Donnerstag, 16. Juli 2009
(Minghui.de) Mitglieder des Kongresses und Aktivisten für Menschenrechte und Religionsfreiheit treffen sich am Donnerstagmittag auf dem Rasen an der untersten westlichen Terrasse des U.S. Capitol in Washington D.C. zum Gedenken an einen traurigen Jahrestag: 10 Jahre der Gefangenschaft und Folter gegenüber der chinesischen Meditationsgruppe Falun Gong.
Sie erinnern sich vielleicht daran, dass Wenyi Wang, eine Reporterin der Zeitung Epoch Times, sich am 20. April 2006 in den Bereich der Pressekonferenz hineinschlich und auf der südlichen Rasenfläche des Weißen Hauses sprach, noch bevor der chinesische Präsident Hu Jintao mit seiner Rede beginnen konnte. Sie schrie plötzlich „Beendet die Verfolgung von Falun Gong”, während sie ein gelbes Banner mit dem Namen der Gruppe entrollte. Es dauerte einige Minuten, bis der Geheimdienst sie festnehmen konnte.
Falun Gong ist eine spirituelle Lehre aus China, die auf buddhistischen Prinzipien beruht. Sie umfasst die Lehre der Moral, Meditation und vier Übungen, die vergleichbar sind mit Tai-Chi.
Die Gruppe sagt, dass mindestens 3.200 ihrer Anhänger durch die chinesische Regierung zu Tode gefoltert wurden. Man zitiert Wang Lixuan, die mit ansehen musste, wie ihr 7 Monate alter Sohn starb, nachdem man ihn mit dem Kopf nach unten aufgehängt hatte. Anschließend brach die Polizei ihr das Genick und zerschmetterte ihren Schädel.
Dann gibt es die Zwangsorgantransplantationen, eines der Dinge, gegen die Frau Wenyi protestierte. Unmittelbar vor ihrem Besuch am Weißen Haus interviewte jene Zeitung einen chinesischen Journalisten, der ein geheimes Haftzentrum in Nordchina aufdeckte, in dem menschliche Organe zum Verkauf an inländische und ausländische Käufer entnommen wurden. (Die Chinesen leugneten natürlich die Existenz eines solchen Ortes.) Der Journalist schätzte, dass 6.000 Falun Gong-Gefangene wegen ihrer Körperteile ausgenommen wurden. Der UN-Sonderberichterstatter für Folter erfasste die Praxis im März 2007 und sagte, dass der Organraub im Jahr 2001 begonnen hätte.
Was die kommunistische Regierung am 25. April 1999 in Gang setzte, war die Befähigung von Falun Gong, 10.000 ihrer Praktizierenden zu einer Massendemonstration in Zhongnanhai, dem Regierungsviertel in Peking, zu versammeln und ruhig stehend zu protestieren. Die Regierung schlug am 20. Juli zurück, wobei sie die Anführer der Demonstration vom April verhaftete. Laut Falun Gong wurden an diesem Tag bei Morgengrauen Tausende von Praktizierenden von der Polizei aus ihren Betten gezerrt.
Die Falun Gong-Bewegung ist eine der vielen Gruppen, die in dem dicken Ordner für religiöse Verfolgung in meinem Büro aufgeführt sind. Buddhisten, Muslime (besonders in Westchina) und Christen werden in China ebenso brutal behandelt. Aber die Falun Gong-Bewegung, deren Mitgliederzahl zwischen 70 und 100 Millionen liegt, scheint die chinesischen Führer am meisten zu entrüsten. Vielleicht deshalb, weil Falun Gong die Mitglieder der Kommunistischen Partei zahlenmäßig übertrifft und ihre Übungspraxis von Grund auf chinesisch ist.
Christopher H. Smith, ein Republikaner und Repräsentant von New Jersey, Robert E. Andrews, ein Demokrat, sowie 59 weitere Kongressabgeordnete schrieben am 8. Juli einen Brief an Präsident Obama, in dem sie darum baten: „Angesichts der extremen Brutalität der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden sollte sich unsere Regierung gegenüber der chinesischen Regierung sehr deutlich und ausdrücklich ihretwegen äußern.”
Präsident Obama hat im Laufe seiner kurzen Amtszeit noch nicht viel über religiöse Verfolgung gesagt und die amerikanische Regierung ist nicht gerade dafür bekannt, sich in Menschenrechtsfragen gegen China zu stellen. Unsere massive Verschuldung gegenüber China gibt uns nur wenig Spielraum, wenn wir Druck auf sie ausüben würden. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und Falun Gong verdient eine Pause.
Quelle: http://www.washingtontimes.com/news/2009/jul/16/falun-gong-still-suppressed/