(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Xiong Weiming wurde am 20. April 2011 eingesperrt. Drei Monate später, am 19. Juli, wurde seine „Verhaftung“ offiziell bekannt gegeben. In dem normalen Rechtsverfahren hat der Beschluss einer Verhaftung oder Freilassung innerhalb von 37 Tagen nach der ersten Inhaftierung zu erfolgen. Warum musste Herr Xiong drei Monate lang warten, bis er offiziell verhaftet wurde?
Herr Xiong Weiming |
Herr Xiong (40) ist Anwalt für Patentrecht in der Chutian Anwaltskanzlei in Wuhan. Er wohnt in Youyi im Bezirk Wuchang. Arbeitsbedingt wohnen seine Frau und sein fünfjähriges Kind bei seinen Schwiegereltern im Bezirk Hongshan. Er sieht sie an den Wochenenden und besucht mit seiner Familie oft seine Eltern, die in den Siebzigern sind, im Bezirk Qingshan.
Am 20. April erschien Herr Xiong nicht bei der Arbeit. Im Laufe des Tages kamen zwei Polizeibeamte zu der Anwaltskanzlei, um seine Kollegen über seine Inhaftierung zu informieren. Die Angehörigen von Herrn Xiong gingen zu seiner Unterkunft und fanden ein totales Chaos aufgrund der Polizeidurchsuchung vor. Sein Computer, Laptop, Drucker und einige andere Gegenstände waren weg. Der Raum roch stark nach Rauch; die Zigarettenstummel der Polizisten lagen überall auf dem Boden.
Trotz ihrer wiederholten Anfragen erfuhren die Angehörigen von Herrn Xiong nichts über seinen Verbleib und den Grund seiner Inhaftierung. Es stellte sich heraus, dass in der Zeit seiner Haft noch viele weitere Falun Gong-Praktizierende verhaftet worden waren und Herr Xiong einer der Masseninhaftierten war.
Das Patentanwaltsgeschäft ist ein sehr konkurrenzfähiger Berufszweig. Die Klienten von Herrn Xiong sowie sein Chef vertrauten ihm und verließen sich auf ihn. Seine plötzliche Inhaftierung fügte der Kanzlei großen Schaden zu. Die Anwaltskanzlei appellierte bei der Polizei mehrmals für seine Freilassung, damit er wieder zur Arbeit gehen könne; doch ihre Anfragen wurden abgelehnt.
Nach der Ergreifung von Herrn Xiong brachten ihn die Verfolger in die Abteilung 1 der Polizeibehörde von Wuhan. Später wurde er in der Jianghan Gehirnwäscheeinrichtung und der Gehirnwäscheeinrichtung auf der Beihu Farm eingesperrt. Am 27. Mai wurde Herr Xiong der Gehirnwäscheeinrichtung Banqiao in der Provinz Hubei übergeben. Am 19. Juli, drei Monate nach der geheimen, ungesetzlichen Inhaftierung, wurde er offiziell verhaftet.
In den ersten drei Monaten seines Verschwindens erhielt die Familie von Herrn Xiong keinerlei schriftliche oder mündliche Mitteilung zu seiner Situation. Sogar jetzt kennt die Familie seinen genauen Aufenthaltsort nicht.
Quellen zufolge, die mit dem Fall vertraut sind, seien Herr Xiong und andere Falun Gong-Praktizierende sehr brutaler Behandlung ausgesetzt, wie langer Schlafentzug und 24-Stunden-Überwachung (selbst bei der Toiletten- und Badbenutzung). Sie würden mit Geräuschen von mehreren sehr lauten Fernsehern bombardiert. Diese Vorgehensweisen sind dazu bestimmt, die Entschlossenheit der Praktizierenden zu zerstören und sie zum Aufgeben von Falun Gong zu bewegen. Es gibt Anzeichen dafür, dass Polizisten das Essen der Praktizierenden mit Drogen versetzt haben. Zum Schluss wurden die Praktizierenden der Banqiao Gehirnwäscheeinrichtung überstellt.
Es heißt, dass die Banqiao Gehirnwäscheeinrichtung für jede Person, die sie aufnimmt, bezahlt wird. Ursprünglich betrug die Gebühr 6.000 Yuan pro Monat und der Arbeitgeber des Gefangenen musste eine „Begleitung“ zu der Einrichtung beauftragen. Für jeden „umerzogenen“ Praktizierenden bekommt die Einrichtung einen zusätzlichen Bonus in Höhe von 20.000 Yuan. Unter diesem finanziellen Anreiz gaben sich die Mitarbeiter der Gehirnwäscheeinrichtung bei der Verfolgung der Praktizierenden besonders große Mühe. Sie griffen auf Schlagen und Schlafentzug zurück und mischten den Praktizierenden sogar Drogen in das Essen. Außerdem dachten sie sich verschiedene Methoden zur Gehirnwäsche aus.
Die erste Ergreifung von Herrn Xiong, seine „offizielle Verhaftung“ und die umfangreichen Inhaftierungen im April und Mai standen mit dem Besuch von Zhou Yongkang in Wuhan im Zusammenhang. Zhou ist der Sekretär der Zentralkomitee-Kommission für Politik und Recht. Dem Besuch von Zhou folgend gaben die Agenten des „Büro 610“ der Provinz Hubei den lokalen Beamten des „Büro 610“, den Polizeistationen sowie den Nachbarschaftskomitees eine Quote für die Inhaftierung von Praktizierenden vor und sammelten Namen. Und die Beamten der Abteilung 1 der Polizeibehörde von Wuhan führten die Verhaftungen schließlich durch.
Am 3. Juli kam Zhou Yongkang erneut nach Wuhan. Es ist möglich, dass sein Besuch etwas mit der anschließenden Verschärfung der Verfolgung in Wuhan zu tun hat.
Die für die Verfolgung verantwortlichen Stellen und Personen:
Leiter des „Büro 610“ der Stadt Wuhan, Chen Shiguo: +86-27-82402420
Stellvertretender Leiter, Ren Qiang: +86-27-82402903
(Für weitere Kontaktinformationen zu den Tätern verweisen wir auf den chinesischen Originalartikel.)