(Minghui.de) Im Sommer 2007 baten mich örtliche Koordinatoren, einige Projekte zu koordinieren, weil sie unterbesetzt seien. Doch ich versuchte, dem auszuweichen.
Ich hatte den Eigensinn, nach Bequemlichkeit zu trachten, und wollte nicht mit der Koordination behelligt werden. Ich wollte mich keinem Druck aussetzen und keine harte Arbeit auf mich nehmen. Ich muss zugeben, selbst wenn es um die Aushändigung von Material zur Erklärung der wahren Umstände und Aufdeckung der Verfolgung ging oder darum, anderen Menschen nahezulegen, die drei Austritte aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und deren zwei angegliederten Organisationen vorzunehmen, habe ich mir viel Zeit gelassen. Wenn ich aber Koordinator werden würde, müsste ich mich mehr engagieren. Nebenbei fürchtete ich mich auch davor, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. Dies würde nicht nur mich betreffen, sondern auch andere Praktizierende, und es würde auch der Fa-Berichtigung schaden. Wenn das der Fall wäre, hätte ich eine große Sünde begangen, erkannte ich.
Ein paar Monate danach wurde der Prozess der Arbeit unserer Fa-Berichtigung gestört. Einige der Koordinatoren mussten ihre Wohnungen verlassen, um der Verfolgung zu entgehen, und so sagten lokale Koordinatoren zu mir, dass meine Hilfe benötigt werde. Da verstand ich die Ernsthaftigkeit des Problems. Ich begriff, dass ich meine menschlichen Eigensinne loslassen musste.
Mein Leben war mir vom Dafa gegeben worden. Der Lehrer holte mich aus der Hölle, reinigte mich und so wurde ich von einem gewöhnlichen Menschen, der voller Krankheiten und Karma war, in einen gesunden und energiegeladenen Praktizierenden mit hohen und edlen moralischen Standards verwandelt. Als Dafa mich dann brauchte, versuchte ich mich zurückzuziehen und nach Bequemlichkeit zu trachten und ein Zuschauer zu bleiben. Doch kann dies die Geisteshaltung eines Praktizierenden sein? Der Lehrer sagte zu uns:
„Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1: „Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten”)
Weil die Fa-Berichtigung immer noch voranschreitet und weil die Verfolgung von Falun Gong noch nicht beendet ist und weil viele Lebewesen darauf warten, von uns errettet zu werden, so raffte ich mich auf, mich daran zu beteiligen. Ich musste jeden Schritt gut machen, mich fortlaufend selbst reinigen, meine Xinxing (Charakter, Herz- und Geistnatur) erhöhen und die drei Dinge (Lernen des Fa, Aussenden von aufrichtigen Gedanken und den Menschen auf der Welt die Wahrheit über Falun Dafa und die Verfolgung erklären) gut machen. Ich durfte mich nicht vor meiner Verantwortung als Koordinator drücken. Ich musste Teil des „einen Körpers” werden und sicherstellen, dass wir uns gemeinsam verbessern und erhöhen konnten.
Durch Koordinierung kultivieren und fortlaufend die Xinxing erhöhen
Die Praktizierenden, die Teil des Koordinierungsteams waren, trafen sich wöchentlich für einen halben Tag, um das Fa zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und zu besprechen, was getan werden sollte. Dies empfand ich als große Hilfe.
Mir wurde bewusst, dass es eine Menge Konflikte unter den Koordinatoren gab. Sie kooperierten nicht miteinander und manche konzentrierten sich zwar auf die bevorstehende Arbeit, tauschten sich aber nicht aus und konnten sich gegenseitig nicht ausstehen. Ich dachte, dass Koordinatoren eine höhere Xinxing haben sollten, als andere Praktizierende. Warum agierten sie dann nur wie gewöhnliche Menschen, fragte ich mich. Erst als einige Koordinatoren von der Polizei festgenommen wurden, fingen wir an, mit ruhigem Gemüt das Fa zu lernen und nach innen zu schauen.
