(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Gai Xiulong kommt aus dem Dorf Tananpo, Großgemeinde Jiangtuan, Stadt Laiyang, Provinz Shandong. Während der Olympischen Spiele 2008 konfrontierte er Agenten des „Büro 610“, nachdem sie seinen Verwandten rechtswidrig festgenommen hatten. Daraufhin wurde er festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis Laiyang gebracht, wo man ihn bestialisch folterte, bis er Blut erbrach und dem Tode nahe war. Die Wärter befahlen dann seinem Vater, der in einer anderen Zelle gequält worden war, ihn in das Büro des Untersuchungsgefängnisses zu tragen. Die Beamten stießen am Ende Vater und Sohn vor das Eingangstor hinaus. Gai Xiulongs Vater war über sechzig Jahre alt und von den brutalen Folterungen geschwächt, musste jedoch seinen schwerkranken Sohn auf dem Rücken nach Hause tragen.
Täuschung und rechtswidrige Verhaftung
Vor den Olympischen Spielen verhafteten Agenten des „Büro 610“ der städtischen Polizeibehörde Laiyang am 4. August 2008 um 10:30 Uhr zusammen mit 20 Beamten aus der Polizeiwache Jiangtuan Gai Guangqi, den Bruder von Gai Xiulongs Vater. Dies geschah, als er in seinem eigenen Laden arbeitete. Sie raubten das Geschäft aus und stahlen Bargeld, Falun Gong-Bücher, mehrere MP3-Player, Aufnahmegeräte und andere private Besitzgegenstände. Dann nahmen sie Herrn Gai mit in das Untersuchungsgefängnis Laiyang.
Untersuchungsgefängnis Laiyang |
Herrn Gai Guangqis Frau, seine Schwestern, seine beiden Brüder, sein Schwager, sein Neffe, Gai Xiulong und zwei Freunde gingen alle in die Staatssicherheitsabteilung Laiyang und das „Büro 610“. Sie konfrontieren Wei Haibo, der Gai Guangqi verhaftet hatte und forderten dessen Freilassung. Wei Haibo sagte zu ihnen: „Wenn ihr dieses Problem lösen wollt, dann steigt ins Polizeiauto und wir werden einen geeigneteren Ort finden, wo wir reden können.” Gai Xiulong, der von den Beamten umringt war, erkannte, dass es eine Falle war und weigerte sich in das Auto zu steigen. Die Polizisten legten ihm Handschellen an, warfen ihn zusammen mit anderen aus der Gruppe in das Auto. Nur Gai Guangqis Schwager entkam sicher. Die Beamten fuhren in die Wache in der Wenhua Straße. Gai Guangqis jüngerer Bruder sprang aus dem vierten Stock und entkam.
Die Beamten Wei Haibo, Liu Peng und andere aus der Polizeiwache Wenhua Straße brachten am gleichen Tag zwischen 15:00 und 16:00 Uhr sechs Familienmitglieder von Gai Guangqi in das Untersuchungsgefängnis Laiyang.
Folter
Als die Familie zuerst in das Büro des Untersuchungsgefängnisses gebracht wurde, schlug ein Wärter mehrmals Gai Guangsheng, dem älteren Bruder von Gai Guangqi, ins Gesicht. Er rief ein paar bewaffnete Polizisten herbei und zusammen stießen sie ihn zu Boden, obwohl er über 60 Jahre alt war. Sie traten auf seinen Hals und stießen mit den Stiefeln in sein Gesicht. Dieses wurde rasch ganz schwarz und blau und Blut quoll aus seinem Gesicht und aus seinen Händen, was seine Kleidung und den Boden befleckte. Sie behielten alle privaten Gegenstände von ihm und von anderen Familienmitgliedern und nahmen sich alles Bargeld, dass Gai Guangsheng bei sich hatte, das mehr als 1.000 Yuan war.
