(Minghui.de) Am 8. März 2012 machten die beiden Falun Gong-Praktizierenden Herr Lin Shenli und Herr Lin Mingli aus Schanghai, die in China gefoltert wurden, Zeugenaussagen bei einer Anhörung, die im Ausschuss für ausländische Angelegenheiten des kanadischen Parlaments abgehalten wurde. Ihre persönliche Erfahrung in Bezug auf Verhaftung, rechtswidrige Inhaftierung, Folter und Zwangsarbeit sind Beweise für die brutale Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China.
Die beiden Brüder schütteln MP Wayne Marston die Hand |
Lin Shenli und MP Russ Hiebert |
Die beiden Brüder und MP Scott Reid (rechts) |
Die Parlamentsabgeordneten zusammen mit den beiden Brüdern (Von links nach rechts: MP David Sweet, Herr Lin Mingli, MP Ève Péclet, MP Irwin Cotler und Herr Lin Shenli) |
Die Anhörung wurde vom Vorsitzenden des Ausschusses für ausländische Angelegenheiten des kanadischen Parlaments, Herrn MP Scott Reid, geleitet. Außerdem waren folgende MPs anwesend: der stellvertretende Leiter Irwin Cotler, Wayne Marston, Nina Grewal, Russ Hiebert, Ève Péclet und David Sweet. Die beiden Brüder beantworteten mehrere Fragen der Abgeordneten.
Herr Lin Mingli: Viermal verhaftet, zu sechs Jahren verurteilt und gefoltert
Herr Lin begann im Jahre 1997 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Innerhalb von wenigen Monaten verschwanden seine Krankheiten. „Man kann sagen, dass ich durch Falun Gong ein zweites Leben erhielt“, sagte Lin.
Lin berichtete, dass er, nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 die Verfolgung angefangen hatte, viermal von der Polizei verhaftet worden sei. Das erste Mal war im Jahre 2000: Er wurde einen Monat lang wegen des Praktizierens von Falun Gong wie ein Krimineller eingesperrt. Das zweite Mal war im Januar 2001: Er wurde festgenommen und in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht, wo man ihn folterte. Das dritte Mal war im April 2001: Er wurde festgenommen und zwei Jahre lang in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Das vierte Mal war im Oktober 2005: Damals wurde er rechtswidrig zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Herr Lin verlor seine Fassung und weinte, als er sich an das zu erinnern versuchte, was er hatte durchmachen müssen. „Das letzte Mal nahm mich die KPCh-Polizei ohne jegliche rechtliche Beweise fest. Sie verurteilten mich zu sechs Jahren, indem sie die Anklage erhoben, dass ich an einer Psychose leide. In jenen sechs Jahren im Gefängnis wurde ich unerbittlich gequält. Sie zwangen mich, täglich von 05:00 Uhr morgens bis 20:30 Uhr abends auf einem hölzernen Eimer zu sitzen. Ich musste mich mit beiden Armen auf dem Rücken 90 Grad nach unten beugen. Wenn ich mich bewegte, schlugen sie mich. Es war unmöglich, sich in dieser Position nicht zu bewegen und ganz still zu bleiben. Sie stießen mit ihren schweren Stiefeln gegen meinen Kopf und mein Gesicht und ich verlor deswegen viele meiner Zähne“, berichtete Lin.
„Im Januar 2009 wollten sie mich dazu zwingen, eine Garantieerklärung zu schreiben, dass ich Falun Gong aufgeben würde. Als ich mich weigerte, zerrten sie mich in den Waschraum, zogen mich aus und gossen kaltes Wasser über mich. Sie peitschten meinen Kopf mit einem Bambusstock, bis mein Kopf blutüberströmt war. Ich durfte die ganze Zeit nicht schlafen. Während des Tages spielten sie in höchster Lautstärke Aufnahmen ab, in denen Falun Gong verleumdet wurde. Während dieser Zeit war mir schwindlig und ich fühlte mich die ganze Zeit über verwirrt. Ich wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war. Ich durfte auch die Toilette nicht aufsuchen.“
„Als ich in Hungerstreik trat, führten sie eine Zwangsernährung durch. Ein Schlauch wurde immer wieder in meinen Magen eingeführt und dann wieder herausgezogen, um mich zu quälen. Am Ende war meine Speiseröhre zerrissen. Als der Schlauch herausgezogen wurde, war das Blut überall, auch in meinem Mund. Der Gefängnisarzt erklärte, dass ich mich in einem kritischen Zustand befände, und dann brachten sie mich in ein Krankenhaus. Ein anderes Mal weigerte ich mich, die Garantieerklärung zu unterschreiben, und sie stießen mich gegen eine Wand und gossen kochend heißes Wasser auf mein Gesicht.“
Herr Lin sagte, dass es für die meisten Menschen unmöglich sei, sich vorzustellen, wie schlimm die Verfolgung in China ist. Als er 2001 im Arbeitslager war, musste er täglich bis 23:00 Uhr oder bis Mitternacht arbeiten. Wenn er sein Arbeitssoll nicht erfüllte, hängten ihn die Wärter kopfüber über einer Toilette auf. Die Wärter drohten ihm damit, ihn mit Fäkalien zu füttern.
