(Minghui.de) Viele Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die an der Verfolgung von Falun Gong beteiligt waren, fürchteten in den letzten Jahren eines am meisten: Bei Auslandsreisen könnte ihnen eine gerichtliche Vorladung ausgehändigt werden, die sie dazu auffordert, sich vor Gericht wegen der Anklage des Völkermords, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Folter zu verantworten. Eine derartige Besorgnis ist noch beunruhigender, seitdem Wang Lijun, ein Funktionär, der sich früher wegen seiner Rolle bei der Verfolgung von Falun Gong bei der KPCh lieb Kind gemacht hatte, vor kurzem in Ungnade fiel und sich auf der Flucht befand. Er beantragte sogar Asyl beim örtlichen Konsulat der Vereinigten Staaten. Offensichtlich wurde ihm jedoch kein politisches Asyl gewährt.
Wikileaks: KPCh-Funktionäre fürchten sich vor Anklagen im Ausland
Laut Akten, die Wikileaks veröffentlichte, erklärte der stellvertretende KPCh-Chef Xi Jinping (der derzeitige rechtmäßige Erbe für die KPCh-Topposition von Hu Jintao) nach seinem USA-Besuch im Mai 2006 gegenüber dem ehemaligen US-Botschafter Clark Randt, dass er und andere hochrangige Funktionäre sich Sorgen machten, dass sie in den USA angeklagt würden.
Laut Wikileaks-Akten sagte Xi Jinping, dass er und andere Mitglieder der Besucher-Delegation im Jahr 2007 besorgt gewesen seien, dass sie von Falun Gong-Praktizierenden angeklagt werden könnten. (Diese Information, die von Wikileaks veröffentlicht wurde, stammt aus US-diplomatischen Telegrammen zwischen 1999 und 2010.) In dem Telegramm heißt es: „Xi sagte, dass er und andere chinesische Beamte nicht wegen des Lärms und der Proteste bei ihren Besuchen besorgt oder verärgert seien, dass sie aber besorgt seien wegen rechtlicher Konsequenzen und Belastungen, falls ihnen Papiere als Teil gerichtlicher staatlicher Aktionen zugestellt würden.“
Tatsache ist, dass mehr als 30 hochrangige KPCh-Funktionäre, die direkt für die brutale Verfolgung von Falun Gong verantwortlich sind, in den letzten Jahren in über 30 Ländern angeklagt wurden. Die Anklagen lauten in erster Linie auf „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ oder „Völkermord“. Zu den beteiligten Funktionären gehören neben anderen Jiang Zemin, Luo Gan, Zhou Yongkang und Bo Xilai.
Beamte fürchten Bloßstellung
Während die KPCh-Beamten in der Vergangenheit Angst hatten, dass sie bei Auslandsreisen angeklagt werden, ließ sie der jüngste Vorfall der Flucht von Wang Lijun in das US-Konsulat in der Stadt Chengdu mit verweigerter Asylgewährung noch ängstlicher werden. Wang Lijun lieferte Beweise der Verbrechen seines Kollegen Bo Xilai an Außenstehende, nur um herauszufinden, dass ihn seine Komplizen auch jederzeit ausliefern könnten. In einer derartigen Umgebung gibt es für keinen von ihnen irgendwo ein Versteck.
Es gab Spekulationen, dass Wang möglicherweise der US-Regierung Beweise von Bos Beteiligung am Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden lieferte. Es gibt ein Sprichwort, dass der Tag Augen hat und die Nacht Ohren. Die KPCh-Beamten, die sich aktiv an der Verfolgung von Falun Gong beteiligten, besitzen unabhängig von ihrem Rang wahrscheinlich Beweise für die Beteiligung anderer Beamter an der Verfolgung. Wenn dann ihre persönliche Sicherheit während politischer Kämpfe in Gefahr ist, berichten sie der Außenwelt vielleicht über diese bösen Taten, um ihre eigene Haut zu retten.
Wang an den Gräueltaten des Organraubs bei Falun Gong-Praktizierenden beteiligt
Als Xi Jinping im Februar 2012 die USA besuchte, wurde ein Bericht der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) herausgegeben, in dem es um Wangs Beteiligung am Organraub von Falun Gong-Praktizierenden ging. Die Gräueltaten passierten, als Wang Chef der städtischen Polizeibehörde Jinzhou in der Provinz Liaoning war.
