(Minghui.de) Ich heiße Zhang Lianying. Meine vier Jahre alte Tochter und ich waren am 20. April 2008, an meinem Geburtstag, gerade vor unserem Haus angekommen, als jemand seinen Arm unter meinen Hals klemmte und einen schwarzen Sack über meinen Kopf stülpte. Eier und Schirm, die ich in der Hand hatte, fielen zu Boden und meine Tochter schrie: „Mama!“
Ich wurde die Treppe hinauf geschleift. Jemand öffnete die Tür [zu unserer Wohnung] und mehrere Leute schubsten mich zu Boden und verletzten mir dabei das Gesicht. Der Sack wurde wieder abgenommen. Ich sah, dass mein Mann auf dem Bett festgebunden war, ein schwarzer Sack war über seinen Kopf gestülpt und die Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Mehrere Zivilpolizisten durchwühlten alles. Das Zimmer war völlig durcheinander. Sie nahmen unsere(n) Computer und unsere persönlichen Sachen. Als ich fragte, wer sie seien, antwortete ein Mann mit Brille: „Wir sind die bösartige Polizei.“ Dann wurde ich nach unten geschleift. Es regnete und meine Tochter schrie: „Mama, Mama.” An dem Tag hörte sie auf zu lächeln; als jemand sie später an ihrem Geburtstag fotografierte und ihre Tante sie bat zu lächeln, weinte sie und konnte nicht lächeln.
Mein Mann und ich praktizieren Falun Gong und wir lebten in Peking. Alleine in Peking nahm die Kommunistische Partei vor den Olympischen Spielen 2008 mehr als 500 Praktizierende fest, 10000 waren es landesweit. Mehr als 20 Menschen starben in dieser Zeit in Polizeigewahrsam.
An jenem Tag wurden mein Mann und ich in das Dongcheng Haftzentrum in Peking gebracht. Die Zelle war überfüllt. Eine Frau namens Zhao Yumin erzählte mir, dass fünf Mitglieder ihrer Familie festgenommen worden seien, weil sie Falun Gong praktizierten, darunter auch ihre 80-jährige Mutter und dass ihr ein Jahr altes Kind alleine zurückgelassen worden sei und keiner sich um es kümmern konnte.
Mein Mann und ich wurden bald zu Zwangsarbeit verurteilt. Mein Mann kam am 13. Mai 2008 zunächst in die Zwangsarbeits-Verschickungsabteilung, wo zwölf Polizisten ihn mit elektrischen Schlagstöcken schockten. Die Haut an seinem Körper war versengt. Sie steckten die Stäbe sogar in seinen Mund, in den After und an seine Genitalien. Als er ohnmächtig wurde, übergossen sie ihn mit kaltem Wasser und fuhren mit ihrer Brutalität fort, als er wieder zu sich kam. Der Raum und der vordere Hof waren angefüllt mit dem Geruch von verkohltem Fleisch. Ein Praktizierender wurde am 10. August 2008 auf der Stelle getötet.
Folter-Nachstellung: Elektroschock |
Sie zwangen meinen Mann auch, Nahrungsmittel mit Medikamenten einzunehmen. Danach fühlte er sich schläfrig, desorientiert und ihm war übel, als wenn sein Herz „aus der Brust heraus“ schlagen würde. Der Medikamenten-Missbrauch dauerte einen Monat lang.
Folter-Nachstellung: Zwangsweise Injizieren von Medikamenten |
Fünfzig weibliche Praktizierende, darunter auch ich, wurden am 14. Juli 2008 in das Zwangsarbeitslager Masanjia in der Provinz Liaoning gebracht. Soviel ich weiß, teilten die Beamten die Praktizierenden aus Peking in fünf Gruppen ein und schickten sie ins Masanjia Arbeitslager. Männliche Wärter führten die Folterungen durch.
