(Minghui.org)
Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
im Mai 2010 kam ich aus China nach Deutschland. Seit ich hier bin, hat sich die Kultivierungsumgebung für mich verändert. Ich kann in Deutschland das Fa mit einem ruhigen Herzen lernen und habe dadurch viele Schwächen in meiner Kultivierung entdeckt. Insbesondere habe ich die Partei-Kultur in mir besser erkannt.
Der Meister sagt uns im Zhuan Falun:
„Weil sich der Neid in China äußerst stark zeigt, und zwar so stark, dass er schon zur zweiten Natur geworden und nicht mehr zu spüren ist.“ (Li Hongzhi, Lektion 7, Neid, S. 247)
Erst nachdem ich das Fa erhalten hatte, wusste ich, dass viele Gedanken, die ich für natürlich hielt, aus dem Neid herrührten. Als mir damals eine Wohnung nicht zugeteilt wurde, fühlte ich mich im Herzen ungerecht behandelt und dachte: "Der Mann, der die Wohnung zugeteilt bekommen hat, hat nicht die entsprechenden Voraussetzungen. Mir steht sie eher zu als ihm. Die Wohnung sollte mir gehören, nicht ihm." Beim Fa-Lernen erkannte ich den Neid in meinem Herzen.
Aber als ich den einen Eigensinn erkannt hatte, entstand ein neuer Eigensinn, ich fing nämlich an, den Neid in mir zu hassen. Um Neid abzulegen, zitierte ich einen Absatz aus „Ebenen der Gesinnung“ in Essentielles für weitere Fortschritte I :
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten. Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig. Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.“ (Li Hongzhi, 24.09.1995)
Aber weil ich den Neid in mir hasste, konnte ich den Neid nicht beseitigen, weil der Hass auch ein Eigensinn ist. Mithilfe eines Eigensinns kann man doch keinen anderen Eigensinn beseitigen, doch war mir dies damals nicht bewusst. Im Gegenteil, es traten andere Eigensinne hervor wie zum Beispiel der Kampfgeist und das Festhalten an Gewinn und Verlust. Dies quälte mich und ich fragte mich oft, wie ich mich überhaupt noch kultivieren sollte. Oberflächlich tat ich zwar die Dinge für die Fa-Bestätigung, erhöhte mich dabei aber nur sehr langsam.
Erst als ich hierherkam, fand ich die Wurzel des Neids: die Partei-Kultur. Erst hier in Deutschland kann ich wirklich das Fa lernen. In dem schrecklichen Umfeld in China lernte ich das Fa zwar jeden Tag, aber ich lernte es mit Angst im Herzen. Jedes Mal, wenn ich die Angst verspürte, versuchte ich zwar, sie zu beseitigen, konnte sie aber am Ende nicht beseitigen. In dieser spannungsgeladenen Lage konnte ich das Fa nicht mit einem ruhigen Herzen lernen.
In Deutschland las ich erneut „Die neun Kommentare über die kommunistische Partei“ und fand dadurch heraus, dass die Ursache des Neids bei mir der Kampfgeist war. Der Kampfgeist wurde uns von klein auf von der Partei eingeprägt. In unserer Jugendzeit mussten wir uns Lehrfilme ansehen, die uns beibrachten, gegen den amerikanischen Imperialismus zu kämpfen, die Japaner zu hassen und wie man mit Schlauheit und den finstersten Methoden gegen alle Feinde kämpfen soll. Zu jener Zeit fand ich die Filme gut und schaute sie mir immer wieder an. So drang die Verschmutzung der Partei-Kultur tief in meine Knochen ein.
Als ich zum Beispiel am Anfang den Koordinator in Deutschland sah, verglich ich ihn mit dem Koordinator in China. Unser Koordinator in China redete mit uns ganz offen über alles Mögliche. Ich dachte im Herzen, dass der Koordinator hier nicht so fähig und kein bisschen besser sei als ich. Als ich mich dann durch die Kultivierung erhöht hatte, konnte ich erkennen, dass ich ständig im Außen suchte. Der Kampfgeist erzeugte bei mir das neidische Herz.
Ich habe tief erkannt, dass die Partei-Kultur mich völlig verschmutzt hat und dass meine wahre Natur davon zugedeckt wurde. Jetzt kann ich diese Eigensinne als bösartige Lebewesen betrachten. Ich nutze täglich jede Gelegenheit und sende aufrichtige Gedanken aus, um sie zu vernichten. Kein menschlicher Gedanke und kein menschliches Herz dürfen entfliehen. Immer vor dem Schlafengehen schaue ich nach innen, um die Eigensinne aufzuspüren. Der Meister hat mein standhaftes Herz gesehen und löst meine Eigensinne allmählich auf. Ich spüre, dass sie immer schwächer werden.
