(Minghui.de) Die 57-jährige Liu Baoqin arbeitet in der Druckerei des Tangshan Stadtkomitees. Am Abend des 11. August 2010 brachen Beamte der Polizeistationen Guoan und Jianshelu das Metallfenster an der Nordseite des Hauses von Frau Liu auf, um sich Zugang zu verschaffen, und durchsuchten anschließend ihre Wohnung. Sie nahmen Liu Baoqin, ihren Mann Li Hongqi und ihre Tochter Li Yingnan mit und brachten sie in das Changningdao Untersuchungsgefängnis der Stadt Tangshan.
Die Wohnungsadresse von Liu Baoqin lautet: Raum Nr. 103, 20. Stock, Huayannanli, Bezirk Lubei, Stadt Tangshan, Provinz Hebei. Ihr Mann, Li Hongqi, arbeitet in der Transportabteilung der Stadt Tangshan. Ihre Tochter, Li Yingnang, ist Grundschullehrerin. Sie alle wurden viele Male verfolgt, weil sie Falun Gong praktizieren, seitdem im Jahre 1999 die Verfolgung einsetzte. Frau Liu erklärte die Stellungnahmen, die sie unter dem Druck seitens der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geschrieben hatte, Falun Gong nicht mehr zu praktizieren, für ungültig. Um eine Verhaftung zu vermeiden, verließ sie ihre Wohnung und wurde mittellos.
Im Mai 2001 verkündete Chen Man, der Sekretär des Polit- und Rechtskomitees der Stadt Tangshan, während eines Treffens, bei dem Instruktionen für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ausgegeben wurden: „Wir müssen eine Umerziehungsrate von 100 % erreichen, selbst wenn dies das Leben einiger Praktizierender kostet.” Er gab die Namen von sechs Praktizierenden bekannt, die „umerzogen” werden sollten. Innerhalb eines Monats wurden diese Praktizierenden illegal festgenommen, darunter auch Frau Liu Baoqin und ihre Tochter Li Yingnang.
Hao Dongping und weitere Bedienstete des Büros für Öffentliche Sicherheit der Stadt Tangshan verhafteten am 03. Juli 2001 zwei Praktizierende auf dem Busbahnhof im Süden der Westbahnstation in Tangshan. Am Morgen des 20. Juli wurde Frau Liu im Bezirk 48 in Tangshan festgenommen. Die Wärter nahmen ihr 2.000 Yuan ab. Sie wurde im Zweiten Gefängnis in Tangshan über ein Jahr lang interniert. Während sie eingesperrt war, enthüllte sie das brutale Vorgehen der Wärter und wurde daraufhin für 90 Tage mit einer Kette gefesselt, die mehr als 60 Pfund wog. Bis zum heutigen Tag leidet sie deshalb unter Taubheit und Schmerzen in den Beinen. Sie weigerte sich, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben und wurde deshalb für 16 Monate in die Gehirnwäscheeinrichtung an der Textiluniversität Tangshan eingewiesen. Wegen der anhaltenden Folter ist Frau Liu nicht mehr in der Lage, aufrecht zu stehen. Sie suchte mehrmals ihre Arbeitsstelle auf, um das ihr zustehende Gehalt einzufordern, doch ohne Erfolg. In den vergangenen zehn Jahren zahlte ihr Arbeitgeber ihr ihren Lohn nicht aus, sodass ihr Leben finanziell sehr schwierig war. Während der „sensiblen Tage” wurde die dreiköpfige Familie beobachtet und konnte nicht einmal das Haus verlassen, um Lebensmittel einzukaufen.
Li Yingnang, Frau Lius Tochter, ist 30 Jahre alt und unterrichtet an der Beishiyan Grundschule in der Tangshan Straße. Während sie Ende November 2001 auf dem Tiananmen Platz (Platz des Himmlischen Friedens in Peking) die Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung informierte, wurde sie festgenommen und im Ersten Gefängnis in Tangshan eingesperrt. Wang Xiuyu, die wegen Drogenhandels inhaftiert war, folterte Frau Li. Sie schlug sie und übergoss sie mit eiskaltem Wasser; sie zwang sie, lange Zeiträume hinweg zu stehen und ließ sie einen Monat lang nicht schlafen. Zhang Xin, der Leiter des Gefängnisses, schlug Frau Li mehrmals bis zur Bewusstlosigkeit, übergoss sie dann im Winter mit kaltem Wasser, um sie wieder zu sich zu bringen. Yao Shujun, eine Wärterin, schlug Frau Li ebenfalls viele Male und zwang sie, zwei Monate lang zu stehen. Sie erlaubte ihr lediglich, von 3 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens zu ruhen. Zhang Xin (Anmerkung der Redaktion: ein anderer als der zuvor erwähnte Zhang Xin), der Leiter des Frauengefängnisses, drohte Frau Li, er werde ihr die Kleider ausziehen und sie in das Männergefängnis werfen, wenn sie sich weigere, einen Brief gegen Falun Gong zu schreiben.
Im Juni 2002 wurde Frau Li in die Gehirnwäscheeinrichtung in der Tangshan Textiluniversität eingewiesen. Während der ersten 20 Tage durchlief sie vier verschiedene Gehirnwäschesitzungen, erhielt Schlafentzug, wurde zum Stehen gezwungen, beschimpft und geschlagen. Weil Frau Li es ablehnte zu kooperieren, durfte sie vier Monate lang nicht baden. Als sich ihre Familie bei den Mitarbeitern der Gehirnwäscheeinrichtung nach ihr fragte, antwortete Jiang Liqun: „Die Vorschriften lauten, dass diejenigen, die nicht kooperieren, nicht baden dürfen. So ist die Vorschrift hier.” Frau Li durfte täglich nur einmal die Toilette aufsuchen. Sie war fast ein Jahr allein in einem Raum eingesperrt und wurde fortwährend von Wang Zhijie, Meng Fantie, Zhang Shi und Jiang Liqun geschlagen. Sieben Monate lang litt sie unter allen Arten von Folter und ihr Körper war von Wunden bedeckt. Als sie am Rande des Todes war, erlaubte das Personal ihrem Vater, sie nach Hause zu holen.
Frau Li war sehr beliebt bei ihren Schülern in der Grundschule. Weil sie es ablehnte, Falun Gong aufzugeben, versetzte sie die Schuladministratoren in die Überwachungseinheit und sie musste die Toiletten reinigen.
Frau Lius Mann arbeitet in der Debitorenabteilung der Transportabteilung der Stadt Tangshan. Seit der Verfolgung seiner Frau und seiner Tochter lebte er in ständiger Angst. Nun wurden alle drei verhaftet.
Jianshelu Polizeistation: 86-315-2824442