(Minghui.org) Die Würde ist ein entscheidender Wert für das menschliche Leben und wird daher von einigen Menschen als etwas sehr Wesentliches angesehen. Sollten wir als Dafa-Praktizierende neben der Bestätigung der Werte Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht nicht auch die Wahrung unserer Würde ernst nehmen? Wie sollen wir als Praktizierende mit der Würde umgehen? Ich würde gerne meine Ansicht anhand von ein paar Beispielen mit euch teilen.
Beispiel 1: Als ich in einem Arbeitslager war, wurde ich eines Tages von einer kleinen Zelle in eine große Zelle verlegt. Als die Gefängniswärterin eintrat, stand jeder sofort auf. Da ich keine Ahnung hatte, was vor sich ging, stand ich ebenfalls auf. Ich erkannte dann, dass die über 10 Praktizierenden nur aufgestanden waren, um die Gefängniswärterin, die die Zelle betreten hatte, um mit einem Insassen zu sprechen „zu begrüßen“. Jeder stand stramm da. So fragte ich eine Mitpraktizierende, was das zu bedeuten hatte. Sie erzählte mir, dass das die Regel sei.. Wenn uns nicht erlaubt wurde uns hinzusetzen, mussten wir für eine lange Zeit stehen. Als ich das hörte, fühlte ich mich sehr gedemütigt und schämte mich sehr. Ich setzte mich daraufhin sofort hin. Die Wärterin sagte dann verärgert zu mir: „Siehst du nicht, dass alle stehen?“. Ich antwortete: „Sie tun das aus falschen Gründen.“ Die Wärterin forderte mich auf, aufzustehen, aber ich lehnte es ab. Sie kam zu mir herüber und versuchte mich hochzuziehen. Aber ich wehrte mich. Als sie erkannte, dass ich nicht aufgeben würde, benachrichtigte sie die Direktorin. Die Direktorin fragte mich, warum ich es ablehnte aufzustehen. Ich sagte, dass sie (die Wärterin) uns mit Absicht beleidigt hätte. Die Wärterin schrie daraufhin: „Ganz Recht, ich wollte dich beleidigen!“. Durch diese Aussage wurde ich noch entschlossener, die Würde der Praktizierenden zu schützen. Ich sagte: „Von jetzt an werde ich nicht mehr für dich aufstehen!“ Die Direktorin schimpfte die Wärterin daraufhin aus, sodass sie heulend den Raum verließ.
Am nächsten Tag kam die Wärterin zusammen mit zwei Kolleginnen in unseren Raum, um sich zu rächen. Sie fragten mich wiederholt, warum ich nicht aufstünde. Sie erklärten, dass sie mich nicht in Ruhe lassen würden, bis ich ihnen eine Antwort gäbe. Mein Herz tat weh, denn Praktizierende wurden gedemütigt. Ich sah ihnen in die Augen und sagte mit fester Stimme: „Weil ich nicht aufstehen werde! Versteht ihr das nicht?“. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließen sie die Zelle. Am selben Tag veranstaltete die Direktorin ein Meeting mit den Wärtern und erklärten ihnen, dass zukünftig niemand mehr willkürlich unsere Zelle betreten dürfe. So befreite sie uns indirekt von der Pflicht, aufstehen zu müssen. Von diesem Tag an, sprachen die Wärter nur noch von außerhalb der Zelle mit uns, wenn sie uns etwas sagen mussten und Dafa-Praktizierende mussten nicht mehr länger aufstehen. Andere Insassen hingegen, mussten nach wie vor aufstehen.
Später kam die Direktorin zu mir, um mit mir zu sprechen. Sie fragte mich, warum ich darauf bestünde, nicht aufzustehen. Ich sagte: „ Dafa-Praktizierende sind freundlich und gut. Dass wir gute Menschen sind, heißt nicht, dass man uns tyrannisieren kann. Gute Menschen haben Würde. Schlechte Menschen begehen Übeltaten, wenn sie andere tyrannisieren. Wenn sie die Würde der Praktizierenden verletzen, verkürzen sie damit nicht ihr eigenes Leben? Das ist der Grund, warum wir nicht für Sie aufstehen!“ Die Direktorin lächelte daraufhin.
