(Minghui.de) Kurz vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 verlegten die Beamten des Pekinger Zwangsarbeitslagers über 100 Praktizierende, die sich geweigert hatten, Falun Dafa aufzugeben, in das Masanjia Zwangsarbeitslager in der Stadt Shenyang. Mehrere von ihnen sollten eigentlich während der Olympischen Spiele entlassen werden, aber Beamte des Masanjia Lagers fanden alle Arten von Ausreden, um die Haftzeit um ein halbes Jahr zu verlängern. Ich war eine von diesen Praktizierenden.
Es war das zweite Mal, dass ich in einem Zwangsarbeitslager gefangen gehalten wurde. Am 24. Februar 2006 brachen sieben Polizisten der Polizeistation Liulitun vom Bezirk Zhaoyang in Peking bei mir ein. Sie behaupteten, dass sie über meinen Plan, nach Hongkong zu gehen, Bescheid wissen würden, und bestanden darauf, dass ich zur Polizeistation ging. Ich sagte ihnen wiederholt, dass ich als Bürgerin das Recht hätte zu reisen, dass ich aber kein Geld hätte, nach Hongkong zu fahren. Sie nahmen mich gegen meinen Willen mit und durchsuchten mein Haus. Ich wurde zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt, weil sie Falun Dafa-Bücher bei mir gefunden hatten. Damals protestierten die Praktizierenden im Zwangsarbeitslager von Peking auf viele Arten gegen die Verfolgung. Wir weigerten uns, Falun Gong aufzugeben; auf den Namensaufruf zu antworten; Sätze zu sagen und zu rezitieren, welche die Aufseher uns vorsagten; Identitätskarten zu tragen oder schwere Arbeit zu leisten. Wir versuchten es auch mit Hungerstreik. Die Lagerbeamten verkürzten die Strafzeit für diejenigen, die Falun Gong aufgaben. Die das nicht taten, wurden zu harter Arbeit gezwungen und alle anderen Privilegien wurden ihnen versagt. Diejenigen, die Falun Dafa nicht aufgeben und nicht arbeiten wollten, durften nur sehr wenig schlafen und keinen Kontakt zur Außenwelt haben.
Es gab im Pekinger Zwangsarbeitslager eine „Regel”, dass diejenigen, die innerhalb eines Jahres zwei Verwarnungen erhalten hatten, Haftverlängerung bekämen. Vor den Olympischen Spielen gaben sich die Aufseher sehr viel Mühe, den Praktizierenden Verwarnungen zu geben. Wenn beispielsweise einem Praktizierenden befohlen wurde, er solle eine Identitätskarte tragen und wenn dieser Praktizierende das nicht tat, bekam er eine Warnung. Wenn er aber gehorchte, dann musste er an einer Gehirnwäsche teilnehmen. Wenn der Praktizierende sich weigerte, sagte ihm der Aufseher, er solle zur „Falun Gong-Angelegenheit” Stellung beziehen. Wenn ein Praktizierender sagte, dass Falun Dafa rechtschaffen sei, gab der Aufseher ihm eine Warnung, dass er eine „illegale Ideologie verbreitet” habe. Wenn ein Praktizierender zustimmte, an einer Gehirnwäsche teilzunehmen, sagte ihm der Aufseher, er solle Aufsätze schreiben, die Falun Dafa verleumden. Das ging immer so weiter. Von März bis Mai 2008 bekamen viele Praktizierende 2-mal im Monat Verwarnungen.
Am 14. Juli 2008 weckte mich ein Aufseher um 03:00 Uhr morgens und befahl mir einzupacken. Zwei Aufseher mit Handschellen und Elektrostäben standen daneben. Ehe ich noch fragen konnte, sprangen die Aufseher auf mich los, bedeckten meinen Mund mit Decken, legten mir Handschellen an und zerrten mich in ein Polizeiauto. Darin befanden sich schon einige andere Praktizierende. Die Aufseher drückten unsere Köpfe nach unten, sodass wir kaum atmen konnten.
Wir kamen in eine Versandstelle und wurden in ein anderes Auto verfrachtet. Viele bewaffnete Polizisten standen neben uns, um sich um uns Frauen zu kümmern. Sie hielten uns fest, um uns Kopfbedeckungen anzulegen. Nur Augen und Nasen blieben frei. Nach einer Fahrt von zehn Stunden merkten wir, dass wir im Masanjia Zwangsarbeitslager angekommen waren.
