(Minghui.de) Xinxin lebt in Baoding, Provinz Hebei. Ihr Vater, Liu Yongwang, war Chefingenieur bei einer ausländischen Firma in Peking. Xinxins Mutter war in der Ausbildungseinrichtung einer Universität beschäftigt. Beide Elternteile von Xinxin praktizierten Falun Gong und folgten den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht", um sich geistig und moralisch zu veredeln. Sie waren hoch angesehen. Seitdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) jedoch im Juli 1999 ihre Verfolgung von Falun Gong startete, war das Leben von Xinxin voller Tränen.
Liu Yongwang |
Im Alter von nur einem Jahr mit ihren Eltern gemeinsam verhaftet
Im Mai 2000 erschienen Polizisten vom Pekinger Nationalen Sicherheitsbüro am Arbeitsplatz von Liu Yongwang, um ihn festzunehmen. Zu der Zeit war Liu Yongwang dienstlich unterwegs. Die Polizei konnte nicht warten, bis er zurückkam, und so machten sie ihn in Shanghai ausfindig, verhafteten ihn dort und inhaftierten ihn in der 7. Abteilung im Pekinger Sicherheitsbüro.
Auch Xinxins Mutter wurde an ihrem Arbeitsplatz an der Universität von der KPCh schikaniert. Nachdem Liu Yongwang von der Polizei wieder freigelassen worden war, ging er mit Xinxin nach Shanghai und ihre Mutter suchte sich einen anderen Job. Damals war Xinxin gerade mal etwas älter als ein Jahr.
Die ein Jahr alte Xinxin mit ihrem Vater Liu Yongwang |
Am 15. September 2001 drang dann eine Gruppe von Polizeibeamten in ihr gemietetes Haus in Shanghai ein und verhaftete alle drei. Xinxins Eltern wurden auf der Polizeistation in einen Käfig gesperrt. Xinxin wurde ihnen weggenommen und einer fremden Person übergeben. Sie weinte unaufhörlich. Nach einer Woche wurde Xinxins Mutter gezwungen, eine Vollmacht auszustellen, die es der Polizei ermöglichte, von den 3.000 Yuan, die die Polizei von Xinxins Eltern konfiszierte, die Kosten der Pflegefamilie zu bezahlen. Später gab die Polizei Xinxin in verschiedene Hände und brachte sie schließlich zur Polizei der Stadt Baoding, Provinz Hebei. Die Polizei in Baoding benachrichtigte dann die Großeltern von Xinxin. Die Polizei hatte nahezu das gesamte Geld, das sie konfisziert hatte, verbraucht und so forderte sie Xinxins Großeltern auf, Xinxin zurück nach Haus in den Kreis Quyang, Provinz Hebei zu bringen.
Drei Jahre lang konnte Xinxin nur zu ihren Eltern sprechen, wenn sie ihre Fotos betrachtete
Während Xinxin schließlich zu ihren Großeltern zurückkam, war Liu Yongwang, Xinxins Vater, in Shanghai im Gefängnis und ihre Mutter war in der Haftanstalt Baoding eingesperrt. Nach 88 Tagen Haft wurden beide Elternteile im Dezember 2001 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Zwangsarbeitslager der Stadt Baoding wurden sie verfolgt.
Während dieser drei Jahre lebte die kleine Xinxin bei ihren Großeltern auf dem Land. Sie lernte, selbständig zu essen, sich anzukleiden und ihre Kleider zu waschen. Sie lernte auch den regionalen Dialekt. Auf diese Weise wuchs sie ohne ihre Eltern auf. Wenn sie ihre Eltern vermisste, eilte sie nach Hause, holte das Foto ihrer Eltern hervor, schaute es an und sprach zu ihnen. Manchmal sang sie auch für sie.
Xinxins Verwandte praktizierten alle Falun Gong. Fast alle von ihnen wurden von der KPCh verfolgt. Im gleichen Jahr, in dem Xinxins Eltern zu Zwangsarbeit verurteilt wurden, wurden auch ihr Onkel und zwei Tanten verhaftet. Ihr Onkel Liu Yonghong war Ingenieur beim Designzentrum der Abteilung für Kohleindustrie der Stadt Shijiazhuang. Er wurde von der lokalen Polizei verfolgt und musste aus dem fünften Stockwerk springen, wobei er sich beide Beine brach. Als er immer noch auf Gehhilfen angewiesen war, wurde er vom lokalen „Büro 610“ in eine Einrichtung zur Gehirnwäsche eingewiesen. Um ihn zu zwingen, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben, benutzte die Polizei eine Zwinge, um einen seiner Finger zu quetschen.