Beispiel 2: Letztes Jahr rief mich die Mutter eines Schülers an, die davon erfahren hatte, dass ich sehr gut darin war zu unterrichten. Sie wollte, dass ich ihren Sohn in Englisch unterrichtete. Obwohl wir sehr nah beieinander wohnten, wollte sie nicht, dass ihr Sohn zu mir kam, denn sie wollte nicht, dass er die Treppen hochsteigen musste. Stattdessen wollte sie, dass ich zu ihr komme. Mit anderen Worten gesagt, sie wollte, dass ich ihr persönlicher Hauslehrer würde. Ich lehnte ab. Sie sagte: „Ich werde dich bezahlen, ich werde dich gut bezahlen!“ Ich lehnte noch immer fest entschlossen ab. Da sie sah, dass ich es ernst meinte, verdoppelte sie die Bezahlung. Ich sagte: „Es geht nicht um das Geld. Ich möchte nicht zur Wohnung eines Schülers gehen. Wenn er etwas lernen möchte, muss er schon zu mir kommen.“ Sie murmelte etwas wie: „Heutzutage machen Menschen doch alles für Geld.“ Dann legte sie auf.
Das ist mein Verständnis zu dieser Problematik: Heutzutage rutscht die Moral schnell ab. Wenn ich zu einem Schüler nach Hause gehe und sein Hauslehrer werde, dann ist es so, als wäre ich ein bezahlter Buttler. Psychologisch betrachtet, sind Schüler und Eltern höhergestellt und der Lehrer ist ihnen untergeben. Wenn sogar die normalen Menschen Würde haben, dann doch erst recht ein Dafa-Praktizierender. Meiner Meinung nach braucht ein Schüler zuerst die richtige Einstellung, um gut lernen zu können. Der Schüler sollte die Initiative ergreifen und zur Wohnung des Lehrers gehen. Das Nachhilfegeben beim Schüler zuhause ist aus der Sicht des Fa eine entartete Anschauung, die gegen die traditionelle moralische Philosophie verstößt. Aber die heutigen Menschen haben sich schon an diese Idee gewöhnt und niemand denkt, dass es schlecht ist. Wenn die menschliche Kultur und die Moral wieder zur Aufrichtigkeit zurückgefunden haben, so denke ich, dann wird so etwas wie „Nachhilfegeben“ nicht länger existieren.
Einige Tage später erfuhr ich, dass die Mutter einen anderen als Nachhilfelehrer eingestellt hatte. Aber der Schüler war sehr schwer zufriedenzustellen und hackte auf dem Lehrer herum. Nach kurzer Zeit wurde der Lehrer gefeuert. Als ich das hörte, wurde ich darin bestätigt, dass meine Entscheidung richtig war. Die alltäglichen Menschen tun Dinge aus Eigennutz. So konnte er den Lehrer feuern, den er vorher eingestellt hatte. Aber wir Dafa-Praktizierende haben Würde. Wie können wir herumkommandiert werden? Später brachte die Mutter, den Schüler zu meiner Wohnung. Er war gar nicht arrogant und verhielt sich sehr aufrichtig. So nahm ich ihn als Schüler an.
Durch diesen Vorfall konnte ich das folgende erkennen: Es gibt eine Redewendung in der Gesellschaft, die da heißt: „Geld spricht“ und das bedeutet, wenn du Geld hast, kannst du dir jede Dienstleistung erkaufen. Insbesondere in der heutigen Gesellschaft glauben Eltern und Kinder daran, dass Geld allmächtig ist. Aber wir wissen, dass dies für Dafa-Praktizierende nicht gilt. Wir lassen uns nicht vom Geld herumkommandieren. Hinzu kommt, dass Dafa-Praktizierende gute Menschen sind, die sich an hohen moralischen Normen orientieren. Gute Menschen verdienen Anerkennung und Würde. Demnach haben wir das Recht, unsere Würde zu bewahren.
