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Sich durch das nach innen Schauen von den Begrenzungen des menschlichen Denkens befreien

11. August 2011 |   Von einer Praktizierenden aus China

(Minghui.de) Letztens fragte mich eine Praktizierende während des Austauschs nach dem Fa-Lernen: „Du schreibst so gut, warum arbeitest du nicht bei dem Projekt mit?“ Ihre Frage stand im Zusammenhang mit einem Projekt, das in einem Artikel auf Minghui erwähnt wurde. Meine spontane Reaktion darauf war: „Woher weißt du denn, dass ich nicht mitarbeite?“ Diese Worte sprudelten aus mir heraus, ohne darüber nachzudenken. Die Angewohnheit, mich selbst ständig verteidigen zu müssen, war bereits zu meiner zweiten Natur geworden. Die Selbstverteidigung war die erste Schicht der menschlichen Gedanken.

Weil ich annahm, meine Antwort sei nicht ausführlich genug, fuhr ich fort: „In der Vergangenheit tauschte ich mich mit den Praktizierenden über die Arbeit für Dafa, die ich machte, aus, weil ich befürchtete, dass sonst keiner darüber Bescheid wüsste. Durch das Fa-Lernen habe ich erkannt, dass es sich um eine Mentalität der Selbstbestätigung handelte. Ich möchte Ruhm und Anerkennung von anderen erhalten. Deshalb arbeite ich daran, meine Angeber-Mentalität zu beseitigen und ermahne mich, nicht vor anderen zu prahlen." Das war die zweite Schicht der menschlichen Gedanken, sich selbst schützen zu wollen.

Ihre Worte wühlten mich weiter auf und ich dachte immer wieder an ihre Frage:„Du schreibst so gut, warum machst du es nicht?“ Wollte sie mir damit vielleicht andeuten, dass ich außer dem Schreiben von Artikeln nichts täte? Oder dachte sie, ich würde ihr etwas vorschwindeln? Anschließend wies ich die Praktizierende B darauf hin: „Artikel zu schreiben, ist eine Zusammenfassung für das, was man wirklich getan hat." Das war die dritte Schicht der menschlichen Gedanken, sich selbst schützen zu wollen.

Diese Schichten der menschlichen Gedanken erinnerten mich an die Mahnung des Meisters:

„Ihr seid von der heiligen und unvergleichlich schönen Welt heruntergefallen, weil ihr auf jener Ebene Eigensinn hattet. Ihr seid in die im Vergleich zu anderen Welten schmutzigste Welt hineingefallen, wollt euch aber nicht schnell zurückkultivieren und haltet das Schmutzige in der schmutzigen Welt noch fest. Es tut euch noch so weh, wenn ihr davon ein bisschen verliert.“ (Li Hongzhi, Wahre Kultivierung, 22.05.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Es gibt noch mehr Beispiele. Eines Tages ging ich zu einer anderen Gruppe, um mit ihr das Fa zu lernen. Als ich die Haustür öffnete, befand sich hinter mir ein Praktizierender, deshalb ließ ich die Tür offen. Kaum hatte ich mich im Wohnzimmer hingesetzt, fragte mich die gastgebende Praktizierende: „Warum hast du die Tür nicht zugemacht?" Ich verteidigte mich sofort: „Da war jemand hinter mir." Dann holte sie ein Buch aus einem anderen Zimmer und fragte mich nochmals, warum ich die Tür nicht zugemacht hätte. Ich dachte mir, dass sie meine vorige Antwort nicht gehört habe, und antwortete nochmals „Es war direkt jemand hinter mir." Ein älterer Praktizierender, der neben mir saß, sagte: „In Zukunft wird sie darauf achten." Ich begriff plötzlich, dass meine Einstellung nicht im Fa war.

Der Meister lehrte uns:

„Für die Kultivierenden ist das nach innen Schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Ich dachte darüber nach: „Warum muss ich mich andauernd verteidigen und mich ständig rechtfertigen? Möchte ich damit nicht beweisen, dass ich vollkommen bin?"

Der Meister sagte:

„Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa? Dass du mit einem menschlichen Herzen betonst, wer recht hat und wer nicht, das an sich ist schon falsch, weil du dich an einem Grundsatz der gewöhnlichen Menschen misst und verlangst, dass die anderen diesem Grundsatz entsprechen. Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 12.09.2009)

Ich fragte mich, welcher Eigensinn sich hinter diesen Rechtfertigungen verberge, und stellte fest, dass die Ursache hierfür Angst war. Ich hatte Angst, jemand könnte mich missverstehen oder ich würde den Kürzeren ziehen. Auf diese Art schützt man sich und stellt sicher, nicht missverstanden, benachteiligt oder angegriffen zu werden. Diese Art von Eigensinnen ist nicht leicht zu entdecken.   Zum einen ist es eine Anhaftung an Ruhm, dann der Eigensinn, die Zustimmung anderer zu erreichen und außerdem die menschliche Gesinnung, keine Kritik annehmen zu können. Wenn man noch tiefer schaut, handelt es sich um Selbstbestätigung, genauer gesagt um Egoismus.

Sobald wir menschliche Anschauungen entdeckt haben, sollten wir sie korrigieren. Diese Anschauungen und menschlichen Gedanken sind alles Dinge, die nach der Geburt gebildet wurden. Als Dafa-Praktizierende müssen wir nach innen schauen, unsere Mängel finden und sie beseitigen. Nur dadurch können wir uns verbessern, das ist unsere Kultivierungspraktik. Worte, die bei uns Missverständnisse hervorrufen und durch die wir uns benachteiligt fühlen, wurden vielleicht vom Meister arrangiert, um uns die Möglichkeit zu geben, uns zu verbessern. Unsere Erhöhung ist am wichtigsten, deshalb spielt es keine Rolle, ob wir recht haben oder nicht. Ganz gleich, was andere über uns sagen, selbst wenn es frei erfunden wäre, wir brauchen uns weder zu verteidigen noch müssen wir uns damit auseinandersetzen.

Dieser Kokon von menschlichen Gedanken hindert uns daran, uns völlig loszulassen und mit der Kultivierung im Fa zu verschmelzen. Das Selbst loszulassen, ist ein Prozess, der über das Menschsein hinausgeht, mit anderen Worten, ein erleuchtetes Wesen zu werden. Während dieses Prozesses müssen wir nach innen schauen und unsere Aufmerksamkeit auf die menschlichen Gedanken richten, die in mehr als Hunderten von Jahren gebildet wurden. Wenn wir es schaffen, verschiedene Meinungen zu akzeptieren, oder Dinge akzeptieren können, die wir früher nicht akzeptieren konnten, und jene starrsinnigen menschlichen Gedanken und Anschauungen aufgeben, haben wir gelernt, loszulassen und die Essenz der Kultivierung verstanden. Somit haben wir uns aus dem Kokon der menschlichen Gedanken befreit.

Dies schließt mein begrenztes Verständnis ein. Bitte weist mich freundlich auf Unpassendes hin.