(Minghui.de) Im Jahr 1998 verlegten wir unsere Gruppenübungsstelle zum Osttorplatz. Der Platz ist mehrere tausend Quadratmeter groß und war damals der größte öffentliche Veranstaltungsort in unserer kleinen Stadt.

Historisches Foto: Falun Gong-Praktizierende nehmen an der Gruppenübung teil, um die Praktik zu verbreiten

Viele Menschen trafen sich in den Sommer- und Herbstabenden auf diesem Platz, es gab viele Stände, die Gegrilltes, Früchte und Snacks verkauften. Der Platz war spät nachts relativ schmutzig und allerlei Abfall lag herum.

Die dortigen Falun Gong-Praktizierenden folgten den Lehren von Meister Li, in allen Lebenslagen gute Menschen zu sein und deshalb reinigten wir vor den Morgenübungen den ganzen Platz. Ein Mitpraktizierender übernahm die Organisation, ein anderer Praktizierender kaufte mehrere Besen und brachte sie noch vor Tagesanbruch zum Platz. Zusammen machten wir den großen Platz sauber.

Als die Übungsmusik begann, stellten wir uns ordentlich auf und praktizierten die Übungen. Alle Praktizierenden waren sehr gewissenhaft.

Nach den Übungen kauften sich manche Praktizierende an den Ständen noch etwas Gemüse oder Obst. Wenn die Verkäufer ihnen zu viel Wechselgeld herausgaben, gaben sie es sofort zurück. Einmal kaufte ein Praktizierender einige Früchte und der Verkäufer gab ihm 30 Yuan zu viel heraus. Der Praktizierende gab das Geld umgehend zurück. Die dortigen Händler äußerten sich immer positiv über die Falun Gong-Praktizierenden.

Wenn es im Winter schneite, gingen wir sehr früh zum Platz und räumten mit unseren eigenen Schaufeln und Besen den Schnee weg. Sogar weibliche Praktizierende, die schon über sechzig waren, arbeiteten mit uns zusammen. Danach praktizierten wir alle gemeinsam die Übungen.

Schneeräumen und Abfallbeseitigung gehörte eigentlich zur Aufgabe der Stadtangestellten, aber bis sie ihren Dienst antraten, hatten wir schon alles erledigt. Sie stellten sich dann hin und schauten uns bei den Übungen zu.

Warum haben wir so gehandelt? Weil wir Falun Gong kultivierten! Der Meister lehrte uns, gute Menschen zu sein und noch besser zu werden. Auf diese Weise erhöhte sich unser Charakter und unsere Moral.

Der verunreinigte Platz, den die Besucher hinterließen, wurde durch die Bemühungen der Falun Gong-Praktizierenden sehr schnell sauber. Ein ganz normaler Platz wurde somit ein reines Land einer Gruppe von Praktizierenden.

Manchmal kamen auch Mitpraktizierende aus den umliegenden Dörfern, um mit uns zusammen zu üben und es war eine prachtvolle Szenerie. Sobald die Übungsmusik spielte, standen ungefähr 2000 Menschen ordentlich in Reihen da und praktizierten gemeinsam die Übungen. Das gesamte Umfeld war ruhig und die Musik hallte in meinen Ohren. In diesem harmonischen und barmherzigen Energiefeld fühlten wir uns großartig! Ich finde es sehr schade, dass wir damals nicht mehr Fotos aufgenommen haben.

Wenn Passanten diese große Übungsgruppe sahen, hielten sie an und schauten uns interessiert zu. Ein Bekannter erzählte mir, dass eines Tages während des Übens ein Polizist vorbeigekommen sei und zu ihm sagte: „Es sind hier so viele Menschen versammelt; ich sollte sie beobachten und mich vergewissern, dass sie keine Unruhe stiften.“ Nach einer Weile langweilte er sich und ging weg.

Nach dem 20. Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong zu verfolgen und wir durften uns nicht länger auf diesem Platz treffen. Ein Mitpraktizierender sagte, dass er einmal im Vorbeigehen eine Unterhaltung zwischen den Stadtangestellten mitgehört habe und jemand gesagt habe: „Die KPCh erlaubt den Menschen nicht mehr, Falun Gong zu praktizieren, also wird auch niemand mehr für uns den Platz sauber machen.“

Der Platz wurde in den letzten Jahren mehrmals umgestaltet und sieht jetzt sehr modern aus. Aber ich vermisse immer noch den Platz von damals, als die Praktizierenden dort die Übungen machten, in einem reinen Land.