(Minghui.de) Vor kurzem habe ich bemerkt, dass in meiner Kultivierung ein Stillstand eingetreten ist. Ich lerne zwar immer noch das Fa und tue die drei Dinge (1) und mein Leben verläuft wie üblich. Ich habe dennoch das Gefühl, es müsste so etwas wie einen Durchbruch geben. Doch habe ich nicht die geringste Idee, wo ich danach suchen könnte.
Ich fühle mich frustriert und enttäuscht von mir. Paradoxerweise begegne ich Mitpraktizierenden nicht ruhig, wenn ich sie darum bitte, meine Lücken aufzuzeigen. Die Praktizierende A sagte mir, ich würde nicht zuhören und die Ideen anderer nicht annehmen und ich würde denken, ich sei anderen überlegen, weshalb andere nicht bereit sind, meine Probleme aufzuzeigen und stattdessen immer freundlich zu mir sind.
Wenn sich bei der Koordination verschiedener Projekte, Konflikte und Probleme ergeben, würde ich den Vorschlägen anderer nicht zuhören und mich immer an meine Art, Dinge zu tun, klammern. Als ich die Bemerkungen der Praktizierenden A anhörte, fühlte ich mich sehr ungeduldig. In Gedanken beklagte ich mich: „Du machst soviel Aufhebens über unwichtige Dinge. Mein Problem ist nicht so ernst:”
Meine Tochter macht dieses Jahr ihren Hochschulabschluss und steht vor der Herausforderung der Jobsuche. Sie hat seit über zehn Jahren Falun Gong praktiziert und hat ihr eigenes Verständnis und ihre eigenen Meinungen über Kultivierung im Prozess der Jobsuche. Als ihre Mutter entwickelte ich einen Haufen Eigensinne, nachdem ich erkannt hatte, dass sie ihre eigenen Ideen verwirklichen und nicht auf mich hören will.
Das Problem beinhaltet auch eine Tendenz, mich häufig zu beklagen, das Gefühl zu haben, falsch behandelt zu werden, unterdrückt zu werden, machtlos zu sein und andere unterschiedliche Eigensinne. Ich habe jedoch die Ernsthaftigkeit meines Problems nicht erkannt. Ich suchte immer nach Problemen, konnte jedoch überhaupt nichts finden.
Als ich diesen Morgen das Fa rezitierte, erschien mir ein Abschnitt des Fa in meinen Gedanken: „Deshalb ist das Leben eines Menschen in ihren Augen nicht dazu da, um Mensch zu sein, sondern es läßt dich zum Ursprung und zum Wahren zurückkehren. Gewöhnliche Menschen können das nicht erkennen, in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen bleiben die gewöhnlichen Menschen eben gewöhnliche Menschen, sie denken daran, wie sie sich weiter entwickeln und wie sie ein gutes Leben führen können. Je besser einer lebt, desto egoistischer wird er, und er will noch mehr für sich haben; so entfernt er sich immer weiter von den kosmischen Eigenschaften und geht dann der Vernichtung entgegen.” (Zhuan Falun, Lektion 3)
Ganz plötzlich ging mir ein Licht auf. Ich benutzte meine menschlichen Konzepte, wie den Wunsch nach Geld und Ruhm, um meine Tochter anzuleiten und zu beeinflussen. Nicht nur, dass ich mich auf diese Weise selbst nicht reinigen konnte, besudelte ich auch noch andere. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, ich betrachte meine Tochter nicht als Praktizierende und behandle den Konflikt zwischen ihr und mir nicht als eine Gelegenheit, mich zu kultivieren und zu vervollkommnen. Warum fand ich meine Eigensinne nicht heraus und die damit verbundenen schlechten Dinge in anderen Dimensionen? Der fundamentale Grund dafür ist, dass ich an meinem „Ego” festhielt und dass ich auf der Ebene eines gewöhnlichen Menschen umherirrte.
Als ich diesen Artikel bis hierhin schrieb, fühlte ich mich erleichtert und ich habe schließlich entdeckt, was ich loswerden sollte. Ich bin mir jedoch immer noch nicht klar und habe nicht die letztendliche Wurzel meines Eigensinns gefunden. An diesem Punkt wiederhallten mir die Worte der Praktizierenden A in meinen Ohren. Ich erkannte, dass ich in der Festung des „Ego” eingesponnen war, die ich mir über die Jahre aufgebaut hatte. Ich hatte die Festung bewahrt, ohne sie wahrzunehmen oder mich aus ihr zurückzuziehen.
Über die Jahre hin hing meine Fröhlichkeit und Trauer mit der Fröhlichkeit und Trauer meiner Familie zusammen, was meine Familie dazu brachte, zu handeln oder Dinge zu sagen, um mir zu gefallen. Dem Konflikt mit meiner Tochter gegenüberstehend, kann ich spüren, wie mein Eigensinn des „Ego” andere Eigensinne nährt, wie die Eigensinne von Kampfgeist, Neid, Eifersucht, Ruhm und Geld und noch verschiedene andere Eigensinne.
Obwohl ich viele meiner Eigensinne losgeworden bin, ist mein fundamentalster Eigensinn nicht berührt worden. Da meine Kultivierung nicht sehr solide ist, lässt dies mich aus dem fundamentalen Eigensinn heraus neue Eigensinne entwickeln und ich muss daran arbeiten, diese von Zeit zu Zeit wieder los zu werden.
Das Durchleben dieser jüngsten Kultivierungserfahrung lässt mich meine Probleme hinter der scheinbar perfekten oberflächlichen Erscheinung erkennen. Diese Probleme müssen in den kommenden Tagen der Kultivierung gelöst werden. Erst wenn ich die ganze Sache aufgelöst habe, die auf dem „Ego” beruht, kann ich schließlich ein neues Wesen des neuen Kosmos werden.
(1) Die drei Dinge: Die drei Dinge, die Meister Li den Praktizierenden zu tun aufgetragen hat, sind das Fa zu lernen (die Lehre des Falun Dafa), aufrichtige Gedanken auszusenden und den Menschen auf der Welt die wahren Hintergründe über Falun Dafa und über die Verfolgung zu erklären.