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Erlebnisse eines Universitätsdozenten in Shanghai

20. Juli 2010

(Minghui.de) Guo Xiaojun war früher Leiter der Computerfakultät der Shanghai Jiaotong Universität und dort auch als Dozent tätig. Er wurde von der Leitung der Universität geschätzt. Aufgrund der hohen Anforderungen seiner Arbeit und des damit verbundenen Stresses verschlechterte sich seine Gesundheit. Er litt an Magenbeschwerden und erkrankte an der Parkinson-Krankheit. Zufällig lernte er damals Falun Gong kennen und begann, es zu praktizieren. Innerhalb kürzester Zeit wurde er wieder gesund. Danach war er von den umfassenden und tiefgründigen Grundsätzen von Falun Gong überzeugt.

Herr Guo Xiaojun


In der heutigen chinesischen Gesellschaft, in der nur nach Materiellem gestrebt wird, ist es üblich, dass man als Fakultätsleiter die Geschenke der Eltern der Schüler annimmt. Aber seitdem Guo Xiaojun Falun Gong praktizierte, stellte er strenge Anforderungen an sich. Nicht nur, dass er die Geschenke ablehnte, er gab auch all die Geschenke zurück, die er früher angenommen hatte. Dies beeindruckte seine Kollegen sehr. Die Eltern bewunderten ihn und sagten, dass sie so etwas noch nie gesehen hätten und dass sie jetzt wüssten, wie gut Falun Gong sei. Einige seiner Kollegen begannen daraufhin ebenfalls, Falun Gong zu praktizieren.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahre 1999 setzte die Shanghai Jiaotong Universität alles daran, die Falun Gong-Praktizierenden an der Universität zu unterdrücken. Es wurde ein so genannter „Lernkurs” (Gehirnwäsche) eingerichtet, wo diejenigen, die weiterhin Falun Gong praktizierten, für mindestens einen Monat eingesperrt wurden.

Weil Guo Xiaojun an seinem Glauben an Falun Gong festhielt, sahen die Beamten keine Möglichkeit, ihn „umzuerziehen” und ließen ihn nach einem Monat wieder frei. Er wurde jedoch aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ausgeschlossen, durfte nicht mehr unterrichten und musste stattdessen in einem kleinen Raum Berichte schreiben. Sein Gehalt wurde herabgesetzt. Zu Hause wurde er von den Mitarbeitern des lokalen Wohngebietskomitees und von Polizeibeamten überwacht.

Im Jahre 2000 verurteilte das Gericht ihn gesetzwidrig zu fünf Jahren Gefängnis. Danach wurde er im Tilanqiao-Gefängnis in Shanghai eingesperrt. Als seine Freunde sich nach ihm erkundigten, logen das Polizeibüro und die Universität, dass Herr Guo ins Arbeitslager in Xinjiang (ein von Shanghai weit entferntes autonomes Gebiet in Nordwestchina) geschickt worden sei.

Im Tilanqiao Gefängnis erlebte Herr Guo unmenschliche Folter. Ende 2004 wurde er schließlich aus dem Gefängnis entlassen, hatte jedoch Schwierigkeiten, wieder an seine alte Arbeitsstelle an der Universität zurückzukehren. Später bekam er dank der Hilfe von Freunden einen Arbeitsplatz bei einer Softwarefirma, wo er aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen zum Leiter der Personalabteilung befördert wurde. Doch im Dezember 2009 entließ ihn seine Firma wegen des Druckes, den eine höhere Regierungsstelle auf sie ausübte. Kurz darauf, am 7. Januar 2010, wurde Herr Guo von Polizisten des Polizeibüros des Bezirkes Baoshan festgenommen. Während der Hausdurchsuchung drohte man seiner Frau: „Wenn du dies anderen erzählst, werden wir auch dich festnehmen.”

Guo Xiaojuns Familie nahm sich verschiedene Anwälte aus Peking - Liang Xiaojun, Shang Baoyun und Jin Guanghong, um den Fall von Herrn Guo vertreten zu lassen. Doch die Beamten der Pekinger Justizbehörden drohten ihnen: „Wenn Sie Ihre Lizenz behalten wollen, sollten Sie sich nicht länger mit dem Fall Guo Xiaojun befassen”, so dass die Anwälte keine andere Wahl hatten, als aus dem Fall auszusteigen.

Herr Guo wird derzeit im Baoshan Bezirksgefangenenlager festgehalten, seiner Familie sind Besuche verwehrt.

Informationen zufolge wurde seinem Anwalt und seiner Familie mitgeteilt, dass die Verhandlung gegen Guo Xiaojun am 6. Juli beim Gericht des Bezirkes Baoshan eröffnet werde.