Ich wurde vom ersten Tage an fürchterlich behandelt. Mein Mund wurde immer wieder zerschnitten mit der Kante eines großen Löffels; Blut lag überall auf dem gefliesten Fußboden. Der Wärter Ma Jishan rieb meinen blutenden Mund immer wieder mit einem derben Seil ab und zerkratzte mir mehrere Male das Gesicht; das hinterließ tiefe dunkle Kratzer. Sie zwangen mich auch zur Einnahme von Medikamenten. Tag und Nacht konnte ich das Knistern des elektrischen Stroms hören und die markerschütternden Schreie.
Das „Streckbett“, bei dem meine Extremitäten in vier Richtungen gezogen wurden, war äußerst qualvoll. Meine Arme und Beine wurden mit Seilen, die an Handschellen befestigt waren an vier Bettpfosten gebunden. Holzbretter wurden an meinen Füßen befestigt, so dass ich mich nicht bewegen konnte. Dann begannen die Wärter, mit aller Kraft und mit Hilfe weiterer Wärter, an den Seilen zu ziehen, um die Schmerzen zu verstärken. Meine Kleidung war schnell schweißdurchtränkt.
Folter-Nachstellung: Streckbett |
Um nicht so viele Narben zu hinterlassen und so Spuren zu beseitigen, wickelten die Wärter meine Handgelenke in dicke Tücher, aber Risswunden hinterließen dennoch ein blutverschmiertes Durcheinander. Ich konnte mich nicht bewegen. Jemand musste mir beim Essen und Trinken behilflich sein. Ich hatte mehr als ein Jahr danach noch immer Probleme, mich selbst zu versorgen. Ich wurde mit der Methode „Streckbett“ mehr als 20mal gefoltert. Die längste Einzelsitzung dauerte drei Tage und drei Nächte. Meine Augen wurden doppelt mit schwarzem Tuch abgedeckt. Ich wurde gedehnt, während die Wärter mich in den Achselhöhlen, an der Innenseite der Oberschenkel und anderen empfindlichen Stellen schockten. Ich zuckte und mein Fleisch war versengt. Die Wunden heilten lange Zeit nicht. Ununterbrochen spielten sie Kassetten ab, die Meister Li Hongzhi verunglimpften. Eine Zeit lang gaben sie mir nichts zu Essen und zu Trinken und ließen mich nicht schlafen und nicht die Toilette benutzen. Sie warfen ein Bild des Meisters auf den Boden, es war nass von Urin. Die Wärter versuchten, mich mit extrem vulgärer Sprache zu demütigen. Ich lehnte es ab, eine Gefängnisuniform zu tragen. Die Wärter zogen mich nackend aus, hängten mich auf, schlugen mich mit Holzbrettern und traten mir mit schweren Stiefeln ins Gesäß. Vier ältere weibliche Praktizierende – Frau Zhang Min, Frau Sun Shujie, Frau Liu Shiqin und Frau Liu Yanqin - waren der gleichen Behandlung ausgesetzt. Die Wärter übergossen sie außerdem mit kaltem Wasser.
Die Olympischen Spiele machten dem Staatsterror kein Ende. Der Freund meines Mannes, Yu Zhou, starb elf Tage nach seiner Gefangennahme in Polizeigewahrsam, wie manche andere auch. Mehr als zehn Praktizierende starben infolge der Verfolgung alleine in Peking. Obwohl die offiziellen KPCh-Medien Falun Gong nicht mehr öffentlich verleumden, wird die Verfolgung aber im Geheimen weitergeführt, weit weg von der öffentlichen Aufmerksamkeit. Es ist die am längsten andauernde, barbarischste und umfassendste Verfolgung in der Geschichte der Menschheit.
Niu Jinping, seine Frau Zhang Lianying und die Tochter Qing Qing auf einer Parade in den USA |
Mein Mann, meine Tochter und ich verließen China am 27. Januar 2011, aber mein Herz tut mir weh, wenn ich an meine Mitpraktizierenden denke, die täglich zwischen Leben und Tod kämpfen. Die Verfolgung dauert schon zwölf Jahre an und geht immer noch weiter.
Ich rufe alle gutherzigen Menschen der Welt auf, den leidenden Menschen in China zu helfen!
Anhang: Brief an Herrn Edward McMillan-Scott, den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments und an das Europäische Parlament.
