(Minghui.org) Am 19. Oktober 2012 um 10:00 Uhr morgens stellte das Gericht Hongkou in Shanghai die Falun Gong-Praktizierende Frau Yuan Hongying vor Gericht. Diese alte Dame, die sich daheim um ihre Enkelin kümmert, wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Um 9:00 Uhr befanden sich bereits mehrere Polizeifahrzeuge und Zivilpolizisten am Eingang des Gerichtes. Mehrere Zivilpolizisten fotografierten jeden in der Umgebung, manche mit Handykameras, manche mit richtigen Kameras. Andere blieben in den Fahrzeugen während einige draußen Wache hielten.
Als Frau Yuans Familie den Gerichtssaal betreten wollte, hielten die Wachen sie auf: „Unsere Leitung hat bestimmt, dass nur drei Familienmitglieder hinein dürfen.“ Ihre Familie fragte: „Ist das keine öffentliche Verhandlung? Wieso ist die Anzahl Personen begrenzt?“ Die Wachen verlangten auch die Gerichtsvorladung zu sehen. Nachdem sie das Gericht betreten hatten, mussten sie in der hinteren Reihe sitzen. Neun unbekannte Personen setzten sich in die erste Reihe. Ein Familienmitglied fragte: „Diese Verhandlung ist für eine Familienangehörige von uns. Warum dürfen diese Personen vorne sitzen? Wer ist das?“ Ein Wachmann antwortete: „Dies ist eine öffentliche Verhandlung. Diese Leute haben sich früher angemeldet.“ „Wenn die Verhandlung öffentlich ist, weshalb darf dann nicht unsere gesamte Familie dabei sein? Sie haben nur dreien von uns erlaubt hier zu sein.“ Daraufhin wurde der Wachmann unhöflich: „Wollt ihr (der Verhandlung) zuhören oder nicht? Wenn nicht dann verschwindet!“
Während der Verhandlung verlas der Staatsanwalt erfundene „Beweise.“ Er konnte keinen tatsächlichen Beweis vorzeigen und auch keine Augenzeugen beibringen. Der Staatsanwalt behauptete, dass Frau Yuan „den Strafvollzug untermauern würde.“ Ihr Rechtsanwalt verteidigte sie: „Frau Yuan Hongying ist eine alte Dame und nur wenig gebildet, sie kann gerade mal ihren eigenen Namen schreiben. Sie hat in ihrem Leben viel Trübsal erlebt und an vielen Krankheiten gelitten. Dank Falun Gong wurde sie gesund. Zu behaupten, sie „untermauere den Strafvollzug“ ist falsch. Sie könnte das überhaupt nicht, selbst wenn sie es wollte. Außerdem schaden ihre Taten niemandem. Welcher Sache soll sie schuldig sein? Wenn Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht böse sind, was ist dann aufrichtig?“ Der Rechtsanwalt verteidigte Falun Gong auch aus rechtlicher Sicht. Der Richter unterbrach den Anwalt mehrfach.
Die Verhandlung war nur eine Formalität. Der Richter verkündete sofort das Urteil über dreieinhalb Jahre Haft für Frau Yuan.
Frau Yuan Hongying, 59, kommt aus Qiqihar, Provinz Heilongjiang. Sie wuchs in einem Dorf in der Provinz Shandong auf. Ihre Familie war sehr arm und sie ging nie zur Schule. Ihre Familie hatte oft nichts zu essen und so ging sie zwei Jahre lang mit anderen zum Betteln. Später wurde sie zur Leiterin der Frauenorganisation in ihrem Dorf ernannt. Sie übernahm alle schwierigen Arbeiten und verlangte dafür nichts zurück. Dadurch zog sie sich jedoch viele Krankheiten zu. Sie heiratete während der Zeit der chinesischen Kulturrevolution (1966 – 1976). Die Familie ihres Mannes wurde als „Kulaken“ gebrandmarkt, reich genug, um einen Bauernhof zu besitzen und Arbeitskräfte einzustellen und so wurden sie und ihr Mann oft von der Öffentlichkeit verurteilt. Um der endlosen Verunglimpfung zu entkommen, floh ihre Familie in ein abgelegenes Dorf in Qiqihar, wo es sehr kalt war, bis zu -40 Grad Celsius. Sie wohnten in einem alten Haus mit vielen Löchern. In diesem brachte sie ihren Sohn zur Welt doch wegen der harten Lebensbedingungen wurde sie noch kränker.