In Masanjia fuhren wir fort, den Aufsehern die Tatsachen über die Verfolgung von Falun Gong klar zu machen und weigerten uns, uns nach den Gefängnisregeln zu richten, an einer Gehirnwäsche teilzunehmen und die Gefängnisregeln auswendig zu lernen.
Am Morgen des 17. Juli 2008 holten die Aufseher Li Li, Zhang Yinying, Wang Guizhi und mich aus der Zelle und fesselten uns an Metallbetten in verschiedenen Räumen. Wir durften weder essen noch die Toilette benutzen. Am Nachmittag kamen viele Aufseher mit Elektrostäben, Handschellen, Tauen und Holzbrettern. Eine Frau maß unseren Blutdruck. Ein Aufseher sagte mir, dass ich verschont werden würde, wenn ich zugebe, Unrecht zu haben, aber ich lehnte ab. Die Aufseher setzten mich auf den Boden und fesselten meine Hände an verschiedene Betten. Dann zerrten sie die beiden Betten in entgegen gesetzte Richtungen. Meine Arme wurden gestreckt, bis es nicht mehr weiter ging. Sie fühlten sich an, als würden sie abreißen und die Handgelenke, als ob sie gebrochen wären. Schnell wurden meine Arme rot und schwollen an und die Handschellen schnitten sich tief ins Fleisch. Meine Hände bluteten. Als sie sahen, dass ich nicht nachgab, banden die Aufseher meine Beine auf ein Holzbrett zusammen. Dann spannten sie meine Beine fest auf das Brett, sodass meine Beine und Füße eine gerade Linie bildeten. Mit der Zeit fingen Knie, Sehnen und Fußgelenke an, sehr weh zu tun, wobei mein Rücken auch noch gebeugt war und die Arme ausgestreckt waren. Mein ganzer Körper schmerzte mit der Zeit extrem und ich schwitzte heftig.
Nach dieser Folterung konnte ich meine Arme nicht mehr bewegen und die Finger waren taub. Ich war mehrere Monate lang nicht in der Lage, für mich zu sorgen. Ich kannte eine Praktizierende, deren Arme nach dieser Folterung behindert waren. Das Kinn einer anderen Praktizierenden war nach der gewaltsamen Zwangsernährung dauerhaft ausgerenkt.
Manchmal banden die Aufseher die Arme eines Praktizierenden an die oberste Kante eines Bettrahmens, seine Beine an die vordere Bettkante und stießen sein Gesäß nach unten durch die Bettstangen (das Bett hatte keine Matratze). Die Arme waren bis aufs äußerste gestreckt und das für viele Tage. Dieser Praktizierende durfte weder essen noch zur Toilette gehen. Im Winter nahmen die Aufseher den Praktizierenden sogar die Kleidung ab.
Das „strenge Verwaltungsteam” des Masanjia Zwangsarbeitslagers zwang Praktizierende, Lieder zu singen, welche die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Lob preisten. Wenn sich Praktizierende weigerten, gaben ihnen die Aufseher Ohrfeigen, Elektroschocks oder quälten sie mit „gestreckten Armen”. Jeden Tag konnte man aus diesem Team Schreie vernehmen. Eine Praktizierende sang leise, woraufhin ein Aufseher ihr die Augen zudeckte und ihr Elektroschocks an die Brust und an die Genitalien gab. Jeden Tag mussten die Praktizierenden auf einem Drillfeld eine gerade Reihe bilden. Wenn sie das nicht gut machten, mussten sie stundenlang in der brennenden Sonne stehen, bis ihre Haut verbrannt war.
Die Praktizierende Zhao Suzhen aus Tieling wurde von den Aufsehern Zhou Qin, Zhang Huan, Zhang Jun und Zhang Zhouhui heftig geschlagen. Zhaos Beine brachen und sie konnte nicht mehr gehen. Die Aufseher Zhao Guorong und Guan Lin behandelten sie darüber hinaus mit Elektrostäben. Jetzt ist sie geistig nicht mehr in Ordnung, leidet an Gedächtnisschwund und ihr ist oft schwindelig.
Die Praktizierenden Lu Lin und Zhang Suxia praktizierten im Januar 2009 die Übungen. Der Aufseher Li Yuming von der ersten Brigade schlug sie mit einem Elektrostab und schockte sie damit 15 Minuten lang.