Lieber Herr McMillan-Scott und sehr geehrte Mitglieder des Europäischen Parlaments,
ich grüße Sie. Mein Name ist Zhang Lianying. Ich kam am 3. November 2010 aus dem Masanjia Zwangsarbeitslager heraus. Das war das dritte Mal, dass ich aus einem Zwangsarbeitslager entlassen wurde. Mein Mann, Niu Jinping, verließ das Xinan Zwangsarbeitslager in Peking am 19. Oktober 2010 und zusammen mit unserer sieben Jahre alten Tochter Qing Qing kamen wir am 27. Januar 2011 in die Vereinigten Staaten.
Zhang Lianying und Niu Jinping auf dem Capitol Hill |
Im Mai 2006 hatte sich Herr McMillan-Scott mit meinem Mann getroffen. Er und weitere Mitglieder des Europäischen Parlaments boten uns in der Vergangenheit starken Schutz. Herr McMillan-Scott überwand Störungen von Seiten der kommunistischen Partei Chinas und interviewte meinen Mann persönlich, um in der internationalen Gemeinschaft Aufmerksamkeit bezüglich der Verfolgung zu erregen.
Erlauben Sie mir an dieser Stelle bitte, Ihnen über die Verfolgung meiner Familie zu berichten.
Der stellvertretende Bürgermeister von Peking erließ einen Befehl, dass ich vor den Olympischen Spielen 2008 gefangen genommen werden müsste. Mein Mann und ich wurden am 20. April 2008 festgenommen. Später erfuhren wir, dass das kommunistische Regime uns davon abhalten wollte, der Welt weiterhin die Tatsachen über die Verfolgung offen zu legen, und dass es uns auf die schwarze Liste gesetzt hatte, weil mein Mann sich mit Herrn McMillan-Scott getroffen hatte und weil mein Brief an ihn am 30. Januar 2008 auf der Minghui-Webseite veröffentlicht worden war. Wir wurden jeder zu 2 ½ Jahren Zwangsarbeit verurteilt und wurden in den Lagern brutal gefoltert. Mein Mann wurde in das Tuanhe Arbeitslager in Peking gebracht und ich in das Masanjia Arbeitslager in der Provinz Liaoning.
Unsere Tochter Qing Qing war zu der Zeit erst vier Jahre alt und erlebte mit, wie die Polizei uns misshandelte und unser Haus durchwühlte. Sie war entsetzt, als die Polizisten einen schwarzen Sack über meinen Kopf stülpten und mich die Treppe hinaufschleiften. Später sah ich ein Bild einer weinenden Qing Qing auf ihrer Geburtstagsfeier.
Qing Qing weint auf ihrer Geburtstagsfeier, weil sie ihre Eltern vermisst |
Nach ungefährer Schätzung wurden in Peking in den sechs Monaten vor den Olympischen Spielen mehr als 500 Praktizierende festgenommen, und etwa 10000 wurden landesweit gefangen genommen. Viele Praktizierende starben in Polizeigewahrsam. Diejenigen, die sich schon in Haft befanden, erlitten vor und nach den Olympischen Spielen auch mehr Brutalität. Praktizierende die in Pekinger Arbeitslagern festgehalten worden waren, wurden heimlich in andere Provinzen verlegt.
Ich wurde am 14. Juli 2008 in das Masanjia Arbeitslager gebracht. Etwa fünfzig Praktizierende wurden in fünf Gruppen aufgeteilt und zur gleichen Zeit von Peking nach Masanjia verlegt. Ich weiß, dass unter ihnen Zhang Yinying, Wang Lixin, Mao Guizhi, Lang Dongyue, Qiu Shuqin, Su Wei, Wang Lijun und Tao Yuqin waren.
Ma Jishan, der Leiter der Verwaltungsabteilung und Liu Yong, der Leiter der Sicherheitsabteilung, leiteten Wärter dabei an, gewalttätige Übergriffe durchzuführen. Täglich konnte ich Schreie und das knisternde Geräusch elektrischer Funken hören. Viele Praktizierende konnten danach ihre Extremitäten nicht mehr bewegen; Tao Yuqins und Xu Huis Arme hingen steif an den Seiten herunter, auch noch, als sie am Ende der zwei Jahren Haft freigelassen wurden.
