(Minghui.de) Ich arbeite als Reiseführerin für eine bekannte Reiseagentur und habe 18 Jahre lang Touristen durch China geführt. In der zweiten Aprilhälfte 2009 wurde ich, während ich eine Touristengruppe in China begleitete, illegal verhaftet und von Beamten der Pekinger Nationalen Sicherheit verhört.
Gegen Mittag des 11. Mai kehrte ich, nachdem ich eine Touristengruppe zum Flughafen gebracht hatte, in mein Hotel zurück. Gegen 15 Uhr klopfte jemand an meine Zimmertür. Es war die Hotelsicherheit. Sie sagten zu mir, die Polizei wolle mir einige Fragen stellen. Ich versuchte sofort, meine Tür zu schließen, doch sie drangen ein und nahmen mich fest.
Sie brachten mich in einen schwarzen Audi Sedan und fuhren mich zu einem anderen Hotel, wo sie mich in ein Zimmer im vierten Stock führten.
Sie ließen mich auf einem Stuhl Platz nehmen. Ich erzählte ihnen, ich sei holländische Staatsbürgerin und dass das, was sie täten, illegal sei und dass ich mich an meine Botschaft wenden wolle. Sie erklärten, sie hätten das Recht, mich 72 Stunden festzuhalten, woraufhin ich entgegnete, dass ich einen Anwalt wollte. Dies lehnten sie mit den Worten ab: „Wir wollen uns nur mit Ihnen unterhalten.”
Sie waren zu fünft, vier Männer und eine Frau. Ein Mann war um die 50 Jahre alt und sagte, er heiße Liu. Ein anderer Polizist, etwa 40 Jahre alt, kam von der Pekinger Nationalsicherheit. Ein etwa 30-jähriger Polizist trug eine Uniform, jedoch ohne Polizeimütze. Ein junger Polizist, etwa 20 bis 30 Jahre alt, sagte, er habe gerade den Hochschulabschluss gemacht. Die Polizistin war etwa 30 Jahre alt.
Sie gaben vor, jemand habe mich angezeigt und baten mich, ihnen zu erzählen, welche Verbrechen ich in China begangen hätte. Ich erklärte ihnen, ich hätte nichts getan, was gegen das Gesetz sei. Religions- und Redefreiheit seien die grundlegenden Rechte aller Bürger, die in der chinesischen Verfassung festgelegt seien. Ich hätte den Chinesen erzählt, wie es sich mit Falun Gong im Ausland tatsächlich verhalte, sowie von der inszenierten „Selbstverbrennung auf dem Tiananmen”. Ich hätte keine Gesetze verletzt.
Sie sagten, sie wüssten alles über mich, einschließlich meiner Verbindungen zu meinem Bruder und zu meiner Schwester und würden alle Dinge kennen, die ich ihnen mitgebracht hätte, immer wenn ich nach China gekommen wäre.
Ihr Verhalten erinnerte mich an die Worte des Meisters in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003”:
„Eigentlich kenne ich schon längst diese Methode: Bevor sie damit anfangen, informieren sie sich erst über dich, sogar über deine Gewohnheiten beim Essen, der Kleidung, Wohnen, den Verkehrsmitteln und deinen Vorlieben. Sie informieren sich sogar über deine Verwandtschaft und deinen Freundeskreis. Dann stellen sie dir eine Falle und nehmen dich fest. Zuerst schüchtern sie dich ein und lassen dich das Gefühl haben, als ob sie dich gleich erschießen wollten. Danach packen sie dich bei deiner Angst und reden mit dir. Das, was du nicht sagen willst, sagen sie dir, was sie schon längst wissen. Im Gespräch geben sie dir das Gefühl, dass sie alles wüssten. Es scheint so, als ob sie selbst die Dinge wüssten, die nur ganz wenige Leute wissen.”
Ich ließ mich nicht einschüchtern. Ich glaubte, ihre Absichten klar zu durchschauen. Als sie sahen, dass ihre Tricks nicht wirkten, änderten sie ihre Strategie, indem sie mich schikanierten und sagten, es wäre mir nicht erlaubt, in China zu arbeiten. Ich erzählte ihnen nichts von den Dingen, die sie von mir erfahren wollten. Sie warfen mir vor, ich würde meinen gegenwärtigen Job nicht respektieren oder schätzen. Ich sagte zu ihnen: „Ich habe meinen Job immer geschätzt und arbeite seit 18 Jahren für die gleiche Gesellschaft. Ich bin die Hauptzuständige für chinesischen Tourismus und die einzige chinesische Reiseleiterin. Wenn ich nicht nach China zurückkommen kann, um zu arbeiten, ist dies nur aufgrund eurer Verfolgung.”
Darauf konnten sie nichts entgegnen und so versuchten sie, das Thema zu wechseln. Sie fragten: „Wann haben Sie mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen?” Ich nahm diese Gelegenheit wahr, ihnen zu erzählen, wie ich das Fa erhalten hatte, und sprach von meinen Kultivierungserfahrungen und welche Vorteile ich durch das Kultivieren von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" und von dem, ein guter Mensch zu sein, erhalten hatte. Sie kannten meine Rolle innerhalb meiner Familie, meinem Job und in der Gesellschaft. Sie konnten anhand dessen, was ich sagte oder tat, keine Vorwände finden, um Dafa zu verleumden.