Während ihr Sohn aufwuchs und die Familiensituation sich verbesserte ging es ihr gesundheitlich immer schlechter. Sie litt an Asthma, Herzkrankheit, Rheumatismus, Gallenblasenentzündung und Gebärmutter Fibromen. Ihre Beine waren stark geschwollen. Sie nahm Medikamente doch in ihrem Zustand wurde sie immer reizbarer. Sie stritt sich mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern, und auch die Nachbarn bekamen dies mit.
Eines Tages 1997 begann Frau Yuan durch einige ungewöhnliche Umstände damit, Falun Gong zu praktizieren. Anfangs kannte sie nur einige wenige chinesische Schriftzeichen doch nach und nach konnte sie das ganze Buch Zhuan Falun lesen. Sie kultivierte ihr Herz nach den Lehren in dem Buch und lebt nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Sie wurde ein ganz anderer Mensch, ist freundlich zu ihren Schwiegereltern und denkt an andere. Ihre Krankheiten verschwanden und nun fühlt sie sich am ganzen Körper leicht und lächelt immer. Ihre Nachbarn waren verwundert: „Wieso bist du so glücklich und lächelst den ganzen Tag?“ Als ihre Verwandten sahen, wie sich ihr Verhalten gegenüber ihren Schwiegereltern geändert hatte, fragten sie ihren Sohn: „Was praktiziert deine Mutter da? Wieso ist sie so ein anderer Mensch geworden? Sie ist jetzt so nett!“
Im Jahr 2003 wurde Frau Yuan zu zwei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager verurteilt. Ihr Mann befürchtete, dass seine damals 83-jährige Mutter sich zu viele Sorgen um sie machen würde und so sagte er ihr nicht, was geschehen war. Seine Mutter sprach jedoch unentwegt von ihrer Schwiegertochter und fragte sich, ob sie in Schwierigkeiten steckte. Ihr Mann litt zu dieser Zeit an Knochennekrose in seinem Bein. Er wurde operiert und musste sich zusätzlich noch um seine Mutter kümmern. Ohne Frau Yuans Hilfe war es sehr schwer für ihn, diese Lasten zu ertragen.
Frau Yuan war dreimal verhaftet und einmal in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden. Im Zwangsarbeitslager Qiqihar zwang man sie, Möbel anzustreichen. Die Farbe war so giftig, dass einige Personen beim Streichen ohnmächtig wurden. Man zwang sie auch zu Feldarbeit, wie Mais ernten. Sie musste Einwegstäbchen, Holzschalen und Zahnstocher herstellen und arbeitete täglich 14 bis 15 Stunden. Die Wärter drohten den Gefangenen, die ihr Arbeitspensum nicht erfüllten, mit Verlängerung ihrer Haftzeit. Die Mitarbeiter folterten auch die Praktizierenden, die sich weigerten ihren Glauben aufzugeben. Die Wärter zwangen die Familienangehörigen der Praktizierenden dazu, Falun Dafa zu beschimpfen, ansonsten wurde ihnen das Besuchsrecht verwehrt.
Vor einigen Jahren ging Frau Yuan nach Shanghai um sich um ihre Enkelin zu kümmern und damit ihrer Schwiegertochter zu helfen. Am 9. Mai 2012 wurde sie von Beamten der Straßenpolizei Guangzhong an der Kreuzung Zhongshan Straße Nord und West Baoxing Straße verhaftet. Dann durchwühlte die Polizei unrechtmäßig ihre Wohnung und drohte ihrer Familie. Ihre Familie ging zur Polizeistation um sie zu besuchen, doch ihre wiederholten Anfragen wurden jedes mal abgelehnt. Ihre Familienangehörigen engagierten einen Anwalt, um sie zu verteidigen; doch selbst dem Anwalt wurde verboten seine Klientin zu sehen. Die Polizisten erfanden Vorwände, wie z.B., dass sie Verwandtschaft zu ihrem Kind nicht feststellen könnten oder, dass die Polizei von der Familie nicht verlangt hätte, einen Anwalt zu engagieren.