Ich wurde zwischen dem 14. Juli und September 2008 innerhalb von zwei Monaten mindestens zehnmal mit der Methode “Großes Aufhängen” gefoltert, darüber hinaus mit Schlafentzug, Elektroschock und Schlägen.
Masanjia ist das „Vorzeige-Modell“ des Regimes und erhält in großem Ausmaß und kontinuierlich finanzielle Mittel von der Regierung, die seine „Erfahrungen und sein Expertentum“ bei der „Umerziehung“ von Falun Gong-Praktizierende auszeichnet. Die Angestellten werden dann befördert und in andere Arbeitslager und Gefängnisse versetzt.
Das Justizministerium gab an das Masanjia Zwangarbeitslager eine besondere Unterstützung von einer Million Yuan und die Leiter des „Büros 610“ Luo Gan und Liu Jing statteten ihre Besuche ab, einfach, um die Verfolgung zu überwachen und sich zu vergewissern, dass sie effektiv war. Der Lager-Beamtin Su Jing wurde eine „Auszeichnung zweiten Grades“ gegeben und der Titel “Nationalheldin und Rollenvorbild“ verliehen und sie erhielt eine Prämie von 50000 Yuan für ihre aktive Rolle bei den Grausamkeiten. Die Wärterin Shi Yu, die meinen Mund mit einem Löffel zerschnitten hatte, wurde von einer Gruppenleiterin im Frauen-Lager, Abteilung 3 zur Beamtin des Masanjia Arbeitslagers und später, bevor ich freigelassen wurde, zur stellvertretenden Leiterin des Frauen-Arbeitslagers. Die Wärterin Pan Qiuyan wurde als Leiterin der Sonderkontroll-Abteilung eingesetzt und wurde, als diese aufgelöst wurde, in eine höhere Position im Masanjia Arbeitslager befördert.
Das Herzmittel Suxiao Jiuxin wird regelmäßig an Praktizierende gegeben, die durch die Folterungen Herzattacken erleiden. Dies ist eine Maßnahme geworden, die die Leitung benutzt, um die Folterungen weiter zu führen, da die Beamten uns am Leben erhalten möchten, aber sicher gehen wollen, dass wir maximal und ohne Unterbrechung leiden.
Manchmal griffen mich die Leiterin des Lagers, Yang Jian, und die stellvertretende Leiterin Zhou Qin sogar höchstpersönlich an. Zhou Qin versenkte ihre langen Fingernägel in meine Schläfen und in meine Hände, bis sie eine blutende Wunde verursachten.
Die Wärterinnen bedrohten uns oft und sagten: „Hier lebend rauskommen? Das könnt ihr vergessen, wenn ihr euch nicht „umerziehen“ lasst.“
In Masanjia starben in den letzten zehn Jahren viele Praktizierende oder sie erlitten seelische Zusammenbrüche oder bleibende Verletzungen und Wärterinnen aus Arbeitslagern in anderen Teilen des Landes kamen dorthin, um die dortigen skrupellosen Taktiken zu erlernen. Im Oktober 2000 wurden achtzehn weibliche Praktizierende in die Zellen von Männern geworfen. Unter ihnen war eine junge Praktizierende, die vergewaltigt wurde und schwanger wurde. Das Kind ist jetzt zehn Jahre alt und die Praktizierende hat immer noch mit den seelischen Nachwirkungen zu tun.
Bis Dezember 2005 sind mindestens elf Praktizierende dort gestorben und viele andere sind verletzt oder haben seelische Zusammenbrüche erlebt. Im Laufe von sechs Jahren wurden dort mehr als 4000 Praktizierende festgehalten.
Es war im Sommer 2008, als ich zum ersten Mal von Peking dorthin gebracht wurde. Sie setzten mir einen dicken Winterhut auf, fesselten mich an allen Vieren mit schwarzen Gummibändern, knebelten mich, legten mich in Handschellen und schoben alle Vorhänge im Auto vor. Die Fahrt dauerte mehr als zehn Stunden. Mehrere Male musste ich mich übergeben, so mussten sie das, was sie mir in den Mund geschaufelt hatten, wieder beseitigen.