Herr Lin war Zeuge, wie viele andere Praktizierende schwere Folterungen erlitten. Er hörte ständig andere Praktizierende schreien, wenn sie gefoltert wurden. „Einmal sah ich, wie die Wärter einen Praktizierenden vom vierten Stock hinunter warfen … der Kopf des Praktizierenden war eingedrückt … Ein Praktizierender weigerte sich, Falun Gong aufzugeben und die Wärter führten bei ihm eine Zwangsernährung mit Urin und Fäkalien durch.“
Herr Lin bedankte sich bei der kanadischen Regierung und betonte, dass die Unterstützung von Falun Gong und die Rettung von Falun Gong-Praktizierenden durch die kanadische Regierung die KPCh in Angst und Schrecken versetze.
Herr Lin Shenli: 12 Stunden lang Zwangsarbeit
Herr Lin Shenli sprach über die Folter, die er in einem Zwangsarbeitslager erlitten hatte: „Am 20. Juli 1999 fuhr ich nach Peking, um mich für Falun Gong einzusetzen. Ich unterschrieb einen Brief, um die Regierung dringend zu einem Dialog mit Praktizierenden aufzufordern. Das Resultat war, dass ich 18 Monate lang in ein Zwangsarbeitslager gesperrt wurde.“
„Ich wurde willkürlich geschlagen und beschimpft. Bei eisigem Wetter musste ich mich kalt duschen. Jeden Tag musste ich, wenn der Mond noch am Himmel stand, mit der Zwangsarbeit beginnen und hörte mit der Arbeitsschicht erst nach Sonnenuntergang auf. Ich musste über 12 Stunden am Tag Zwangsarbeit verrichten, weswegen ich auf meinem Rücken, meiner Brust und meinem Gesäß Blasen bekam, die eiterten. Das Blut durchtränkte meine Unterwäsche. Ich musste meine kurze Hose mit Papiertüchern auslegen. Wenn ich sie wegnahm, dann kamen auch große Hautteile mit. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich konnte weder gehen noch sitzen und auch nicht in die Hocke gehen, wenn ich auf die Toilette ging.“
„Ich musste mit einer Stahlnadel Löcher in Bälle stoßen. Ich musste die Fäden wachsen und die Bälle fest zunähen. Ich arbeitete ganz viele Stunden und verletzte mich oft selbst mit der Nadel, weil ich so übermüdet war. Die Haut auf meinen Fingern riss wegen der Reibung durch den Faden. Das Wachs war toxisch und meine Finger schwollen an und eiterten.Trotz der unerträglichen Schmerzen musste ich weiter hart arbeiten.“
Weil sich Herr Lin weigerte, das Praktizieren aufzugeben, wurde seine „Strafzeit“ von 18 Monaten auf zwei Jahre erhöht. Die Wärter drohten ihm, dass er für den Rest seines Lebens dort bleiben müsse, wenn er Falun Gong nicht aufgeben würde.
Li Jinyu, Herrn Lin Shenlis Ehefrau, ist eine Bewohnerin Kanadas. Mit Hilfe der kanadischen Regierung, der Parlamentarier und anderer Personen wurde Herr Lin am 23. Januar 2002 aus dem Lager entlassen und kam am 24. Februar nach Kanada. „Ich habe ein solches Glück, dass ich in diesem freien Land Falun Gong praktizieren und glauben kann, was ich glauben möchte. Tausende von Falun Gong-Praktizierenden in China werden zurzeit brutal vom chinesischen Regime verfolgt, nur weil sie ihre körperliche und geistige Gesundheit verbessern wollten. Ich wünsche mir sehr, dass alle gütigen Menschen auf der Welt mithelfen können, die Verfolgung zu stoppen.“
Herr Lin bedankte sich bei den Abgeordneten Irwin Cotler und Scott Reid für ihre Bemühungen, ihn zu retten und die Menschenrechtslage in China zu verbessern.
Vorsitzender des Ausschusses für internationale Menschenrechte gewürdigt für 10-jährige Unterstützung von Falun Gong und Beharrlichkeit bei der Rettung der Falun Gong-Praktizierenden
Am 24. Dezember 2002 brachte Reid den Antrag M 236 im kanadischen Parlament ein und bat den kanadischen Premierminister, die Angelegenheit bei chinesischen Führungspersonen zur Sprache zu bringen, dass 13 Verwandte von kanadischen Bewohnern und Bürgern freigelassen werden sollten, die wegen des Praktizierens von Falun Gong in China verfolgt wurden. Das kanadische Parlament verabschiedete den Antrag einstimmig. Alle 13 kanadischen Bewohner bzw. Verwandten wurden erfolgreich gerettet. Einige Verwandte wurden mit ihren Angehörigen in Kanada zusammengebracht; Herr Lin Mingli ist einer von ihnen.
