(Minghui.de) Waren die Leute vor Jahren gegenüber Falun Gong noch eher verschlossen, hat sich jetzt die Lage schon grundlegend verändert. Am Informationsstand in der Hamburger Innenstadt am vergangenen Samstag hielten sich manche Passanten länger als eine halbe Stunde auf. Der Grund: sie wollten sich nicht nur über Falun Gong informieren, sondern auch die „ruhigen Übungen” lernen. Und das gleich mitten auf der Spitalerstraße, einer sehr belebten Einkaufsstraße im Zentrum der deutschen Millionenstadt.
Am 7. August 2010 veranstalteten Falun Gong-Praktizierende einen Infotag in Hamburg. Sie zeigten die ruhigen Meditationsübungen, ebenso wie Plakate über die Methoden der Verfolgung von Falun Gong und verteilten Flyer. Am Infotisch konnten sich Passanten mit ihrer Unterschrift auf Petitionen an die deutsche Bundesregierung wenden, um für ein Ende der Verfolgung zu appellieren. Nach Berlin ist Hamburg die zweitgrößte Stadt im deutschen Sprachraum. Bekannt ist die Hansestadt wegen des Hafens, aber auch wegen seiner Handelsbeziehungen mit China.
Eine Menschenrechtsanwältin von Amnesty International wollte sich auf ihrem Weg zum Bahnhof über Falun Gong informieren. Sie habe zwar schon davon gehört, wisse aber noch zu wenig darüber, erklärte sie und unterschrieb die Petitionen, nahm Flyer mit und ließ sich die Verfolgung der Meditationspraktik in China schildern. „Ich finde es erschreckend, was in China passiert”, sagte sie über die Verfolgung. „Ich wusste zwar, dass im asiatischen Raum Menschen in Arbeitslagern wegen Organraub gefangen sind. Aber dass das in China so konkret mit einer Personengruppe, nämlich Falun Gong passiert, das ist erschreckend.”
Er kenne Falun Gong von seinen Bekannten in Shanghai, sagte ein älterer Mann über 60 und unterschrieb die Petitionen zur Beendigung der Verfolgung. Über ´Esperanto` habe er Kontakt mit Esperantosprechern in China. Die internationale Plansprache ´Esperanto` wird nur von wenigen Personen gesprochen und ist damit in China relativ sicher. „Falun Gong ist der gute Geist in China”, sagte er.
Ein junger Mann aus guten Verhältnissen kam mit seinem Sohn zum Infostand, nachdem er im Vorbeigehen von der Verfolgung der Meditationsart erfahren hatte. Er unterschrieb die Petitionen mit den Worten: „Das ist ja skandalös. Deutschland wurde jetzt auf die Liste der menschrechtsverletzenden Staaten von Amnesty International gesetzt, weil zwei Polizisten einen Häftling verprügelt haben. Aber dass in China einfach so 100.000 Menschen verschwinden, das interessiert hier niemanden.”
„Der Organraub an Falun Gong Praktizierenden in China ist wahr”, erklärte eine rund 40-jährige Chinesin. „Im Grunde weiß jeder Chinese, wie schlimm die kommunistische Partei ist.” Sie habe sich hier in Deutschland schon öfters damit auseinandergesestzt, da hier unzensierte Medien zu bekommen seien. Vor allem die in China streng verbotene Zeitung DaJiYuan habe es ihr wegen der unabhängigen Berichterstattung über Falun Gong angetan. „Das, was in dieser Zeitung steht, ist wahr”, sagte sie.
Eine Dame mit Mann wurde im Vorbeigehen durch den Lautsprecher auf den Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden in China aufmerksam. Zögerlich kommt sie zum Infotisch, um sich näher darüber zu informieren. Bislang habe sie noch nichts von Falun Gong gehört, sagte sie. Doch die Verfolgung durch die kommunistische Partei mache sie zornig: „Man weiß ja gar nicht, was dort alles passiert. Es ist eine Frechheit, dass dies unter den Tisch gekehrt wird und dass die Politiker wegen wirtschaftlicher Interessen nichts dazu sagen.”