Um meinen festen Glauben an Dafa zu erschüttern, warfen sie fortwährend Bemerkungen ein, wie „Falun Gong ist ein böser Kult” und „Die Insider-Informationen von Falun Gong”. Ich jedoch erzählte ihnen die Wahrheit über Falun Gong, basierend auf meinem eigenen Verständnis von Dafa. Als sie erkannten, dass ihr Geschwätz sie nirgendwo hin brachte, wechselten sie zu einem anderen Thema. Sie fragten mich nach der gegenwärtigen Situation von Falun Gong außerhalb von China, z.B. „Wie viele Praktizierende gibt es gegenwärtig in Holland?” und „Was arbeiten diese dort?”
Ich erklärte ihnen, dass ich nicht wisse, wie viele Praktizierende es in Holland gäbe, da keinerlei Mitgliederlisten bestünden. Jeder sei frei, zu kommen oder zu gehen. Dann fragten sie: „Mit wem kommen Sie häufig zusammen?” Ich erwidere: „Das möchte ich Ihnen nicht erzählen. Ich möchte nicht, dass ihr Kerle sie schikaniert oder verfolgt.” Sie entgegneten: „Wer verfolgt denn Sie? Haben Sie jemanden gesehen?” Ich antwortete: „Sie tun das gerade jetzt.”
Sie setzten mich unter Druck, ihnen zu erzählen, wem, wann und wo ich die wahren Umstände von Falun Gong erklärte und was ich gesagt hätte. Sie versuchten, mich zu zwingen einzugestehen, dass mein Verhalten gegen das Gesetz sei. Ich antwortete nicht, brachte jedoch vor, dass ich am Nachmittag des nächsten Tages eine andere Touristengruppe zu führen hätte und meine Gesellschaft und deren Kunden sich belästigt fühlen würden, wenn sie mich weiterhin festhielten. Aus diesem Grunde unterzeichnete ich eine „Erklärung”, dass ich in China nicht an Aktivitäten von Falun Gong-Praktizierenden teilnehmen würde. Ich erklärte jedoch, dass Falun Gong kein Kult sei und dass ich keines der Gesetze Chinas übertreten hätte. Später spürte ich, dass ich in dieser Hinsicht keine aufrichtigen Gedanken gehabt und mich den Anweisungen der bösen Partei gebeugt hatte. Hiermit erkläre ich meine „Erklärung” für ungültig.
Nach einem Verhör von über 15 Stunden ohne eine Pause schickten sie mich gegen 7 Uhr am nächsten Morgen ins Hotel zurück.
Am 21. Mai folgten uns, während ich mit der zweiten Touristengruppe unterwegs war, einige verdächtige Personen. Ich dachte, sie würden kommen, um mich erneut zu schnappen. Um ihnen keine Chance einzuräumen, zog ich in ein anderes Zimmer um, das ich dann mit einer meiner Kolleginnen teilte.
Nachdem die Führung der Tour für diesen Tag zu Ende war, begleitete mich gegen 22:15 Uhr jemand aus meiner Gruppe in das Zimmer meiner Kollegin.
Nach etwa 15 Minuten klopfte jemand an die Tür. Meine Zimmerkollegin fragte, wer da sei. Es kam die Antwort, es sei jemand vom Hotelpersonal und wolle prüfen, ob es ein Problem mit der Toilette gebe. Er wurde fortgeschickt. Nach einer Minute klopfte wieder jemand an die Tür. Sie gaben vor, sie wären Polizisten und würden nach mir suchen. Drei der fünf von ihnen waren die gleichen, die mich in Peking festgenommen hatten. Sie verhafteten mich erneut.
Diesmal brachten sie mich in ein Zimmer in einem anderen Hotel. Sie stellten drei klare Forderungen:
1. Ich sollte ihnen zu erzählen, was ich getan und gesagt hatte
2. Ich sollte zugeben, dass mein Verhalten gegen das Gesetz verstoßen hatte
3. Ich sollte alles zu Papier bringen
Ich ging auf ihre Forderungen nicht ein. Sie befragten mich über meinen Bruder und meine engste Freundin, die von Peking nach Shanghai gekommen war. Sie versuchten, mich mit Gefühlen zu bewegen, doch war dies erfolglos. Als sie sahen, dass ihre Drohungen gegen meinen Bruder und meine Freundin mich nicht bewegen konnten, stellten sie mir private Fragen.
Ich ging auf ihre Forderungen immer noch nicht ein und sagte ihnen, ich sei eine Frau und könne ihnen nicht schaden. Ich fragte sie, warum sie so viel Angst vor mir hätten, ich sei doch nur eine Falun Gong-Praktizierende. Warum würden sie Falun Gong so sehr fürchten? Sie wussten nicht, was sie auf meine Fragen antworten sollten und äußerten einige lächerliche Dinge wie: „Wir fürchten, Sie verbrennen sich selbst.” Sie warnten mich davor, Dinge zu tun, die sie mir nicht erlaubten, zumal die Expo 2010 in Shanghai stattfinde. Offensichtlich fürchten sie sich extrem vor Falun Gong-Praktizierenden.
Nach einem 6-stündigen Verhör hatten sie immer noch nicht erreicht, was sie wollten. Weil ich am nächsten Tag eine Touristengruppe zu führen hatte, ließen sie mich gegen 5 Uhr am nächsten Morgen gehen.