(Minghui.de) Grüße an den Meister, Grüße an die Mitpraktizierenden!
1. Die von den alten Mächten arrangierte Verfolgung verneinen
Ich wurde zu Beginn des Jahres 2007 inhaftiert. Als ich nach innen schaute, fand ich viele Eigensinne, wie das Festhalten an meinem Selbst und die Mentalität, eine Aufgabe perfekt erfüllen zu wollen. Ich erkannte, dass ich das gewissenhafte Erledigen von Aufgaben schon für Kultivierung gehalten hatte. Mir wurde auch klar, dass zu allen Zeiten, in denen ich schon verfolgt worden war, die Ursache immer darin bestanden hatte, dass sich viele menschliche Gedanken in mir ausgebreitet hatten und dass meine Eigensinne stark geworden waren. Ich hatte Lücken gelassen, die die alten Mächte hatten ausnutzen können. Es war nicht so, wie andere Praktizierende sagten – dass sie verfolgt wurden, weil die alten Mächte sich fürchteten. In Wahrheit bekommen die alten Mächte Angst, wenn wir das Fa bestätigen. Sie wagen es aber nicht, Praktizierende wahllos zu verfolgen. Normalerweise können wir nur dann verfolgt werden, wenn wir Eigensinne haben, die von den alten Mächten ausgenutzt werden.
Ich habe die rechtswidrigen Verhaftungen nie anerkannt, immer Bittgesuche eingelegt und die Verfolger angeklagt, dass sie die Gesetze verletzen würden. Als Polizeibeamte und Angestellte des „Büro 610“ die Verantwortung von sich wiesen und sagten, sie hätten einfach ihre Aufgabe erfüllt, sie hätten nicht entschieden, wer ins Gefängnis kommen sollte, oder sie hätten nichts davon gewusst, dann fragte ich sie, warum sich Mörder, Drogendealer und Diebe im Gefängnis befinden würden - sie denken ja auch, was sie getan hätten, sei „ihr Job“. Ich erklärte ihnen, dass sie sich gegen die moralischen Maßstäbe der Menschen stellen würden. Praktizierende wurden unrechtmäßig verhaftet, weil die Zuständigen die Interessen des totalitären Regimes schützen wollen und weil diejenigen, die ihre Befehle ausführen, gegen ihr eigenes Gewissen schlechte Taten begehen. Auf diese Weise können sie ihre Verantwortung zwar leugnen, in Wirklichkeit unterscheiden sie sich aber nicht von Verbrechern.
2. Standhaft aufrichtige Gedanken aussenden und die Übungen machen
Aufrichtige Gedanken auszusenden und die Übungen zu praktizieren, waren gute Möglichkeiten, während meiner Gefangenschaft das Fa zu bestätigen. Ich schämte mich dafür, dass ich zu Hause für gewöhnlich nicht alle fünf Übungen hatte machen können. Im Gefängnis praktizierte ich sie regelmäßig.
Die Aufseher versuchten, mich mit falschen und häretischen Argumenten zu überreden. Sie sagten, dass mein Fall sehr ernst sei, dass darüber ein Aktenstapel von beachtlicher Höhe existiere und dass man mich zu mehreren Jahren Gefangenschaft verurteilen wolle. Das Polizeiministerium sandte einige Male Beamte, die mich verhören sollten. Ich reinigte meine Gedanken jeden Tag, um mich vor allen irrationalen Gedanken zu schützen. Ich rezitierte das Fa des Meisters, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken, und hatte festes Vertrauen in den Meister. Ich machte die Beamten darauf aufmerksam, dass das, was ich getan hatte, rechtmäßig sei, dass ich kein Gesetz verletzt hätte und dass die Akten, die mich belasten würden, nur Lügen und Verleumdungen enthalten würden. Ich forderte sie auf, ihre „Beweise“ der Öffentlichkeit und den Regierungsbeamten auf allen Ebenen vorzustellen, und ließ sie darüber urteilen, wer schuldig sei. Ich sagte ihnen auch, dass ich für meinen Mut sogar Belohnung verdienen würde.
In den Tagen nach meiner Festnahme arbeitete ich daran, die Verfolger vor Gericht zu bringen, und ich schrieb Beschwerdebriefe gegen meine Inhaftierung. Mein eigentliches Ziel war, die Gelegenheit zu nutzen, um die Tatsachen der Verfolgung an die Öffentlichkeit zu bringen, Menschen zu erretten und die bösartigen Faktoren zu zwingen, die Verfolgung zu reduzieren.