Nachdem Xinxins Großeltern diese Nachricht gehört hatten, weinten sie häufig. Nach Meinung der kleinen Xinxin schienen die Tränen in den zerfurchten Gesichtern ihrer Großeltern niemals zu trocknen.
Im Juni 2003 wurde Xinxins Mama aus dem Zwangsarbeitslager entlassen. Voller Freude erzählte Xinxin ihren Freunden, dass sie eine Mama habe und dass ihre Mama zurückgekommen sei, doch auf die Frage ihrer Freunde, wo ihr Papa sei, konnte sie keine Antwort geben. Sie eilte nach Hause und fragte ihre Mama, doch auch sie wusste nicht, was sie ihr sagen sollte.
Im Zwangsarbeitslager war Liu Yongwang brutaler Folter ausgesetzt. Er trat in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Wächter Li Dayong und andere zwangsernährten ihn. Mit Gewalt hebelten sie seinen Mund auf und verursachten dabei starke Blutungen. Dann flößten sie ihm dünne Suppen und hochkonzentriertes Salzwasser ein. Die Polizei brachte ihn zudem absichtlich in einem Raum mit einem Gefangenen unter, der schwer an Tuberkulose litt, was dazu führte, dass Liu Yongwang ebenfalls an Tuberkulose erkrankte. Er hatte hohes Fieber und hustete ständig Blut.
Die Wächter setzten auch Hochspannungselektrostöcke ein, um Herrn Liu an Brust, Kopf, Mund und anderen Körperteilen zu schocken. Sein Körper war von Blasen bedeckt, sein Mund völlig geschwollen. Der Raum war von einem Geruch nach verbrannter Haut erfüllt. Die Polizisten schockten ihn so lange mit dem Elektrostock, bis dessen Batterie erschöpft war. Sie banden Liu Yongwang mit ausgestreckten Armen und Beinen 21 Tage lang auf ein Bett, wodurch sein Rücken und seine Hüften aufgrund des Kontaktes mit den harten Bettbrettern eine dunkle, schwarze Färbung bekamen. Später hatte er Druckgeschwüre, Hautrisse und Blutungen. Sein linkes Bein wies Symptome von Nervennekrose auf.
Schließlich kehrte ihr Vater nach Hause zurück, wurde aber zu acht Jahren Gefängnis verurteilt
Im Juni 2004 hatte Liu Yongwang wegen der Verfolgung im Gefängnis viele Krankheiten. Sein linkes Bein hatte eine Nervennekrose und seine Wirbelsäule war verletzt. Das Baoding Zwangsarbeitslager musste ihn aus medizinischen Gründen auf Kaution freilassen. Schließlich kam Xinxins Papa nach Hause, zur großen Freude der kleinen Xinxin.
Die 5-jährige Xinxin mit ihrem Vater und Großvater, als Liu Yongwang gerade aus dem Zwangsarbeitslager entlassen worden war |
Damals war Xinxin bereits über fünf Jahre alt. Vier Jahre lang hatte sie ihren Vater nicht mehr gesehen. Sie war sehr glücklich, endlich Zeit mit ihrem Vater verbringen zu können.
Doch schon bald wurde Liu Yongwang erneut festgenommen und verurteilt. Danach hatten Xinxin und ihr Vater niemals mehr eine Gelegenheit, zusammen zu sein. Ihre kurze gemeinsame Zeit wurde für Xinxin zu einer kostbaren Erinnerung. Meistens dachte sie an die Szene zurück, wie ihr Vater sie trotz seiner Krankheit und Verletzung hochgehalten und sie, auf seinen Schultern sitzend, immer wieder um ihr Haus herumgetragen hatte.
Ein Jahr nach seiner Entlassung wurde Liu Yongwang im August 2005 vom Nationalen Sicherheitsbüro in Peking unter dem Vorwand des Verdachts auf Verstrickung in die Ausstrahlung von Falun Gong Programmen im Kabelfernsehen festgenommen. Vom 07. bis 13. November 2005 fesselte ihn das Team, das speziell Liu Yongwangs Fall behandelte, mit beiden Beinen an einen Eisenstuhl und setzte Hochspannungselektrostöcke ein, um ihn zu schocken. Zudem wurden seine Augen fortwährend starkem Licht aus kurzer Distanz ausgesetzt und man ließ ihn 7 Tage und Nächte lang nicht schlafen. Obwohl das Team keinerlei Beweise finden konnte, entschied es sich am Ende, im Fall von Liu Yongwangs eine schwere Strafe zu verhängen. Am 01. Mai 2006 verurteilte das KPCh Gericht Liu Yongwang zu acht Jahren Gefängnis. Am 16. Juni 2006 wurde Liu Yongwang in das Jidong Gefängnis in Tangshan verlegt.
