(Minghui.de) Kultivierung ist ein Prozess in dem menschliche Ansichten beseitigt und die Buddha-Natur bekräftigt wird.
Ansichten sind wie ein parasitischer Baum, der tief in unserem Wesen verpflanzt ist. Er hat einen Hauptstamm und dichte Blätter. Nur wenn wir die tief vergrabenen Wurzeln der Ansicht entwurzeln, gibt es eine grundlegende Veränderung in unserer Kultivierung und unsere menschliche Natur kann sich dann zur Buddha-Natur erhöhen.
Während meiner persönlichen Kultivierung, immer wenn ich Lunyu las, sah ich sofort das Wort „Ansicht” im ersten Absatz und auch als ich dann „Position” las, fiel mir ebenso das Wort „Ansicht” auf. Wenn ich die Straße hinunter ging, sah ich das Wort „Ansicht” auf einer Werbetafel. Ich verstand, dass der Meister mir einen Hinweis gab, aber zu der Zeit wusste ich nicht wirklich was „Ansicht” bedeutete. Bis dann eines Tages, als ich im Zhuan Falun über die „Buddha Natur” las:
„Die ursprüngliche Natur hat ihre Ansichten zu den Dingen. Wenn du die erworbenen Anschauungen wirklich durchbrechen und beseitigen kannst und sich die Ansichten der ursprünglichen Natur wieder zeigen können, dann ist das der Ort, wo du herkommst. Die Anschauungen, die du am Anfang gebildet hast, sind die Anschauungen des Ortes, wo du zu Anfang erschaffen wurdest. Aber es ist sehr schwer, erworbenes Bewusstsein und Gedanken zu durchbrechen und zu beseitigen, weil das eben genau Kultivierung ist.” (Zhuan Falun Band II, Buddha-Natur)
Mein Leben wurde tief berührt, obwohl ich mir immer noch nicht vollkommen klar darüber war, hatte ich doch ein erstes Verständnis über „Ansichten” gewonnen.
Ich sehnte mich nach Liebe und einem perfekten Leben und diese Ansichten waren tödliche Substanzen in meiner Kultivierung. Die alten Mächte erschufen zahlreiche Erschwernisse rund um dieses menschliche Herz.
Als ich 18 Jahre alt war, las ich den Roman Jane Eyre und sah dann später den Film, der auf diesem Roman basiert. Jane Eyre strebte nach Würde und spiritueller Gleichberechtigung und auch Zuneigung und Vielseitigkeit, und Rochester, dessen Herz voller Sympathie war, all dies begleitet von der machtvollen und ruhigen Titelmusik, hat stark mein Leben und meine Kultivierung beeinflusst. In meinem ganzen Leben hing ich peinlich am Streben nach Würde und spiritueller Gleichberechtigung und sehnte mich nach jemandem wie Rochester, jemand auf den ich mich verlassen konnte und der verantwortlich ist.
Ich suchte nach einer romantischen Ehe und einem Leben, so wie man es in den Filmen sieht. Ich lebte gerne ein Einsiedlerleben und genoss es zu lesen und verbrachte die meiste Zeit Gedichte zu lesen und klassische Musik zu hören. Ich war fürsorglich zu meinem Herzen und meiner Seele und bevorzugte die spirituelle Welt mehr als die nüchterne materialistische Welt. Diese Ansichten wurden zu Wunschvorstellungen. Obwohl ich mich vollkommen meiner Familie widmete, war mein Mann paranoid und leicht erregbar. Ich fühlte mich tief verletzt und war verzweifelt. Zu der Zeit erhielt ich Dafa und dachte, dass dieses edle Kultivierungsumfeld der ideale Ort für gegenseitige Zuneigung und Liebe zwischen Menschen sei und es war ein Ort, um die wahre Bedeutung des Lebens zu erkennen. Ich begann mich zu kultivieren und betrachtete Dafa als den einzigen Platz, dem ich mein Leben anvertrauen konnte, als meine Ehe ein vollkommener Misserfolg wurde. Eigentlich „Der Gedanke, Dafa auszunutzen, ist selbst schon eine Sünde, die nicht begnadigt werden kann.” (Dafa darf nicht ausgenutzt werden, Essentielles für weitere Fortschritte I)
Während der Verfolgung, der Unbeständigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und dem Misserfolg meiner Ehe, schien ich standhaft in meiner Wahl zu sein und missachtete die Konsequenzen. Tief drinnen verbarg ich immer noch meinen endgültigen Eigensinn, von dem ich nichts ahnte. Das war der Grund, warum ich in Sache Zuneigung gewaltig auf die Nase fiel.
Der Meister sagte im Zhuan Falun:
„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, was du noch nicht losgelassen hast.” (Lektion 6, Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen)
Ich entdeckte, dass ich an der Oberfläche mein Bestes versuchte, damit ich nichts Falsches tat, das mit Sentimentalität zu tun hatte. Aber tief drinnen positionierte ich immer noch die „Liebe” an einen besonderen Platz und ich sehnte mich immer noch nach Freundschaft, Zuneigung und Fürsorge. Dies war eine Wunschvorstellung in meinem menschlichen Leben. Doch diese Ansichten wurden durch Schichten und Schichten von Teilchen in dem Raum meines Lebens gebildet und sie sind tatsächlich wirkliche Substanzen. Als Dafa Praktizierende tragen wir die Verantwortung dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Ob wir nun die menschlichen Ansichten ablegen und uns zurückhalten können, läuft letztendlich darauf hinaus, ob die unzähligen Lebewesen in unserem Universum überleben oder zerstört werden. Es ist nicht länger ein Problem der persönlichen Kultivierung und kann ewige Schande und Bedauern hervorbringen. Da der Meister uns mehr schätzt als wir uns selbst, haben wir immer noch eine Chance es besser zu machen.
Eigentlich ist die Ehe das Ergebnis von karmischen Beziehungen.Es ist ein natürlicher Weg, um in der Menschenwelt fortschreiten zu können. Aber die Menschen benutzten Künste, um sie auszuschmücken, sie zu idealisieren und um sie „perfekt” zu machen. Dies ist das Hauptthema zahlreicher bekannter Bücher und auch preisgekrönter Filme gewesen. Die Menschen sehen Liebe als heilig und wunderbar an. Wenn man tief in der Liebe und dem Hass versunken ist, dann kann man sich nicht davon befreien. Auch mit bitterem Streben kann man es nicht erreichen, denn es ist das karmische Produkt von Ansichten und Gedanken und ist die ernsthafteste Strafe Gottes und die geistige Qual für die Menschen. Von der Perspektive eines höheren Wesens sind Liebe und das damit verbundene Sentiment auf einer hässlichen, niedrigen Ebene. Als Kultivierende müssen wir die menschlichen Ansichten weit über die menschlichen Normen hinaus beseitigen. Nur dann können wir das Tao erhalten.
Nachdem ich durch zahlreiche Erschwernisse hindurch gegangen war, konnte ich letztendlich meinen Eigensinn identifizieren, der mich viel zu lange behindert hatte. Ich musste die Arrangements der alten Mächte durch aufrichtige Gedanken beseitigen und meinen Eigensinn auf Zuneigung, Lust und Begierde, welche mich durch zahlreiche Reinkarnationen hindurch verseucht hatten, zerstören. Nur dann kann man den Weg von einem Menschen zu einem Kultivierenden gehen und wirklich auf dem Weg zur Gottheit sein. Diese Erfahrung ist wie wenn man sich von einem Raupenkokon zu einem Schmetterling entwickelt. Dies ist eine grundlegende Veränderung im Leben.