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Weiter den Egoismus beseitigen

4. Juli 2011 |   Von einem westlichen Praktizierenden

(Minghui.de) Vor kurzem realisierte ich, dass alle Eigensinne auf einer tieferen Ebene vom Egoismus stammen, also versuche ich, bei mir im Alltag auf Manifestationen des Egoismus zu achten. Anstatt jeden einzelnen Eigensinn zu bearbeiten, konzentriere ich mich seit kurzem darauf zu beobachten, ob ich aus Selbstsucht oder aus Selbstlosigkeit handele.

Wenn ich zum Beispiel in der Vergangenheit einen Eigensinn bei mir entdeckte, dann dachte ich, ich müsse mich darüber mit anderen Praktizierenden austauschen. Doch der Meister sagte:

„Du brauchst ihnen das nicht zu erklären. Denn du brauchst den anderen deine Kultivierung nicht zu zeigen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Kanada, 23.05.1999 in Toronto)

Dadurch wurde mir klar: wenn man auf einer bestimmten Ebene ist und sich auf die eigenen Eigensinne konzentriert, muss das nicht falsch sein; von einer höheren Ebene aus gesehen ist es eine Art Egoismus, ein Zentrieren auf das eigene Selbst.

Während ich in der Vergangenheit den Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung erklärte, sprach ich oft darüber, wie wunderbar Falun Dafa ist aus der Sicht der vielen Vorteile (Gesundheit, innere Ruhe usw.), die ich erfahren durfte. Ich habe erkannt, dass dies eine Art von verstecktem Egoismus ist, immer noch liegt der Schwerpunkt auf dem eigenen Selbst. Wenn ich jetzt über Falun Dafa rede, führe ich Beispiele von anderen Praktizierenden an, wie gesund und dynamisch sie geworden sind, seit sie mit dem Praktizieren angefangen haben. Ich versuche, mich selbst zu vergessen und schaue mit so viel Barmherzigkeit, wie ich nur kann, auf die anderen Lebewesen. Anstatt viel zu reden, versuche ich mehr zuzuhören, und in der Interaktion, während die andere Person spricht, dehne ich nur die barmherzige und gütige Energie von Dafa auf sie aus. Natürlich erkläre ich auch im Laufe des Gespräches die wahren Umstände.

Seit Langem habe ich meine Schwiegereltern nicht mehr besucht, weil ich dachte, es sei wichtiger, meine gesamte Freizeit Projekten zur Fa-Bestätigung und zum Fa-Lernen zu widmen. Ein kleiner Konflikt war aufgetreten und mein Mann sagte mir, dass seine Mutter nicht froh sei, dass ich nicht mehr käme. Ich schaute nach innen und stellte fest, dass dies eine Manifestation meines Egoismus’ war. Ich stellte „meine Projekte“ über andere Personen. Obwohl ich mich nach einem Besuch dort wie „in Gefühlen eingeweicht“ fühlte, beschloss ich trotzdem, hinzugehen, nicht meinetwegen, sondern für andere.

Ich merke auch, dass ich weniger Lust zu sprechen habe, wenn ich den Egoismus weiter loslasse. Normalerweise ergibt sich das Bedürfnis zu sprechen aus der Selbstsucht. Wie der Meister sagte: „In dem Moment, wenn du deinen Mund öffnest, dreht sich alles darum, was du tun möchtest, was du zu tun beliebst.“ (Li Hongzhi, Audio-Vortrag Guangzhou, kein Originalzitat) In der Vergangenheit erzählte ich oft meinem Mann, einem Mitpraktizierenden, was ich tun wollte, an was ich gerade arbeitete oder was mir gerade in der Kultivierung begegnete. Ich finde, dass ich dies in letzter Zeit weniger mache, weil es weniger notwendig ist, über mich selbst zu sprechen. Praktizierende müssen nicht über ihre Leistungen reden. Der Meister spricht über unsere Leistungen, um uns zu ermutigen, auf unserem Weg der Errettung von Lebewesen weiterzugehen, aber wir selbst müssen weder daran denken noch darüber reden.

Eine weitere Sache, die ich bemerkt habe, ist, dass ich in der Vergangenheit, wenn ich bei den Mitpraktizierenden Eigensinne entdeckte, den Drang verspürte, sie darauf hinzuweisen, das Fa zu zitieren oder meine Verständnisse auszutauschen. Es ist nicht falsch, aus Barmherzigkeit auf Eigensinne hinzuweisen. Doch in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass sich dahinter bei mir ein Eigensinn versteckte. Ich wollte alles, was unrichtig war, korrigieren. Jetzt habe ich ein anderes Verständnis. Der Meister sagte:

„Das Herz verweilt nicht dabei – Nicht im Streit mit der Welt.“
(Li Hongzhi, Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)

„Nicht im Streit mit der Welt” bedeutet, versöhnlich und zufrieden zu sein, nicht zu kämpfen, nicht zu versuchen, „all das Falsche zu ändern“, sondern zu akzeptieren. Es ist gut, auf unsere Eigensinne hinzuweisen, aber man sollte das nicht zu unsensibel tun und daran denken, dass jeder in seinem eigenen Tempo voranschreitet.

Worüber ich mich hier austausche, ist keine äußere Ruhe, wenn Praktizierende ruhig bleiben, weil sie Angst haben, ihre Eigensinne bloßzulegen oder sich nicht die Mühe machen, nach innen zu schauen oder aus einem Eigensinn heraus, das Gesicht zu wahren oder ein Gefühl, oder wenn sie versuchen, eine so genannte „ruhige Umgebung“ zu halten. Worüber ich rede, ist ein ruhiger Geist, der vom weiteren Loslassen des Egoismus’ herrührt.

Bitte macht mich auf alles aufmerksam, was nicht auf dem Fa basiert.

Heshi.