(Minghui.de) Ich habe eine schlechte Angewohnheit: Obwohl ich selbst nicht besonders reinlich bin, denke ich von jedem anderen, dass er schmutzig ist. Wenn in meiner Schulzeit jemand meine Bücher und Stifte anrührte, auch wenn ich es sah und wusste wie dies passiert war, wurde ich so wütend, dass ich meine Stifte immer wieder auf den Boden warf, bis sie zerbrachen. Wenn andere Kinder zu mir nach Hause kamen und etwas anfassten, wurde mir schlecht. Ich verabscheute es sogar dann, wenn die Kinder zu meiner Familie gehörten. Schließlich gelang es mir mit der Hilfe von anderen zu erkennen, dass mein extremes Bedürfnis nach Sauberkeit ein Verfolgungswahn war. Um diesen Eigensinn zu beseitigen, arrangierte der Meister Möglichkeiten für mich, damit ich mich nach und nach verbessern konnte.
Im Jahr 2002 kam meine Schwiegermutter, die nicht alleine auf die Toilette gehen konnte, zu uns nach Hause. Zu dieser Zeit wollte ich wirklich, dass meine Schwiegermutter Falun Gong lernt. Somit machte ich alles, auch die Bettschüssel für sie zu reinigen; ich wollte sie nicht im Stich lassen oder mein Elend zeigen. Auch fand ich es nicht sehr schwierig zu tun, was ich tat. Meine Nachbarn redeten über mich und sagten, es sei für mich nicht einfach dies zu tun, da ich zuvor so pingelig gewesen sei. Als die Kinder meiner Verwandten zu uns nach Hause kamen, versuchte ich mein Bestes, mein Unbehagen nicht zu zeigen und allmählich diesen Eigensinn loszulassen. Langsam sagte ich nichts mehr, egal wie die Kinder im Bett herumsprangen oder die Wohnung auf den Kopf stellten; ich gab ihnen sogar Spielsachen und Süßigkeiten. Wegen dieser Freundlichkeit sind die Kinder sehr froh, wenn sie mich besuchen dürfen. Ich bemerkte auch, dass ich sie wirklich nicht verabscheute, wie dies vorher der Fall war. Ich stellte fest, dass Nachsicht tatsächlich eine Tugend ist. Mir war wirklich wohl im Herzen.
Manchmal schien die Prüfung wieder aufzutauchen, da mein Verfolgungswahn diesbezüglich noch nicht völlig beseitigt war. Einmal stand eine muffige ältere Dame vor mir und schaute mich an. Ich flüchtete schlagartig und war sehr ärgerlich.
Ein anderes Mal ging ich nach draußen, um Menschen zu helfen, aus der KPC (Kommunistische Partei China) auszutreten. Die erste Person, die ich traf, war ein alter seniler Herr. Seine Augen waren rot, sein Bart verschleimt und seine Hände schwarz vor Schmutz. Seine Haare waren völlig durcheinander. Ich wollte ihn verlassen, aber ich blieb stehen. Ich blieb und erzählte ihm die wahren Umstände über Falun Dafa. Er hatte ebenfalls Probleme mit dem Hören, so musste ich mich sehr nah zu ihm beugen, damit er mich verstand. Dann hatte ich sehr verworrene Gefühle. Ich wollte mich nicht mit ihm befassen und im gleichen Moment fand ich ihn so bemitleidenswert. Er könnte auch ein König oder Herr eines Himmelreiches sein, bevor er hier herabstieg. Aber nun war sein Zustand erbärmlich und so schrecklich, dass ich nicht helfen wollte, aber diese zwiespältigen Gefühle hatte.
Ich bemerkte, dass ich immer noch etwas vom Sauberkeitswahn an mir hatte; er ist noch nicht völlig beseitigt; und nun ist diese Möglichkeit gekommen, um dem ins Gesicht zu sehen und es loszulassen.