Beispiel 3: Der Ehemann meiner Freundin fiel aufgrund einer plötzlichen Erkrankung in ein Koma. Viele Freunde und Kollegen von ihm kamen ihn besuchen. Ich ging auch hin. Als er im Krankenhaus war, musste seine Bettpfanne mehr als 10-mal täglich gelehrt werden. Viele seiner Freunde, Familienmitglieder und Kollegen nahmen sich freiwillig dieser Aufgabe an. Aber ich half nur bei anderen Arbeiten mit und leerte nie die Bettpfanne aus. Ich wusste, dass sich meine Freundin sehr wünschte, dass ich dies auch einmal täte. Aber ich tat es trotzdem nicht. Später erzählte mir meine Freundin, dass sie es verstehen würde, denn alle Dafa-Praktizierenden würden hohen moralischen Standards folgen. Wie kann sie einen guten Menschen fragen, die Bettpfanne für sie zu leeren.
Meiner Meinung nach, sollten wir so etwas nicht tun, weder bei der persönlichen Kultivierung, noch aus der Sicht eines Kultivierenden in der Zeit der Fa-Berichtigung. In der Vergangenheit wurde ein Mensch, sobald er sich dazu entschlossen hatte, sich zu kultvieren als eine Halbgottheit betrachtet. Wie kann ein Mensch eine Gottheit fragen, die Bettpfanne zu leeren? Gegenüber der Gottheit ist das respektlos. Die Menschen wissen nicht, dass sie damit ein Verbrechen begehen. Wir sind Dafa-Praktizierende. Wie groß ist die Sünde, die dieser Mensch begeht. Von einer anderen Perspektive aus betrachtet: Dafa-Praktizierende haben Würde. Wie können wir unser Ansehen als Dafa-Schüler beschädigen lassen? Wenn wir aber unseren Familienmitgliedern helfen, dann ist es unsere Aufgabe, das zu tun. Denn wir leben in der Gesellschaft, so müssen wir die Prinzipien der menschlichen Gesellschaft bewahren, um diese Ebene zu harmonisieren.
Beispiel 4: Ein Mitpraktizierender ist ein Kanalarbeiter. Er lebt in der Nähe von seinem Arbeitsplatz, sodass er das ganze Jahr über stinkt. Wo auch immer er hingeht, man riecht ihn schon, bevor man ihn sieht. Als er in unsere Fa-Lerngruppe kam, versuchten die Praktizierenden ihre Nasen nicht zuzuhalten, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Dieser Praktizierende dachte, dass an seinem Job nichts falsch wäre. Er begründete dies damit, dass der Lehrer gesagt hatte: „Alle Berufe in der menschlichen Gesellschaft sollen existieren.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4, Die Umwandlung des Karmas)
Hinzukam, dass sein Chef versuchte ihn bei der Stange zu halten, indem er ihm seinen Lohn später auszahlte und gleichzeitig durchblicken ließ, dass sein Vorgesetzter einen guten Eindruck von ihm hatte. Dafa-Praktizierende sollen sich in jeder Umgebung freundlich verhalten. Aufgrund dieses Gedankens machte er diesen Job viele Jahre lang.
Ich denke, dass sich ein guter Mensch nicht so verhält. Ein guter Mensch zu sein, heißt nicht, dass man alles tut, worum man gebeten wird. Dafa-Praktizierende können nicht als Kanalarbeiter arbeiten. Vom Standpunkt der Würde eines Dafa-Praktizierenden betrachtet, sollten wir diese Art von Arbeit nicht machen. Auch wenn wir Mitpraktizierende nicht wegen des Jobs diskriminieren, die alltäglichen Menschen werden das tun. Wie können wir dann noch den Menschen die wahren Umstände von Angesicht zu Angesicht erklären? Wenn wir uns als eine Gesamtheit betrachten, sollten wir diese Art von Arbeit nicht machen. Was wir heute machen, wird den zukünftigen Menschen als Beispiel dienen. Was hinterlässt dieser Praktizierende für die Zukunft? Wie man ein guter Kanalarbeiter wird? Wie man Dafa-Bücher in einer stinkenden Umgebung liest? Ist das nicht respektlos gegenüber den Buddhas, Taos, Gottheiten und gegenüber dem Lehrer? Es gibt so viele verschiedene Berufe in dieser Welt. Auch wenn nicht jeder Praktizierende einen hochangesehenen Beruf ausüben kann, sollten wir keine Berufe ausüben, die einen negativen Einfluss darauf haben, wie uns die alltäglichen Menschen betrachten. Um unsere Würde zu bewahren, sollten wir diesem Aspekt große Aufmerksamkeit schenken.
