfläche erhoben, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Die Strafgefangenen Hou Liping, Wang Liying und Zhang Feng schlugen mich den ganzen Morgen lang, wodurch ich an Armen und Beinen Quetschungen bekam.
2005 wollten wir uns nicht mehr von Strafgefangenen überwachen lassen und zogen unsere Uniformen aus. Mehrere Monate lang zogen uns daraufhin Gefangene jeden Tag die Uniformen an.
Am 29. Dezember 2006 befahlen die Aufseher, dass alle Praktizierenden in ihrer Zelle bleiben sollten und diese nicht verlassen dürften. Einige Zellen waren mit Zeitungen bedeckt. Den Praktizierenden wurde verboten, einander zu sehen und miteinander zu sprechen. Die Zellinsassen mussten nacheinander die Toilette aufsuchen. Jede Praktizierende hatte zwei Strafgefangene zu ihrer Überwachung. Nach dem Essen konnten die Praktizierenden ihre Essschüsseln nicht abwaschen, das taten die Strafgefangenen. Morgens und abends bekamen die Strafgefangenen Wasser für die Praktizierenden, damit diese sich waschen konnten. Von 6:00 Uhr bis 20:00 Uhr musste die Praktizierenden dort still sitzen. Nach dem Abendappell um 20:00 Uhr gingen wir ins Bett und mussten uns niederlegen, anstatt ein wenig zu sitzen. Gefangene überwachten uns im Schichtbetrieb. Jede von ihnen bekam ein Notizbuch, in das sie jede Bewegung und jedes Wort schrieben. Ich konnte einmal einen Blick in diese Aufzeichnung der Gefangenen Lu Shanshans zu werfen. Ihre Berichte wurden den Aufseherinnen Yu Hongbo und Ming Tianying zur Unterschrift vorgelegt.
Am 18. Januar 2007 erhob ich gleich nach dem Abendessen meine Hand, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Die Zellenoberin Lyanping sah das. Sie befahl den Gefangenen Wang Zhenxia und Lu Shanshan, mich zu schlagen. Nach einer Weile stieß mich plötzlich Lu in die Brust und warf mich zu Boden. Dann schlug sie meinen Kopf so heftig, sodass ich eine starke Beule bekam.
Im Februar 2007 beleidigte sie mich mit Worten. Ich achtete nicht auf sie. Da wurde sie unsicher und stieß mir das Knie in den Rücken. Wan Zhenxia und Lu Shanshan halfen ihr, mich zu schlagen und zu verfluchen.
Am 28. Februar 2007 als ich meine Kleidung wusch, hatte ich plötzlich einen anormalen Herzschlag. Meine Lippen wurden purpurfarben. Die Aufseherin Yu Hong sagte zu mir, ich solle entweder irgendeine Medizin nehmen oder ins Krankenhaus gehen. Ich antwortete, dass mein Zustand von der lang anhaltenden Folterung herrühre und keine Krankheit sei. Ich weigerte mich, ins Krankenhaus zu gehen. Yu Hongbi befahl mir dann, eine Erklärung zu schreiben, die das Gefängnis von jeder Verantwortung befreie, falls man irgendetwas Gefährliches entdecken sollte. Ich widersetzte mich dem entschlossen und ging auch nicht ins Krankenhaus.
Gegenwärtig werden noch immer viele Praktizierende in dem Gefängnis gefoltert. Ich hoffe, dass gutherzige Menschen ihre Bemühungen verstärken werden, die Verfolgung zu beenden.