Die beiden Frauen weigerten sich, schwere Arbeit zu verrichten. Die Aufseher folterten sie am 10. und am 11. Januar 2009 dafür mit der „extremen Streckmethode”, Lu sechs Stunden lang, Zhang 13 Stunden. Während der Folterung schmierte ein Aufseher Zhang Suxia eine unbekannte Substanz in die Nase, die ihr Atemsystem beeinträchtigte, sodass ihre Augen stark tränten. Dann nahm der Aufseher ihr die Kleider ab und schlug und boxte sie gemeinsam mit den Aufsehern Li Mingyu, Zhang Chunguang, Zhao Guorong und Guan Lin, bis sie ohnmächtig wurde.
Als die Aufseher bemerkten, dass Zhong Zhuzhen Dafa-Artikel bei sich hatte und dass sie die Übungen praktizierte, wurde ihre Strafzeit verlängert und man folterte sie mit der Streckmethode. Sie musste mit hochgebundenen Händen auf einem Stuhl stehen. Ein Aufseher schubste den Stuhl weg, sodass ihr ganzes Körpergewicht an ihren Armen hing. Noch nach einem Jahr waren ihre Arme davon taub.
Die Praktizierenden Zhang Lianying und Qiu Shuqin riefen während einer Mahlzeit: „Falun Dafa ist gut!” „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut!” und „Stoppt die Verfolgung von Falun Gong!” Die Aufseher brachten sie fort und schlugen sie. Danach musste Qiu erbrechen. Die Aufseher brachten sie heimlich irgendwo hin, niemand kennt ihren derzeitigen Aufenthaltsort.
Beamte des Masanjia Lagers haben Arbeitsverträge mit vielen Gesellschaften. Die Praktizierenden müssen jeden Tag zehn Stunden lang schwere Arbeit verrichten, ohne Pause und ohne Bezahlung. Die geforderte Arbeitsmenge muss jeden Tag erledigt werden. Die meisten Praktizierenden waren schon in ihren 50er Jahren und körperlich nicht mehr in der Lage, die Arbeitsbelastung zu ertragen. Daher wurden sie oft geschlagen oder auf andere Weise schlecht behandelt. Wang Shuzheng von der zweiten Brigade und der Aufseher You Ran zwickten die Praktizierenden oft in die Arme oder in die Innenseiten der Schenkel. Die Praktizierenden Wang Jinfeng, Xu Xiaoyan, Zhao Renhua und Duan Jun wurden häufig beschimpft und geschlagen.
Das Folgende ist eine Liste derjenigen Praktizierenden, die im Masanjia Zwangsarbeitslager gefoltert wurden: Sun Yun, Li Ge, Li Wei (oder Li Cheng), Cui Guohua, Yang Xihua, Wang Jinfeng, Zhao Renhua, Chen Shumei, Gao Zhuo, Xu Xiaoyan, Liu Shuzhen, Duan Jun, Hu Zhongying, Xia Shukun, Lang Dongyue, Zhang Suxian, Wang Guiping, Wang Guizhi, Zhao Shuyun, Xia Ning, Zhao Liyan, Hou Guoning, Liu Shuzhi, Zhang Ziyun, Zhang Lianying, Zhang Yinying, Tao Yuqin, Gao Jing, Zhang Suxia, Geng Guoge, Zhang Guozhen, Zhu Xiulan, Zhao Shuqin, Sun Xiaoxiang, Hou Fangrong, Li Li, Wang Haiying, Shen Xueju, Zhang Weidi, Liu Yanqin, Jia Yahui, Liu Yuehong und Gu Fengchun. In der dritten Brigade gab es etwa 30 Personen und etwa 240 Personen in der dritten Brigade, deren Namen unbekannt waren.
Der Aufseher Lu Yong des Masanjia Lagers ist der Leiter des strikten Management-Teams. Er schlug die Praktizierenden häufig mit schweren Lederstiefeln ins Gesicht und gab ihnen Elektroschocks.
Zwei von den Aufsehern nahmen begeistert an der Folterung von Praktizierenden teil. Im Januar 2009 wurden diese beiden für ihre „außergewöhnliche Arbeitsausübung” während der chinesischen Neujahrsfeiern belohnt.