(Minghui.de) Dr. Zhang Guangcai, ein Zahnarzt aus der Stadt Shahe, Xingtai, Provinz Hebei, wurde vor kurzem zum dritten Mal zu Zwangsarbeit verurteilt. Sein Anwalt reichte dagegen Berufung ein, jedoch wagte kein Gericht, den Fall zu übernehmen.
Dr. Zhang stammt aus dem Dorf Nanmancai, Gemeinde Xiedian, Guan, Stadt Liaocheng in der Provinz Shandong. Sein Vater und sein Sohn sind ebenfalls Zahnärzte. Er und seine Ehefrau, Frau Zhang Xingfang, zogen 1986 in die Stadt Shahe, Xingtai, Provinz Hebei. Die Familie begann im Jahre1995, Falun Dafa zu praktizieren.
Seitdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa-Praktizierenden begann, wurde die Familie wiederholt belästigt.
Dr. Zhangs Familie |
Nach der ersten Verhaftung zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt
Weil er in Peking für das Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, appellierte, wurde Herr Dr. Zhang im Oktober 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager in der Stadt Handan verurteilt. Im Arbeitslager folterten ihn die Wachen. Weil er anderen inhaftierten Praktizierenden half, trat ihn Wächter Wang Xusheng und brach ihm zwei Rippen.
Agenten aus dem „Büro 610“ durchsuchten wiederholt seine Wohnung und sein Büro. Sie konfiszierten Geld, elektronische Geräte und andere Gegenstände. Dr. Zhangs Vater und sein Sohn wurden ebenfalls festgenommen. Seine jüngere Schwester musste vor sieben Jahren fliehen, um weitere Schikanen zu vermeiden, nachdem sie brutal zusammengeschlagen worden war. Sein jüngerer Bruder, Herr Zhang Guangbao, wurde für mehr als sechs Jahre inhaftiert. Er wurde im Gefängnis gefoltert und konnte, als er entlassen wurde, nicht mehr alleine laufen.
Ein zweites Mal verhaftet
Am Nachmittag des 6. Juni 2004 nahmen Liu Tonglin, Yu Shuping und andere Polizeibeamte der Stadt Shahe Dr. Zhang in seinem Büro fest. Die Polizeibeamten verhafteten auch seine Ehefrau und den Sohn, Herrn Zhang Hualong, der ein paar Tage später eine nationale Aufnahmeprüfung zur Hochschule vor sich hatte. Frau Zhang inhaftierten sie drei Monate lang. Die Polizeibeamten brachen in ihr Haus ein, beschlagnahmten 500 Yuan in bar und redeten mit vulgären Ausdrücken mit ihrer Tochter.
Die Beamten brachten Herrn Zhang zur Polizeidienststelle. Sie fesselten ihn die ganze Nacht an einen Stuhl aus Metall und erlaubten ihm nicht, die Toilette zu benutzen. Acht Tage später brachten sie ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort schlugen ihn Agenten, traten nach ihm und schüttelte seinen Kopf, damit er nicht einschlafen konnte. Er wurde dort drei Monate lang festgehalten und magerte ab, weil er nichts zu essen bekam.
Folter und Zwangsernährung nach der dritten Verhaftung
Am 24. Dezember 2004 nahmen Polizeibeamte der Polizeidienststelle der Stadt Shahe Dr. Zhang in seinem Büro fest. Sie brachten ihn direkt in die Xingtai Gehirnwäsche-Einrichtung. Während des Verhörs fesselte ihm der Polizeibeamte Song Jiaxi die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen und schockte ihn mit elektrischen Schlagstöcken. Song sagte zu ihm: „Wenn du zu Tode geprügelt wirst, zählt das als Selbstmord.“
Dr. Zhang trat in einen Hungerstreik. Infolgedessen wurde er von Qiu Youlin, dem stellvertretender Direktor der Gehirnwäsche-Einrichtung brutal zwangsernährt. Nach ein paar Tagen hatte er Schwierigkeiten beim Atmen, hustete ständig und verspürte im ganzen Körper Schmerzen. Eine Überprüfung im Krankenhaus ergab, dass er schwere Schäden an der Lunge hatte. Sechs Tage später brachten sie ihn zurück in die Polizeidienststelle der Stadt Shahe, danach lieferten Polizeibeamte ihn in das Handan Zwangsarbeitslager ein. Wegen seiner körperlichen Verfassung weigerten sich jedoch die Beamten dort, ihn aufzunehmen. Er wurde daraufhin entlassen.
Frau Zhang wurde zu einem Jahr und neun Monaten Zwangsarbeit in der Stadt Shijiazhuang verurteilt.