Als ich aus dem Auto ausstieg, wurde ich von komplett bewaffneten Wärtern empfangen, die vor dem Gebäude des Arbeitslagers standen. Als sie mich aus dem Auto herauszogen, wehrte ich mich und rief: “Falun Dafa ist gut!” Sie sprangen auf mich und drückten meinen Kopf herunter. Eine Wärterin hielt meinen Mund mit ihrer Hand so fest zu, dass ihre Fingernägel in mein Gesicht schnitten. Sie rissen mich in einen Raum im Parterre, wo mehrere Wärter mich schlugen, und mich dann nach oben schleppten. Zhang Jun, Leiterin der Abteilung 3, hielt mir den Mund zu und ihre Fingernägel gruben sich tief in mein Gesicht, während sie mich die Treppe hinaufschleiften und Blut rann aus den tiefen Rissen mein Gesicht herunter. Im dritten Stock angekommen fesselten sie eine Hand an das metallene Geländer des oberen Bettes und ein Wärter begann, mich mit seinen Fäusten und Handschellen zu schlagen. Sie fanden einen großen Kochlöffel und wechselten sich dabei ab, auf meinen Mund zu schlagen. Blut war auf allen meinen Kleidern und auf den Bodenfliesen. Mein Gesicht war schwarz und blau und hatte tiefe Spuren von Fingernägeln und Blut.
Ich wurde mehr als 20-mal mit der Methode „Streckbett“ gefoltert und manchmal wurde ich für mehrere Tage und Nächte aufgehängt. Sie zerrissen sogar meine Kleidung und hängten mich völlig nackend auf. Pan Qiuyan kniff mich in die Brustwarzen und quetschte mich mit Holzbrettern bis ich ohnmächtig wurde. Sie filmte mich auch und sagte: Wir werden Nacktfotos von dir an die Minghui-Webseite schicken, dass alle es sehen können.“
Sie richteten eine Abteilung mit Sonderkontrolle ein mit einer geheimen Folterkammer, wo ich gestreckt wurde und an meinen Händen in Handschellen aufgehängt. Erst als ich das Bewusstsein verlor, ließen sie mich herunter. Aufgrund der lang anhaltenden Brutalitäten konnte ich meinen Rücken und meine Finger lange nicht strecken. Ich kann nicht zählen, wie oft ich mit Elektrostäben, Holzbrettern, Holzstöcken oder Handschellen geschlagen worden bin. Ich wurde in verschiedenen Positionen aufgehängt. Mir wurde zweimal eine Augenbinde angelegt, während sie die Innenseite meiner Oberschenkel, die Achselhöhlen, meinen Nacken, mein Gesicht, die Finger und den unteren Rücken mit Elektrostäben schockten, bis das Fleisch verbrannt war. Im Winter stießen sie die Elektrostäbe in meine Kleidung und schockten mich. Sie packten mich an den Haaren und stießen meinen Kopf gegen eine Mauer und einen Tisch; sie stemmten meinen Mund auf mit einem Mundöffner (ähnlich wie ein Gerät, mit dem man den Mund eines Tieres öffnet, um ihm Medikamente zu verabreichen), bis ich blutete. Sie hauten mir mit einem großen Kochlöffel auf den Mund, was starke Blutungen verursachte. Ma Jisha rieb meinen Mund mit einem Seil ab. Er und die Wärterin Chen Bing aus der medizinischen Abteilung verabreichten mir unter Zwang Medikamente; Chen Bing rief anschließend: „Nun wirst du als verrückt entlassen!“ Mehrere Male am Tag bekam ich Herzpillen, damit ich mich erholte, um mich noch mehr zu foltern. Der Wärter Peng Tao knebelte mich sogar mit einem Handtuch, als ich nach Luft rang.