Xinxins andauernde Sorge, dass ihr Vater an den Folgen der Verfolgung sterben könnte
Nach der erneuten Verurteilung des Vaters lebte Xinxin bei ihrer Mutter. Sie lernte eine Menge Dinge, die jenseits ihres Alters lagen. Als sie mit sechs Jahren in die Schule kam, ging sie allein in die Schule und kam auch allein wieder zurück. Zur Mittagszeit war ihre Mama bei der Arbeit und konnte nicht heimkommen. So wärmte sie sich eventuelle Reste des Mittagessen in der Mikrowelle auf oder ging hinaus, um sich zum Mittag etwas zu kaufen.
In diesen vielen Jahren voller Kummer und Trübsal lernte Xinxin Selbständigkeit. Sie scheute vor keinen Schwierigkeiten zurück. Das Einzige, worüber sie sich Sorgen machte, war, dass ihr Vater im Gefängnis möglicherweise zu Tode gefoltert werden könnte.
Im Jidong Gefängnis trat Liu Yongwang in einen Hungerstreik. Er wurde von den Wächtern zwangsernährt. Sie banden ihn auf einem Bett fest, nahmen einen Gummischlauch, dicker als ein Daumen, um ihn zu füttern. Sie stachen mit dem Schlauch absichtlich immer wieder in seine Nase. Durch die heftigen Schmerzen wurde Liu Yongwang ohnmächtig. Dann weckten sie ihn wieder auf und stachen erneut in seine Nase. Mehrere Male verlor Liu Yongwang das Bewusstsein. Einmal, als Liu Yongwang wieder zu sich kam, biss er den Gummischlauch durch und verschluckte das Schlauchstück. Die Polizei musste die Zwangsernährung einstellen und wies seine Familie an, ihn zu besuchen. Als die Familienangehörigen zu Besuch eintrafen, lag er gelähmt in seinem Bett und hatte an seinem Unterkörper die Empfindungsfähigkeit eingebüßt. Er war in höchster Lebensgefahr. Später entfernte man ihm im Krankenhaus das Gummischlauchstück aus dem Magen. Nur ganz knapp überlebte er die Tortur.
Als Xinxin von ihren Familienangehörigen von der Verfolgung hörte, der ihr Vater im Gefängnis ausgesetzt war, weinte sie oft. Wenn sie schulfrei hatte, bat sie ihre Mutter, sie nach Tangshan zu bringen, um ihren Vater sehen zu können. Doch immer wenn sie dort hingingen, wurde ihnen nicht erlaubt, ihn zu besuchen, unter dem Vorwand, dass Liu Yongwang die „Umerziehung“ verweigere. Das Gefängnis hatte Liu Yongwang in ein spezielles „Gefängnis innerhalb des Gefängnisses“ eingeschlossen und verfolgte ihn dort noch brutaler.
Im obersten Stockwerk des Jimu Gefängnisses gab es eine Tür mit einem Hinweisschild: „Niemandem ist der Zutritt ohne Zustimmung des Personals erlaubt“. Dies war das „Gefängnis innerhalb des Gefängnisses“, das die Wächter dazu benutzten, um Liu Yongwang besonders zu quälen. Liu Yongwang war ab April 2007 darin eingesperrt. Der Teamleiter Zheng Yajun wählte sich speziell einige starke und grausame Gefangene aus. Jeden Tag wurden sechs von ihnen in den Raum geschickt, in dem Liu Yongwang eingesperrt war, um ihn zu beobachten. In der Absicht, Liu Yongwangs Willen zu brechen, stachelten die Polizisten diese Gefangenen dazu an, ihren nach langem Gefängnisaufenthalt entstandenen Frust an Liu Yongwang abzureagieren.
Die Gefangenen folterten Liu Yongwang jeden Tag vor dem Abendessen. Sie stülpten ihm eine Pappschachtel über den Kopf. Dann umringten ihn sechs Leute, schubsten ihn und schlugen auf ihn ein, sodass er zwischen ihnen abprallte, wie ein Volleyball. Unterdessen sprachen sie in übelster Weise von Liu Yongwangs Eltern.
Während sie Liu Yongwang zwangsernährten, machten sie Späße über ihn. Sie argumentierten darüber, wie sie den Schlauch in Liu Yongwangs Körper einführen könnten, und versuchten, dies so brutal wie möglich zu tun, ohne im Geringsten auf sein Leben Rücksicht zu nehmen. Innerhalb weniger Monate schlugen sie Liu Yongwang dreimal bewusstlos. Einmal war er zehn Minuten bewusstlos, doch die Gefangenen machten immer noch Witze über ihn.
