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Reflektionen über das Loslassen fundamentaler Eigensinne

27. März 2010 |   Von einer Praktizierenden in China

(Minghui.de) Einmal sagte ein Mitpraktizierender zu mir: „Du bist so eigensinnig auf dich selbst.» Ich erkannte nicht, warum dies so war.

Eines Tages las ich den Artikel eines anderen Praktizierenden: „Den fundamentalen Eigensinn wegkultivieren.” Was in dem Artikel erwähnt wurde, war genau der fundamentale Eigensinn, den ich schon seit so langer Zeit ausgraben wollte. Der Lehrer sagte: „... manche finden, dass er [Falun Dafa] mit der eigenen Lebensphilosophie übereinstimmt; ...” (Li Hongzhi, „Der Vollendung entgegen”, 16.06.2000, in "Essentielles für weitere Fortschritte II") Ich hatte eine Tendenz, das Verhalten von anderen mit meinem Verständnis des Fa auf meiner Ebene zu messen und erwartete von ihnen, damit konform zu gehen.

Unter dieser Anschauung war ich sehr strikt mit mir selbst. Ich würde mir selbst keine Aktion erlauben, die sich im Konflikt mit meinem gegenwärtigen Fa-Verständnis befindet.

Manchmal ging ich ins Extreme und hatte das Gefühl, ich sei einsam, weil ich eine höhere Erleuchtungsebene habe. Ich schaute auf die moralisch korrupten Menschen herunter, respektierte und bewunderte Menschen, die sehr ehrlich, gebildet und fähig aussahen und ich setzte hohe Erwartungen in fleißige Praktizierende und bewunderte sie. Immer, wenn ich jedoch Mängel bei Mitpraktizierenden entdeckte, zeigte ich diese sofort auf, ohne mich um die Gefühle anderer Menschen oder des umliegenden Umfeldes zu kümmern. Ich war ungeduldig, wenn ich bei irgendeinem Praktizierenden einen Eigensinn fand und hatte das Verlangen, jenen Praktizierenden zu überzeugen, ganz und gar mein Verständnis des Fa zu akzeptieren. Wenn der Praktizierende nach wiederholtem Austausch und Diskussionen sich nicht änderte, fühlte ich mich entmutigt und wurde pessimistisch. Warum wurde ich entmutigt, wenn ich die Eigensinne anderer Praktizierender sah? Nun begreife ich, dies kam daher, weil mein fundamentaler Eigensinn von der Reaktion des Praktizierenden herausgefordert wurde. Dieser fundamentale Eigensinn behinderte mich auf dem Weg der Kultivierung.

Dieser fundamentale Eigensinn berührte nicht nur mein Verständnis des Fa, sondern brachte mich auch unabsichtlich dazu, andere entsprechend meiner Sicht „der Prinzipien, ein Mensch zu sein” oder „der Prinzipien, denen Dafa-Jünger folgen sollten”, zu messen. Ich schaute nach außen und zwang anderen meinen Willen auf. Das hatte zur Folge, dass andauernd ein Konflikt auf den anderen folgte. Ich fühlte mich verwirrt und verletzt.

In „Der Vollendung entgegen” (Li Hongzhi, 16.06.2000, in "Essentielles für weitere Fortschritte II") sagte der Lehrer Folgendes: „Menschen haben viele Anschauungen in der Menschenwelt gebildet, sie werden somit von solchen Anschauungen geführt und streben nach Dingen ihrer Sehnsüchte. Aber Menschen sind in die Welt gekommen, wobei die Lebensbahn, Gewinn und Verlust ihres Lebens von ihren schicksalhaften Ursachen bestimmt sind; wie kann jeglicher Vorgang im Menschenleben von menschlichen Anschauungen bestimmt werden? Daher sind diese so genannten schönen und guten Sehnsüchte und Wünsche zu schmerzhaftem eigensinnigem Streben geworden, welches nie erfüllt werden kann.”