Gai Guangshengs Sohn, Gai Xiulong, wurde in die Zelle Nr. 18 eingesperrt. Auf Anweisung des Leiters des Untersuchungsgefängnisses, zerrte ihn ein Ober-Häftling am Kragen zu einem metallenen Gatter neben dem Ort, wo die Häftlinge sich bewegen durften. Mehre Häftlinge kamen herbei und brachten ihn zum sogenannten Totenbett. Sie legten ihm Hand- und Fußfesseln an, banden seine Arme mit Metallketten an das Bett und verschlossen sie. Er lag mit dem Kopf nach oben. Sie wanden die Ketten drei Mal um seine Arme und zogen sie fest. Er verlor bald das ganze Gefühl in seinen Armen. Sie verbanden dann die Handschellen und Fußketten mit einer Metallkette. Dadurch hängt der Körper des Opfers oft in der Luft (siehe unten: Foto einer Nachstellung) Darüber hinaus ist das Bett an einem Ende höher als an dem anderen Ende, so dass der Kopf des Opfers niedriger liegt als seine Beine und Füße. Das führt zu Schwindelgefühl und manchmal zu Bewusstlosigkeit. Zuerst schwillt das Gesicht an und das Opfer hat Schwierigkeiten beim Atmen. Nach einiger Zeit zucken die Wadenmuskeln des Opfers und Verstopfung folgt. Seine Rückenmuskeln eitern und er hat ein Gefühl, als ob seine Brust, sein Rücken und sein Gesäß zerreißen. Gai Xiulong war ungefähr zehn Tage hintereinander auf das Totenbett gefesselt und wurde nur herunter genommen zu den Zeiten, an denen man ihn einer grausamen Zwangsernährung unterzog.
Nachstellung der Totenbett-Folterung
Gai Xiulong trat während seiner 14-tägigen Haft in Hungerstreik. Als er nach der zweiten Zwangsernährung wieder in die Zelle zurückgebracht wurde, befahlen die Wärter der Zelle Nr. 18 zwei Häftlingen, seine Armen mit einer Metallkette wieder bewegungsunfähig zu machen und so eng wie möglich festzuzurren. Seine Arme wurden abgedrosselt, bluteten und wurden taub. Dann machten sie die Kette noch enger, die die Handschellen und Fußfesseln miteinander verband. Diese Folter dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht. Auch Gai Guangsheng, Guangqis Bruder, wurde fünf Tage und Nächte lang auf das Totenbett gebunden. Damals waren 14 Häftlinge in der Zelle eingesperrt. Die Beamten erlaubten ihnen allen, die Falun Gong-Praktizierenden zu quälen, Je brutaler sie vorgingen, umso mehr wurden sie belohnt, beispielsweise mit einer Verkürzung ihrer Haftzeit.
Der Häftlingschef Zhang Yudi und der Häftling Xu Shikuan verbrannten Gai Xiulongs rechten Fuß mit Zigaretten. Xu Shikuan steckte auch eine angezündete Zigarette zwischen den großen Zeh und den nächsten Zeh von Gai Xiulongs rechten Fuß, bis die Zigarette abgebrannt war. Andere Häftlinge schlugen mit harten Gegenständen an Gummibändern auf seine Zehennägel ein und stießen mit Stricknadeln zu. Ein Häftling zerkratzte und öffnete die Haut an Gai Xiulongs linkem Arm, indem er mit einer Nadel hin und her kratzte und dann noch gesalzenes Gemüse in die Wunden legte. Er rieb Knoblauch in Gai Xiulongs Augen, damit diesem die Tränen kamen. Aufgrund der Brutalität hatte Gai Xiulong Schwierigkeiten beim Urinieren und musste Meldung machen, damit er eine Erlaubnis bekam, um die Toilette aufsuchen zu dürfen. Gai Xiulong weigerte sich, den entwürdigenden Anordnungen Folge zu leisten und durfte dann die Toilette nicht mehr benutzen. Manchmal wurde er bestialisch zusammengeschlagen und zu Boden gestoßen, wobei dann die Beamten auf seinen Mund einstießen. Einmal musste er seine Notdurft in seiner Kleidung verrichten.
Eines Tages befahl ein Wärter einem ungefähr 60 Jahre alten Häftling mit Spitznamen Lao Men zwei Finger in die Nasenlöcher von Gai Xiulong zu stecken und dann daran seinen gesamten Körper hochzuziehen. Seine Nasenlöcher rissen und auf seinem gesamten Gesicht war Blut überall. An diesem Nachmittag brachten sie Gai Xiulong in eine leere Zelle und wollten ihm eine intravenöse Infusion geben. Er wollte nicht kooperieren, wehrte sich und wurde brutal gequält. Die Beamten brachten ihn dann in das Zentralkrankenhaus Laiyang und wollten ihm Blut abnehmen. Weil er nach diesen langzeitigen Misshandlungen so schwach war, konnten sie kein Blut bekommen, trotzdem sie es mehrmals versuchten. So brachten sie ihn zurück in das Untersuchungsgefängnis.
Der Chefhäftling von Zelle Nr. 18 schlug Gai Xiulong viele Male mit den Schuhen ins Gesicht und stieß mit den Füßen an seinen Mund bis Blut aus seinem Gesicht strömte.
Zwangsernährung mit Drogen
Die Beamten des Untersuchungsgefängnisses unterzogen Gai Xiulong viele Male in der Psychiatrischen Klinik Laiyang einer Zwangsernährung.