Wang Yanping, die Leiterin der Abteilung 2, prügelte und stach mich mit Holzstöcken während ich aufgehängt war. Sie schlug mich auch mit ihren Fäusten, trat mich mit ihren schweren Stiefeln und setzte sich auf meine Zehen. Manchmal kamen gleichzeitig mehr als zwanzig Wärterinnen zu mir, bogen meine Zehen und Finger nach hinten, rissen an meinen Haaren, drehten meine Brustwarzen, kniffen mich an der Innenseite meiner Oberschenkel und zwangen meinen Mund auf. Sie befestigten täglich Handschellen an meinen Händen und Füssen in verschiedenen Positionen und mussten mich nach der Folter mehrere Male zur Wiederbelebung ins Krankenhaus bringen.
Zhang Liang schlug mich auch mit einem Mopp. Als sie mich nackend ausgezogen hatten, trat Zhang Jun, die Leiterin der Abteilung 3 mir mit schweren Stiefeln in die Genitalien und packte mich an den Haaren. Als ich am Boden lag, schleifte sie mich zum Heizungsrohr, um mich mit Handschellen daran festzumachen. Gegen Abend wurde ich an einem Fensterrahmen aufgehängt mit gespreizten Beinen und an zwei verschiedenen Heizungsrohren festgebunden.
In den Sommernächten wurde mein Oberkörper an einem Krankenhaus-Karren festgebunden, die das Arbeitslager eigens für die Folterung von Falun Gong-Praktizierenden angeschafft hatte. Meine Arme waren an den Rädern seitlich festgebunden, was qualvolle Schmerzen hervorrief. Sie öffneten die Tür und die Fenster, um die Mücken herein zu lassen. In dünner Kleidung, spät in der Nacht im Herbst, wurde ich an einen solchen Karren gebunden, während die Fenster weit geöffnet waren und kalte Luft durch den Raum wehte. Manchmal waren sowohl meine Arme als auch meine Beine gefesselt und die Fesseln schnitten in meine Fußknöchel. Dann bewegten sie immer wieder die Fesseln ruckweise nach oben wobei das Metall sich noch tiefer in das Fleisch eingrub, was unerträgliche Schmerzen verursachte. Das dauerte mehrere Monate bis einen Tag vor meiner Entlassung an.
Sie verabreichten mir unter Zwang Maisbrei, der mit großen Schmalzstücken und Medikamenten vermischt war. Die Wärterin packte mich an den Haaren und kniff mich. Mir wurde verboten, Briefe zu schreiben oder zu telefonieren. Wang Xiaofeng, die Leiterin der Abteilung, zerriss Briefe meiner Familienangehörigen vor meinen Augen. Sie befahlen auch Kollaborateuren, willenstarke Praktizierende zu foltern. Sie erlaubten uns nicht, die Übungen [des Falun Gong] zu praktizieren. Sie knebelten mich und umwickelten meinen Kopf mit Klebestreifen. Sie zwangen uns, eine Gefangenen-Uniform zu tragen und schlugen uns, wenn wir es ablehnten.
