(Minghui.de) Im Ort Banqiao, Bezirk Wuchang der Stadt Wuhan steht ein vierstöckiges Gebäude auf einem Grundstück, welches von Mauern mit einem Metalltor begrenzt wird. Während sich an dem Tor kein Namensschild befindet, sind auf der Mauer neben dem Tor die Worte „Gesetzliches Erziehungszentrum der Provinz Hubei“ zu lesen. Es handelt sich um eine Gehirnwäscheeinrichtung. Bauern, die in der Nähe wohnen, hören oft die Schreie von Personen, die in der Nacht in dem Gebäude gefoltert werden.
Gehirnwäscheeinrichtung in der Provinz Hubei |
Mindestens 19 Falun Gong-Praktizierende wurden in der Stadt Wuhan zwischen dem 19. April und dem 5. Mai 2011 verhaftet: Frau Xia Yang und Frau Zhou Chunlian aus dem Bezirk Qingshan; Herr Feng Zhen, Herr Feng Yun (der jüngere Bruder von Herrn Feng Zhen), Li Guohua, Xiong Weiming, Herr Li Huosheng, Frau Han Shuhua, Frau Tian Xier, Herr Fu Guoqi, Frau Cai Xiuying, Herr Zhu Hanbin, Frau Wang Junyu, Herr Zhao Kenan und Frau Duan Xiaoxian aus dem Bezirk Wuchang; Frau Wang Hongyu, Herr Zhang Su, Frau, Cheng Jin und Herr Zhang Weijie aus dem Bezirk Hankou. Der Verbleib einiger von ihnen ist seit dem 13. Juni nicht bekannt.
Die Familienmitglieder der unrechtmäßig verhafteten Praktizierenden haben noch immer keine rechtsgültigen Dokumente erhalten. Wenn sie zur Polizeiverwaltung der Stadt Huwan gingen, um sich zu erkundigen, bekamen sie nur die Antwort, dass sie die Kleidung, die sie den Praktizierenden geben wollten, abgeben könnten. Sie erhielten keine Auskunft, wo die Praktizierenden inhaftiert sind.
Als einige Familienmitglieder herausgefunden hatten, wo sich die Gehirnwäscheeinrichtung befand und dann dorthin gingen, um sich nach ihren Angehörigen zu erkundigen, ließ der Wärter am Tor sie nicht herein. Aber sie erkannten einige Namen der Mitarbeiter des "Büro 610" im Anmeldebuch der Besucher am Eingangstor und fragten den Wärter, wer in der Einrichtung inhaftiert sei. Der Wärter antwortete, dass dies eine geheime Anlage und die Telefonnummern nicht öffentlich seien.
Eine zuverlässige Quelle hat uns darüber informiert, dass die vermissten Praktizierenden dort inhaftiert sind und gefoltert werden. Frau Zhou Ailing, eine Angestellte des Büros für Industrie und Handel im Bezirk Qiaokou, erlitt Schläge durch die Hände des Wärters namens Jiang. Danach war ihr Gesicht angeschwollen. Aufgrund der Anordnung des Vorgesetzten Liu Cheng hielten mehrere Wärter Herrn Zhang Su auf dem Boden fest und schlugen so lange auf ihn ein, bis er nicht mehr in der Lage war aufzustehen.
Folternachstellung: Brutale Schläge |
Mehr als 1.000 Menschen wurden bereits in dieser Gehirnwäscheeinrichtung inhaftiert und misshandelt. Laut den Regularien des „Büro 610“ in der Provinz Hubei ist die erzwungene Gehirnwäsche gestattet und den Tätern werden höhere Gehälter, Bonuszahlungen und Beförderungen angeboten. Missbräuche in dieser Gehirnwäscheeinrichtung sind weit verbreitet. Nachfolgend sind einige Beispiele beschrieben:
1. Frau Liu Limin
Frau Liu Limin war Mitarbeiterin der Vereinigung der Behinderten in der Provinz Hubei. Sie war über einen Zeitraum von 1,5 Jahren im Hewan Zwangsarbeitslager in der Stadt Wuhan inhaftiert und wurde im Juni 2010 erneut in ein Zwangsarbeitslager gebracht. Dort erlitt sie Folter durch Schläge, langes Stehen, Schlafentzug, Nahrungsentzug und kam in Einzelhaft. Nach Ablauf der Haftstrafe wurde sie nicht freigelassen; stattdessen schickte man sie direkt zur Hubei Gehirnwäscheeinrichtung. Dort wurde ihr erneut der Schlaf entzogen und sie musste über lange Perioden stehen. Frau Liu wurde zwangsernährt und gefoltert durch Elektroschocks, die zu Blutergüssen führten. Sie hatte beim Gehen Schwierigkeiten, den Rücken aufrecht zu halten und ihr Sehvermögen hatte sich danach deutlich verschlechtert.