Den Hass beseitigen und den Polizeibeamten die wahren Umstände der Verfolgung erklären
Der Hass ist ein weiterer Eigensinn, den die Partei-Kultur mir eingeflößt hatte. Ich war zwar selbst nicht in einem Arbeitslager gewesen und hatte keine Folter erlebt, aber vier meiner Mitpraktizierenden, die ich gut kannte, wurden in China zu Tode gefoltert. Deshalb entwickelte ich Hass auf die Polizei. Der „Hass auf die Feinde im Klassenkampf" wurde so eine natürliche Sache, dass ich ihn nicht bemerken konnte.
In der Anfangsphase der Anrufaktion nach China spürte ich oft dieses Gefühl des Hasses gegenüber den Angerufenen – den Polizisten. Als Widerspiegelung reagierten sie aggressiv auf meine Anrufe. Manche schikanierten mich, andere legten den Hörer gleich wieder auf. Durch das Fa-Lernen erkannte ich, dass die Polizisten auch Opfer der Verfolgung sind, denn sie kennen die Wahrheit nicht. Manche Polizisten kennen bis heute nicht die Wahrheit der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Deswegen hassen sie Falun Gong. Sie sind die Armen, weil sie von der Partei betrogen und ausgenutzt werden. Als mein gütiges Herz in Erscheinung trat, verschwand mein Hass auf sie nach und nach.
Seither hat sich der Ton meiner Anrufe verändert. Jedes Mal denke ich, dass ich mit der guten Seite der Polizisten spreche, und habe manchmal Tränen in den Augen. So verändert sich auch die Reaktion der Polizisten. Manche geben mir ihre Handynummer, damit sie unbefangen die Wahrheit hören können. Einige beschimpfen mich am Anfang, hören dann aber schweigend zu.
Einmal rief ich direkt den Leiter eines Polizeireviers zu Hause an. Als ich ihm erzählte, dass ich Falun Gong-Praktizierender sei, schimpfte er und beschwerte sich, dass ich ihn in seinem Privatleben stören würde, obwohl wir Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht praktizieren würden. Dann legte er den Telefonhörer auf. So etwas habe ich oft erlebt. Seine Worte bedeuteten einerseits, dass er Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht als gut anerkannte, andererseits bedeuteten sie, dass er nicht verstanden hatte, dass wir ihn anriefen, weil wir es gut mit ihm meinten. Deshalb musste ich ihm dies deutlich erklären.
Ich rief ihn noch einmal an. Diesmal war seine Frau am Telefon. Sie beschimpfte mich noch schlimmer als er. Alle anderen Praktizierenden, die bei der Anrufaktion teilnahmen, sendeten dabei aufrichtige Gedanken aus. Mein Herz blieb unbewegt und ich erklärte ihr die Zusammenhänge weiter. Seine Frau legte auf. Ich rief dann noch einmal an. Dies wiederholte sich einige Male, bis ihr anklagender Ton immer schwächer wurde. Am Ende sagte sie zu mir: „ Ich habe heute Dutzende Anrufe von euch bekommen, du brauchst nicht mehr bei uns anzurufen.“
Beim gemeinsamen Austausch beschlossen wir Praktizierende, sie weiter anzurufen, bis ihr Mann kam. So rief ich wieder an und dieses Mal nahm er den Hörer ab. Er schimpfte nicht mehr und fragte mich nur, was ich wolle. Ich sagte ihm, dass er die Praktizierende XY freilassen sollte und dass die bösartige Partei gutherzige Menschen anlüge, um andere gutherzige Menschen zu verfolgen. Ich erklärte ihm auch, dass die Selbstverbrennung ein Betrug sei und die Verfolgung von Falun Gong nach internationalem Gesetz ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei und einen Völkermord und ein Folterverbrechen darstelle. Dann fügte ich hinzu: “Falun Dafa ist das Buddha-Gebot. Du verfolgst Menschen, die sich zum Buddha kultivieren. Weißt du, welche Verbrechen du begehst? Das ist eine riesige Sünde. Deine Familienmitglieder werden auch darin verwickelt. In den vergangenen 13 Jahren sind über zehntausend Beamte im öffentlichen Sicherheitssystem gestorben. Ich rufe dich immer wieder an, weil ich dein Leben retten möchte. Aber du findest, dass ich dein Privatleben störe. Wo kannst du noch jemanden wie uns finden?“ Er gab zur Antwort: „XY ist schon nach Hause gegangen. Du kannst sie anrufen, um es dir bestätigen zu lassen.“
Der Prozess der Fa-Berichtigung beschleunigt sich schnell. Ich darf nicht nachlassen und nicht versäumen, die wartenden Lebewesen zu erretten. Die Lebewesen auf verschiedenen Ebenen schauen uns Dafa-Praktizierenden zu, weil wir die einzige Hoffnung für ihre Errettung sind.
Ich wünsche allen Praktizierenden eine gemeinsame Erhöhung und zügiges Voranschreiten. Danke dem Meister, danke euch. Bei Mängeln und Fehlern bitte ich um barmherzige Korrektur.