Alle Koordinatoren in unserem Gebiet kamen zusammen, lernten das Fa und tauschten ihre Verständnisse aus. Jeder maß sich am Fa, um seine Lücken herauszufinden. Niemand sprach über die Lücken von anderen Praktizierenden. Wir haben begriffen, dass wir uns immer gut kultivieren müssen und auch die Mentalität loslassen müssen, uns über eine Aufgabe zu beklagen. Wir brauchen ein gutes Umfeld für das Fa-Lernen, müssen nach innen schauen und unsere Erfahrungen austauschen. Seitdem wir es so machen, konnte unsere Fa-Lerngruppe das Fa mit ruhigem Gemüt lernen, sich untereinander frei austauschen und auch als „ein Körper” gut kooperieren, außerdem Verantwortung übernehmen und die Angelegenheiten anderer Praktizierender als die eigenen betrachten. Dadurch ist der „eine Körper” sehr harmonisch geworden.
Bis zu dieser Zeit war meine Xinxing nur mäßig. Ich hatte damals das Gefühl, dass einer der Koordinatoren mit mir uneinig war und nicht mit mir reden wollte. Immer wenn ich sprach, unterbrach er mich, doch je mehr er mir meine Lücken aufzeigte, desto mehr Lücken entdeckte ich bei ihm. Ich war deshalb sehr aufgebracht und dachte daran, das Team zu verlassen. Ich bin jedoch ein Kultivierender, warum hatte er immer Schwierigkeiten mit mir? Wenn ich alles sehr gut gemacht hätte, würde er mich dann auf diese Weise behandeln? Das fragte ich mich. Der Lehrer sagte:
„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, was du noch nicht losgelassen hast.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 6: „Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen”).
Ich begriff, dass ich nicht nur auf seine Mängel schauen, sondern auch nach innen sehen musste, um meine eigenen Fehler zu entdecken.
Als ich nach innen schaute und mich an meine Worte, Handlungen und Gedanken erinnerte, entdeckte ich viele Probleme. Tief in meinem Inneren hatte ich noch etliche menschliche Eigensinne. Ich hatte sie bisher nicht entdeckt, weil sie ganz ruhig in einer Ecke meines Inneren verborgen waren. Ich bemerkte nur diejenigen, die wirklich ganz offensichtlich waren. Ich dachte, ich hätte viel Mühe aufgewendet, um sie zu eliminieren, doch ich habe versäumt, sie loszulassen. Mehrere dieser Eigensinne, wie Selbstzufriedenheit, Angeberei und Konkurrenzdenken, zeigten sich manchmal immer noch stark.
Wenn ich meine Meinungen und Ideen aussprach, hoffte ich immer, andere würden sie anhören und akzeptieren. Ich dachte, meine Meinungen seien stets korrekt, und ich versuchte immer, andere dazu zu bringen, sie anzunehmen. Ich wurde sehr ungeduldig, wenn ich ignoriert wurde und suchte nach Wegen, um meine Punkte durchzusetzen. Ich suchte sogar nach anderen Praktizierenden, welche die gleiche Meinung hatten, um andere überreden zu können. Deshalb wurden die Konflikte noch ausgeprägter.
Ich versäumte es, während der Konflikte, die Dinge aus dem Blickwinkel anderer zu betrachten. Als ich unlängst die „Fa-Erklärung in Manhattan” lernte, begriff ich, dass ich die Erwartungen des Lehrers nicht erfüllt habe. Ich kultivierte mich nicht gut genug und vergaß oft, nach innen zu schauen. Weil ich in meiner Kultivierung nun schon so weit gekommen bin, sollte ich auch reifer und vernünftiger geworden sein und eine hohe Xinxing-Ebene erreicht haben. Ich erkannte jedoch, dass meine Xinxing so niedrig war, wie die von gewöhnlichen Menschen.
