Fleißig vorankommen, nicht aufgeben

- vorgetragen auf der Fa-Konferenz am 28. Juni 2009 in Wien -

(Minghui.de)

1. Erfahrungen beim Hüfttrommeln

Ein Gedicht unseres Meisters aus „Hong Yin II” hat mich besonders angesprochen:

Hüfttrommelzug
Gefechtsordnung der Hüfttrommeln
Gottheiten im Fa
Jeder Klang der Fa-Trommeln ist Zhen Shan Ren
Böses in Drei Weltkreisen beseitigt, weltliche Menschen errettet
Heroische Gestalt, aufrichtige Gedanken, das Himmelstor erschüttert
Morsche Gespenster, wohin fliehen
(12.01.2004)

Ich wünschte mir, durch mein Trommeln Böses beseitigen zu können.
So übte ich zu Hause fleißig, danach wollte ich mich dem Hüfttrommelzug beim Europäischen Falun Dafa-Treffen 2008 in Berlin anschließen.

Es fiel mir schwer, ein ruhiges Herz zu bewahren: Diese erste Reise zu einem großen Treffen der Dafa-Praktizierenden war für mich aufregend und großartig. Dabei lauerten mir lächerliche Gedanken von Eigenlob auf. Außerdem war ich der Verzweiflung nahe, weil ich keinen gelben Anzug bekommen konnte. Also rezitierte ich die ganze Zeit aus „Hong Yin I”:

Nichts existiert
Leben, nach nichts streben,
Sterben, nicht Wert des Bleibens;
Üble Gedanken restlos ausrotten,
Nicht schwer, Buddha kultivieren.”
(20.10.1991)

Dann erhielt ich einen gelben Anzug, fror aber während der Parade sehr. Ich machte mir darüber keine Sorgen und erkältete mich natürlich nicht.

Das Trommeln war für mich sehr anstrengend, besonders die Anforderung, konzentriert zu bleiben. Aber irgendwann ging es wie von selbst und ich war glücklich. An einen Muskelkater kann ich mich nicht erinnern.

Am Falun Dafa-Tag in Wien trommelte ich wieder. Die Gruppe war diesmal viel kleiner, es kam auf jede(n) an. Ich konnte mich sehr schlecht konzentrieren und hatte Hüftschmerzen. Das führe ich darauf zurück, dass ich in den Monaten zuvor nur selten die Übungen praktiziert hatte.

Viel zu oft machte ich Fehler. Doch auch diesmal war ich sehr dankbar, dabei sein zu dürfen. Die Erfahrungen beim Hüfttrommeln sind mir für immer kostbar. Ich war voll Vertrauen, bis zum Schluss durchhalten zu können.

Während wir den Menschen auf der Straße immer wieder „Falun Dafa Hao” zuriefen, wurde mein Bedürfnis, das zu tun, immer größer.

Meine Kräfte, die, wenn ich alleine zu Hause bin, manchmal von sorgenvollen Gedanken aufgezehrt werden, konnten beim Trommeln einen sinnvollen Auftrag erfüllen. Wer im Hüfttrommelzug einen Fehler macht, darf hoffen, dass Andere dafür im Takt bleiben! Andererseits bemüht man sich selbst dann umso mehr, durch die eigene Konzentration den Rhythmus aufrecht zu erhalten und so die anderen mitzuziehen. Worauf es letztlich ankommt, ist der Gesamteffekt zur Errettung aller Lebewesen.

Durch diese Erlebnisse konnte ich noch besser verstehen, wie wir Dafa-Jünger uns gemeinsam kultivieren sollen.

2. Meine Eigensinne überwinden, dabei nicht aufgeben

Sehr betroffen machte mich bei der europäischen Fa-Konferenz ein Satz in einem Erfahrungsbericht: Wenn wir Angst hätten, sei das, als würden wir die alten Mächte um etwas bitten!

Ich möchte gern im Alltag das Fa konzentriert lesen und starke aufrichtige Gedanken haben. Doch manchmal erscheint es mir noch leichter, „den Kosmos zu fegen” als mein eigenes Haus, denn es gibt „Überall Dämonen” (aus „Das Herz leiden lassen”, 17.12.1976, aus Hong Yin I). Sie lenken meine Gedanken während des Lesens und Übens ab. Sie lauern in ungeordneten Kästen und Regalen, sie lassen auch meine Zeitplanung misslingen. Auf meine Selbstachtung haben sie es abgesehen! Sehr oft schaffe ich es nicht, sie zu beseitigen, dann bin ich verwirrt und entmutigt. Ich habe Angst vor ihnen. In der Folge passieren mir viele kleine und auch große Missgeschicke.

