(Minghui.org) Beim Austausch unter Mitpraktizierenden hören wir oft solche Gespräche:
Frage: Hast du heute das Fa gelernt?
Antwort: Ja.
Frage: Wie viele Lektionen hast du gelernt?
Antwort: Eine Lektion (zwei Lektionen oder mehr)
Auf den ersten Blick klingt das ganz normal, aber wenn man darüber nachdenkt, scheint es so zu sein, dass „wie viel Fa man gelernt hat“ mit „wie fleißig man sich kultiviert hat“ zusammenhängt. Bei meiner 10-jährigen Kultivierung war ich immer der Meinung, ob man sich fleißig kultiviere, hänge davon ab, wie viele Lektionen man am Tag gelernt habe. Entsprechend dieser Anschauung legte ich viel Wert darauf, wie viele Lektionen am Tag ich gelernt hatte. Wenn ich am Tag nur eine Lektion oder nicht einmal eine Lektion gelernt hatte, fühlte ich mich schlecht und wagte nicht, dies vor den Mitpraktizierenden auszusprechen. Wenn ich zwei Lektionen gelernt hatte, war ich zufrieden. Wenn ich sagte, dass ich drei oder vier Lektionen gelernt hatte, beneideten mich die Mitpraktizierenden und ich fühlte mich sehr stolz.
Auf die Dauer wurde es mir zur Gewohnheit, jeden Tag vor dem Fa-Lernen eine Zeit festzulegen, in der ich so und so viele Lektionen lernen wollte. Das führte aber dazu, dass ich die Zeit nutzte, nur um die Aufgabe zu erfüllen. Manchmal wollte ich sogar noch mehr als die festgelegten Lektionen lernen. So achtete ich nur auf die Quantität und nicht auf die Qualität. Das Fa-Lernen war zu einer Formsache geworden.
Ich versuchte, diese Situation zu verändern, aber die Wirkung war nicht gut. Erst im September las ich wieder das Jingwen:
„Dafa-Jünger müssen das Fa lernen
„Ihr wisst, an vielen Orten sind einige Situationen beim Fa-Lernen aufgetreten. Welche Situationen? In manchen Regionen ist das Fa-Lernen eine reine Formsache geworden. Manche Leute sind unkonzentriert, wenn sie 'Zhuan Falun' lesen, denken sie an andere Dinge und können sich nicht auf die Kultivierung konzentrieren. Das ist nichts anderes als reine Zeitverschwendung. Es ist nicht nur eine Zeitverschwendung. In dem Moment, in dem sie sich eigentlich erhöhen können, denken sie an Dinge und Probleme, woran sie nicht denken sollen. Dann ist es nicht nur so, dass sie sich nicht erhöht haben. Im Gegenteil, sie sind noch nach unten gefallen. Wenn man das Fa nicht gut gelernt hat, kann man viele Dinge nicht gut machen.“ (Li Hongzhi, 16.07.2011)
Früher war ich von diesem Fa nicht berührt, aber dieses Mal war ich sehr berührt. Der Meister sagte uns, dass wir das Fa mit dem Herzen lernen sollten und wie wichtig das ist. Wenn das so wichtig ist, wieso können wir das nicht als den Schwerpunkt betrachten? Mir war auf einmal klar: Es war die Anschauung, die mich daran hinderte, das Fa mit dem Herzen zu lernen. Ich verglich immer meinen Kultivierungszustand mit „wie oft ich das Fa gelernt hatte“ statt mit „ob ich das Fa mit dem Herzen gelernt hatte“. Sobald diese Anschauung geändert wurde, veränderte sich auch mein Zustand beim Fa-Lernen. Ich betrachtete „das Fa mit dem Herzen zu lernen“ als den Schwerpunkt. Als ich das erkannt hatte, legte ich nicht mehr fest, wie viele Lektionen ich am Tag lernen wollte. Ich lernte das Fa in Ruhe und las es langsam. Ich sehnte mich nicht danach, unbedingt etwas zu erkennen, und wollte nur die oberflächliche Bedeutung der Sätze verstehen. So lernte ich zwar weniger Lektionen, aber mit mehr Qualität - und die Wirkung verbesserte sich. Jeden Tag hatte ich neuen Erfolg.
Es gibt noch einen anderen Grund für die Wichtigkeit, „das Fa nicht mit dem Herzen zu lernen“, nämlich, man erzeugt sonst selbst Störungen. Zum Beispiel denkt man vor oder beim Fa-Lernen: "Bei dem Wetter weiß man nicht, ob es regnen wird. Meine Bettwäsche hängt noch draußen. Heute darf ich das Fa nicht zu spät lernen, ich muss mein Kind noch abholen. Ich habe schon mit XXX vereinbart, nach dem Fa-Lernen im Kaufhaus einkaufen zu gehen. Nach dem Fa-Lernen muss ich noch zum Mitpraktizierenden A gehen und mit ihm über ein Projekt zur Fa-Bestätigung sprechen …" Wenn man solche Gedanken hat, wird man während des ganzen Prozesses des Fa-Lernens gestört und man kann das Fa nicht konzentriert lernen.
Als Dafa-Jünger soll man vor dem und während des Fa-Lernens alle Gedanken ablegen und alle Sachen vor dem Fa-Lernen erledigen, die man erledigen sollte, um die störenden Faktoren beim Fa-Lernen zu beseitigen. Nur so kann man das Fa in Ruhe und konzentriert lernen.
Wenn man das Fa mit dem Herzen lernen will, muss man zwei Punkte schaffen: 1) die Anschauungen ändern, 2) die Störungen beseitigen. Solche Anschauung und Störungen kommen aus eigenen Gedanken. Zudem spielen äußerliche Faktoren dabei eine Rolle.
1) Man soll auf die Geschwindigkeit beim Lesen achten. Wenn man die Geschwindigkeit in schnell, halb-schnell und langsam einteilt, ist es besser, das Buch langsam zu lesen. Denn unser Ziel beim Lesen ist, die oberflächliche Bedeutung der Wörter zu verstehen. Wenn wir zu schnell lesen, bevor wir den ersten Satz verstanden haben, kommt schon der folgende Satz. Wenn wir langsam lesen, haben wir genug Zeit, um die Sätze gut zu verstehen. Wenn man das Fa allein lernt und irgendeinen Abschnitt noch nicht gut verstanden hat, kann man diesen Abschnitt wiederholen, bis man die Bedeutung versteht. Die Wirkung ist dann ganz anders. Man soll keine Angst davor haben, langsam zu lesen. Es ist am wichtigsten, das Fa mit dem Herzen zu lernen.
2) Man soll die Wörter deutlich und richtig aussprechen. Wenn man das Fa in der Gruppe lernt, lernt man das Fa nicht nur selbst, die anderen Mitpraktizierenden hören auch mit. Man soll die Wörter deutlich und richtig aussprechen, das ist auch ein Prozess, dass man das Fa mit dem Herzen lernt. Das hilft auch den Mitpraktizierenden, das Fa mit dem Herzen zu lernen. Aber du darfst nicht daran denken: "Ob ich gut lesen kann? Wie werden mich die Mitpraktizierenden betrachten?" Das wird ernsthafte Störungen beim Fa-Lernen verursachen. Du brauchst nur ruhig zu lesen und dich auf das Fa-Lernen zu konzentrieren, dann wirst du unerwarteten Erfolg erzielen.