(Minghui.de) Nachdem ich die „Fa-Erklärung in Manhattan” gelernt hatte, fühlte ich mich glücklich und aufgeregt wie ein Kind, das den Weg gefunden hat. Vor meinen Augen löste sich der Nebel auf und mein Herz öffnete sich. Dann aber kam ich in einen Zustand, den ich schwer durchbrechen konnte. Dieser Zustand dauerte schon eine Weile an. Wenn ich den Wecker hörte, war ich zu faul aufzustehen. Oft schlief ich wieder ein. Wenn ich das Fa lernte, wurde ich schläfrig. Wenn ich achtsam war, ging es ein paar Tage besser, dann ging es wieder bergab. Beim Austauschen mit den Mitpraktizierenden stellte sich heraus, dass alle dieses Problem hatten. Manche mehr und manche weniger. Wir waren in unterschiedlichen Zuständen. Ich fand das nicht in Ordnung.
Eine Praktizierende ist erstaunlich gut. Sie schläft kaum. Beim Fa-Lernen und Aussenden der aufrichtigen Gedanken ist sie stets wach. Gelegentlich ist sie müde, dann macht sie ein Nickerchen. Ich fragte sie, „Bist du nicht schläfrig, wenn du in der Nacht nicht schläfst?” Sie antwortete: „Wenn das Böse vor dir stehen würde, könntest du schlafen? Wenn du sehen würdest, dass viele Menschen im Hochwasser ertrinken, könntest du noch schlafen? Viele Mitpraktizierende haben es noch nicht geschafft, in der Nacht aufrichtige Gedanken auszusenden, deshalb sende ich mehr aus und schlafe weniger.”
Den Maßstab der Kultivierung habe ich immer noch nicht erreicht. Ein gewöhnlicher Mensch weiß, dass „man mit Geld keine Zeit kaufen kann” (chinesisches Sprichwort), unser Meister erinnert uns immer wieder daran, dass die Zeit unserer Kultivierung begrenzt ist. Jeder Praktizierende ist vom Meister aus der Hölle herausgeholt worden. Der Egoismus ist bei manchen Praktizierenden wie eine hartnäckige Krankheit. Sich den kosmischen Eigenschaften „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” anzugleichen, ist nicht nur etwas Mündliches - erst wenn man nach oben kommt, erreicht man den Maßstab. Die Schicksalsgelegenheit der Kultivierung ist für jeden Praktizierenden gleich. Ich habe den Abstand gesehen. Unter den Menschen habe ich mir angewöhnt, mich zu dehnen und ausstrecken, dann die Gemütlichkeit des Schlafs zu genießen. Plötzlich habe ich erkannt, dass es eine Begierde ist. Die Begierde nach Genuss ist egoistisch. Dazu noch Angst vor dem Leid, ich bin noch nicht aus dem Eigensinn herausgekommen.
Ich konnte die Wurzel noch nicht ausmerzen. Oberflächlich gesehen ist es eine Kleinigkeit. In Wirklichkeit bedeutet es, für sich selber nicht verantwortlich zu sein und die Schicksalsgelegenheit der Kultivierung nicht zu schätzen. Die alten Mächte halten noch fest daran. Die Erscheinung ist, dass man schläfrig beim Fa-Lernen ist und dösig beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Was tun? Selbstverständlich sich korrigieren. Wenn man das konseqent berichtigt, kann man es schaffen. Mit den aufrichtigen Gedanken werden sie beseitigt.
Vor kurzem kam jemand vom "Büro 610”* zu mir, "um mit mir zu reden". Ich sagte, es gäbe nichts zu reden. Damals war ich nicht ruhig genug und mein Ton war ohne Barmherzigkeit. Zum Schluss kamen sie zu mir in die Wohnung und es war furchtbar. Ich habe den Kampfgeist, den ich mir unter der Partei-Kultur in der langen Zeit angewöhnt habe, und die schlechte Gewohnheit, ohne Überlegung herauszuplatzen, nicht gezügelt. Beim Austausch mit den Mitpraktizierenden, bei der Kommunikation mit den örtlichen Regierungsabteilungen bin ich eigensinnig auf meine eigene Meinung. Oft spreche ich einfach weiter mit Geltungssucht und höre gern schöne Worte. Beim Nachdenken entdeckte ich starken Neid, der mich schockiert hat.
Über zehn Jahre habe ich mich kultiviert. Es scheint, als hätte ich gerade eben erst damit begonnen, nach innen zu schauen, obwohl ich es davor schon getan hatte. Was die Praktizierende anbelangt, die ich eben erwähnt habe, sagten andere Praktizierende häufig, dass sie sich sehr gut kultiviert hätte. Dann blieb ich immer still und war nicht beeindruckt. Auch wenn ich es nicht sagte, hatte ich immer eine kritische Haltung ihr gegenüber. Wenn ich nicht wirklich nach innen schaue, ist es schwierig herauszufinden, dass es in Wirklichkeit Neid in Kombination mit Kampfgeist ist. Ich habe viele meiner Eigensinne entdeckt, wie Hass, Argwohn und erotische Lust. Diese erscheinen wie Kleinigkeiten, aber wenn man sie wegkultivieren will, muss man sich große Mühe geben und sich mit Herz kultivieren.
Während ich diesen Erfahrungsbericht schreibe, verschwindet die Müdigkeit. Ich weiß, dass der Meister mir hilft, die Müdigkeit zu beseitigen. „Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.” (Li Hongzhi, "Zhuan Falun", Lektion 4, „Guanding”).
Wenn ich wirklich entschlossen bin, mich zu kultivieren, hilft mir der Meister. Vor der dämonischen Schwierigkeit sollen wir unbedingt ein stabiles Herz bewahren und die Lücke finden. Den zu kultivierenden Teil müssen wir wegkultivieren. Vom Fa-Grundsatz her ist uns alles klar, der fertig kultivierte Teil wird vom Meister in andere Räume gebracht. Aufgrund des schlechten Erleuchtungsvermögens brauche ich oft Hinweise vom Meister.
Da meine Ebene begrenzt ist, sind die Erkenntnisse nicht unbedingt richtig. Die langjährig Praktizierenden dürfen keinesfalls nachlassen. Die drei Dinge, die wir machen sollen, sind die heiligsten Dinge im Kosmos und die beste Schicksalsgelegenheit, die der Meister den Dafa-Praktizierenden zur Errichtung der mächtigen Tugend gegeben hat.
*Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KPCh und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.