Das ist sehr schmerzvoll. Ich weiß zwar, dass diese Schwierigkeiten mir einmalige Chancen zur Erhöhung meiner Xinxing bieten! Aber wie es im „Zhuan Falun” steht, betrachte ich mich oft nicht als eine Praktizierende und fühle mich dann gegenüber all dem Müll und Spam in meinem Kopf machtlos.

Ich würde mir wünschen, dass mir unser Meister hilft - damit meine Kräfte wieder frei werden für Aktionen zur Erklärung der wahren Umstände. Aber für die Errettung aller Wesen ist eben auch die eigene Kultivierung so wichtig. Die Worte des Meisters: „Kultivierung hängt von dir selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.” (Li Hongzhi, „Zhuan Falun”, Lektion 1, „Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht”) werden ja immer wieder zitiert. Im ersten Kapitel des „Zhuan Falun”, „Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten”, steht: „Eins betonen wir: Wenn du deine Krankheiten nicht loslassen kannst, wenn du dieses Herz nicht ablegen kannst, sind wir dir gegenüber machtlos und können nichts tun.” Aber unser barmherziger Meister tut doch etwas - sobald ich ihm nur Gelegenheit dazu gebe.

Als ich mich einmal nicht zum Lesen des „Zhuan Falun” überwinden konnte, las ich statt dessen den englischen Text des Liedes „Ode to the Lotus” von der CD des Europäischen Chores „Coming for you” und lernte, das Lied zu singen. Der Refrain lautet:

„Deep in heart of Lotus
a call from ancient past
Search for your purity
I'll guide you home at last.”

Ich verstehe den Text so: Wir alle wissen tief in unseren Herzen, dass wir durch die Hilfe unseres barmherzigen Meisters nach Hause zurückkehren können. Es wird gelingen, wenn wir uns um ein reines Herz bemühen.

Einige Tage später, als mein Kultivierungszustand schon viel besser war, fasste ich Mut und begann, meinen Dachboden aufzuräumen. Ich wollte ja auch die Arbeit der gewöhnlichen Menschen gut machen. Weil in meinem Kopf stundenlang die „Ode an den Lotus” gesungen wurde, war ich fleißig und erfolgreich.

In den folgenden Tagen war ich sehr entschlossen, mich im Alltag standhaft zu kultivieren. Und während ich munter aufräumte, fiel mir ein MP3-Player in die Hände, den ich schon ganz vergessen hatte. Eine Praktizierende hatte mir einen wahren Reichtum von Dafa-Musik darauf überspielt, doch in einem unkonzentrierten Zustand hatte ich ihn in einer Westentasche mit gewaschen. Das war in einer Zeit geschehen, als ich versuchte, wenig zu schlafen, um mehr Fa lernen zu können. Ein Missgeschick, das meine Standhaftigkeit hart geprüft und mich leider ziemlich entmutigt hatte. Als ich aber nun den MP3-Player in der Hand hielt, fühlte ich mich überhaupt nicht niedergeschlagen und schaltete ihn, ohne zu überlegen, ein. Wider Erwarten konnte ich etwas hören. Es war das Lied für Charles Lee: „Yes, you will be free!” und dann - „Ode to the Lotus!”

Es war für mich ein einfacher und deutlicher Hinweis unseres Meisters: Niemals aufgeben! Egal, was ich auch anstelle, alles kann noch gut werden! Daraufhin beschloss ich, noch am selben Abend meinen Erfahrungsbericht zu schreiben. Bevor ich begann, wollte ich mir noch etwas Musik gönnen. Mein „wieder auferstandener” MP3-Player beglückte mich mit Klaviermusik von Dafa-Praktizierenden - und dann kam schon wieder: „Ode to the Lotus”!