Wenn Liu Yongwang auf die Toilette ging, erlaubten sie ihm nicht, Toilettenpapier zu benutzen und zwangen ihn, sich mit der Hand zu reinigen. Sie legten auch fest, dass Liu Yongwang ohne Ausnahme nur zu bestimmten Zeiten auf die Toilette zu gehen hatte. Wenn es vorkam, dass er sich außerhalb dieser Zeiten erleichtern musste, erlaubten sie ihm dies nicht. Stattdessen fielen sie über ihn her und schnürten ihn zusammen, bis er sich auf einem Stuhl oder im Bett in die Hosen erleichterte.
Einmal im Dezember 2007 musste Liu Yongwang 20 Minuten früher als erlaubt auf die Toilette. Die Gefangenen merkten, dass er sich bemühte, seine Hosen nicht zu beschmutzen. Sofort kamen sie herbei und zwangen ihn, sich einzunässen.
Herr Liu litt auch unter schweren Muskelkrämpfen in den Beinen und unter Ödemen; er hatte überall Verletzungen an den Fußgelenken. Mit sadistischem Vergnügen an Herrn Lius Schmerzen pressten die Insassen auf seinen geschwollenen Körper und gaben vor, ihn zu massieren. Aufgrund seiner Ödeme platzte seine Haut auf. Einmal rieben die Insassen ein 10 cm großes Stück Haut von seinem Bein ab und ein 5 cm langes Stück Haut von seiner Nase. An einem anderen Tag drückten ihn sechs Insassen nieder und masturbierten ihn dreimal gewaltsam.
Im Winter 2007 war es eisig kalt. Während der Nacht öffneten die Gefangenen alle Fenster im Gefängnisraum und ließen den eisigen Wind hindurch wehen. Dann zwangen sie Liu Yongwang, nur dünn bekleidet im Wind zu stehen, um sich zu erleichtern. Die Gefangenen gaben an, dass dies die „Gefrierfolter“ sei, die sie sich ausgedacht hätten. Jedes Mal zwangen sie Liu Yongwang, eine halbe Stunde lang in der Kälte zu stehen. Schon bald danach weckten sie ihn erneut, um dies zu wiederholen. Dies geschah jede Nacht mehrere Male. Sie folterten Liu Yongwang auf diese Weise, mit der Absicht, ihn schließlich zu Tode zu foltern.
Liu Yongwang setzte sein Leben ein, um zu appellieren und das Gewissen der Menschen aufzurütteln
Liu Yongwang wurde in diesem schrecklichen „Gefängnis innerhalb des Gefängnisses” acht Monate lang gefoltert. Die Polizisten und Gefangenen wunderten sich sehr, dass Liu Yongwang so lange überlebte. Manchmal sah er fast wie tot aus, doch jedes Mal kam er wieder zu sich. Sooft er wieder zu sich kam, erklärte er den Gefangenen und Wächtern ganz deutlich: „Falun Gong ist richtig. Wir werden von der KPCh verfolgt. Ihr habt das Gesetz gebrochen und ich werde appellieren und von euren Verbrechen berichten.“ Die Gefängniswachen mussten Liu Yongwang in das normale Gefängnis zurückbringen. Danach begann er, Briefe an verschiedene Abteilungen des Gefängnisses zu schreiben, um die Wärter und Gefangenen, die ihn gnadenlos verfolgt hatten, zu identifizieren und anzuklagen.
Ein Foto von Liu Yongwang nach zwei Jahren Hungerstreik, unfähig zu gehen (Im Jahr 2008 aufgenommenes Foto. Auf dem oberen Foto ist die Person, die getragen wird, Liu Yongwang) |
„Großartiger Papa“
Weil Liu Yongwang im Gefängnis ständig gegen die Verfolgung protestierte und weil seine Familienangehörigen sich ständig bemühten, die Außenwelt zu informieren, erhielten sie die Beachtung und Zuwendung von Menschen auf der ganzen Welt und das Jidong Gefängnis musste Liu Yongwangs Familienangehörigen das Besuchsrecht wieder gewähren. Im Winter 2008 nahm Xinxin die Winterferien wahr, um zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Großvater, ihren Vater zu besuchen. Schließlich durfte sie ihren Vater sehen. Er war die meiste Zeit seit ihrer Geburt im Gefängnis und sie waren insgesamt nicht einmal drei Jahre zusammen gewesen. Als sie sah, wie schwach ihr Vater war und um wie viel älter er aussah als die Väter ihrer Freunde und Freundinnen, konnte sie nur noch weinen. Gleichzeitig jedoch war sie auch sehr stolz auf ihren Vater, weil sein Glaube sehr stark war.
