(Minghui.de) Mitarbeiter des „Büro 610” in der Stadt Laiyang, Provinz Shandong verdächtigten Herr Gao Jianting, die Falun Gong-Praktizierende Liu Zhimei betreut zu haben, die aufgrund von unmenschlichen Misshandlungen im Arbeitslager und der Verabreichung unbekannter Substanzen einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und geistig gestört war.
Herr Gao wurde am 21. Mai 2010 um 17:00 Uhr von Beamten des Polizeiamtes und dem Büro zum Schutz der Staatssicherheit der Stadt Laiyang festgenommen. Sie hielten ihn im Büro zum Schutz der Staatssicherheit, der Verbrechensbekämpfungsgruppe, einer Gehirnwäsche-Einrichtung der Parteischule und der Zhaoyuan Gehirnwäsche-Einrichtung fest. Nachdem er brutal zusammen geschlagen worden war, wurde er eine Woche später freigelassen. Trotz seiner Freilassung konfiszierte die Polizei das Auto seines Arbeitgebers.
Verfolgt und inhaftiert
Frau Liu Zhimei stammt aus dem Dorf Sanqing in der Gemeinde Tuanwang, Stadt Laiyang. Sie war im Jahr 1997 bei der Tsinghua Universität angenommen worden, nachdem sie das höchste Testergebnis in der ganzen Provinz Shandong erreicht hatte. Im Alter von 21 Jahren wurde sie im Jahr 2001 zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, nur weil sie Falun Gong praktizierte. Anschließend brachte man sie in das Shandong Frauengefängnis, wo sie unter schlimmsten unmenschlichen Misshandlungen litt. Im November 2008, drei Tage vor ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, wurden ihr 2-mal unbekannte Substanzen injiziert, was zum Verlust ihres Gedächtnisses führte. Ihre bettlägerige Mutter starb, kurz nachdem sie ihre geistig verwirrte Tochter gesehen hatte. Frau Liu musste letztendlich bei ihrem Vater leben, der in der Nachbarschaft nicht gerade als ein Vorbild bekannt war.
Mehrere lokale weibliche Falun Gong-Praktizierende nahmen Frau Liu zu sich und kümmerten sich abwechselnd um sie. Frau Liu erholte sich und konnte sich wieder selbst versorgen.
Am 16. April 2010 nahmen Beamte der Bailinzhuang Polizeistation in der Stadt Laiyang Frau Liu Zhimei, Frau Gao Chunhong und drei weitere Praktizierende fest. Kurz danach verdächtigten die Mitarbeiter des „Büro 610” der Stadt Laiyang Herrn Gao Jianting, sich um Frau Liu zu kümmern. Sie sandten Spezialagenten zu seiner Überwachung. Auch Polizisten in Zivil verfolgten ihn und waren in Beobachtungsfahrzeugen vor dem Laden postiert, in dem er arbeitete
Am 21. Mai 2010 verließ Herr Gao Jianting gegen 17:00 Uhr den Laden, in dem er arbeitete, um zur Toilette zu gehen, die sich ungefähr 45 Meter entfernt befand. Ma Shuguang, ein Mitglied des „Büro 610” des Büros zum Schutz der Staatssicherheit in der Stadt Laiyang, sprang aus seinem Versteck hervor, packte Herrn Gao am Hals und erstickte ihn beinahe. Sobald Herr Gao wieder Luft bekam, rief er: „Wer sind Sie?” Ma erwiderte: „Ich bin vom Polizeiamt.” Herr Gao sah voraus, was ihn erwartete, und rief: „Falun Dafa ist großartig! Die Polizei verhaftete gute Menschen!”
Wohnung durchwühlt
Ma bekam Angst und warf Herrn Gao mit Wucht auf den Boden. Er hielt seinen Kopf nach unten und befahl zwei Passanten, die Polizei zu rufen. Mehrere Polizisten kamen herbei und brachten Herrn Gao in ein Auto. Er wurde zum Büro zum Schutz der Staatssicherheit des Polizeiamtes gebracht. Sie warfen ihn auf den Boden und entnahmen alles aus seinen Taschen, darunter zwei Datenspeichergeräte, einen Autoschlüssel, einen Schlüsselring und 7 Yuan Bargeld. Die Polizisten gingen dann zurück zu dem Laden, wo Herr Gao arbeitete, und stahlen den Volkswagen des Ladenbesitzers, dem Arbeitgeber von Herrn Gao. Die Beamten fuhren den Wagen in den Hof des Polizeiamtes und entfernten die Nummernschilder.