Folternachstellung: Folter durch Elektroschlagstock |
2. Herr Zhang Sifeng
Herr Zhang Sifeng, über 50 Jahre alt, war Angestellter des Huyuan Power Project Limited in der Stadt Huhan. Er wurde am 6. September 2010 festgenommen und nahezu drei Monate lang in der Gehirnwäscheeinrichtung misshandelt.
Herr Zhang war zunächst alleine inhaftiert und wurde von fast 20 Kollaborateuren (ehemaligen Falun Gong- Praktizierende) überwacht. Als Zeichen seines Protestes trat er in einen Hungerstreik. Am achten Tage seines Hungerstreiks wurde er brutal zwangsernährt. Mehrere Wärter hielten ihn fest, während eine Pflegerin namens Wang versuchte, einen Schlauch durch seinen Rachen in die Luftröhre einzuführen. Der Schlauch wurde, nachdem er bis zur Luftröhre gelangt war, stillgehalten, sodass er nicht mehr atmen konnte und beinahe erstickte. Dann wurde der Schlauch viele Male hinein- und herausgezogen, bis Blut hervortrat.
Herr Zhang durfte nachts nicht schlafen. Er wurde gezwungen, über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten den ganzen Tag lang zu stehen. Er war nicht mehr in der Lage, zu gehen oder seinen Rücken aufrecht zu halten. Er war selbst während seines achttägigen Hungerstreiks gezwungen zu stehen.
3. Frau Wang Xiaoming
Frau Wang Xiaoming ist Zahnärztin aus der Stadt Wuhan. Sie wurde am 6. Juli 2010 verhaftet und in die Gehirnwäscheeinrichtung gebracht. Man misshandelte sie dort fast vier Monate lang. Die Polizei fügte ihr Tritte zu und brachte ihr Verletzungen an ihren Füßen bei. Diese waren so angeschwollen, dass sie nicht mehr in der Lage war, Hausschuhe zu tragen. In der Gehirnwäscheeinrichtung war Frau Wang gezwungen, in einer Ecke des Raumes still zu stehen. Bei der geringsten Bewegung wurde sie geschlagen. Ihr war untersagt, zu trinken oder die Toilette zu benutzen; sie durfte sich nicht an eine Wand oder einen Tisch anlehnen und selbst das Wegwischen von Schweiß war ihr nicht gestattet.
In einer Nacht schlug eine Wärterin namens Jiang sie mehrmals ins Gesicht. In der darauf folgenden Nacht erfuhr sie Schläge durch die Wärterin Jiang und einen Wärter namens Dong. Einer hielt ihren Kopf fest, während der andere sie schlug. Sie stellten ein metallenes Stuhlbein auf Frau Wangs Zeh und dann sprang der Wärter Dang hoch (er hat ein Gewicht von mehr als 90 kg) und setzte sich dann auf den Stuhl. Dang lachte auf eine gehässige Art und Weise und sagte: „Ich werde sicherstellen, dass keine Verletzung festgestellt werden kann.“
4. Herr Dai Congli
Herr Dai Congli ist fast 60 Jahre alt und stammt aus der Stadt Macheng in der Provinz Hubei. Er wurde festgenommen und im August 2007 in die Gehirnwäscheeinrichtung in Hubei gebracht. Der Divisionsleiter Gong Jian und sein Team folterten ihn 43 Tage lang. Er wurde gezwungen, täglich mehrere Stunden zu stehen - über einen Zeitraum von 35 Tagen. Ihm wurde die Nahrungsaufnahme verboten, Schlaf entzogen und die Benutzung der Toilette verboten. Er wurde durch Verbrühen mit heißem Wasser gefoltert, man fügte ihm Verbrennungen durch Zigarettenkippen zu, er erfuhr Stöße mit dem Ende eines Besenstiels und er wurde getreten und geschlagen. Einer seiner Schneidezähne zerbrach aufgrund von Schlägen durch den Wärter Gong Jian.
