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Die grundlegende Beseitigung des Trachtens

27. Januar 2010 |   Von einem Praktizierenden aus Festlandchina

(Minghui.de) Lange Zeit war ich unzufrieden mit meinem Ehemann, denn er war nicht der Typ Mensch, den ich mochte. Durch die Kultivierung begann ich zu verstehen, dass ich gut zu den Menschen sein sollte, und im Umgang mit ihm war ich in der Lage, dem Grundsatz von „nicht zurückschlagen, wenn man geschlagen wird” und „nicht zurückschimpfen, wenn man beschimpft wird” zu folgen. Aber es gab noch Knoten in meinem Herzen und ich sah immer noch auf ihn herab. Damals, als wir geheiratet hatten, hatte ich andere, die mich mochten, zurückgewiesen und stattdessen ihn zum Ehemann gewählt. Aber sobald wir eine Auseinandersetzung hatten oder wenn seine Fehler zum Vorschein kamen, fühlte ich ein tiefes Bedauern: „Wenn ich damals den anderen Mann gewählt hätte, würden die Dinge besser sein. Er wäre nicht so.” In meiner imaginären Welt lebend war ich nicht in der Lage, die Dinge, die ich verloren hatte, aufzugeben.

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine weibliche Praktizierende, deren Ehemann ein guter Mann ist. Sein Einkommen ist relativ gering, das bedeutet, dass ein wenig mehr Verantwortung auf ihr lastet, um Geld für die Familie zu verdienen. Sie beklagt sich oft: „Warum war ich damals so konfus. Er ist so arm. Warum in aller Welt habe ich ihn geheiratet!” Sie meint, dass es wohlhabendere Menschen gibt, die sie hätte nehmen können, aber sie hätte die Chance verpasst. Bis heute fühlt sie sich hinsichtlich dieses Themas unausgeglichen. Es gibt eine weitere Praktizierende, eine Tante in den Fünfzigern. Als sie jung, hochmütig und in ihren besten Jahren war, wollte es das Schicksal, dass sie einen rauen und ungehobelten Geschäftsmann heiratete. Aufgrund dessen fühlte sie sich unausgeglichen bis zu dem Zeitpunkt, wo sie die Kultivierung aufnahm und unter dem Druck der Verfolgung gezwungen wurde, sich scheiden zu lassen. Selbst wenn sie heute an die Zeit zurückdenkt, kann sie es immer noch nicht akzeptieren und glaubt, dass sie den falschen Mann gefunden und dadurch eine Gelegenheit für eine wundervolle Heirat versäumt hätte und dass wenn sie einen anderen Mann geheiratet hätte, alles wundervoll gewesen wäre. Sie empfindet ein tiefes Gefühl des Verlustes für die Dinge der gewöhnlichen Menschen, die sie verloren hat. Eigentlich sind all diese Dinge Anhaftungen.

Im Gespräch mit anderen Praktizierenden habe ich bemerkt, dass viele von ihnen menschliche Vorstellungen darüber bewahren, wie ihr Leben hätte verlaufen sollen. Jüngere Praktizierende haben das Gefühl, dass sie immer noch viel im Leben zu tun hätten und verfolgen noch gewisse Ziele, während ältere Praktizierende wehmütig über die Dinge der Vergangenheit seufzen, die ihnen entgangen sind. Das betrifft nicht nur die Ehe. Auch Gefühle hinsichtlich Arbeitsplätze, Häuser und Fragen des finanziellen Wohlbefindens manifestieren sich auf diese Weise. Eine Praktizierende stand kurz vor dem Abschluss und hatte auch einen guten Job in Aussicht, aber aufgrund der Verfolgung wollte ihr die Universität kein Abschlusszertifikat ausstellen. Dadurch verlor sie die Chance auf diesen festen Job. Heute arbeitet sie im Freien und wechselt regelmäßig ihren Arbeitsplatz. Sie fühlt ein tiefes Bedauern über den Job, den sie damals nicht bekommen hat. Sie glaubt, wenn sie die Dinge so oder so getan hätte, dann wäre alles anders verlaufen.

Diese Dinge sind vorherbestimmte Aspekte der Umstände eines Praktizierenden. Obwohl es keine Hoffnung gibt, dass sich die Dinge in der Zukunft ändern, sind diese Praktizierenden nicht in der Lage, ihre Herzen des „Trachtens” zu beseitigen. Sie äußern sich von Zeit zu Zeit über ihre Situation, aber im Grunde genommen handelt es sich um grundlegende Eigensinne. Die jüngeren Praktizierenden haben auch Dinge, über die sie sich Sorgen machen. Sie haben noch keine Familien gegründet und wünschen sich ein Projekt, das perfekt zu ihren Lebensumständen passt und wo sie gleichzeitig fleißige Praktizierende sein können. Sie sind gewissenhaft darauf bedacht, ein gutes Leben in der menschlichen Welt zu haben. Sie möchten die weltlichen Dinge nicht aufgeben, erstreben jedoch zugleich die göttlichen Dinge. Natürlich ist das unmöglich, da die Gottheiten diesen Platz nicht geschaffen haben, um die Menschen ein gutes Leben führen zu lassen, sondern um sie durch das Ertragen von Bitternis zu ihrem wahren Selbst zurückführen zu können. Ganz gleich, wie sehr wir ein gutes Leben verfolgen, es wird immer den einen oder anderen Aspekt geben, der nicht perfekt ist. Nur wenn wir das Trachten nach einem guten Leben aufgeben, nur wenn wir unsere menschlichen Ziele und Absichten loslassen, können wir das wahre Glück erhalten.

Dies ist nur mein persönliches Verständnis, bitte korrigiert alles, was nicht passend ist.

10.12.2009