Gegen 19:00 oder 20:00 Uhr kamen Ma Shuguang, He Xiao und ein weiterer Polizist, angeführt von Wang Yubin, dem Sicherheitsdirektor des Xishanting Gebietes, in einem Kleinlastwagen zur Wohnung von Herrn Gao. Nachdem der Vermieter sie geöffnet hatte, durchwühlten sie die Wohnung, in dem sich Herrn Gaos ältere Tante befand, die schwer krank war. Die Beamten zeigten keinerlei Mitgefühl und einer von ihnen beschimpfte die Tante.
Die Polizei konfiszierte einen Satellitenempfänger, ein DVD-Laufwerk, eine Computermaus, mehrere Batterien für Mobil-Telefone und mehrere Telefon- und Adressbücher. Sie entnahmen sogar Aufkleber und Heftutensilien, die Kinder in der Schule benutzen. Bevor die Polizisten gingen, unterschrieb Wang Yubin, der Sicherheitsdirektor, den Durchsuchungsbefehl, ohne die Familie und die Verwandten von Herrn Gao zu verhören.
Verhört und gefoltert
Gegen 21:00 Uhr brachten die Polizisten Herrn Gao in die Verbrechensbekämpfungsgruppe. Herr Gao rief: „Falun Dafa ist großartig!”, sobald sie aus dem Wagen ausstiegen. Ma Shuguan, He Xiao und Liang Bin schlugen und traten auf ihn ein. Liang schlug so fest auf Herr Gaos Kinn ein, dass er es beinahe ausrenkte. Ma stopfte ein schmutziges Stück Stoff in seinen Mund. Sie warfen ihn auf den Boden und stampften auf seinen linken Fuß, der sofort anschwoll.
Danach wurde Herr Gao in den Verhörraum gebracht und die Beamten fesselten ihn auf einem Eisenstuhl und folterten ihn drei Tage und Nächte. Ma, He, Liang, ein weiterer Beamter mit Nachnamen Sun und ein fünfter Beamter beteiligten sich an der Folter und dem Verhör. Sie versuchten herauszufinden, wer Frau Liu aus ihrer Wohnung fortgebracht hatte, um sie zu versorgen. Die Beamten fingierten Anklagepunkte, wonach die Betreuung von Frau Liu einer Gefangenhaltung gegen ihren Willen gleichkäme.
Sie entzogen Herrn Goa den Schlaf. Selbst wenn er nur seine Augen schloss, beschimpften sie ihn und schlugen auf ihn ein und traten auf seinen verletzten Fuß. Sie ergriffen sein Schlüsselbein und die Schultern, um ihm qualvolle Schmerzen zu bereiten.
Herr Gao wies sie darauf hin, dass es gegen das Gesetz sei, ihn während des Verhörs zu foltern. Er kündigte an, sie zu verklagen. Ma Shuguang schrie: „Folter ist genau das, was ich während eines Verhörs einsetze! Du willst klagen, mach´s ruhig!”
Liang Bin zog Herrn Gaos Kopf an den Haaren zurück, He Xiao drückte seinen Kopf nach hinten und Ma Shuguang schlug ihm mit dem Buch „Zhuan Falun” [Hauptwerk von Falun Gong] über ein Dutzend Mal ins Gesicht. Ma schrie dabei: „Du willst mich verklagen? Du willst klagen? Du willst so sehr klagen?”
Herrn Gaos ganzes Gesicht schwoll an und seine Lippen blieben lange Zeit dunkelviolett. Er konnte nicht einmal den Mund zum Essen öffnen. Die Beamten wechselten sich ab und peitschten mit einem Ledergürtel auf seine Hände und Beine. Sie schrien: „Du willst still bleiben? Du wirst sehen, wie du sterben wirst. Wir haben eine Menge Zeit. Wir haben allerlei Methoden. Wir werden ja sehen, ob du still bleiben kannst. Dies ist erst der Anfang.” Doch auch nach drei Tagen Brutalität konnten die Beamten kein einziges Wort aus Herrn Gao herausbringen.
