(Minghui.de) Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende aus der Provinz Liaoning. Am 20. September 2007 wurde ich von der Inlandssicherheitsabteilung Dalian ins Masanjia Zwangsarbeitslager von Shenyang in der Provinz Liaoning gebracht. Hier wurde ich Zeuge der brutalen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden. Egal zu welcher Zeit, ob Tag oder Nacht, konnte ich die leidvollen Schreie der Praktizierenden während ihrer Folter hören. Die Wachen wendeten alle nur denkbaren Foltermethoden an und unterzogen Praktizierende in bösartiger Art und Weise einer Gehirnwäsche, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.
1. Zwangsarbeit
Ich war unrechtmäßig im Zwangsarbeitslager inhaftiert und wurde dort in der 3. Brigade des Frauenlagers Nr. 2 festgehalten. Auf der Ostseite im dritten Stock des Dachgeschosses befand sich eine winzige Zelle. Zuerst waren es nur zwei Personen und später kamen nochmals zwei dazu. Die Zelle lag im Norden des Gebäudes und jede Nacht war es eisig kalt. Die Fenster auf der einen Seite des Flures waren mit Papier abgedichtet und beklebt. Uns wurde verboten, den 3. Stock zu verlassen und nach unten zu gehen.
Die Wachen zwangen uns von 5.00 Uhr morgens bis ungefähr 21.00 Uhr nachts, manchmal sogar bis 23.00 Uhr, zu arbeiten. Wir mussten die von ihnen vorgegebene „Quote“ erreichen, ansonsten durften wir nicht schlafen gehen. Den Praktizierenden wurde oft nicht erlaubt, die Toilette zu benutzen.
Am 18. Januar 2008 wurde ich in die Brigade Nr. 1 im zweiten Stock gebracht. Aufgrund meiner Kurzsichtigkeit war es mir nicht möglich, Arbeiten zu erledigen, bei denen es auf Feinheiten ankam. Normalerweise trug ich Kontaktlinsen, aber hier konnte ich sie aufgrund des Feinstaubes durch die Baumwollfasern nicht tragen. Meine Sehfähigkeit war stark eingeschränkt. Außerdem litt ich unter Herzbeschwerden und hohem Blutdruck. Als die Wachen sahen, dass ich nicht in der Lage war, diese Arbeiten zu verrichten, versetzten sie mich in die Textilwerkstatt. Hier mussten wir große Stoffbahnen aufrollen. Normalerweise arbeiteten hier immer zwei Personen zusammen, die sich mit vier weiteren Personen im Schichtdienst abwechselten. Allerdings wurde ich nie abgelöst, sondern musste tagsüber ohne Unterbrechung durcharbeiten. Ich war in einer schlechten Verfassung. Ich litt an einem Ödem, hohem Blutdruck, Herzbeschwerden und hatte Blut im Urin.
2. Die Folter
Während meiner Gefangenschaft in Masanjia-Zwangsarbeitslager war ich stark ausgezehrt. Die Ergebnisse eines Elektrokardiogramms waren unnormal und mein Blutdruck war sehr hoch. Ich war so schwach, dass ich nicht arbeiten konnte. Die Werte meines Blutdrucks lagen bei 190/115 mmHg.
Am 31. Juli 2008 weigerte ich mich, ein Untersuchungsdokument zu unterzeichnen. Daraufhin befahl Zhao Guorong den Wachkräften Guan Lin, Zhao Wei, Yang Dan und Guo Lei, drogenabhängige Gefangene von Shenyang, Benxi und anderen Orten anzuheuern. Es kamen dann über 80 Personen, die mich schlugen und auf mich eintraten. Ich erlitt eine Verletzung an den Rippen, so dass ich Mühe hatte, mich nachts hinzulegen. Ich konnte mich nur unter sehr starken Schmerzen ein wenig drehen oder bewegen. In diesem Zustand befahl mir Zhao Guorong, ich solle an einer militärischen Ausbildung teilnehmen. Ich lehnte ab und sagte: "Sie müssen mich schon schlagen, weil ich nicht gehen kann."
Weil ich nicht bereit war, das Dokument zu unterzeichnen, kamen Zhao Guorong, Xiang Kuili und die Gefangenen Zhao Wei und Yang Dan auf mich zu. Sie stießen mich zu Boden, hielten meine Hand fest und zwangen mich zu unterzeichnen.
