(Minghui.de) Das „Büro 610” wurde nach seinem Gründungsdatum am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine außer-rechtliche Organisation, ähnlich der Gestapo im Nazi Deutschland, die auf die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden spezialisiert ist. Dieses Büro hat Privilegien bei der Verfolgung von Falun Gong inne und kann alle staatlichen Ressourcen mobilisieren. Es hat eine enorme Summe Geld für die Ausweitung der Gefängnisse und Zwangsarbeitslager und für die Errichtung von Gehirnwäsche-Einrichtungen ausgegeben. Es hat viele Abteilungen von „610 Büros” in der öffentlichen Sicherheit, im Rechtssystem, in Wohnkomitees und in Straßengeschäften errichtet. Menschen, die in dieser Organisation tätig sind, zwingen die Öffentlichkeit, sich an der Verfolgung von Falun Gong in der Gesamtheit zu beteiligen. Agenten des „Büros 610” auf verschiedenen Ebenen nehmen daran teil und treffen während des gesamten Prozesses von Falun Gong-Fällen Entscheidungen - von Verfolgungen, Verhandlungen und von Anhörungen vor Gericht. Sie besitzen das letzte Wort bei den Urteilen in diesen Fällen.
Das jüngste Urteil von Frau Gao Lianzhen in der Stadt Fuxin ist ein Beispiel dafür. Die Gerichtsbeamten verurteilten Frau Gao zu drei Jahren Haft mit einem Haftaufschub von fünf Jahren, doch die Agenten des „Büros 610” der Stadt Fuxin intervenierten und befahlen einen sofortigen Strafantritt.
Frau Li Xiumin aus der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei wurde im Mai 2007 verhaftet, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong veröffentlichte. Nach der Festnahme wurde sie in einem Internierungslager festgehalten. Sie entwickelte Symptome eines Tumors und ihre betagte Mutter tat ihr Bestes, um sie zur medizinischen Behandlung frei zu bekommen. Doch die Beamten des „Büros 610” in der Provinz Hebei unterzeichneten ein Dokument, in dem sie die Forderung zurückwiesen und dieses Dokument gelangte schließlich auch zum Bezirksgericht Xinhua und ins Internierungslager. Frau Li war zu fünf Jahren Haft verurteilt und in die Abteilung für ältere, schwache, kranke und behinderte Kriminelle im Frauengefängnis der Provinz Hebei gesperrt worden.
Bezüglich des Falles von Herrn Song Aichang aus der Stadt Shijiazhuang gaben der vorsitzende Richter und der stellvertretender Gerichtsvorsteher, die für das Wiederaufnahmeverfahren von Herrn Songs Fall verantwortlich waren, wiederholt an, dass sie ihre Beurteilung laut den vorhandenen Beweisen treffen würden. Deshalb deuteten sie auch an, dass sie ihn für unschuldig erklären würden, wenn es keinen Beweis gäbe. Doch sie meinten gegenüber dem Anwalt und Herrn Songs Familie auch, dass ihre Meinung vielleicht nicht zählen oder angenommen werde. Der Anwalt war auch von einem Freispruch überzeugt. Es stellte sich heraus, dass die Leute vom „Büro 610” Einfluss auf den Fall nahmen, so dass Herr Song zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.
Frau Liang Yening, Frau Zhou Ximeng, Frau Zhang Linyu und ihr Mann aus der Stadt Shijiazhuang waren am 23. Dezember 2008 zu Besuch bei Liang Linhong. Plötzlich stürmten vier Polizisten in das Haus, verhafteten die vier Praktizierenden und brachten sie in ein Zwangsarbeitslager. Nach unserer Kenntnis hat das Stimmenüberwachungssystem der Polizeibehörde der Provinz Hebei die Stimmen dieser vier gespeichert. Sobald sie mit dem Mobiltelefon, Internettelefon oder mit einem öffentlichen Telefon sprachen, so lange sie Stimmenkennzeichen benutzten, schaltete sich das automatische Aufnahmegerät ein und danach wurde die Aufnahme analysiert. Die Praktizierenden wurden dann aufgespürt und verhaftet.
Die Agenten des Regimes trommelten zwischen Juni und Juli 2008 Tausende Falun Gong-Praktizierende im ganzen Land unter der Tarnung des Schutzes der Sicherheit für die Olympischen Spiele in Peking zusammen. Die Büros zum Schutz der Staatssicherheit der Polizeibehörden in den Bezirken gaben Quoten heraus. Die Büros zum Schutz der Staatssicherheit der Polizeibehörden auf Stadtebene erstellten eine schwarze Liste und schließlich verhafteten örtliche Polizeistationen und Abteilungen von Polizeibehörden Praktizierende entsprechend dieser Liste.
Das „Büro 610” im Rechtssystem setzt sich aus Erziehungsabteilungen im Verwaltungsbüro der Gefängnisse in den Provinzen, dem Verwaltungsbüro der Zwangsarbeitslager in den Provinzen und den Erziehungsabteilungen in den Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen zusammen. Sie sind mit der Aufgabe der „Umerziehung” von Falun Gong-Praktizierenden betraut und damit, herkömmliche Kriminelle anzustiften, Praktizierende „umzuerziehen” und zu foltern. Sie stiften Kriminelle dazu an, an den Praktizierenden eine Gehirnwäsche zu vollziehen und verkürzen jenen Kriminellen die Haftzeit, die sich aktiv an der Verfolgung von Falun Gong beteiligen. Vor den Olympischen Spielen wurden die Praktizierenden in allen Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen im ganzen Land fanatisch verfolgt. Normale monatliche Besuche waren nicht erlaubt, Praktizierende wurden von der Außenwelt isoliert und viele von ihnen wurden bis zur Behinderung oder bis zum Tod gefoltert.