Der Lehrer benutzte den Mund von anderen Kultivierenden, um mir Hinweise zu geben, doch ich wollte diese nicht annehmen und vergaß, nach innen zu schauen. Stattdessen sah ich auf die Probleme der anderen Praktizierenden, die auf meine Mängel gedeutet hatten. Rückblickend bin ich diesen Praktizierenden jedoch sehr dankbar. Sie ermöglichten mir, viele meiner Eigensinne zu entdecken, sie loszulassen und mich zu erhöhen. Ich kann nun die Vorteile, von „die Dinge aus dem Blickwinkel anderer zu betrachten”, sehen.
Am Fa-Lernen in der Gruppe teilnehmen, die drei Dinge gut machen und sich als „ein Körper” erhöhen
Die Fa-Lerngruppe, an der ich teilnahm, bestand hauptsächlich aus älteren Praktizierenden. Zwei waren Mitte 70, zwei Mitte 60 und zwei Mitte 50. Die Jüngeren mussten noch täglich in ihren Betrieben arbeiten.
Ich legte dann einen hohen Maßstab für mich fest. Ich erschien immer rechtzeitig zum Fa-Lernen, kultivierte mich gut, beschuldigte niemals andere wegen irgendetwas und blieb immer ruhig und ernst und so erhöhte sich meine Xinxing sehr schnell.
Die Praktizierenden in unserer Fa-Lerngruppe legten in Übereinstimmung mit dem Fa auch hohe Maßstäbe an sich selbst an. Sie kultivierten sich gut, kooperierten mit dem „einen Körper” und sendeten gemeinsam aufrichtige Gedanken aus. Wir teilten uns zu zweit oder zu dritt auf, um die wahren Umstände zu erklären und Menschen zum Austritt aus der KPCh und deren angegliederten Organisationen zu motivieren. Die Xinxing der Einzelnen erhöhte sich außerordentlich schnell.
Eine Praktizierende, die über 70 Jahre alt war, hatte keinen guten Gesundheitszustand. Sie sah bleich aus, hatte Asthma und konnte manchmal nicht einmal gehen. Als sie am Fa-Lernen in der Gruppe teilnahm und sich mit anderen Praktizierenden austauschte, ging es ihr sehr schnell besser. Ungezwungen beteiligte sie sich am Fa-Lernen in der Gruppe, sendete aufrichtige Gedanken aus und tat auch die drei Dinge. Eines Tages hatte sie Symptome einer schweren Krankheit. Sie erbrach sich und hatte Durchfall.
Wir alle gingen in die Umgebung der dunklen Höhlen der bösen Mächte, um zu einer festgesetzten Zeit aufrichtige Gedanken auszusenden. Dabei nahmen uns auch die Zeit, mit dieser Praktizierenden über ihren Zustand zu sprechen, denn wir machten uns Sorgen ihretwegen. Als wir einmal darüber diskutierten, wie wir ihr helfen könnten, tauchte sie auf. Wir waren überrascht und freuten uns sehr. Sie sagte, sie hätte sich daran erinnert, wie der Lehrer einmal von einer Praktizierenden erzählt hätte, die infolge unmenschlicher Folter unter einem gebrochenen Bein gelitten und der Arzt ihr nur einen Gipsverband angelegt hatte, ohne den Bruch zu richten. Diese Praktizierende hatte weiterhin jeden Tag im Lotussitz meditiert und sich nicht um den gebrochenen Knochen gekümmert. Schon bald sei ihr Bein wieder normal gewesen und sie habe wieder hüpfen können. Unsere Mitpraktizierende sagte dann noch, dass das, was sie erlebt hätte, nichts dagegen sei, und so entschloss sie sich, wieder zur Gruppe zu kommen. Weil sie den Eigensinn der „Krankheit” losgelassen hatte, kehrte ihr Gesundheitszustand zur Normalität zurück.
