(Minghui.de) Vor zehn Jahren, am 14. Februar 2002, ging Andre Huber, ein Falun Gong-Praktizierender aus Deutschland, auf den Platz des Himmlischen Friedens in Peking, um dort gegen die rechtswidrige Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische chinesische Regime zu protestieren. Mit ihm zusammen waren dort drei Falun Gong-Praktizierende aus Schweden, einer aus den USA und einer aus Japan. Die chinesischen Polizisten nahmen sie rechtswidrig fest, sperrten sie ein und schickten sie in ihre Heimatländer zurück. Bei seiner Verhaftung und in Polizeigewahrsam wurde Huber geschlagen und beleidigt.
Der Falun Gong-Praktizierende Andre Huber aus Deutschland wird rechtswidrig auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking verhaftet |
„Ich hielt ein gelbes Transparent mit der Aufschrift ‚Falun Dafa ist gut‘“
„Am 14. Februar 2002 um 14:00 Uhr hielt ich ein gelbes Transparent mit der Aufschrift ‚Falun Dafa ist gut!`“ Huber hielt inne. Seine Gedanken schienen zehn Jahre zurückzuwandern. „Genau, wie ich es erwartet hatte, sprangen in weniger als zehn Sekunden Polizisten auf mich zu und hielten mich auf dem Boden fest“, fährt Huber fort.
"Polizei schlug mit den Ellbogen sehr heftig auf meinen Hals und Kopf"
Laut Huber waren mehrere Polizisten in 50 Meter Entfernung sofort, als er das Transparent hob, in Alarmbereitschaft versetzt und eilten zu ihm. Die Polizei stieß ihn um, nahm ihm sein Transparent ab und versuchte, ihn in ein Polizeifahrzeug zu zerren. Er kam los und wollte aufstehen. Eine Gruppe Polizisten ergriff seine Arme und Beine und schleppte ihn weg. Huber wurde in ein zweites Polizeiauto gebracht. „Ich bekam einen Türgriff zu fassen und wollte entkommen, doch sie zogen mich weg“, erinnert sich Huber. Auf einem Foto, das zum Zeitpunkt seiner Festnahme aufgenommen wurde, zählte er sieben Polizisten, die ihn hielten.
Huber wurde auf den Boden des Polizeiwagens gestoßen. „Mein Kopf wurde zwischen meine Beine nach unten gedrückt und ein Polizist setzte sich auf meinen Rücken. Ich konnte mich nicht bewegen und nur sehr schwer atmen. Bevor das Auto losfuhr, schlug der Polizist auf dem Fahrersitz mit seinem Ellbogen sehr heftig auf meinen Kopf und Hals. Andere Polizisten schlugen ständig auf meinen Kopf.“
Die Polizei packte Huber am Kragen und zerrte ihn in die Polizeiwache am Platz des Himmlischen Friedens. „In diesem Augenblick stellte ich fest, dass ich nur noch einen Schuh anhatte, mein Gürtel und Pullover zerrissen waren und mein Rucksack fehlte“, erzählt Huber weiter. Er wurde fotografiert und verhört, bevor er in ein anderes Fahrzeug gebracht wurde. Dieses Mal stiegen ungefähr 15 Polizisten mit ihm in das Fahrzeug. Niemand sagte ihm, wohin sie fuhren, warum er gefangen gehalten wurde, was passieren würde und wie lange es dauern würde.
Polizei: "In China gibt es nicht so etwas wie ein internationales Gesetz"
Huber und seine Mitpraktizierenden aus den Ländern außerhalb Chinas wurden in ein Gebäude in der Nähe des Flughafens Pekings gebracht. Es „sah wie ein Hotel aus, war jedoch innen leer“, berichtet Huber. Drei Polizisten verhörten ihn, fragten ihn nach seinem Namen, seiner Anschrift und seinem Pass. Er erwiderte, dass er keinerlei Fragen beantworten würde, bevor er nicht die Deutsche Botschaft kontaktiert habe. Die Polizisten drohten ihm, ihn eine lange Zeit in China einzusperren. Huber sagte zu ihnen, dass es sein Bürgerrecht sei, mit der Deutschen Botschaft Kontakt aufzunehmen. Dies sei außerdem nach internationalem Recht sein grundlegendes Menschenrecht.