Dazu muss ich sagen, dass ich fast eine Nacht lang an dem Bericht schrieb, im Anschluss daran drei Tage lang erschöpft war und trotzdem noch ständig versuchte, ihn umzuschreiben, weil er mir vor Eigensinn zu strotzen schien. Schließlich gab ich doch auf, ich fühlte mich nicht würdig, überhaupt Erfahrungen bei der Fa-Konferenz vorzutragen.

Diese Fassung des Berichts habe ich an einem Tag geschrieben, an dem es mir wirklich ganz schlecht ging. Es tat gut, mir meine positiven Erfahrungen in Erinnerung zu rufen. Den MP3-Player habe ich sofort wieder verloren und nicht wieder gefunden. Aber es macht nichts. Ich singe die „Ode an den Lotus” am Abend meinem Sohn vor. Auch höre ich jetzt oft die CD des Chors sowie die Lieder für Menschenrechte. Mein nicht praktizierender Mann findet es sehr schön, vielleicht deshalb, weil ich endlich aufgehört habe, mir das eigensinnig zu wünschen.

Auch bei anderen Gelegenheiten habe ich gesehen, dass ich meine Eigensinne doch loslassen kann. Beim Info-Tag fragte eine Dame nach einem Gebet. Ich legte ihr sofort wärmstens die CD „Coming for you” ans Herz. Sie kaufte sie ganz selbstverständlich. Als dann eine Praktizierende erwähnte, dass ich eine CD verkauft hätte, bemerkte ich, dass ich überhaupt nicht danach gestrebt hatte.

Unser Meister sagt, bei Falun Dafa sei die Kultivierung direkt auf das Herz gerichtet. Ich hatte ein wenig vergessen, auf meinen Herzenszustand zu achten. Im „Zhuan Falun” steht:

„Damit wir uns bei der Umwandlung des Karmas gut beherrschen können und die Dinge nicht wie die gewöhnlichen Menschen verderben, sollen wir im Alltag ein barmherziges Herz und einen harmonischen, ruhigen Herzenszustand bewahren. Wenn du dann plötzlich auf Probleme stößt, kannst du gut damit umgehen.” (Li Hongzhi, Kapitel 4, „Die Umwandlung des Karmas”) Diese Stelle habe ich auswendig gelernt. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, will ich mich daran erinnern, ein ruhiges Herz zu haben, und ich will daran glauben, dass ich gut mit Problemen umgehen kann.

3. Die Wirkung der aufrichtigen Gedanken erfahren

In der Umgebung von Praktizierenden ist alles so viel leichter für mich. Die letzten Tage vor der Gala, die ich mit Praktizierenden verbringen und ganz der Errettung von Lebewesen widmen konnte, sind mir wie ein Fest in Erinnerung. Beim gemeinsamen Aussenden der aufrichtigen Gedanken gelang es mir besser, daran zu glauben, dass wir tatsächlich etwas verändert haben. Aber auch die Wirkung der aufrichtigen Gedanken aus aller Welt durfte ich konkret erleben. Als am Tag der Gala um 12 Uhr auf dem Stephansplatz die Glocken erklangen, standen drei Menschen zugleich bei mir, die Tickets haben wollten. Zwei von ihnen hatte ich selbst überzeugt - wobei ich eine Dame erfolgreich zum kauf überredete, als ihr Zweifel kamen. Ich verkaufte sieben Eintrittskarten, die einzigen, die ich in diesem Jahr an Menschen außerhalb meines Bekanntenkreises verkaufte.

4. Schlusswort

Ich bedanke mich bei unserem barmherzigen Meister, dass er mir immer wieder Chancen gibt. Mit meinem verwirrten Herzen kann ich den Meister oft so schwer verstehen. Aber ich will mich standhaft weiter bemühen und mich nicht von jedem Windhauch umblasen lassen.
Allen meinen Mitpraktizierenden möchte ich auch danken, denn sie lassen mich, sobald ich in ihrer Umgebung bin, etwas von der Barmherzigkeit unseres geliebten Meisters ahnen.
Der Meister schätzt uns, denn er kennt unsere wahre Natur.

Bemühen wir uns, ein reines Herz zu haben, damit der Meister uns nach Hause führen kann!

Wenn sich jemand die Zeit nehmen möchte, mit mir über meine Eigensinne zu sprechen, werde ich das sehr schätzen und es gerne annehmen. Danke, dass ich von meinen Erlebnissen erzählen durfte.

Rubrik: Fa-Konferenzen