Nach der vierten Verhaftung wieder zu Zwangsarbeit verurteilt
Zeugen teilten dem Sohn von Dr. Zhang am 20. September 2010 mit, dass Wang Jianjun und andere Zivilbeamte des Büros zum Schutz der Staatssicherheit der Stadt Shahe Dr. Zhang auf dem Weg ins Krankenhaus der Stadt Shahe verhaftetet hätten, indem sein Vater wegen Symptomen eines Schlaganfalls untersucht werden sollte. Sein Sohn ging sofort zur Polizei und fragte nach dem Aufenthaltsort seines Vaters. Die Polizeibeamten gaben seine Verhaftung nicht zu, bis sein Sohn darauf hinwies, dass das rote elektrische Fahrrad seines Vaters auf dem Polizeigelände stehe. Hou Shouhong, der stellvertretende Leiter der Abteilung, erklärte: „Wir brauchen die Familienangehörigen nicht darüber zu informieren, da er Falun Dafa praktiziert. Als wir ihn verhafteten, rief er: ‚Falun Dafa ist gut!' Das allein ist Beweis genug.“
Am 27. September erhielt Frau Zhang eine Benachrichtigung per E-mail von der Polizeidienststelle der Stadt Shahe. Sie erklärten, dass Dr. Zhang zu einem Jahr und neun Monaten Zwangsarbeit verurteilt worden sei. Die Nachricht war mit dem 21. September datiert, dem zweiten Tag nach seiner Verhaftung.
Frau Zhang stellte den Rechtsanwalt Liu Zhengqing aus der Fulinguotai Anwaltskanzlei in Guangdong ein. Herr Liu bereitete die Beschwerdeschrift vor und ging am 9. Oktober 2010 zum Xingtai Zwangsarbeitslager, um Dr. Zhang zu besuchen. Ning Hongjun weigerte sich, den Besuch zu genehmigen, und erwähnte, dass Dr. Zhang fortgesetzt im Arbeitslager Falun Dafa praktiziere. Herr Liu sagte zu ihm, dass der Besuch von Rechts wegen gewährt werden müsse und dass die Ablehnung rechtswidrig sei. Ning ging daraufhin zu seinem Chef. Wang, der Politkommissar des Lagers, erschien zusammen mit einer Wache mit der Identifikations-Nummer „1343099“ und warnte, dass die Verteidigung eines Praktizierenden nutzlos sei. Herr Liu sagte ihnen, dass dies nicht seine erste Verteidigung eines Praktizierenden sei. Wang erklärte, er wolle diejenigen, die die Gefangenen besuchen wollten und keine Praktizierenden seien, nicht blockieren, aber Falun Dafa sei ein sensibles Thema. Er sagte, dass das Arbeitslager lediglich die etablierte Politik ausführe. Ohne die Zustimmung des „Büros 610“ könne es keinen Besuch geben. Herr Liu entgegnete, er werde sich nicht an das „Büro 610“ wenden, weil es keine juristische Institution sei. Wang sagte, dass er in seiner Position den Befehlen der KPCh folgen müsse. Herr Liu wies darauf hin, dass Nazi-Kriegsverbrecher Todesurteile erhielten, obwohl sie vor einem internationalen Gericht argumentierten, dass sie lediglich Befehle befolgt hätten. Wang räumte ein, dass dies ihre erste Erfahrung im Umgang mit Anwälten sei und sie nicht wüssten, was zu tun sei. Sie würden erst nach Berichterstattung an ihre Vorgesetzten und einer internen Sitzung entscheiden können.
Herr Liu durfte Dr. Zhang zwei Tage später besuchen.
Am 12. Oktober 2010 legte Frau Zhang eine Verwaltungsbeschwerde beim Qiaoxi Gericht in der Stadt Xingtai ein. Der Richter sagte, dass eine Verwaltungbeschwerde von einem Verwaltungsgericht überprüft werden sollte. Frau Zhang ging daraufhin zum Verwaltungsgericht. Richter Shi Yuanshun war schockiert, als er bemerkte, dass ein Praktizierender das Arbeitslagerkomitee verklagte. Er sagte, dass die Angelegenheit zu groß für ihn sei, um sie kontrollieren zu können. Er berichtet dem Präsidenten des Gerichts und dem höheren Gericht von der Beschwerde. Nach 20 Tagen hatte er noch keine Antwort erhalten, außer sofort Bericht zu erstatten, wenn solch ein Fall auftrete. Richter Shi wagte nicht, den Fall zu akzeptieren oder abzulehnen. Er forderte Frau Zhang auf, wenn sie wolle eine Beschwerde einzureichen, er aber könne keine Entscheidung ohne Genehmigung seiner Vorgesetzten treffen.
Bisher hat kein Regierungsbüro gewagt, den Fall zu übernehmen.