(Minghui.org) Der 20. Juli 1999 kennzeichnet den offiziellen Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China. Anlässlich dieser nunmehr seit 13 Jahren andauernden Verfolgung veranstalteten Falun Gong-Praktizierende aus Deutschland am 21. Juli 2012 einen Umzug durch Köln mit anschließender Kundgebung vor dem berühmten Kölner Dom, eines der wichtigsten gotischen Bauwerke Deutschlands.
Umzug durch Köln (Foto mit freundl. Genehmigung von Claudia Goldberg) |
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Umzug durch die Kölner Innenstadt (Foto mit freundl. Genehmigung von Claudia Goldberg) |
Schautafel zeigt Bilder infolge von Folter verstorbener Falun Gong-Praktizierender (Foto mit freundl. Genehmigung von Claudia Goldberg) |
Der Kölner Dom war bevölkert von Touristen aus aller Welt. Bei dem Umzug und der anschließenden Kundgebung informierten Transparente mit Aufschriften wie „13 Jahre Verfolgung des Falun Gong durch die Kommunistische Partei in China“, SOS – Rettet Falun Gong. Tödliche Folterungen in China“ und „Todeslager mit Organraub in ganz China – Opfer sind Falun Gong-Praktizierende“ die Passanten über die Fakten und Hintergründe und riefen zur sofortigen Beendigung der Verfolgung auf.
Auf der Kundgebung auf dem Domplatz hielten der Vorsitzende der IGFM, Hubert Körper, und der Vorsitzende des Falun Dafa Vereins, Herr Manyan Ng, eine Rede. Ein Opfer der Verfolgung, Jufeng Guo, appellierte in seiner Rede an die Weltöffentlichkeit, sich für die Freiheit von vier seiner Freunde, die in China wegen ihres Glaubens an Falun Gong inhaftiert und gefoltert werden, einzusetzen.
Zwischen den Redebeiträgen führten die Praktizierenden die ersten vier Falun Gong-Übungen vor.
Hubert Körper, Vorsitzender der IGFM (li.) |
Jufeng Guo (li. im gelben Übungsanzug) und Schautafel mit den Bildern von Praktizierenden, die infolge von Folter und Verfolgung gestorben sind |
Übungsvorführung |
Übungsvorführung |
Passanten und Touristen vor dem Kölner Dom betrachten die Übungsvorführung und hören der Kundgebung zu |
IGFM: „Gewalt zerbricht an sich selbst“
Hubert Körper, der Vorsitzende der IGFM (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte), betonte in seiner Rede: „Diese 13 Jahre Verfolgung [der Falun Gong-Praktizierenden] ist für mich ein Akt des Völkermordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und muss von der internationalen Staatengemeinschaft aufs Schärfste verurteilt werden.“ Aus seiner Sicht habe die KPCh aus Gründen der absoluten Kontrolle über die Menschen in Festlandchina die Verfolgung von Falun Gong begonnen. „1949 übernahm die KP Chinas die politische Macht, im Anschluss durch Enteignung und Ermordung der Grundbesitzer die wirtschaftliche Macht. Was ihr nur noch fehlt, ist die spirituelle Macht, die Kontrolle über die Gedanken der Menschen.“
Wie Hubert Körper zusammenfasste, sei die Bilanz nach 13 Jahren Verfolgung: „3.550 verifizierte Todesopfer in Polizeigewahrsam oder in Arbeitslagern, tausende in psychiatrischen Anstalten zwangsweise unter Medikamente gesetzt, um ihren Willen zu brechen, rund eine. Million befinden sich in chinesischen Zwangsarbeitslagern, wo sie überwacht, schikaniert, diskriminiert und gefoltert werden, oftmals bis zum Tod.“ Seit dem Jahre 2006 sei außerdem bekannt, dass es Organraub an etwa 41.000 Falun Gong-Praktizierenden gebe.
Es ist ein Organraub an lebenden inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, gestützt vom kommunistischen Regime, zu großen Teilen ausgeführt von der chinesischen Ärzteschaft in militärischen Krankenhäusern.
Kein totalitäres Regime existiere für die Ewigkeit, wie das nationalsozialistische Deutschland und die ehemalige Sowjetunion zeigen würden, führte Hubert Körper weiter aus. Auch die KP Chinas, die unter der Führung von Mao Zedong mehr unschuldige Menschen auf dem Gewissen habe als das stalinistische Russland und Nazi-Deutschland zusammen, würde zerbrechen. Denn „Gewalt zerbricht an sich selbst“, beendete Hubert Körper mit einem Zitat von Laotse seine Rede.
Ein Überlebender der Verfolgung: Opfer und Zeuge zugleich
„In den letzten 13 Jahren wurden 10 meiner Freunde zu Tode gefoltert, weil sie Falun Gong praktizierten.“ Vier weitere Freunde sind zwar noch am Leben, jedoch inhaftiert und grausamer Folter ausgesetzt. Für die Freiheit dieser vier Freunde setzt sich Jufeng nun ein und appellierte an diesem Tag vor dem Kölner Dom an die Zuhörer, sich für ihre Freiheit einzusetzen. Einer von ihnen, Lü Kaili, kann sich nur noch kriechend mit Hilfe seiner Hände vorwärts bewegen. Nachdem Polizisten des Gefängnisses der Stadt Panjin, Provinz Liaoning ihn vier Stunden lang mit Elektroschocks gefoltert hatten, stürzte er aus dem Fenster. Danach waren sein Lendenwirbel, Kreuzbein und Knöchel gebrochen und er gelähmt.
Selber ein Opfer der Verfolgungspolitik Chinas weiß Jufeng Guo um die Zustände in China. Er wurde in China 4-mal von der Polizei verschleppt, nur weil er seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollte. In verschiedenen Arbeitslagern inhaftiert, wurde er gefoltert und misshandelt und musste Zwangsarbeit verrichten. „Kein Anwalt konnte mich verteidigen, kein Richter urteilte über meinen Fall. In China ist das üblich. Tausende und abertausende von Falun Gong-Praktizierenden haben Ähnliches erlebt“, erklärte Jufeng. In den Arbeitslagern „waren wir gezwungen, auf dem Boden zu knien und die Hände hochzuhalten. Wer sich ein bisschen bewegte, wurde mit Elektroschocks gefoltert. Die Polizei zog einem anderen Falun Gong-Praktizierenden die Kleidung aus und goss Wasser auf seinen Rücken.“ Dann legten sie elektrische Schlagstöcke auf seinen Rücken und jagten ihm Elektroschocks durch den Körper.
Die Kundgebung endete erfolgreich gegen 17:00 Uhr. Die Redebeiträge und Gespräche mit den Falun Gong-Praktizierenden an diesem Tag zeigten eine erste Wirkung: Über 30 Chinesen erklärten ihren Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas.
An diesem Tag waren in Köln zahlreiche weitere Demonstrationen angemeldet. Die Polizei äußerte sich positiv angesichts der Ruhe während der Veranstaltung der Falun Gong-Praktizierenden. Sie würden sich freuen, eine solch friedliche Demonstration zwischen den anderen zu haben. Es sei für die Polizisten ein entspannender Einsatz, hieß es.