Durch die Misshandlungen erfuhr Herr Dai starken Gedächtnisverlust, sein Haar wurde weiß und sein Körper war mit Quetschungen und Narben bedeckt. Später brachte man ihn in die 9. Division des Shayang Zwangsarbeitslagers. Zwei Jahre später waren bei seiner Freilassung die Narben immer noch sichtbar.
Eine Gehirnwäsche-Zeitspanne in der Hubei Gehirnwäscheeinrichtung erstreckt sich über 45 Tage und eine weitere folgt direkt im Anschluss daran. Die körperliche Folter beginnt in der Regel nach der Hälfte dieser Zeitdauer. Dann werden die Praktizierenden dort noch eine weitere Periode vor ihrer Freilassung festgehalten, so kann man kaum noch offensichtliche Merkmale ihrer Verletzungen erkennen.
5. Inhaftierung von Falun Gong-Praktizierenden unter dem Deckmantel der „Umerziehung“
Die Gehirnwäscheeinrichtung in der Provinz Hubei wurde 2002 gegründet. Die Liste der ersten Gruppe von inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden findet man im Dokument „2002 Dokument Nr. 6" des "Büro 610" in der Provinz Hubei.
Der erste Todesfall eines Praktizierenden in dieser Gehirnwäscheeinrichtung geschah im Juli 2002. Frau Wang Haoyun, eine Angestellte der Huazhong Normal Universität, wurde dort über einen Monat lang festgehalten. Sie wurde mit heißem Wasser verbrüht, jeden Tag geschlagen und täglich 17 – 18 Stunden der Gehirnwäsche unterzogen.
Seit April 2009 befindet sich die Einrichtung mit einer Bodenfläche von etwa 6718 qm dort. Die Kosten für den Bau des Zentrums betrugen mehr als 70 Millionen Yuan (> $ 10 Millionen). Die Falun Gong-Praktizierenden werden in der 2. Etage gefoltert.
6. Personal in der Hubei Gehirnwäscheeinrichtung
Es gibt dort vier Typen von Angestellten - Beamte, Ausbilder, stellvertretende Ausbilder und Wärter. Die Beamten sind Kadermitglieder des "Büro 610", der Arbeitslager oder Gefängnisse. Stellvertretende Ausbilder sind ehemalige Falun Gong-Praktizierende, die vom Weg abgekommen sind. Die Wärter arbeiten dort vorübergehend, sie stammen von unterschiedlichen Polizeischulen.
Zhang Xingfu war der erste Leiter der Hubei Gehirnwäscherinrichtung. Er war zuvor Leiter des Parteikomitees im Shayang Zwangsarbeitslager gewesen. Viele Praktizierende wurden im Shayang Zwangsarbeitslager zu Invaliden gefoltert und einige getötet. Eine Anzahl der Angestellten aus der Hubei Gehirnwäscheeinrichtung stammt ursprünglich aus dem Shayang Zwangsarbeitslager.
Zhang Xingfu, erster Leiter des Hubei Gehirnwäschezentrums |
Zhou Suiqing ist gegenwärtig der Leiter der Gehirnwäscheeinrichtung und Zhang Xiuming sein Stellvertreter. Zhang Xiuming ist in erster Linie für die Behinderung des Praktizierenden Herrn Li Binghua aus Tianmen verantwortlich.
Andere Schlüsselpersonen sind der Divisionsleiter Gong Jian, die stellvertretende Divisionsleiterin ist Bi Huiqiong, Gruppenleiter sind Liu Cheng und He Wei. Sie folterten Falun Gong-Praktizierende im Shayang Zwangsarbeitslager.
Hubei Gehirnwäscheeinrichtung: +86-27-87924873