Als sie durch ein Tor gingen, dachte Huber, dass er in ein Gefängnis gebracht würde. Er sagte zu einem Polizisten: „Ich will in kein Gefängnis gehen, warum sperren Sie mich ein? Ich stehe unter dem Schutz des internationalen Gesetzes.“ Der Polizist erklärte: „In China gibt es nicht so etwas wie ein internationales Gesetz. Die Vereinten Nationen haben hier nichts zu sagen. Du wirst fünf Jahre lang eingesperrt und niemand wird wissen, wo du bist.“
Das Gefängnis war sehr kalt und stank nach Fäkalien
Huber wurde zusammen mit einem schwedischen und einem japanischen Praktizierenden in eine Zelle gesperrt, die weniger als fünf Quadratmeter groß war. Insgesamt waren in dieser Zelle zehn Personen eingesperrt. Die Wände hatten Risse und die Decke war voller Spinnweben. An der Decke gab es eine Überwachungskamera, die jede Bewegung aufnahm. Es gab auf dem Boden ein Loch, das als „Toilette“ und Duschabfluss diente. Die Zelle roch nach Fäkalien. Huber erinnert sich, dass sie sehr kalt war. Alle konnten nur Seite an Seite zum Nächsten schlafen. Trotzdem wachten sie nachts oft frierend auf. Tagsüber mussten sie auf dem Boden sitzen und die ganze Zeit die „Toilette“ anschauen, außer, wenn sie aßen oder ruhten. Sie durften nicht nach draußen gehen.
Chinesische Zellengenossen fanden die Ausländer normal und höflich
Huber entdeckte, dass das äußere Erscheinungsbild der Praktizierenden ihre chinesischen Zellengenossen überraschte. Sie wunderten sich, warum so viele westliche Menschen Falun Gong praktizieren würden und warum sie die lange Reise nach China gemacht hätten, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Sie meinten, dass diese Praktizierenden „entgegen dem, was im Fernsehen gesagt wurde, normal, gesund, vernünftig, höflich und herzlich" gewesen seien. Ein junger Insasse, der gutes Englisch sprach, übersetzte für Huber und half ihm, den anderen Insassen die Fakten der Verfolgung klar zu machen.
Huber stellte fest, dass die Zellengenossen jedes Mal, wenn er Jiang Zemin, den chinesischen Führer, der die Verfolgung von Falun Gong in Gang gesetzt hatte, erwähnte, sich schnell zu unterhalten begannen und Jiang kritisierten. Es gab viele Witze, die Jiang lächerlich machten. Bis zum heutigen Tag erinnert sich Huber ganz genau an einen: „Jeden Tag, wenn Jiang aufwacht, fragt er als allererstes: ‚Wo haben die Falun Gong-Praktizierenden protestiert?‘“ Huber erkannte, dass Falun Gong eine große Bedeutung in China hat und Jiangs Regime wegen seiner Angst vor Falun Gong ausgelacht wurde.
Verletzung der Menschenrechte
Huber war drei Tage lang eingesperrt. Am 17. Februar wurde er zu einem Vertreter der Deutschen Botschaft gebracht. Erst da erfuhr der deutsche Konsul, dass Huber in einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt war. Am 18. Februar stieg er in ein Flugzeug, das ihn nach Hause brachte. „Ich war in Peking rechtswidrig 94 Stunden eingesperrt und davon 60 Stunden in einem Untersuchungsgefängnis. Die chinesische Polizei schlug mich. Ich blieb höflich und gewaltfrei. Ich beleidigte keinen Polizisten. Die Polizei in Peking verletzte meine Menschenrechte nur, weil ich ein Falun Gong-Praktizierender bin“, sagte Huber.
Huber 2011 bei der Internationale Kunstausstellung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht“ in Freiburg in Deutschland, wo er über Falun Gong erzählt |
Ein standhafter Falun Gong-Praktizierender
Huber zeigte schon in jungen Jahren Interesse am Buddhismus. Seine Mutter stellte ihm 1998 Falun Gong vor. In den letzten 14 Jahren war er ein standhafter und fleißiger Praktizierender. Er ist Lehrer und wenn er Gelegenheit hat, dann erzählt er anderen Lehrern und den Schülern von Falun Gong. Er berichtete auch dem Bürgermeister und den Räten der Stadt von Falun Gong.