Am 8. Oktober weigerte ich mich erneut, mit ins Büro zu gehen, um ein Dokument zu unterzeichnen. Drei Gefangene, die die Brigade kontrollierten, zogen mich gewaltsam zum Büro. Ein Wachmann trat mir dreimal in den Rücken, worauf ich in Ohnmacht fiel. Als ich wieder zu mir kam, schrie eine Wächterin: „Warum stirbst du nicht bei einem Schlag und ersparst uns so den Ärger?" Die Wachleute Zhang Chunguang und Zhao Guorong wechselten sich ab, während sie mich mit den Elektroschock-Stäben folterten. Da ich nicht reagierte, glaubten sie, dass sie die Stäbe aufladen müssten. Später sagten sie mir, dass ein Stab beschädigt sei und ich für den Schaden aufkommen müsse. Ein Stab koste zwischen 160 und 170 Yuan. Zhang Chunguang war von dem vielen Schlagen kaputt. Er rollte eine Zeitschrift zusammen und drohte mir, mich aufzuhängen. Sie fesselten mich dann mit Handschellen an ein Heizungsrohr und ließen mich zwölf Stunden hängen. Ich durfte weder essen und noch die Toilette benutzen. Außerdem flößten mir die Wachen irgendeine Medizin ein. Anschließend schmerzte mein rechtes Ohr über einen Monat lang, besonders dann, wenn ich aß.
An diesem Tag weigerten sich viele Praktizierende, das Untersuchungsdokument zu unterzeichnen. Mehrere Dutzend Praktizierende wurden geschlagen, mit Elektroschock-Stäben gefoltert und aufgehängt. Der Praktizierende Qi Zhihong erlitt einen geistigen Zusammenbruch und Zhang Yinglin aus Haicheng wurde der Arm gebrochen.
3. Zwangsarbeit ohne Sicherheitsmaßnahmen
Das Arbeitsklima in der Werkstatt für Baumwollverarbeitung war schrecklich. Obwohl die Winter in Shenyang sehr kalt sind, gab es hier keine Heizung. Die Baumwolle für die Fertigung der Mäntel war schwarz und schmutzig. Die Baumwollverarbeitungsmaschine stand auf den hinteren Beinen. Baumwollstaub trübte die Luft. Wir erhielten pro Monat nur zwei Mal einen Mundschutz.
Das Zwangsarbeitslager profitierte von der Sklavenarbeit der Praktizierenden. Zusätzlich zur Zwangsarbeit wurden die Praktizierenden gequält. Der Praktizierende Xiaoxiang aus Peking wurde von Oktober bis Ende des Jahres gefoltert und hatte Schwierigkeiten mit seiner Atmung. Der Praktizierende Zhang Yinglin aus Haicheng wurde aufgehängt und gefoltert. Der Praktizierende Zhong Shujuan aus Dalian erlitt durch Folter einen Nasenbeinbruch und Prellungen im Gesicht. Mir wurden Handschellen angelegt und ich wurde so lange geschlagen, bis ich zum Schluss kaum noch gehen konnte. Ich litt an Sodbrennen und hohem Blutdruck. Während wir arbeiteten, wurden wir ständig von Tang Wei überwacht. Chunguang aus Zhang forderte Tang Wei auf, den Praktizierenden Zhang Yinglin, der keine Schutzkleidung tragen durfte, zu beobachten. Später wurde die Baumwollverarbeitungswerkstatt geschlossen.
Ich musste in der Werkstatt den Boden fegen und die Toiletten putzen usw. Überall hing der Staub an meiner Kleidung, aber sie erlaubten mir nicht, eine Schutzkleidung zu tragen.
Mitte Mai brachte das Lager die Alten und Schwachen, die nicht arbeiten konnten, zur ehemaligen Jugendbesserungsanstalt in Masanjia. Ich musste auch dorthin. Hier wurden wir in der Großküche und dem Verpackungszentrum eingesetzt und verpackten Schweinefleisch, Hühnerfüße, mit Tee aromatisierte, gekochte Eier und anderes Essen. Die Fenster blieben immer geschlossen und die gesamte Umgebung war unhygienisch. Überall hing Fett und der Badezimmerboden war glitschig. Die Praktizierende Frau Liu Yanqiu aus Benxi rutschte aus und brach sich den Arm. Ende Mai wurde dieses Zentrum geschlossen. Den Grund haben wir nicht erfahren.
Das waren meine Erlebnisse im Masanjia-Arbeitslager. Was ich erlebt habe, war nur ein Teil der Qualen. Die Foltermethoden waren unterschiedlich. Die Wachen und kriminellen Gefangenen verhielten sich allen Praktizierenden gegenüber sehr bösartig.
Meine ursprüngliche Haftzeit von zwei Jahren wurde um 11 Tage verlängert. In der Zeit bis zu meiner Entlassung verlor ich an Gewicht, von ursprünglich fast 90 Kilo bis unter 65 Kilo. Diese Erlebnisse im Masanjia-Arbeitslager werden mir bestimmt immer im Gedächtnis bleiben.