Viele Praktizierende schenken der Würde vom Standpunkt eines Dafa-Praktizierenden aus nicht genug Aufmerksamkeit. Sie denken, dass wir alles tun können, solange wir uns gut verhalten und andere Menschen denken, dass wir freundlich sind. Aber sie denken nicht daran, ob das der Würde der Praktizierenden schadet. Tatsächlich opfern sich diese Praktizierenden in der Gesellschaft auf, ohne von den anderen respektiert zu werden. Die Wirkung, wenn sie die Fakten über Falun Gong erklären, ist nicht gut. Einige Menschen nutzen unsere Freundlichkeit sogar aus, um uns dies oder das machen zu lassen, was beabsichtigt, oder unbeabsichtigt die Würde der Praktizierenden beschmutzt. Aber einige Praktizierende nehmen das nicht ernst. Zum Beispiel machen einige ältere Praktizierende die ganze Hausarbeit für ihre Kinder, wie Kochen und sich um die Enkelkinder kümmern. Sie sind den ganzen Tag beschäftigt. Bei den Mahlzeiten ist es ihren Kindern und Enkelkindern auch ganz egal, ob die Praktizierenden essen oder nicht, sie denken nur an sich selbst. Nach dem Essen schieben sie die Teller einfach an den Rand und verlassen den Tisch. Die älteren Praktizierenden essen dann das Übriggebliebene und müssen auch noch den Abwasch machen. Diese Praktizierenden haben nicht das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt und sind sogar noch glücklich darüber, wenn sie anderen davon erzählen. Sie glauben, dass sie wirklich gute Menschen sind. Ich mache mir Sorgen um sie. So verhält sich kein guter Mensch und die nächste Generation wird uns nicht respektieren, wenn wir uns so verhalten. Schaden wir ihnen nicht?
Die Würde der Dafa-Praktizierenden manifestiert sich auf vielerlei Weise, von der Wahl unseres Berufes, zu der Art unseres Verhaltens bis hin zu der Art unserer Kleidung. Wenn wir uns laut unterhalten und dabei keine Rücksicht auf unsere Umgebung nehmen, werden die Menschen uns dann respektieren? Werden sie zuhören, wenn wir ihnen die Wahrheit erklären? Wenn wir zerknitterte und schmutzige Kleidung tragen, werden andere Menschen dann unsere Würde beachten? Die Würde der Praktizierenden hervorzuheben bedeutet gleichzeitig, andere Menschen zu respektieren. Darüber hinaus beinhaltet es auch die Komponente, Menschen zu erretten. Genau genommen bedeutet das, barmherzig mit den Menschen umzugehen.
Dafa-Praktizierende müssen freundlich sein. Sie müssen aber auch ihre Würde bewahren. Ein guter Mensch folgt den universellen Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Er verkörpert hohe moralische Ideale. Sogar ein alltäglicher Mensch gibt der Würde einen hohen Stellenwert, dann doch erst recht ein Praktizierender, der barmherzig und tolerant mit anderen Menschen umgeht. Ein alltäglicher Mensch wird davon profitieren, wenn er respektvoll mit Praktizierenden umgeht. Wenn wir der Würde nicht genug Beachtung schenken, werden andere Menschen uns nicht respektieren und uns schlecht behandeln. Schaden wir ihnen damit nicht? Allerdings müssen wir uns klar machen, dass die Würde eines Praktizierenden nicht mit dem Ruf in der Gesellschaft verwechselt werden darf. Sie verkörpert die mächtige Kraft des Dafa. Die mächtige Kraft des Dafa ist unantastbar. Daher ist die Wahrung unserer Würde sehr entscheidend. Unsere Würde zu bewahren ist ebenfalls ein Aspekt der Fa-Bestätigung und des Fa-Bewahrens. Wenn wir diesem Gesichtspunkt genug Aufmerksamkeit schenken, werden die alltäglichen Menschen nicht auf uns herabblicken. Wenn Dafa-Praktizierende von den alltäglichen Menschen hochangesehen werden, ist das die beste Verwirklichung der barmherzigen und mächtigen Kraft des Dafa.