Die Wärterinnen des Arbeitslagers sagten, dass der stellvertretende Bürgermeister von Peking persönlich einen Befehl für meine Festnahme erlassen hätte, die am 20. April 2008 stattfand. Verwaltungsbeamte des Zwangsarbeitslagers in Peking schickten mich nach Masanjia und planten, sobald ich auf meinen Glauben verzichten würde, mich sofort wieder nach Peking zurückzuholen, um dort als „Modell für ´Umerziehung´“ zu fungieren. Man sagte mir: „Im Arbeitlager gibt es Todesquoten und du wirst an Krankheit sterben.“
Mein Mann, Niu Jinping, wurde am 13. Mai 2008 vom Dongcheng Gefängnis in Peking zum Verteilungs-Zentrum geschickt. Er rief immer wieder: „Falun Dafa ist gut!“ Ein Polizeibeamter in der Verteilungszentrale sagte zu ihm: Du hast dich mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Union getroffen! Du hast der Regierung eine Menge Schwierigkeiten gemacht.” Dann sagte ein Beamter mit der Nummer 153064: „Jetzt!“ Eine Meute von Beamten und vier Insassen sprangen auf meinen Mann drauf und rissen ihm die Kleidung vom Leibe bis auf die Unterhose. Sie zogen seine Arme und Beine in alle vier Richtungen und machten ihn am Boden fest. Zehn Beamte schockten ihn mit zehn Elektrostäben gleichzeitig. Sie schockten ihn an seinem Rücken, am Gesäß, an den Handrücken, den Fingern, an seinen Fußsohlen, dem Anus, am Kopf und hinter den Ohren. Derselbe Beamte (mit der Nummer 153064) sagte: „Dreht ihn um!“ Die Insassen drehten ihn um, das Gesicht nach oben. Dann schockten sie seine Genitalien, seine Brust, das Gesicht, die Rippen, seine Fußsohlen und seinen Kopf und steckten die Elektrostäbe für längere Zeit in seinen Mund. Auf seiner Zunge, im Hals und am Zahnfleisch bildeten sich Blasen. Er verlor zwei Zähne und seine unteren Zähne lockerten sich. Als die zehn Stäbe entladen waren, gingen sie zu dickeren Elektrostäben über. Er bekam große Blasen auf seinem Kopf, an seiner Stirn und hinter den Ohren. Als der Schorf sich ablöste, war die Haut darunter weiß; nach einem Jahr verschwand es. Derselbe Beamte rief wieder: „Gebt`s ihm von allen Seiten!” Die zehn Stäbe überzogen ihn mit elektrischen Stößen und sein Körper bäumte sich unkontrolliert auf. Sie machten weiter, bis er sich nicht mehr bewegen konnte. Die Haut an seinem ganzen Körper war verkohlt und er verlor das Bewusstsein. Sie übergossen ihn mit kaltem Wasser und schockten ihn, als er wieder zu sich kam, weiter. Er erbrach zwei Tage lang Blut und eine Woche lang hatte er Darmbluten. Sein Brustkorb schmerzte und sein ganzer Körper zitterte vor Schmerzen, wenn er hustete. Er konnte sich zwei Wochen lang im Bett nicht umdrehen und es wurde erst nach zwei Monaten besser.
Unsere Tochter litt fürchterlich. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern aus Angst und sie konnte nicht mehr lächeln. Heimlich verließen wir China in Richtung USA, um des Wohlergehens unseres Kindes willen. Als das Flugzeug zur Landung auf amerikanischem Boden ansetzte, lächelte die sieben Jahre alte Qing Qing zum ersten Mal seit langer Zeit. Sie streckte ihre kleinen Hände in die Luft und rief: „Mama, jetzt sind wir in Amerika!“
Wie erleichtert war ich, als ich sie so glücklich sah und dass es ihr gut gehen würde. Aber ich mache mir noch Sorgen um meine Mitpraktizierenden, die immer noch in Arbeitslagern festgehalten werden. Fünf Tage nach meiner Ankunft in den USA, traf ich zufällig Frau Jia Yahui, die auch in Masanjia gewesen ist. Sie erkannte mich, umarmte mich und weinte. Sie hatte das Lager ein Jahr vor mir verlassen und war viele Male gefoltert worden. Ein halbes Jahr nach ihrer Freilassung erlitt sie einen Nervenzusammenbruch und kann sich immer noch nicht entschließen, über die Dinge zu sprechen, die ihr widerfahren sind. In Masanjia sind noch immer viele Praktizierende. Nachdem ich in die USA gekommen war, hörte ich, dass Praktizierende, die mit mir zusammen im Lager waren, wieder festgenommen und wieder dorthin gebracht worden sind.
Verfolgung und Lügen gegen weiter. Ich rufe alle gutherzigen Menschen der Welt auf, uns zu helfen und zu unterstützen. Und ich bitte Herrn McMillan-Scott und andere Mitglieder des Europa-Parlaments, weiterhin der Verfolgung ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
Bitte gestatten Sie mir im Namen aller verfolgten Falun Gong-Praktizierenden Herrn McMillan –Scott und anderen Europa-Parlamentariern meinen aufrichtigen Respekt und meine Dankbarkeit auszudrücken.
Zhang Lianying
Niu Jinping