(Minghui.de) Der Artikel vom Meister: „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen” (Li Hongzhi, 08.10.2005) wurde vor fünf Jahren herausgegeben. Jedes Mal wenn ich an diesen Artikel denke, kann ich in meinem Herzen die barmherzige Führung und unendliche Nachsicht des Meisters spüren.
In diesem Artikel erklärt uns der Meister, warum wir während unserer Kultivierung so vielen Schwierigkeiten gegenüber stehen. So wie ich es verstehe, liegt der Grund an unseren menschlichen Eigensinnen, die wir uns seit unserer Jugendzeit angeeignet haben. Wir sind der Meinung, dass Leiden eine schlechte Sache sei und Genuss eine gute. Deswegen versuchen die Menschen, dem Leid auszuweichen. Diese fest verankerte Anschauung behindert uns, sodass wir unseren Kultivierungsweg nicht gewissenhaft gehen können. Sobald wir uns vorwärts bewegen wollen, behindert sie uns.
„Man weiß sogar, dass das eindeutig eine Prüfung ist und kann trotzdem den Eigensinn nicht loslassen”. (Li Hongzhi, „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen”, 08.10.2005)
Dieser Artikel hat drei Absätze. Der Ton, den der Meister darin benutzt, ist wie der einer barmherzigen Mutter, die zu ihrem kleinen, unschuldigen Kind spricht. Das trifft mich wirklich im Herzen. Während dieser fünf Jahre befand ich mich zeitweise in einem guten Kultivierungszustand und manchmal auch in einem schlechten, aber immer hatte ich diesen Artikel in meinem Herzen bewahrt und immer wieder habe ich ihn gelesen.
Jedes Mal wenn ich diesen Satz lese, bin ich zutiefst berührt:
„Überlegt mal, eigentlich brauchten früher die Kultivierenden ein ganzes Leben, um ihren Weg zu Ende zu gehen, trotzdem wagten sie nicht, nur einen Moment nachzulassen.”(ebenda).
Jetzt frage ich mich, ob ich mir so wie die Mönche es früher taten, die Haare scheren würde? Wenn ich es nicht könnte, dann befände ich mich nicht einmal auf derselben Stufe wie die Mönche im alten China; sie entsagten den irdischen Bindungen, rasierten sich die Haare und verzichteten sogar auf ihren Namen, um ein Mönch, Nonne oder Daoist in einem Tempel zu werden. Sie anerkannten nicht einmal mehr ihre Eltern. Sie gaben ihr Ansehen, ihre weltlichen Güter und ihr Geld auf. Denkt einmal nach, war ihr Maßstab nicht sehr hoch? Das zeigt uns, wie sehr sie zur Kultivierung entschlossen waren. Wenn von uns jemand verlangen würde, dasselbe zu tun, wären wir dazu in der Lage?
Vielleicht bin ich mit mir nicht streng genug. Einmal wurde zum Beispiel meine Xinxing von jemandem geprüft, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Wenn jemand schlecht über mich sprach oder mich übervorteilte oder wenn mir nicht sofort etwas gelang, dann war ich enttäuscht. Ich versuchte immer wieder, das alles leicht zu nehmen und mich gelassen wie ein Kultivierender zu benehmen. Es schien, als würde ich mich nach den Anforderungen von Dafa verhalten und es sah auch so aus, als wäre ich ein Kultivierender. Aber im Vergleich zu den Grundanforderungen der Mönche in der Vergangenheit, die das weltliche Leben aufgaben, war das, was ich durchmachen musste, nichts Besonderes. Für mich ist es schon schwierig genug, meine Eigensinne loszuwerden. Wenn wir die Drei-Weltkreise verlassen wollen, warum sind diese kleinen Alltagsdinge immer noch so wichtig für uns? Können wir von uns behaupten, wahre Kultivierende zu sein? Können wir diese unwichtigen Dinge immer noch als Schwierigkeiten ansehen? Gelten sie denn überhaupt als Prüfung?
Ich denke, um eine gute Zukunft zu haben und mich gut kultivieren zu können, sollte ich das weltliche Leben aufgeben und wie ein Mönch leben. Wenn ich die Zähne zusammen beißen würde, könnte ich es um der Kultivierung willen schon machen. Aber der Meister verlangt, dass wir uns in der menschlichen Gesellschaft kultivieren. Es ist für uns viel schwieriger, den allgegenwärtigen Versuchungen ausgeliefert zu sein und nicht nur einmal Mut aufzubringen und Entschlossenheit zeigen zu müssen. Die menschlichen Angewohnheiten sind so verlockend für mich, dass ich immer wieder auf „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” verzichte, und ich werde immer wieder in den großen Farbtopf der menschlichen Versuchungen gedrängt. Wenn ein Mensch standhaft und fleißig ist, zeigt er beständig Entschlossenheit und Selbstdisziplin, denn es geht nicht nur darum, einen Moment lang den Mut aufzubringen und dem weltlichen Leben zu entsagen. Unser Körper befindet sich in der menschlichen Welt, aber unser Geist sollte über den schlechten Dingen stehen. Sobald ich nachlässig werde, besteht die Gefahr, in den menschlichen Strom hineingezogen zu werden. Dann frage ich mich, wenn ich mich immerzu um Kleinigkeiten kümmere, wäre es dann nicht besser, dass ich dem Weltlichen entsage und Mönch werde?
Denken wir über die DVD vom Meister „Fa Erklärung an die australischen Praktizierenden” nach. Ja, wir kultivieren uns in der menschlichen Gesellschaft und leben ein weltliches Leben. Wir leben genauso wie die normalen Menschen und machen auch dasselbe wie sie, doch es muss uns immer bewusst sein, dass wir Kultivierende sind. Wir wollen aus den Drei-Weltkreisen hinaustreten und gemäß den Anforderungen von Dafa handeln. Ich finde, im Vergleich zu den Mönchen im Tempel ist dieses Auf und Ab der menschlichen Gesellschaft weitaus schwieriger.
Wie können wir es schaffen, uns jederzeit fleißig zu kultivieren? Der Meister sagt, dass wir das Fa mehr lernen müssen. Ich finde deshalb, dass wir das Fa-Studium nicht nur als Formalität betrachten dürfen. Wir müssen streng mit uns sein. Wir kennen die Anforderungen, die an uns Dafa-Jünger gestellt werden, warum sind wir so nachlässig? Bedenkt, wir werden die Drei-Weltkreise verlassen. Wir werden alles zurücklassen. Warum hängen wir dann immer noch an diesem weltlichen Leben und können den Versuchungen dieser Erde nicht widerstehen?
Wenn wir uns nicht fleißig kultivieren, dann sollten wir uns die Frage stellen: Wollen wir wirklich aus den Drei-Weltkreisen herauskommen?