Eine andere Praktizierende, schon über 70, hatte nie Lesen und Schreiben gelernt, doch als sie Falun Gong lernte, konnte sie die Vorträge und neuesten Artikel des Lehrers lesen, allerdings musste sie andere Praktizierende fragen, wenn sie einem neuen Wort begegnete. Sie lernte es auch, Aufgaben wie z. B. das Brennen von DVDs zu übernehmen und Nahrungsmittel auf dem Markt zu kaufen. Ein anderer Praktizierender, auch ohne Bildung, reichte uns eine Liste mit einem Dutzend oder mehr Namen von Menschen, welche die drei Austritte vornehmen wollten, während wir gemeinsam das Fa lernten.
Da jeder einzelne Praktizierende es gut machte, funktionierte auch die Kooperation als „ein Körper” gut. Wenn Praktizierende Symptome von Krankheiten hatten, half die Fa-Lerngruppe ihnen, die Schwierigkeiten zu überwinden. Als einmal ein Praktizierender beim Anbringen eines Plakates zur Aufklärung der Tatsachen festgenommen und auf die Polizeistation gebracht wurde, sendeten Praktizierende außerhalb der Polizeistation aufrichtige Gedanken für ihn aus. In weniger als einer halben Stunde kam der Praktizierende wieder heraus.
Als ich einmal mit einem anderen Praktizierenden zusammen Informationsmaterial über Falun Gong verteilte, folgte uns ein Polizeifahrzeug. Mehrere Polizeibeamte sprangen aus dem Fahrzeug heraus und umzingelten uns. Sie wollten unsere Taschen durchsuchen. Wir blieben sehr ruhig und friedlich. Wir sendeten aufrichtige Gedanken aus und baten den Lehrer, uns zu unterstützen. Mit der barmherzigen Fürsorge des Lehrers und mit unseren aufrichtigen Gedanken konnten wir die Beamten davon abhalten, uns zu schädigen. In weniger als drei Minuten konnten wir dann die Szene verlassen.
Um die Verfolgung von inhaftierten Praktizierenden aufzuheben, begab sich unsere Fa-Lerngruppe jeden Montagvormittag zu einer dunklen Höhle des Bösen, um aufrichtige Gedanken aus nächster Nähe auszusenden. Ganz gleich, ob es bitterkalt oder heiß war, schlechtes Wetter konnte uns nicht davon abhalten, aufrichtige Gedanken auszusenden. Im Gegenteil, es beteiligte sich jeder von uns daran, wie auch immer das Wetter war.
Wenn es stürmisch war, als ich das Haus verließ, klärte es sich oft auf schon bald, nachdem ich weggegangen war. Bei heißem Wetter fühlte ich mich nicht heiß, wenn ich aufrichtige Gedanken aussendete, und manchmal spürte ich sogar eine kühle Brise. Natürlich wurde ich auch manchmal vom Regen durchnässt. Ich gelangte zu der Einsicht, dass, wenn ich Dinge mit reinen Gedanken machte, ich vom Lehrer beschützt und ermutigt werde, damit alles glatt läuft.
Die Teilnahme an der Fa-Lerngruppe war sehr vorteilhaft für alle. Wir verglichen unsere Kultivierung, um herauszufinden, wie wir als „ein Körper” vorankommen und uns erhöhen können. In dieser Gruppe erhöhte sich meine Xinxing sehr schnell, doch verglichen mit anderen Praktizierenden, hatte ich noch eine Menge Anschauungen abzulegen. Sie halfen mir, meine Mängel zu erkennen. Sie gaben mir auch Vertrauen und Stärke.
Ich erkannte auch, dass ich, solange ich mit dem „einen Körper” verschmolz, höhere Anforderungen an mich stellen und die drei Dinge, die wir tun sollen, gut machen konnte, dass ich dann ein entschlossener und qualifizierter Praktizierender in der Zeit der Fa-Berichtigung bin. Dank der barmherzigen Fürsorge des Lehrers sind meine schlimmsten Tage vorüber, doch ich werde nicht nachlassen und auch die letzte Strecke unseres Weges gut gehen.