Die Gehirnwäsche-Einrichtung
Beamte brachten Herrn Gao am 24. Mai in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in der Parteischule der Stadt Laiyang. Er wurde mit Handschellen an Heizungsrohre angekettet. Sogar in der Nacht war er in Handschellen und konnte nicht einmal auf dem Boden schlafen. Am nächsten Tag kam der Beamte Yu vom Yantai Büro zum Schutz der Staatssicherheit, um mit Herrn Gao zu sprechen. Yu hatte aktiv an der Verfolgung von Falun Gong teilgenommen. Er drohte und täuschte und sagte am Ende: „Da du dich geweigert hast, etwas zu sagen, werde ich dich nächstes Jahr zu dieser Zeit im Gefängnis oder Arbeitslager sehen.” Herr Gao erwiderte: „Darüber haben Sie nicht das Sagen.” Yu lachte hemmungslos und sagte: „Weißt du, wer die Haftstrafen für die Arbeitslager genehmigt? Es ist niemand anderes als ich! Du wirst schon sehen, wer das letzte Wort hat.” Er befahl den Polizisten der Stadt Laiyang: „Füllt einfach die Papiere aus und bringt ihn fort!”
Am Nachmittag des 26. Mai brachten die Polizisten Herrn Gao in die Zhaoyuan Gehirnwäsche-Einrichtung. Sie befindet sich in einer verlassenen Goldmine auf halber Höhe eines Berges, dutzende von Kilometern von der Stadt entfernt mit strengen Sicherheitsvorkehrungen. Niemand kann von außen sehen, dass es sich um eine Gehirnwäsche-Einrichtung handelt. Sie existiert schon seit fast zehn Jahren. In den vergangenen Jahren wurden die Praktizierenden dorthin gebracht oder waren dort rechtswidrig ein Jahre lang vor ihrer Freilassung inhaftiert. Mindestens drei Praktizierende werden dort derzeit festgehalten. Vier ehemalige Praktizierende, die ihren Glauben verrieten, arbeiten dort und beteiligen sich an der Verfolgung.
Praktizierende in der Gehirnwäsche-Einrichtung werden in Einzelhaft gefangen gehalten. In jeder dieser Zellen befindet sich ein Nachttopf, somit kann niemand die Zelle verlassen, um zur Toilette zu gehen. Diejenigen, die nicht kooperieren, werden in Handschellen gelegt. Das Mittagessen besteht aus nur einem Brötchen und ein wenig Gemüse. Das Abendessen besteht aus etwas Brei mit etwas konserviertem Gemüse. Diese Zustände können die Insassen verrückt werden lassen, wenn sie dort lange Zeit eingesperrt sind.
Herr Gao weigerte sich zu kooperieren. Am Nachmittag des 28. Mai brachte ihn die Laiyang Polizei zurück ins Büro zum Schutz der Staatssicherheit der Stadt Laiyang und meinte, dass er die Untersuchung nicht bestanden hätte. Sie sagten dem jüngeren Bruder von Herrn Gao, er solle 3.000 Yuan zum Büro zum Schutz der Staatssicherheit bringen, dann würde er frei gelassen. Herr Gaos Bruder kooperierte nicht. Die Polizei befahl daraufhin seiner Familie, ihn nach Hause zu holen. Sie erfanden Abschriften und nahmen dann den Durchsuchungsbefehl heraus, um Herrn Gao zu zwingen, ihn zu unterschrieben, doch er weigerte sich. Dann sagten sie ihm, er solle die Liste der Dinge, die die Polizei konfisziert hatte, unterschreiben. Herr Gao wollte eine Kopie der Liste haben. Die Beamten stimmten zuerst zu, lehnten es später jedoch wieder ab. Sie zwangen ihn, ein Formular zu unterschreiben mit dem Titel „Strafunterbrechung in Erwartung einer weiteren Untersuchung”, bevor sie ihn frei ließen.
Nach seiner Rückkehr nach Hause gingen Herr Gao und sein Arbeitgeber zum Büro zum Schutz der Staatssicherheit und verlangten die Rückgabe des Volkswagens. Die Polizei redete sich heraus und verlangte allerlei Arten von Papieren, um die Herausgabe zu verhindern, trotz der Tatsache, dass der Besitzer des Wagens ein ganzes Paket von Transaktionen und Anmeldedokumenten vorwies. Das Auto befindet sich weiterhin in Gewahrsam der Polizei.