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Ein tieferer Einblick in die Bedeutung von Mund kultivieren

2. November 2010 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden aus China

(Minghui.de)a Einmal plauderte ich mit der Praktizierenden A über belanglose Dinge. Während des Gesprächs fragte ich sie, ob ihr Ehemann denn nicht genügend esse, denn er habe eine blasse Hautfarbe und wirke auf mich nicht sehr gesund. Eigentlicher Beweggrund meiner Nachfrage war die Sorge um das Wohlbefinden ihres Mannes, aber sie reagierte bestürzt und abweisend. Nach ihrer Reaktion versuchte ich, ihr nochmals meinen Ausgangspunkt zu erklären. Sie antwortete mir daraufhin, dass sie für einen Moment gedacht hätte, dass ich Zwietracht zwischen ihr und ihrem Mann säen wolle. Mir wurde dann klar, wie sehr sie meine Worte getroffen hatten.

Der ganze Vorfall berührte mich sehr und am nächsten Tag erzählte ich von meinen Erlebnissen in der Fa-Lerngruppe. Ich sagte unter anderem: „Mir ist bewusst geworden, dass ich meinen Mund mehr kultivieren sollte, aber ich finde auch, dass die Praktizierende A sehr engstirnig handelte.” Einige Praktizierende gaben mir Recht und meinten, dass auch die andere Praktizierende nach innen schauen sollte. In diesem Moment wendete die Praktizierende B ein: „Vor einigen Jahren sagtest du zu meiner Tochter, dass sie dir leid tue, weil ich nicht gut kochen könne und nicht gut auf sie aufpassen würde. Daraufhin weinte meine Tochter. Damals habe ich mich sehr über dich geärgert, denn ich hatte das Gefühl, dass du meine Tochter verletzt hattest. Dies hat auch unsere Freundschaft negativ beeinflusst.” Im Anschluss daran erwähnte die Praktizierende B einen Erfahrungsbericht, der auch auf der Minghui-Webseite veröffentlicht wurde. In diesem Bericht sprach der Praktizierende darüber, dass einige unbewusst ausgesprochene Worte andere verletzen könnten. In der Folge könnten Trennungen zwischen den Praktizierenden entstehen und das wiederum hätte gewisse Auswirkungen auf den gesamten Körper. Bei diesem Austausch war mir nicht wohl und ich fühlte mich unglücklich. Ich hatte immer den Gedanken, dass die Praktizierende B meinen wohlgemeinten Rat, besser auf ihre Familie zu achten, nicht annehmen konnte und nun die Verantwortung auf mich abwälzen wollte.

Der Praktizierende C, der sich unsere Diskussion mit angehört hatte, erinnerte uns an die Worte des Meisters:

„Wenn zwischen zwei Menschen ein Konflikt entsteht, und das von einem Dritten gesehen wird, soll der Dritte auch einmal nachdenken, ob bei ihm etwas nicht in Ordnung ist: Warum lässt man mich das sehen?” (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.-28.03.1999 in New York)

Der Praktizierende C sagte deshalb: „Nachdem ich das heute gehört habe, habe ich möglicherweise selbst in dieser Hinsicht einen Eigensinn; ich werde auch nach innen schauen.” Die Praktizierende B meinte noch: „Wenn einer denke, dass der andere ein Problem hat, kann es sein, dass jeder von ihnen Eigensinne hat.”

Dieser Erfahrungsaustausch brachte mir einige neue Erkenntnisse. Wenn wir auf eine Sache stoßen, sollten wir immer in uns selbst nachschauen. Bei dieser Sache betrachtete ich die Dinge aus einer Anschauung heraus, anstatt nach meinem Eigensinn zu suchen. Ich dachte, dass die Praktizierende A in vielen Punkten nicht gut gehandelt habe und lehnte sie deshalb ab. Außerdem meinte ich, dass die Praktizierende B Eigensinne habe und Kritik nicht akzeptieren könne.

Aber eigentlich waren diese beiden Begebenheiten für mich arrangiert, damit ich meine Eigensinne erkennen konnte. Warum fühlte ich mich dann so unglücklich? Weil ich immer noch die Neigung habe, die Fehler bei anderen zu suchen, anstatt bei mir. Nachdem ich mein Verständnis erhöht hatte, erinnerte ich mich an eine Begebenheit am Vortag. Ich hatte meine Tochter kritisiert und ihr vorgeworfen, sehr unfreundlich mit ihrem Freund gesprochen zu haben. Sie habe nicht einmal bemerkt, wie sehr ihn ihre Worte verletzt hätten. Wenn ich nun nach innen schaue, sehe ich, dass ich es bin, die nicht barmherzig spricht. Ich verhielt mich auch meiner Mutter gegenüber überheblich und kritisierte offen ihre Mängel. Ich dachte, dass ich ihr alles sagen könne, ohne auf ihre Gefühle Rücksicht nehmen zu müssen. Das war bedingt durch meinen Eigensinn. Ich habe erkannt, dass ich wirklich mehr darauf achten muss, meinen Mund zu kultivieren.

Unabhängig davon, ob andere richtig oder falsch gehandelt haben, müssen wir nach innen schauen, um unsere Lücken zu finden und sie wegkultivieren. Das ist unsere Kultivierungsumgebung; das ist unser Kultivierungsweg, den wir gehen müssen. Obwohl ich dieses Fa Prinzip erkannt habe, vergesse ich bei Konflikten immer wieder, nach innen zu schauen.

Aber eine Sache habe ich nun endlich verstanden. Es betrifft die Frage, warum ich mich oftmals ungerecht behandelt fühlte. Über eine sehr lange Zeit war ich der Meinung, dass ich für andere verantwortlich sei und wies sie deshalb freundlich auf ihre Mängel hin. Aber immer wieder entwickelten sich die Dinge ganz anders, als ich es erwartete. Die anderen wollten meine Ratschläge nicht annehmen und gaben mir die Schuld. Ich schaute immer auf die anderen und nicht in mein eigenes Herz, um meine Eigensinne zu beseitigen. Jetzt weiß ich, dass ich viele Gelegenheiten verpasst habe, um meine Xinxing zu erhöhen. Ich wusste früher auch nicht, wie wichtig es ist, nach innen zu suchen.

„Kultivierung des Mundes” ist nicht nur ein einfacher Satz. Sobald wir uns von gewissen Dingen gestört fühlen, sollten wir nach innen schauen, um unsere tief versteckten Eigensinne auszugraben und sie beseitigen. Das ist Kultivierung - die wahre Praxis der Kultivierung.

Danke dem Meister! Danke, den Mitpraktizierenden!