3. Jedem, dem ich begegne, die wahren Umstände erzählen
Als Praktizierender sollte ich in Schwierigkeiten nicht aufgeben, sondern das Fa überall bestätigen und niemals in irgendeiner Weise mit den Verfolgern zusammenarbeiten. Ich nutzte jede Gelegenheit, den Menschen, denen ich begegnete, die wahren Umstände zu erklären, auch denen, die sich an der Verfolgung beteiligten.
Diesmal verhafteten sie mich im Geheimen und brachten mich zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung, die ich noch nicht kannte. Sie tauschten die Wachen häufig aus, was mir die Möglichkeit gab, ihnen allen die wahren Hintergründe zu erklären. Am Anfang hatte ein junger Aufseher, der aussah wie ein Stadtbewohner, den Auftrag, mich zu beobachten. Wann immer ich Zeit hatte, erklärte ich ihm die Wahrheit. Ich sprach mit ihm über die Unterdrückung von Falun Gong in der Vergangenheit, die Gewalt, die ich selbst erlebt hatte und über die Aktionen von Verfolgung, die er in seiner Dienstzeit miterlebt hatte. Ich befragte ihn nach seinen Gedanken, nachdem er all diese Vorgehensweisen gesehen hatte, die das Gesetz verletzten. Ich berichtete auch von den „Neun Kommentaren über die Kommunistische Partei“ und darüber, wie die die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Menschen massenweise verfolge. Er sagte, ich solle die guten Seiten der Partei sehen. Darauf fragte ich, ob man die KPCh etwa nicht zur Verantwortung ziehen solle, wo sie doch so viele Verbrechen begangen habe. Ich brachte auch seinen Status als Spezialagenten zur Sprache und er gestand sich voll Bitterkeit ein, dass er durch Lügen vergiftet worden war. Daraufhin fuhr ich fort, ihm barmherzig die wahren Geschehnisse zu erklären.
Einige Tage später wurde er von einem etwas älteren Beamten abgelöst. An seinem Ledergürtel erkannte ich, dass er von der Polizeistation kam. Er sah sehr freundlich aus und jedes Mal, wenn er mit mir sprach, hantierte er mit irgendetwas in seiner Tasche. Ich dachte, dass es sich um ein Aufnahmegerät handelte. Er wollte von uns Informationen über das Personal erhalten. Er stellte sehr viele Fragen, z.B., wie ich aufrichtige Gedanken aussende und warum es organisierte Falun Gong-Gruppen gebe. Ich erklärte ihm, dass es gar keine Organisation gebe, dass Falun Gong Praktizierende sich aus eigenem Antrieb treffen würden und dass es doch in diesen Zeiten in China auch viele spontane Treffen von anderen Gruppen gegeben habe. Dann sprach ich davon, dass die Verfolgung von Falun Gong sich nur auf Lügen und Verleumdungen und auf die Taktiken, die in politischen Bewegungen verwendet wurden, stütze. Warum würde eine Gruppe von gutwilligen Praktizierenden als Böse denunziert? Außerdem stehe es doch in niemandes Macht, darüber zu bestimmen, was in Wirklichkeit aufrichtig und was bösartig ist.
4. Aufrichtige Gedanken und aufrichtiges Verhalten
Danach wurde ich in eine andere Gehirnwäscheeinrichtung überstellt. Zu Beginn schlich sich bei mir Nachlässigkeit ein. Ich dachte: „Es ist ihnen nicht gelungen, mich zu verurteilen, also kann ich mich jetzt ein bisschen erholen.“ Obwohl ich die Gehirnwäsche verneinte, nahm ich sie aber in Wahrheit doch an, denn ich dachte, dass ich an diesem Ort bleiben könne. Meine Familie fand heraus, wo ich eingesperrt war, und besuchte mich oft. Sie baten einflussreiche Personen um meine Freilassung. Mitpraktizierende sendeten aufrichtige Gedanken für mich aus. Das erschreckte nicht nur die Übeltäter, sondern weckte auch mich auf. Ich schämte mich. Mitpraktizierende riskierten ihr Leben, um mich zu retten, aber ich selbst bemühte mich nicht um mehr eigene Entschlossenheit. Daraufhin wurde ich schnell wieder klar und begann, die fünf Übungen zu praktizieren, aufrichtige Gedanken auszusenden und das Fa zu rezitieren.
Zu dieser Zeit gaben mir die Aufseher nichts zum Schreiben und ließen mich weder Zeitungen lesen noch die Nachrichten im Radio hören. Manchmal rollte ich eine alte Zeitung zu einem Stock zusammen, den ich in Tee tauchte. Damit schrieb ich an die Wand: „Falun Dafa ist gut! Der Himmel wird die KPCh vernichten!“ Dann mussten sich die Wachen Notizen machen und darüber berichten.