Reid stellte im Jahr 2009 vor dem Besuch des Premierministers in China noch einmal den Antrag und rief dazu auf, die Gefangenen des Gewissens in China, unter anderem die rechtswidrig inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, zu retten. Dieser Antrag wurde vom Ausschuss für internationale Menschenrechte angenommen.
Als Vorsitzender des internationalen Menschenrechtsausschusses erinnert sich Scott Reid zehn Jahre später daran, wie der Antrag damals von ihm eingereicht wurde. Er sagte, dass sich die kanadischen Beamten in Peking nach der Annahme des Antrags gemeinsam bemüht hätten, die 13 Verwandten der Kanadier zu retten.
Der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Cortler, würdigte den Einsatz Reids bei den Rettungsbemühungen für die Falun Gong-Praktizierenden.
Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Menschenrechte: Falun Gong verkörpert die höchsten Werte
Irwin Cotler, der sich an der Rettung mehrerer Falun Gong-Praktizierender nach Kanada beteiligte, erklärte: „Ich meine, dass die Falun Gong-Praktizierenden die höchsten Werte der chinesischen Gesellschaft und der chinesischen Zivilisation verkörpern, die Werte von Wahrheit, Güte und Toleranz. Ich denke auch, dass die chinesische Regierung sie als beispielhafte Bürger betrachten sollte, anstatt sie in Gefängnisse zu werfen und dort zu foltern.“
„Wenn die chinesische Führung internationale Legitimität bekommen will, dann wird sie daran gemessen, wie sie Falun Gong behandelt. Sie wirde daran gemessen, wie sie ihre politischen Gefangenen behandelt.“
„Ich möchte hoffen, dass sie es so einschätzen, dass es nicht genug ist, eine Wirtschaftssupermacht zu sein. Wenn man wirklich eine Supermacht sein will, dann muss man auch eine moralische Supermacht sein. Und die Art und Weise, wie sie Falun Gong behandelt haben, verdient in meinen Augen keinen Respekt. Ich habe großen Respekt vor der chinesischen Zivilisation und appelliere nur an die chinesische Führung, dass sie aus Respekt für ihre eigene Zivilisation für Werte wie Ehrlichkeit, Güte und Nachsicht und um internationalen Respekt zu gewinnen, anfangen sollte, Falun Gong mit dem Respekt zu behandeln, den es verdient.“
„Die internationale Menschenrechtskommission hat Anhörungen veranstaltet. Dies ist nicht die einzige und ich glaube, dass wir an einem bestimmten Punkt einen Bericht verfassen und unserem Bericht wird daher diese derzeitige Zeugenaussage hinzugefügt in Bezug auf das, was Falun Gong-Praktizierende erlebt haben. Und wir werden die Regierung auffordern, notwendige Handlungsweisen zu unternehmen, um ihnen zu helfen.“
David Sweet erklärte im Interview: „Über eine Sache freue ich mich sehr. Der Premierminister sprach nämlich während seines letzten Besuchs beständig die Menschenrechtsangelegenheiten an und verkündete öffentlich, dass er dies weiterhin machen werde. Und wir sprachen natürlich über viele verschiedene Aspekte der Menschenrechte. Wir möchten nie die Tatsache aus den Augen verlieren, dass unser Land auf den Menschenrechten, Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie aufgebaut ist.“
Er erklärte weiter: „Das Amt für Religionsfreiheit wird für uns eine weitere Möglichkeit sein, um öffentlich über Angelegenheiten, nicht nur in China, sondern wirklich weltweit zu sprechen. Und es ist eine riesige Angelegenheit auf der ganzen Welt, dass Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.“
Kanadische Regierung und Premierminister besorgt über die Verfolgung von Falun Gong
Am 5. März brachten kanadische Beamte bei der Konferenz für Religions- und Glaubensfreiheit der Vereinten Nationen noch einmal ihre Besorgnis über die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas zur Sprache.
Am 9. März 2012 berichtete der kanadische Premierminister Harper bei einem Gespräch am runden Tisch mit chinesischen Medien in Toronto von seiner Reise nach China im Februar. Auf die Frage von Reportern erzählte er, dass er während seines Chinabesuches in diesem Jahr die Verfolgung von Falun Gong bei seinen chinesischen Amtskollegen ins Gespräch gebracht und die Falun Gong-Praktizierenden in Kanada als gesetzestreue Bürger gelobt habe, die einen großartigen Beitrag zur Gesellschaft leisten würden.