Alle Praktizierenden erfahren unterschiedliche Mengen an Karma, Leid und Eigensinne und leben in verschiedenem Umfeld in der alltäglichen menschlichen Gesellschaft. Keiner von uns hat den gleichen Kultivierungsweg. Wir alle wissen, dass unterschiedliche Ebenen unterschiedliches Fa haben. Alle Praktizierenden auf unterschiedlichen Kultivierungsebenen verhalten sich auf der Grundlage ihres eigenen Verständnisses des Fa auf ihren jeweiligen Ebenen. Ich kann den Lauf ihrer Kultivierung nicht ändern oder sie dazu bringen, das gleiche Verständnis des Fa zu haben, das ich habe. Wenn ein Praktizierender einen Eigensinn hat, muss er sich kultivieren und sich erhöhen. Ich sollte nicht an dem Eigensinn des Praktizierenden festhalten und folgern, dass dieser Praktizierende nicht im Fa oder nicht fleißig ist, oder sogar noch denken, dass dieser Praktizierende möglicherweise früher oder später wegen seines Eigensinns verfolgt wird.

Was ich als Mitpraktizierender tun kann, wenn ein Praktizierender einen Eigensinn hat, ist, barmherzig und tolerant zu sein, bedingungslos nach innen zu schauen und bescheiden mein Verständnis des Fa mit ihm auszutauschen. Die Erhöhung in der Kultivierung hängt vom Praktizierenden selbst ab. Der Lehrer beobachtet ihn immer und hilft ihm dabei. Ungeduldig sein, sich beklagen, beschimpfen oder pessimistisch sein, spiegeln alle den Eigensinn auf sich selbst wider. Dies übt Druck auf die anderen Praktizierenden aus. Ich selbst kultiviere mich in dem Prozess jedoch nicht.

Ein anderer Eigensinn, nach tiefem Verständnis der Wahrheit zu suchen, plagte mich auch und machte mich unfähig, in meinem Kultivierungszustand gelassen zu bleiben. Beim Austausch mit anderen Praktizierenden konnte ich nicht wirklich nach innen schauen. Ich schenkte dem Herausfinden, wessen Verständnis besser und höher sei, zu viel Aufmerksamkeit. Ich widmete dem Lesen von Austauschartikeln mehr Zeit, als dem Lesen von Dafa-Büchern und diskutierte lieber mit Praktizierenden, als nach innen zu schauen. Infolgedessen wurde ich von den Eigensinnen und dem Kultivierungszustand der Praktizierenden berührt und sogar auch von verschiedenen Kommentaren der alltäglichen Menschen. Dies hinterging das Kultivierungsprinzip des nach innen Schauens und der Kultivierung der Xinxing (Charakter).

Bevor ich Dafa erhielt, hatte ich eine unglückliche Beziehung mit meinem Mann und fühlte mich einsam, weil unsere Lebensanschauungen so unterschiedlich waren. Es schien für mich so schwierig zu sein, eine Person zu finden, mit der ich reden konnte. Als ich in die Kultivierung von Dafa eintrat, heilten die edlen und barmherzigen Einstellungen und Verhaltensweisen der Praktizierenden mein verwundetes Herz. Weil ich mich erst eine kurze Zeit kultivierte und ein begrenztes Verständnis des Fa hatte, versäumte ich, zwischen Kultivierungsprinzipien und der Theorie, eine edle alltägliche Person zu sein, wonach ich im Grunde genommen trachtete, zu unterscheiden. Während ich mich fleißig kultivierte, mischte ich auch mein Streben hinein. Ich begriff nicht, dass Kultivierung und einfach nur ein guter Mensch zu sein, nicht gleich sind.

Ohne den fundamentalen Eigensinn zu beseitigen, wird die eigene Kultivierung von menschlichen Anschauungen behindert und man wird das Fa aus den Augen verlieren. Ich möchte gerne alle Mitpraktizierenden, die ihre fundamentalen Eigensinne noch nicht herausgefunden oder erkannt haben, daran erinnern, sich die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken, was uns motivierte, in die Kultivierung von Dafa einzutreten und diese fundamentalen Eigensinne zu beseitigen, damit wir ununterbrochen und besser das Fa bestätigen können.