Wenige Tage später schickte ich einen Anklagebrief sowie einen Artikel über das „Büro 610“ und die Gehirnwäscheeinrichtung an die Minghui-Website. Der Leiter des „Büro 610“ war sehr verärgert und kam mit Beamten der Abteilung für innere Sicherheit, um herauszufinden, wer diese Anklage verfasst hatte. Ich weigerte mich, ihre Fragen zu beantworten. Sie verdächtigten mich, es getan zu haben und versuchten, das Internet zu sperren, um zu verhindern, dass ich irgendwelche Nachrichten nach draußen sendete.
Als ich erfuhr, dass der von der Partei beorderte Sekretär dieser Stadt kommen wollte, um die Gehirnwäscheeinrichtung zu inspizieren, bereitete ich mich darauf vor, über die Verfolgung zu berichten. Andere Praktizierende ermutigten mich auch dazu, also begann ich, aufrichtige Gedanken für dieses Vorhaben auszusenden. Der Sekretär kam in Begleitung von leitenden Mitgliedern der Polizei, dem obersten Inspektor für gerichtliche Angelegenheiten und Beamten des Gerichts. Der Beamte des „Büro 610“ brachte alle Falun Gong Praktizierenden in einen Raum, wo sie lernen sollten. Ich aber sperrte mich, ohne dass er es merkte, selbst in einem anderen Raum ein. Dort sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Schließlich betrat der Sekretär dieses Zimmer. Der Leiter des „Büro 610“ stellte sich vor mich hin und machte zwei Wächter mit dem Sekretär bekannt. Danach wollte er weiter gehen, doch ich warf ein, dass ich ein paar Worte zu sagen hätte. Alle Anwesenden waren sprachlos. Ich fragte, warum Gefangene geschlagen und gefoltert würden. Der Sekretär fragte mich, ob ich geschlagen worden sei, und ich bejahte, ich sei einige Male geschlagen worden. Der Leiter des „Büro 610“ rief: „Dieser Kerl ist sehr stur. Er hat die chinesische Regierung angeklagt und sich nicht an die hier geltenden Regeln gehalten.“ Der Sekretär drehte sich um und ging hinaus, er wirkte enttäuscht. Die Aufseher, die mich bewachten, redeten fortwährend davon, dass ich mich nun wirklich in argen Schwierigkeiten befände, aber ich lächelte. Es war nun einmal so, dass diejenigen, die böse Taten begehen, sich sehr vor der Aufdeckung ihrer Verbrechen fürchten. Am Abend erschien der Leiter des „Büros 610“. Alle um mich hatten Angst. Er sagte, dass von mir nichts anderes zu erwarten sei, als dass ich mich immer nur beschwere. Aber er versprach, keine körperlichen Strafen mehr zu vollstrecken und niemanden mehr zu schlagen.
5. Die Anweisungen der Aufseher als Werkzeug zur Verbreitung der Wahrheit nützen
Ende 2007 wurde ich in ein Zwangsarbeitslager geschickt. Ich erinnerte mich immer an die Worte des Meisters:
"Im bösen Wahn verliert nicht den Weg,
haltet die Säuberung als Wegfegen von Schmutz. "
(Li Hongzhi, Der Wille weicht nicht (In einer Gedichtform der Song-Dynastie), 18.9.2005, „Alle Dafa-Jünger auf der Welt und Dafa-Jünger auf dem Festland Chinas: Ein frohes Mondfest!")
Wir erschaffen unsere Umgebung selbst, also sollten wir uns nicht von falschen Erscheinungen täuschen lassen, uns dafür passende Konzepte zurechtlegen, den unrichtigen Zustand aufrechterhalten oder die Verfolgung akzeptieren. Die Verfolgung ist ein Unrecht gegenüber Dafa und eine Schande für die Praktizierenden, wir dürfen daher nichts von alldem anerkennen. Als Praktizierende müssen wir der Verfolgung Widerstand leisten. Einige Praktizierende wollten die Zwangsarbeit verweigern, aber sie dachten, dass die alten Mächte, wenn sie mit Hilfe von aufrichtigen Gedanken aus dem Lager entkommen könnten, ihre Verfolgung noch intensivieren würden und dass sie dann viel Hilfe benötigen würden. Deshalb stützten sie sich immer auf menschliche Methoden und während sie der Verfolgung Widerstand leisteten, war ihr Gesundheitszustand schlecht. Das Ergebnis war, dass sie fortwährend unter Verfolgung zu leiden hatten.
