(Minghui.de) Am 10. November 2011 stellte das Gericht des Bezirks Xifeng in der Stadt Qingyang, Provinz Gansu, Herrn Kou Chuangjin unter Anklage.
Herr Kou Chuangjin mit seiner Tochter, Kou Juanjuan |
Am 10. November 2011 verkündete das Gericht des Bezirks Xifeng auf seiner eigenen Anschlagtafel, dass morgens um 8:30 Uhr für Kou Chuangjin ein Gerichtsverfahren abgehalten würde. Seine Familie wurde nicht darüber informiert; später erfuhr sie durch andere Kanäle davon. Über ein Dutzend seiner Familienangehörigen gingen rechtzeitig zum Gericht, doch sie bekamen keinen Zutritt.
Das Gerichtsgebäude war von bewaffneten Polizisten mit kugelsicheren Westen bewacht. Die Menschen wurden gegen 9:00 Uhr eingelassen, die Polizei führte Körperdurchsuchungen durch und konfiszierte die Mobiltelefone.
Als sich die Familienangehörigen von Herrn Kou gerade niedersetzen wollten, schrieen die Polizisten: „Er kommt gleich! Kommt heraus, ihr müsst euch nochmals durchsuchen lassen!“ Sie mussten zurück ins Foyer gehen. Ein Beamter befahl ihnen: „Nehmt alles aus euren Taschen!“ In Anwesenheit einer großen Gruppe von bewaffneten Polizisten wurden die Familienangehörigen ein weiteres Mal durchsucht.
Danach kehrten sie in den Gerichtssaal zurück. Herr Kou wurde in Handschellen und Ketten hereingeführt. Sein Kopf war rasiert und er sah sehr schwach aus.
Das Verfahren wurde eröffnet. Die Richterin sagte: „Das ist das Verfahren von Kou Chuangjin.“ Herr Kou sagte: „Ich habe viele Bücher über das Gesetz gelesen, doch keines davon besagt, dass Falun Gong illegal ist. Wenn es eines gibt, bitte lest es uns allen vor.“ Die Richterin wusste keine Antwort und sagte: „Zuerst wird die Staatsanwältin das Verfahren gegen den Angeklagten verkünden.“
Die Staatsanwältin begann zu lesen: „...der Gesetzesvollzug begann seinen Fall zu untersuchen und durchsuchte seine Unterkunft am 29. Juni 2011. Sie fanden jede Menge Falun Gong Material, einschließlich Bücher, gedrucktes Material, CDs und elektronische Dokumente.“ Dann fragte die Richterin Herrn Kou, ob dies wahr sei. Er antwortete: „Ich bin der Meinung, dass die Durchsuchung rechtswidrig durchgeführt wurde; über ein Dutzend Männer kam in meine Unterkunft. Sie brachen das Schloss auf und traten ohne Genehmigung ein. Keiner von ihnen trug eine Uniform. Ohne ihre Polizeiausweise zu zeigen, durchsuchten sie mein Zimmer. Ich fragte sie, wer sie seien, doch niemand antwortete mir. Als ich sie am Durchsuchen hindern wollte, stießen sie mich nieder und hielten mich fest, deshalb habe ich keine Ahnung was sie gefunden haben.“
Danach begannen die Staatsanwältin und der Angeklagte zu debattieren. In dieser Zeit brachte die Polizei einen Fotografen herein, der viele Fotos von den Familienangehörigen machte.
Herr Kou verteidigte sich selbst und sagte: „...Ich litt an schlimmer Hepatitis, Magenproblemen, Kopfschmerzen und vielen anderen Krankheiten. Ich konnte keine Treppen steigen, weil ich so schwach war. Ich suchte überall nach Heilung, doch ohne Erfolg. Die Ärzte erklärten mir, dass es für keine meiner Krankheiten eine Heilung gäbe. Doch seitdem ich Falun Gong praktiziere, verschwanden sie alle auf wunderbare Weise innerhalb von einem Monat. Jeder in meiner Arbeitseinheit weiß davon.“
Die Richterin fragte: „Wissen Sie nicht, dass die Regierung die Praxis Falun Gong verbietet?“ Herr Kou antwortete: „Welches Gesetz verbietet es, Falun Gong zu praktizieren? Sie stellen sich selbst über das Gesetz. All die Strategien der Regierung und die Dokumentationen sind rechtswidrig, wenn es kein Gesetz dahinter gibt.“
Zum Schluss befahl die Richterin, dass der Fall an ein höheres Gericht zum letztendlichen Urteil verlegt werde.
Nach dem Verfahren stürmten Polizisten in den Saal und schrieen seiner Familie zu: „Steht alle auf!“ Als sie aus dem Gerichtssaal hinausgewiesen wurden, hielt Herr Kou seinen Sohn auf und gab ihm einen Brief. Sofort wurden sie von drei Beamten umstellt und der Brief wurde ihnen weggenommen. Als Herr Kou weiter ging, stießen die Beamten seine Familienangehörigen zurück. Sie ließen die Familie den Saal nicht verlassen, auch als er bereits gegangen war.
Nach einer Weile kam ein Beamter und sagte: „Nun können wir sie alle durchsuchen.“ Die Polizisten teilten sie nach Geschlecht auf und durchsuchten sie. Erst nach der gründlichen Untersuchung durften sie das Gerichtsgebäude verlassen.
Das Verfahren dauerte von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr. Die Tochter von Herrn Kou weinte die ganze Zeit. Seit seiner Verhaftung durfte ihn seine Familie nicht besuchen. Zu allem Übel musste Li Ruihua, seine Frau, ihr Zuhause verlassen und wurde mittellos, um einer Verhaftung durch die Xifeng Polizei zu entgehen.
Gerichtsgebäude des Bezirks Xifeng, Stadt Qingyang, Provinz Gansu |