Diesem Bericht zufolge war Wang von Mai 2003 bis Juni 2008 für die städtische Polizeibehörde Jinzhou und ein psychologisches Forschungszentrum innerhalb dieser Behörde verantwortlich, bevor er die Position des Leiters der Polizeibehörde Chongqing zugeteilt bekam. Am 17. September 2006 wurden Wang und sein Forschungszentrum von der Stiftung für innovative Forschung in der Organtransplantation nach medikamentöser Injektion geehrt. Dieser Preis war verbunden mit einer Forschungsfinanzierung von zwei Millionen Yuan.
Ren Jinyang, der Generalsekretär der Stiftung Guanghua, China, sagte während der Preisverleihung: „Wang und sein Forschungszentrum führten grundlegende sowie klinische Studien an Organtransplantationen nach medikamentöser Injektion durch. Sie erfanden neue Schutzmittel und testeten diese bei Leber- und Nierengewebe, sowohl am lebenden Organismus als auch im Reagenzglas. Aufgrund der Resultate an Tieren in Reagenzglas-Experimenten und klinischen Applikationen belegten ihre Ergebnisse einen Durchbruch in der Organtransplantation.“ Wang bedankte sich daraufhin bei Ren und anderen Führungspersonen der Stiftung Guanghua für ihre Unterstützung, einschließlich der Vor-Ort-Besuche aus Anlass von Organtransplantationen. Er deutete außerdem an, dass die Forschungsergebnisse auf tausenden von medizinischen Arbeitsmethoden beruhten.
Ein Bericht der WOIPFG am 12. Dezember 2009 liefert eine Zeugenaussage über Wangs Beteiligung am Organraub. Dieser Zeuge, ein Mitglied von Wangs Polizeistreitkräften, erhielt Wangs Befehl, die Falun Gong-Praktizierenden vollständig zu beseitigen. Er selbst hatte sich 2002 an der Verhaftung und Folterung von Falun Gong-Praktizierenden beteiligt. Eines der Opfer war eine ungefähr 30 Jahre alte weibliche Praktizierende, die nach einer Woche brutaler Prügel und Zwangsernährung überall Blutergüsse hatte. Am 9. April 2002 kamen zwei Militärchirurgen aus der Polizeibehörde Liaoning und entfernten ohne Narkosemittel operativ ihr Herz und ihre Nieren, während die Praktizierende bei vollem Bewusstsein war. Als bewaffneter Sicherheitspolizist sah dieser Zeuge die gesamte Operation und auch, wie die Praktizierende litt und starb. Neben dieser schriftlich festgehaltenen Zeugenaussage gibt es weitere Beweise, dass Wang direkt in den Organraub verwickelt war.
Die Auswirkungen entfalten sich
Wang ist lediglich einer der zahlreichen Akteure bei der systematischen Verfolgung von Falun Gong. Über ihm befindet sich auf Provinzebene Bo Xilai. Auf noch höherer nationaler Ebene steht Zhou Yongkang bis ganz oben Jiang Zemin kommt, der die brutale Verfolgung von Falun Gong in Gang setzte.
Mit dem Ziel der vollständigen Auslöschung von Falun Gong ergriff Jiang in den letzten zwölf Jahren extrem brutale Maßnahmen, ausgehend von seinem Befehl: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und richtet sie körperlich zu Grunde“ bis zum Raub der Organe von lebenden Praktizierenden.
Dieser jüngste Skandal von Wang und Bo löst in den kommenden Wochen und Monaten vielleicht weitere politische Konsequenzen aus. Während sich die internen Kämpfe unter den KPCh-Funktionären verstärken, werden weiterhin schockierende Missetaten, die viele von ihnen während der massiven Verfolgung von Falun Gong begingen, ans Tageslicht kommen. Zweifellos werden einige Beamte freiwillig heraustreten, weil sie ihre Übeltaten bereuen, und die Verbrechen, die sie und andere begingen, darlegen.