Sie stellte ihrem Vater viele Fragen. Er beantwortete diese sehr ehrlich und sie hatte das Gefühl, geistig mit ihrem Vater verbunden zu sein. Als sie wieder nach Hause kamen, fragte ihre Mutter sie: „Wie denkst du über deinen Vater? Welche Tugenden hat er?“ Sie antwortete: „Papa ist klug, stark und hat Sinn für Humor.“ Ihrer Meinung nach war ihr Vater ein Held.
Später schrieb Xinxin einen Brief an ihren Vater. Sie faltete den Brief in Form eines Herzens und sagte zu ihrer Mama, dass diese ihn nicht öffnen dürfe. Ihre Mama befürchtete jedoch, dass sie etwas geschrieben haben könnte, das sich nachteilig für ihren Vater auswirken könnte. Und so öffnete sie den Brief heimlich. Der Brief trug die Anrede: „Mein großartiger Papa“.
Ja, wirklich, Xinxin nannte ihn „Mein großartiger Papa”. Wie werden zukünftige Generationen auf Liu Yongwang und seine Mitpraktizierenden blicken, nachdem diese solch unbeschreiblichen Kummer erlitten haben? Der Brief von Xinxin drückt so viel aus.
Xinxins Brief wird, soweit es ihre Studien und ihr Leben betrifft, im Folgenden wiedergegeben:
Mein großartiger Papa,
wie geht es dir? Wie geht es dir gesundheitlich?
Wann kommst du wieder nach Hause? Gerade jetzt habe ich immer mehr Hausaufgaben. Auf einige meiner Mathematikprobleme hat nicht einmal mehr Mama Antworten. Bitte komm doch sobald wie möglich zurück, damit du mich unterrichten kannst! Mama ist mehr und mehr beschäftigt und es wird immer härter für sie. Sie kann mittags nicht nach Hause kommen. Ich kann nur am kleinen Esstisch mein Essen zu mir nehmen. Abends muss Mama manchmal ausgehen, um einige Dinge zu erledigen. Der Kurs, an dem ich teilnehme, um Zitherspielen zu lernen, kostet eine Menge Geld. Ich habe vor, meinen Gesangsunterricht abzubrechen und nur noch den Zitherunterricht zu besuchen, um die Belastung für Mama zu reduzieren.
Beigefügt ist eine Auszeichnung, die ich für dieses Semester bekommen habe. Wirf bitte einen Blick hinein.
Ich träume so oft von dir und auch davon, wie unsere Familie wieder zusammen ist. Papa, bitte komm sobald wie möglich nach Hause zurück!
Mein Wunsch ist, wieder mit dir zusammen zu sein, lieber Papa!
Mai 2010
Postscript
Nachdem Liu Yongwang schließlich Familienbesuche empfangen durfte, konnte er die Informationen, die er im Gefängnis bezüglich seiner Verfolgung selbst geschrieben hatte, seiner Frau übergeben. Der Brief enthüllte die blutige Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh - Nachrichten, die normalerweise blockiert und durch Lügen der KPCh verheimlicht werden. Weil seine Familie über die Praktiken der KPCh fassungslos und aufgebracht war, beauftragte sie den Menschenrechtsanwalt Herrn Cheng Hai und andere. Am 04. August 2010 akzeptierten Anwalt Cheng Hai aus Peking und Anwalt Li Lun aus der Provinz Hebei ein Ersuchen von Liu Yongwangs Familie und suchten das Jidong Gefängnis auf, um Liu Yongwang zu treffen. Nach vielen Versuchen trafen sie sich schließlich mit Liu Yongwang. Er umging die Körperuntersuchung durch die Wächter und übergab erfolgreich die Materialien, die er für die Anwälte geschrieben hatte. Er bat die Anwälte, ihn zu vertreten und offiziell das Personal des Jidong Gefängnisses und des Zwangsarbeitslagers der Stadt Baoding anzuklagen, weil er brutal gefoltert und verfolgt worden war. Gemäß der Situation nahestehender Quellen sind hochrangige KPCh-Beamte äußerst wütend und setzen ihre Macht ein, um den Anwälten zu drohen; sie versuchen alles, um den normalen Ablauf des legalen Verfahrens zu stören und aufzuhalten.
Wir wenden uns an alle Menschen auf der Welt, der Notlage dieser Familie Beachtung zu schenken und Herrn Liu Yongwang sobald wie möglich, aus dem Gefängnis zu retten.
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http://www.clearwisdom.net/html/articles/2010/10/25/121018.html