Es war deutlich zu sehen, dass all die Störungen auftauchten, weil es uns nicht gelang, die Verfolgung vollständig zu verneinen, und dass sie dadurch Lücken ließen, die die alten Mächte ausnutzen konnten. Sie nutzten die Lücken, um uns zu behindern. Wenn wir sie absolut nicht anerkennen, haben die alten Mächte keine Lücken, die sie ausnutzen können, und sie werden dann vernichtet.
Als das Zwangsarbeitslager Überwachungskameras in der Zelle aufhängte und damit engen Kontakt zwischen den Büros des Lagers und denen der Arbeitsstätte herstellte, praktizierte ich die Übungen vor den Kameras. Der Mitgefangene, der Aufsichtsdienst hatte, rannte auf mich zu und sagte, ich solle damit aufhören; er sagte auch, dass einige Abteilungsleiter eine Stunde lang im unteren Stock auf mich gewartet hätten. Ich erwiderte, dass ich die Übungen für diese Menschen praktizieren würde. Die Verfolgung habe nun schon so viele Jahre gedauert, es sei sehr schade, dass sie noch immer nicht wüssten, was Falun Gong sei und wie die Übungen praktiziert würden. Schließlich wurden die Überwachungskameras abgeschaltet, weil die Zuständigen Angst hatten, dass auch Leute außerhalb des Zwangsarbeitslagers erfahren konnten, dass ich die Übungen praktizierte.
Während meiner Haft im Zwangsarbeitslager nahm ich nichts an außer einem Bett und einer Essensschale. Ich antwortete nicht auf den Anwesenheitsappell, stellte mich nicht mit den Mitgefangenen in einer Reihe auf, hielt mich nicht an das Regelwerk und akzeptierte die Häftlingsnummer nicht. Ich erklärte täglich die wahren Umstände und schrieb Beschwerdebriefe, lernte das Fa und praktizierte die Übungen. Die meisten Wachen hinderten mich nicht direkt daran, sondern sie stachelten die Mitgefangenen auf, mich zu foltern und zu stören. Ich erklärte meinen Mitgefangenen die Hintergründe und warnte sie sehr ernsthaft, nichts Schlechtes zu tun. Ich versicherte ihnen, dass die Rechte, um die ich kämpfte, auch ihnen zu Gute kommen würden und dass das System der Zwangsarbeitslager illegal sei. Ich bat sie, mich darüber zu informieren, wann immer eine Wache sie anstiften wollte, etwas Böses zu tun, ich würde dann mit ihr sprechen. Sobald einer der Aufseher mir Schwierigkeiten machte, warnte ich ihn, dass ich unter der Verfolgung leiden würde und dass er als Angestellter in diesem Lager die Pflicht habe, meine Anliegen an seine Vorgesetzten weiter zu leiten. Sie mieden mich normalerweise und wenn sie mich erblickten, drehten sie sich um und gaben vor, mich nicht zu sehen.
6. „Falun Dafa ist gut“
In der Nacht vor meiner Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager erklärte mir ein Informationsassistent plötzlich, dass eine Party für mich veranstaltet werde und dass die Aufseher hoffen würden, dass ich von diesem Ort verschwinden und niemals wiederkehren würde. Mitgefangene schlugen vor, ich solle das Lied „Der Platz des Himmlischen Friedens erinnert sich an dich“ singen. Ich antwortete, das sei ein hübsches Lied, das ich aber nicht gut genug kennen würde. Was ich singen könne, sei „Falun Dafa ist gut!“ Ich stellte mich vor den zwei Überwachungskameras auf und begann, „Falun Dafa ist gut!“ zu singen. Darauf hörte ich viele Stimmen „Bravo!“ rufen. Ich sang es noch einmal, da kam noch ein weiterer Bravoruf. Als ich sang „Falun Dafa ist das aufrichtige Fa“, erhoben sich noch mehr zustimmende Rufe. Einige Leute hielten sogar ihre Arme hoch und riefen „Bravo!“ Dann sang ich „Das Buddha-Licht erleuchtet jeden Ort“ und sah, dass viele Menschen vor dem Fenster standen. Der Mitgefangene, der für uns alle verantwortlich war, kam herein und sagte: „Ich werde die Gefangenen aus dem oberen Stock auch zu uns holen. Könntest du das Lied noch einmal singen? Alle sind begeistert!“ Ich sagte, ich werde "Coming for You" singen. Während ich sang, waren ständig Bravorufe zu hören. Ich war sehr bewegt und sah, dass es Hoffnung für diese Leben gab. Andere Praktizierende berichteten, dass sie so etwas wirklich nicht erwartet hätten, und dass die Wirkung so stark wie ein Erdbeben gewesen sei.