Die städtische Psychiatrische Klinik Laiyang. Auf dem Schild vorne heißt es: Psychiatrisches Drogentherapiekrankenhaus der Stadt Yantai. |
Viele Falun Gong-Praktizierende wurden im vierten Stock dieses Krankenhausgebäudes festgehalten. |
Auf dem Weg zur ersten Zwangsernährung steckten die Beamten Gai Xiulong, der in eine Decke gehüllt war, in ein Fahrzeug mit zwei bewaffneten Polizisten und vier Häftlingen. Ein anderes Fahrzeug transportierte außerdem Wärter und Beamte zu dieser Psychiatrischen Klinik. In der Klinik standen mehrere Ärzte bereit, um die Zwangsernährung durchzuführen. Zwei bewaffnete Polizisten bewachten die Tür, während ihn vier Häftlinge niederdrückten, obwohl er bereits mit Hand- und Fußschellen gefesselt war. Die Beamten des Untersuchungsgefängnisses stießen seinen Kopf und seine Brust nach unten, während eine junge Ärztin mit der Zwangsernährung begann. Eigenartigerweise konnte sie überhaupt nichts in seinen Mund einflößen, so sehr sie sich auch bemühte. Der Versuch wurde dann hastig beendet.
Bei der nächsten Zwangsernährung führte eine ältere Ärztin den Ernährungsschlauch durch die Nasenlöcher in Gai Xiulongs Mund und sagte dann: „Oh, falscher Platz.” Sie nahm dann den Schlauch wieder heraus und wiederholte diesen Vorgang mehrmals, bevor sie den Schlauch korrekt platzierte. Danach zog sie wieder den Schlauch heraus. Magensäure an dem Schlauch gelangte in Gai Xiulongs Mund. Nachdem sie ihn in das Untersuchungsgefängnis zurückgebracht hatten und er sich immer noch weigerte, etwas zu essen, führten die Wärter eine Zwangsernährung mit einem langen Kochlöffel und einem Trichter durch, den sie in seinen Mund steckten.
Dann banden sie ihn wieder auf das Totenbett. Sein Mund eiterte von der bei jeder Ernährung ausgetretenen Magensäure. Es besteht der Verdacht, dass in die Nährlösung Drogen gemischt wurden, die auch zum Eitern beitrugen. Eine dicke Schicht einer bitteren Substanz entstand auf seiner Zunge und er stumpfte geistig ganz ab.
Ungefähr zehn Tage später wurde der 30 Jahre alte Gai Xiulong bewusstlos. Die Wärter brachten ihn ins Freie vor dem Untersuchungsgefängnis. Die Beamten des Untersuchungsgefängnisses und Wei Haibo, der Agent des „Büros 610“, kamen herbei und eilten mit ihm in das Krankenhaus der Krankenpflegeschule Laiyang zur Sauerstoff-Behandlung und Drogeninfusion mit vier oder fünf Flaschen auf einmal. Als sie ihn in dieser Nacht zurück in das Untersuchungsgefängnis brachten, konnte Gai Xiulong wegen der starken Drogendosen überhaupt nicht mehr urinieren. Er konnte seinen Mund nicht schließen, der ganz trocken war und einen bitteren Geschmack hatte. Seine Zunge war mit einer dicken Schaumschicht bedeckt und er zitterte unkontrollierbar.
Die Wärter befahlen Gai Xiulongs Vater, der in einer anderen Zelle gequält wurde, ihn in das Büro zu tragen. Erst als jeder dachte, dass Gai Xiulong sterben würde, stießen die Beamten Vater und Sohn zur Tür hinaus, damit Gai Xiulong woanders sterben würde und nicht dort.
Als der Vater Gai Xiulong an diesem Nachmittag nach Hause trug, waren seine Nachbarn schockiert. Sein Gesicht war ganz bleich, er war mit Wunden übersät und seine Muskeln waren geschwunden. Seine Augen starrten vor sich hin, sein Gesicht war schlimm entstellt und geschwollen und auf seinem Gesäß befanden sich schlimme Eitergeschwüre. Sie konnten kaum glauben, dass er nur zwei Wochen in Haft gewesen war. Er hatte anormal viel Durst, als er anfangs zu Hause war und trank Unmengen von Wasser – ungefähr 15 Liter innerhalb von zwei Tagen. Er isst eine Wassermelone und trinkt zwei bis drei Kartons Milch am Tag. Oft hat er Schmerzen im Unterleib und vermeidet jegliche größere Bewegung, da sie unerträgliche Schmerzen verursacht.