7. Warum war ich so lange Zeit inhaftiert?
Ich wurde wieder in eines der Gehirnwäscheeinrichtungen zurück gebracht und die Aufseher waren alle nervös. Sie sagten, dass ich sehr schwierig sei. Einige Angestellte waren ausgetauscht worden. Sie hörten nur, was ich in der Vergangenheit getan hatte, hatten mich aber noch nicht selbst gesehen. Als sie mich nun kennen lernten, fanden sie mich sehr freundlich und liebenswert. Mitgefangene halfen mir, dass ich Briefe von meiner Familie erhalten konnte. Die Briefe waren voller Vorwürfe. Ich sah nach innen, um herauszufinden, welche Probleme ich hatte, dass es möglich gewesen war, mich so lange Zeit einzusperren. 2002 hatte man mich nur wenige Stunden in einer Gehirnwäscheeinrichtung festgehalten, ein zweites Mal nur sechs Tage lang. Dieses Mal war es eine lange Zeit gewesen - ich hatte wohl vergessen, was mir damals geholfen hatte, die Verfolgung zu durchbrechen.
Ich begann, aufrichtige Gedanken auszusenden und bat den Meister um Hilfe. Warum hatten mich die alten Mächte früher nicht ins Gefängnis bringen können? Nach und nach erinnerte ich mich daran, dass der Grund, warum ich innerhalb sehr kurzer Zeit wieder frei gekommen war, darin bestanden hatte, dass ich die Verfolgung vollständig verneint und mich darauf konzentriert hatte, an dem Ort, wo ich mich befand, die schlechten Faktoren zu zerstreuen. Aber diesmal war die Umgebung in der Gehirnwäscheeinrichtung besser gewesen, ich konnte sogar zu Praktizierenden draußen Kontakt aufnehmen – und das führte dazu, dass ich nachließ. Mein Eigensinn auf Gemütlichkeit ließ mich darauf vergessen, die bösartigen Faktoren vollständig zu verneinen.
Also begann ich, aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich dachte, dass der Leiter des „Büro 610“ sehr zu bedauern war. Er beging Verbrechen in solch einem Ausmaß, wie würde seine Zukunft aussehen? Am Tag darauf schmeichelte er mir und alle Menschen rundherum trauten ihren Ohren nicht. Die ersten Tage diskutierten wir, bis wir alle rote Gesichter hatten, aber über Nacht änderte sich alles. Der Leiter des „Büro 610“ sagte: „Ich bewundere deine Courage und dein Wesen, dass du den Tod nicht fürchtest. O.K., du kannst jetzt gehen.“ Das half mir wiederum, mich daran zu erinnern, was 2002 geschehen war: Ich hatte in der Gehirnwäscheeinrichtung dem von der Partei beauftragten Sekretär und dem Leiter des „Büro 610“ die wahren Umstände erklärt und dabei gehofft, dass es ihnen eine gute Zukunft bringen würde, deshalb hatte ich es mit Barmherzigkeit getan. Schließlich hatte dann der Sekretär gesagt: „O.K., mach jetzt keine Schwierigkeiten mehr! Ich habe schon eine Mitteilung an meinen Vorgesetzten geschickt, dass wir dich entlassen werden.“ In der Vergangenheit hatte ich immer an die Standhaftigkeit gedacht und die aufrichtigen Gedanken hatten mir ermöglicht, das Zwangsarbeitslager zu verlassen. Ich hatte immer gedacht, dass Barmherzigkeit mit Feierlichkeit und Würde zusammenhänge, wobei ich den Schwerpunkt immer auf das Feierliche und Würdige gelegt hatte. Das ist das Ergebnis von Anschauungen und vorgefassten Meinungen. Diese Erfahrung lehrt mich die Kraft der Barmherzigkeit. Feierlichkeit und Würde sind nur ihre Begleitung.
Meine Dankbarkeit dem Meister gegenüber ist so groß, dass ich keine Möglichkeit habe, sie zu beschreiben. Alles, was ich dem Meister dafür geben kann, ist, dass ich noch mehr Lebewesen errette und fleißig vorankomme.
Das ist mein persönliches Verständnis. Bitte scheut euch nicht, eure Meinung dazu zu sagen und Unangemessenes zu korrigieren.